Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19171228
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191712282
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19171228
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-12
- Tag1917-12-28
- Monat1917-12
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r. 301. Leipzig, Freitag den 28. Dezember 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Berliner Briefe. j ix. <VIII siche Nr. L77.j W Jahre »Krebs-, Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. — Ber- > lincr Bibliophilenabcnde. — Die Berstcigernng Richard v. Kaufmann. — Antrag des Zentrnmsabgeordneten vr. Kaufmann im Preith. Ab geordnetenhause, den Verlauf von Kunstwerken in das Ausland zu ! verbieten oder z» crfchivcrcn. — Friedrich Feddcrfcns Vertagskata- i log. — Abschied vom Leser. Am 10. November d. I. beging der »Krebs«, Verein! jüngerer Buchhändler in Berlin, seinen 60. Ge-! burlslag. Rauschende Feste zu feiern, verbot sich von selbst,' und man durste nur in der Erinnerung schwelgen an die schöne und großartige Feier, die das 50. Stiflnngssest vor 10 Jahren verschönt hatte. Damals waren auch die Frauen geladen, die dem Fest erst die rechte Weihe gaben, und die man diesmal ent behren mußte. Aber ganz ohne Sang und Klang wollte der Vorstand diesen Tag nicht vorübergehen lassen, und so ent schloß er sich zur Abhaltung einer festlichen Hauptversammlung, die an dem oben genannten Tage in seinem Stammlokal statt fand. Soweit nicht im Felde, hatten sich die Mitglieder zahl reich eingesunden, und außer einigen auswärtigen zum Feste nach Berlin geeilten Mitgliedern waren auch die Korporation der Berliner Buchhändler durch ihren I. Vorsteher, Herrn vr. Ernst Votiert, und der Verband der Kreis- und Ortsvcreine im Deutschen Buchhandel sowie die Vereinigung der Berliner Mit glieder des Bürsenvcreins durch R. L. Prager vertreten. Der bewährte Leiter der Versammlungen, Herr Nübner, hielt eine Gedenkrede über die Entwicklung des »Krebs«, der sich ein Vor trag des Herrn Paschkc: 10 Jahre »Krebs«-Jubiläumsstiftung anschloß. Der Vorsitzende des Verbandes feierte die Tätigkeit des »Krebs«, der seine Existenzberechtigung schon dadurch bewiesen habe, daß er noch nach 60 Jahren kräftig blühe und immer weiter Blüten treibe. Er erwähnte, daß der »Krebs« es stets verstanden habe, dem jungen Gehilfen, der nach Berlin kommt, ein Heim zu bieten im Kreise der Kollegen, aber auch weiterhin immer für die Fortbildung der Gehilfen tätig gewesen sei und die Stellenvermittlung ebenfalls in seinen Bereich gezogen habe. Auch bei der Kriegsberaiungsstelle des Berliner Buchhandels habe der »Krebs« iätig milgewirkl, und bei der jetzt geplante» Zentralstelle für paritätischen Stellennachweis könne ebenfalls auf die Mitwirkung des »Krebs« sicher gerechnet werden. Herr vr. Bollert bekannte sich als altes Mitglied und sprach aus, daß er als Vorsteher der Korporation stets bemüht gewesen sei, die guten und innigen Beziehungen zwischen »Krebs« und Korporation aufrecht zu erhalten und zu vertiefen. Herr Adolf Geipel stellte seine mehr als 400 Nummern umfassende Sammlung von deutschen und ausländischen Schützengraben-, Front- und Gefangencnzeitungen sowie andere Sriegssachen zur Schau und gab zu der Entstehung der Samm lung und deren Inhalt Erläuterungen. Von auswärts waren zahlreiche Glückwünsche telegraphisch und brieflich eingelaufen, die der Vorsitzende zum Teil verlas. Besondere Freude erregte ein ausführlicher Brief unseres alten Kollegen Puiikammer, der sein buon ratira in Danzig ausgcschlagen hat. Er schrieb, daß er den Gedanken, persönlich der Feier bei zuwohnen, gefaßt habe, daß sich aber nachher Schwierigkeiten ergeben hätten, die ihn am Kommen verhinderten. Er stistele für die Teilnehmer der Versammlung ein Kaiserbild, das von dem einen Sohne des verstorbenen Kollegen Mühlbrechi ge malt ist. Ein kriegSgemätzer Imbiß, gemeinsame Gesänge und fröh liche Unterhaltung würzten die Feier, die die Anwesenden bis zur jetzt ja verhältnismäßig frühen Polizeistunde zusammenhielt. Dem »Krebs« sei auch für sein neues Jahrzehnt Blühen und Gedeihen beschieden! Am Mittwoch, den 7. November, sprach auf dem Ber liner Bibliophilen-Abend Herr vr. Meersmann über das Mnsikarchiv Deutscher Volkslieder in Berlin. Diescs nuch für die Volkskunde außerordentlich wichtige Institut ist in diesem Jahre gegründet worden, um eine systematische Verzeich innig der Volkslieder in die Wege zu leiten. Es wird beab sichtigt, einen Katalog der Melodien der Volkslieder und ihrer Texte aufzustellen, sowie diejenigen zusammenzustellen, die eine gemeinsame Wurzel haben, und die Verschiedenheiten zu verzeichnen, die einer gemeinsamen Quelle entstammende Volks lieder ausweisen. Die Verzeichnung von Volksliedern ist ja nun sehr schwierig, wenn damit erreicht werden soll, nicht nur ein ein zelnes Volkslied, von dem man nur die Melodie oder nur den Text oder von beiden nur einen Teil kennt, aufzufinden, be sonders schwer, sie so zu verzeichnen, daß ähnliche oder nur wenig veränderte Texte als zusammengehörig erkannt werden. Der Vortragende erläuterte dann, nach welchen Grundsätzen die Verzeichnung erfolgt. Zuerst werden die Tonhöhe gemessen »nd die Intervalle. Das Archiv hat 3 Kataloge: 1. den Kala log der Melodien, 2. den der Texte und 3. einen Schlagwort katalog. Der Schlagwortkatalog ist namentlich für die Be ziehungen der Lieder zueinander wichtig, da sie uns die Wan derung von Volksliedern und ihre Variicrung deutlich vor Augen führt. Ferner verzeichnet der Schlagwortkatalog die Verschiedenheiten der Lieder, muß also manches Lied an 4 oder 5 verschiedenen Stellen aufführen. Vorgezeigie Proben der Katalogzettel gaben ein klares Bild der Einrichtung der Kataloge. Der Vortrag erregte großes Interesse bei den Zuhörern und zeitigte eine lebhafte Diskussion, an der sich auch Herr Geheimrat Max Friedländer beteiligte, der die Frage aufwars: Was sind Volkslieder?, die er dahin beantwortete, daß es solche Lieder sind, die aus dem Volke selbst entstehen oder die derartig schnell in das Volk übergehen, daß der Verfasser oder der Tonsetzer über dem Liede selbst vergessen wird. Doch gab er zu, daß sich eine Übereinstimmung darüber, ob dieses oder jenes Lied ein Volkslied sei, schwer werde erzielen lassen. 1277
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder