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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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10042 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 208. 7. September 1911. ob diese Frage schon einmal aufgeworfen worden ist. Sicher ist sie des Nachdenkens wert. Der Einkauf des Sorti menters wird in Anbetracht der stetig wachsenden-schwierigen Verhältnisse ganz naturgemäß immer kaufmännischer. Das heißt der Sortimenter wird versuchen, so billig wie möglich bar einzukaufen. Ein Buch veraltet aber heute schneller als früher, und man kann wohl behaupten, der Verkauf eines als Novität eingekauften Buches wird nach zwei bis drei Jahren zum vollen Ladenpreis kaum noch möglich sein. Rascher Umsatz, unter Umständen mit Verlust, diese Parole hat die Warenhäuser mit groß gemacht und wird immer zeitgemäßer werden. Viele Ladenhüter sind der Ruin jedes Geschäfts. Die Überwachung der strikten Aufrechterhaltung des Ladenpreises wird dann eine leichtere Arbeit sein — sie ist augenblicklich nahe daran, eine Sisyphusarbeit für unfern für das Gemeinwohl sich geradezu aufopfernden Börsenvereins- vorstand zu werden —, wenn wir auf die von mir vor geschlagene Art etwas das Ventil öffnen. Denn die Dampf spannung fängt an unheimlich stark zu werden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch Vorschlägen, durch das gewerbsmäßige Verleihen eines Buches (Z 14 der Ver kaufsordnung) dieses nicht mehr antiquarisch machen zu lassen. Leihe ich mir ein Buch, so ist es dadurch noch nicht in meinen Besitz gekommen. Es bleibt Eigentum des Ver leihers. Deshalb wird die Streichung dieses Satzes leicht möglich sein, und die aus dem Entleihen entstehenden Aus wüchse, die uns allen bekannt sind, werden beseitigt. Ich bin absichtlich nicht in die Einzelheiten meiner Vorschläge eingegangen, einerseits um nicht weitschweifig zu werden, anderseits weil meine Vorschläge lediglich An regungen sein sollen zwecks Aussprache, sei es hier im Börsenblatt, sei es in den einzelnen Vereinen. Gestattet sei mir nur noch zum Schluß, vor der öfters beabsichtigten Gründung neuer Vereine außerhalb unserer Organisation dringend zu warnen. Gewiß ist es mit großer Freude zu begrüßen, wenn innerhalb der Kreisvereine sich neue, diesen untergeordnete Ortsvereine bilden (s. die betr. nachahmenswerten Anregungen in Sachsen und Bayern!) und die Obmänner dieser Ortsvereine innerhalb ihres Kreis oereins ein- oder mehrmal jährlich zusammenkämen — andernsalls werden großeKreisocreine nach und nach die Fühlung mit ihren Mitgliedern noch ganz verlieren — aber neue Vereine zu schaffen, dazu ist wahrhaftig absolut keine Not wendigkeit vorhanden. Haben wir denn noch nicht genug Vereine mit fast gleichen Zielen? Z. B. ein Wiesbadener Verleger ist: 1. Mitglied des anerkannten Wiesbadener Vereins, 2. Mitglied des anerkannten Mitteldeutschen Verbandes, 3. Mitglied des Börseuvereins, 4. Mitglied des Verlegervereins, 5. Mitglied des Verbandes der Orts- und Kreisvercine (wenn auch nur indirekt!). Beim Sortimenter sällt Nr. 4 fort. Als Ersatz dafür soll er dann Mitglied des neuen Sortimentervereins werden. Also Mitglied von fünf Vereinen mit so ziemlich den gleichen Zielen! Und trotzdem Unzusriedenheit, wohin man hört! Gibt das nicht zu denken? Glauben die Herren, die so sehr für Gründung eines neuen reinen Sortimenterbundes sprechen, das Interesse für diesen Verein wird bei seinen Mitgliedern ein lebhasteres sein als es jetzt für den Börsen- verein und Kreisoerein ist? Wer keinen Sinn und kein Verständnis sür die Bedeutung dieser Vereine hat, der Sortimenter wird sich an den Arbeiten des Sortimenter bundes dauernd auch nicht beteiligen! Die speziellen Interessen der Sortimenter (die speziellen Interessen der Verleger werden ja bereits in dem muster gültigen Deutschen Verlegeroerein aufs beste wahrgenommen) können mindestens genau so, wahrscheinlich noch viel besser innerhalb der anerkannten Kreis- und Ortsvereine gepflegt werden als in einem außerhalb der Organisation stehenden Sortimenterverein, dessen Mitglieder in Ostpreußen doch ganz andere Interessen haben als z. B. in Süddeutschland. Ich erinnere an das Vorgehen der im Mitteldeutschen Verband unter meiner Führung vereinigten Sortimenter im Jahre 1907. Was hatten wir erreicht? Das Große, daß die Vorstände des Börscnvereins und des Verlegervereins sofort nach unserem Vorgehen gemeinschaftlich berieten, wie da zu helfen sei. Der Verlegerrabatt ist seit dieser Zeit im Durchschnitt um mindestens 5 Prozent besser geworden, lind wer will uns, oder auch die vereinigten Sortimenter anderer Vereine, hindern, den gleichen Weg nochmals zu beschielten? Ist es denn nicht viel besser und ratsamer, wie es 1907 geschah, auch die Stimmen der Angegriffenen hören und mit diesen in kollegialer Weise verhandeln zu können, als rllcksichtlos den eigenen Weg zu gehen, wie es einem reinen Sortimeuterbunde nur möglich sein würde?! Eine Spaltung zwischen Verlag und Sortiment würde heule mehr als je das größte Unheil bringen. Aus den Kriegsruf aus dem Osten ertöne aus der ganzen Linie laut das Signal -Sammeln-. Nur ein in vorgeschlagener Weise finanziell stark ge- krästigter, alle mit Büchern handelnde Gewerbetreibende — sei cs als ordentliche Mitglieder (Buchhändler), sei es als außerordentliche Mitglieder (Auchbuchhändler) — umsassender Börsenverein wäre in der Lage, seinen Mitgliedern mit der Zeit bedeutende wirtschaftliche Vorteile zu bieten, wohl un bestritten mehr, als jeder andere bereits bestehende oder noch zu gründende buchhändlerische Verein auch nur annähernd das zu tun vermag. Wer aber nur die Früchte unserer Arbeit ohne jegliche Gegenleistung genießen will, gehört nicht in unsere buch händlerische Gemeinschaft! Jeder Versuch der Verkleinerung dieser Gemeinschaft ist angesichts der nun mal bestehenden Gewerbefreiheil meines Erachtens völlig nutzlos, im Gegenteil, ec bringt uns immer mehr auseinander statt zusammen. Wohl aber wird bei der von mir vorgeschlagenen reinlichen Scheidung zwischen gelernten und nicht gelernten Buch händlern ein engerer Zusammenschluß der elfteren mit der Zeit ganz von selbst staufinden. Wiesbaden, Ende August 1911. Emil Behrend. 0s8 Lucdvvesen im Altertum uncl im b^rsnliniscken Mltelsllei-. vo° v. oarät- Kausen. Nit 38 Figuren. 2. ItsixriA: Vsit L 60. 1911. XII, 243 8. 8°. (Orisekisoko kalaso- Zraxkis. Lä. 1.) I?rsi3 ^ 8.— orä. Man wird kaum der Meinung sein, daß ein moderner Buch händler sich unbedingt mit dem Buchwesen des Altertums be schäftigen müßte. Aber es gibt doch einige, die in der Ausübung ihres Berufes allein noch nicht ganz Befriedigung finden, die vielmehr, mit historischem Sinn begabt, sich darüber hinaus mit seiner ganzen Entwicklung, mit seinem allmählichen Werden uno Wachsen, wenn auch nur in Mußestunden, befassen. Sie werden gern zu dem Buche greifen, das hiermit zur Anzeige gelangt. Die über den Gegenstand vorhandene Literatur ist nicht groß. Außer dem Werke von Birt (Berlin 1882), das vergriffen, teuer im Preise und dazu in einigen Teilen und auch in manchen seiner Ansichten durch die Fortschritte der Wissenschaft über holt ist, kommt — von Spezialuntersuchungen abgesehen — eigent- lich nur noch Wilhelm Schubart: Das Buch bei den Griechen und Römern. Eine Studie aus der Berliner Papyrussammlung (Berlin: Georg Reimer 1907) in Betracht, das in der Samm lung der »Handbücher der Königlichen Museen zu Berlin« er-
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