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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1917
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- Deutsch
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- Saxonica
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1 1)etitzeil i Ä Nr. 3S. Leipzig, Montag den 12. Februar 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Lirheberrechtsetntragsrolle. Leipzig. In der hier geführten Eintragsrolle ist heute folgender Eintrag bewirkt worden: Nr. 507. Die Firma L. Staackmann, Buchhandlung in Leipzig meldet an, datz Herr Otto Ernst Schmidt, geboren am 7. Oktober 1882 in Ottensen, Urheber der in ihrem Verlage unter dem Pseudonym Otto Ernst erschienenen nachgenannlen Werke sei: Erscheinungs- 1. St. Uoricks Glockenspiel. Satiren, Humo- jahr resken, Fabeln, Schwänke, Schnurren, Epigramme und Aphorismen 1913 2. Nietzsche, der falsche Prophet 1914 3. Gewitterscgen. Ein Kriegskunst I9l5 4. Semper der Mann. Eine Künstler- und Kämpfergeschtchte 1916 Tag der Anmeldung: 5. Januar 1917. Eintr.-R. Nr. l. Leipzig, am 5. Februar 1917. Der Rat der Stadt Leipzig als Kurator der Etntragsrolle. Leipzig. In der hier geführten Eintragsrolle ist heute folgender Eintrag bewirkt worden: Nr. 5u8. Die Firma Otto Janke, Verlagsbuchhandlung in Berlin meldet an, datz Herr Wolf Graf von Vaudissin in Weimar, geboren am 30. Januar 1867 in Schleswig, Urheber des im Jahre 1916 in ihrem Verlage unter dem Pseudonym Freiherr von Schlicht erschienenen Werkes sei. Der Walzerkönig Tag der Anmeldung: 9. Januar 1917. Etntr.-R. Nr, 2. Leipzig, am 5, Februar 1917. Der Rat der Stadt Leipzig als Kurator der Etntragsrolle. (Deutscher Reichs-Anzeiger Nr. 3S vom 8. Februar 1917.) Berliner Briefe. ii, il siehe Nr, 5.» Der Krieg wütet fort, — Berliner Bibliophilenabend am 8, Januar 1917: Bortrag von Ur, Wilhelm Böhm: »Oper und Drama», — Die Fraucnsragc innerhalb und außerhalb des Buchhandels, — Kein Bllchertttel ohne Hinzufligung des Vornamens des Verfassers, — Überlastung der Gerichte und Gllteverfahren. — Angebot und Nach frage von Altpapier, — Die Kriegslreditbanl für Groß-Berlin: Ausdehnung ihrer Wirksamkeit, — »Dem deutschen Volke» in Nnzlal- schrift, - Ein staatliches Jnseraten-Monopol? Ich habe meinen ersten Berliner Brief in diesem Jahre mit dem Dank an den Kaiser geschlossen für das hochherzige Friedens angebot an die mit uns im Kriege stehenden Völler, Diese Friedenshand ist in unbegreiflicher Verblendung von der En teilte zurückgewiesen worden. Die Ströme von Blut, die noch fließen werden, haben die Staatsmänner auf dem Gewissen, die ohne einen entschiedenen Sieg und ohne eine Zertrümmerung Deutschlands, Österreichs und der Türkei keinen Frieden schließen wollen. Ob der Präsident der Vereinigten Staaten mit seinen Bemühungen, einen Frieden herbeizuführen, mehr Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls sind sie dankenswert, und es ist zu wünschen, daß endlich bei den Staatsmännern der En tente das Verantwortungsgefühl stärker wird, als es bis jetzt zu sein scheint. Auf der Tagesordnung des B e r l i n e r B i b i i o p h i l e n- Abends am 8. Januar 1917 stand ein Vortrag des Herrn vr, Wilhelm Böhm: »Oper und Drama», Der Vortrag führt in den alten Streit um R, Wagners Theorien über das Gesamtlunftwerk, die vom größten Teil seiner Anhänger noch immer als die Grundlage für das Verständnis seiner Werke bezeichnet werden. Da sie aber wissenschaftlich unhaltbar sind, ist eine objektive Untersuchung der Grenzen zwischen Oper und Drama notwendig. Die gleichberechtigte Stellung von Dichtung und Musik im Gosamtkunstwerk ist eine unerreichbare Utopie, denn schon das primitive Lied und die Ballade geben, komponiert, ihren Charakter als Produkte der Wortkunst auf und werden durch den Klang der Musik verändert. Während aber in Lied und Ballade als in ursprünglichsten Gütern der Menschheit diese Spannung zwischen Wort und Ton ästhetische höchste Werte auslöst, entsteht das Drama erst in Zeiten entwickelter Kultur; die Kunst des Wortes ist hier bereits zu einem solchen Selbstbewutztsein entwickelt, datz eine Ehe zu gleichen Rechten mit der Musik nicht mehr möglich ist. Dies be stätigt ein Vergleich der veysch-iedengearteten Ziele der Worte im Drama und im Operntext, Gemeinsam ist Oper und Drama die pantomimische Handlung, Während diese aber im Literatur drama ganz vom Worte erhellt wird, soll sie in der Oper durch Musik lebendig gemacht werden, und das Textwort tritt erst da programmatisch ein, wo Pantomime und Musik nicht mehr aus reichen, den rein geistigen Gehalt der Vorgänge deutlich zu machen. Der Operntext ist also eine Aushilfe/ein Zweckmäßig keitserzeugnis, er hat einen kunstgewerblichen Charakter, Dem zufolge spricht er einen vom literarischen abweichenden eigenen Stil, Um dieses zu erläutern, skizzierte der Vortragende zunächst die bisher kaum beobachteten Eigentümlichkeiten des dramatischen Stiles und zeigte an Beispielen den erheblichen Gegensatz zwischen diesem und der Sprechweise des Operntextes, Bei aller Regellosigkeit, die durch die deutschen Übertragungen noch ge steigert erscheint, gelten bestimmte durch die Rücksicht aus die Musik gegebene Stilgesetze, die vom Standpunkte reiner Wort kunst aus unerträglich sind. In bezug auf die Wagnerschen Texte, die so oft für reine Dichtungen ausgegeben werden, ist auf dieser Grundlage unschwer festzustellen, datz ihre Sprache sämtliche Merkmale der traditionellen Opernsprache aufweist, datz diese jedoch in bewußtem Streben zu einem ausgeprägten Stile entwickelt worden sind. Zeigt sich so, datz Wagners Texte nicht vor der Kritik der Wortkunst bestehen bleiben, so haben wir »ns 133
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