^ 80, 5. April 1917. «Srs-Matt s. d. Ilschn. Buchh-nd,I. 2399 ^7^ Zur Berliner Erstaufführung im Lefsingiheaier Zn zweiter Auflage erscheint: Madame Legros Drama in drei Akten von Heinrich Mann Geh. M. 2.ZV - GeS. M. 3 S« Heinrich Mann, längst anerkannt als Deutschlands erster Erzähler, hat nunmehr auch als Dramatiker den verdienten Erfolg erzielt. Sein neues Drama hat mit rauschendem Bei fall seine Uraufführung in den Münchener Kammerspielen erlebt. Aus den Hunderten glänzender Kritiken über die ersten Aufführungen: Berliner Tageblatt: Heinrich Mann hat diesmal ein Dühnenwerk geschaffen, das seinen Roman dichtungen kongenial ist. Das ist das schönste an dem Werk, daß alles in ihm Kunst geworden ist und alles durchglüht wird von einer reinen Krast der Menschlichkeit. Das fühlte das Publikum in den Münchener Kammerspielen. Dies erklärt die Hingeriffenheit eines ganzen Hauses. Münchener Post: Heinrich Manns Drama ist, bei aller kulturhistorischen Farbigkeit des verarbeiteten (Stoffes, eine weltgeschichtliche Abstraktion- niemals ist der Gegensah zweier Welten der sozialen Ord nung und der seelischen Verfassung, die revolutionäre Mission, die im fremden Lager werben will, in einem grelleren Bilde, mit grausamerem Hohn r sinnlicht worden, als in dieser Szene des zweiten Aktes, in der das Drama gewaltig über sich selbst hinauswächst. Lübecker Nachrichten: Der Tag dieser Erstaufführung verdient vermerkt zu werden in der Ge schichte unserer Schaubühne. Er war ein großer Tag. Es ward Leben und ergriff die Herzen und riß sie mit sich fort. Mit einem Worte, dem Dichterwerke ward ein großer äußerer Erfolg, doch möchte ich glauben, daß der innere viel größer war, trotz alles lauten Beifalls, dem nicht einmal der eiserne Vorhang ein Ende machen konnte. Tägliche Rundschau: Nur ein deutscher Künstler vermochte diesen Vorwurf zu wählen und mit so sicherer Überlegenheit zu einem menschlich bezwingenden, edlen Kunstwerke zu gestalten. Es war ein großer Abend guter deutscher Kunst. 321»