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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1911
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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16044 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 208 7. September 1911. Pressesachverständige in der Ttrafgesetzrommission. — Nach Zeitungsmeldungen ist beabsichtigt, zu den weiteren Be- ratungen der Kommission für das neue Strafgesetzbuch auch Vertreter der Presse hinzuziehen, nachdem erst jüngst kurz vor der Sommerpause Psychiater zu den Arbeiten zugezogen worden waren. Die Hinzuziehung von Vertretern der Presse wird benötigt, wenn die strafgesetzlichen Bestimmungen festgesetzt werden, die die Presse angehen. Insbesondere wird es sich dabei um Beleidigungen durch die Presse und andere Preßdelikte handeln. Wie lange noch die Beratungen der Kommission, die am 18. September wieder ausgenommen werden, dauern werden, ist jetzt noch nicht abzusehen. Der Staatssekretär des Reichs justizamts hat die voraussichtliche Dauer der Kommissions- beratungen ungefähr auf ein Jahr bemessen, so daß als Ende der Kommissionssitzungen, die am 4. April 1S11 begannen, das Frühjahr des Jahres 1S12 anzusehen wäre. Porto für Drucksachen im Ortsverkehr. — Die Handels- kammer zu Metz richtete an das Reichspostamt folgende Eingabe: »Im Anschluß an das Gesuch des Zentralausschusses Berliner kaufmännischer, gewerblicher und industrieller Vereine bitten wir das Reichspostamt ganz ergebenst, das Porto für Drucksachen über 260—600 § im Ortsverkehr auf 10 und für ein Gewicht von 500—1000 § auf 15 -Z ermäßigen zu wollen, d. h. auf die Hälfte der für das Inland geltenden Portosätze.« Diese Portoermäßigung würde der Buchhandel sicher mit Freuden begrüßen. Erweiterungsbau. — Die Wiener »Neue Freie Presse« teilt mit: Der Kunstsalon der Hellerschen Buchhandlung in Wien, auf dem Bauernmarkt 3, und diese selbst erfuhren aus Anlaß einer baulichen Erweiterung eine völlige Umgestaltung nach Plänen des aus der Schule Josef Hoffmanns hervor gegangenen jungen Wiener Architekten Fritz Zeymer. Für den Winter ist bereits eine Reihe interessanter Ausstellungen und literarischer Veranstaltungen gesichert, über die demnächst Näheres bekanntgemacht werden wird. Ein neuer literarischer Prozeß. — Ein interessanter Prozeß wegen »literarischer Unzucht« wird, wie die Tages zeitungen melden, demnächst in Berlin zur Verhandlung kommen. Soeben ist gegen Herbert Eulenberg und die Herausgeber des »Pan«, Wilhelm Herzogund Paul Cassirer, Anklage erhoben worden. Sie erscheinen auf Antrag des Staatsanwalts hinreichend verdächtig, unzüchtige Schriften hergestellt, verkauft, verbreitet und zum Zwecke der Verbreitung vorrätig gehalten zu haben, und zwar gemeinschaftlich. Es handelt sich um einen Aufsatz Herbert Eulenbergs, der am 1. April im »Pan« veröffentlicht worden war, den »Brief eines Vaters unserer Zeit«. Eulenberg hatte die Arbeit zum Zwecke eines Vortrages geschrieben, den er auf Einladung der freien Studentenschaft in Jena hielt. Er rügte in dem Vortrage, in dem er einen deutschen Diplomaten aus Paris an seinen Sohn vor dessen Eintritt ins akademische Leben schreiben läßt, eindringlich den Mangel an Ehrfurcht vor der Frau, den unsere studentische Jugend leider zu haben Pflege. Eulenberg bemüht sich um die Ehre der Frau in Deutschland selbst in ihren verworfensten Vertreterinnen. Gegen ihn wendet man nun den § 184, den bekannten Unzuchtsparagraphen des Strafgesetzbuches, an, auf Grund dessen seinerzeit auch die Beschlagnahme des Artikels erfolgte. Der Termin ist auf den 26. September vor der ersten Strafkammer des Landgerichts I festgesetzt. Verbot für den vahuhofsbuchhandel. - Der »Pan«, Verlag von Paul Cassirer in Berlin, ist auf Anregung der Münchener Polizeidirektion für den Bahnhofsbuchhandel in Bayern verboten worden. (Leipz. Neueste Nachr.) Internationale Ausstellung graphischer Künste in Madrid. — Einem Berichte des k. Konsulats in Madrid zufolge findet in Madrid im Frühjahre 1612 eine Internationale Aus stellung graphischer Künste und der damit zusammenhängenden Industrien statt. Die Ausstellung soll die folgenden zehn Sektionen umfassen: I. Reproduktionsoriginale. 2. Graveur reproduktionen. 3. Bilderdruck. 4. Buchbinderei. 6. Papier, Leinwand und Leder zum Bedrucken. 6. Tinten, Firnisse und Kühlmittel, chemische Produkte. 7. Maschinen und Werkzeuge. 8. Fertiggestellte Arbeiten. 6. Retrospektive Kunst. 10. Fach lehranstalten für graphische Künste und verwandte Industrien. Der Nachlaß «obineauS. — Die Gräfin de la Tour, die kürzlich in Rom verstorben ist, hat eine interessante letztwillige Bestimmung getroffen. Dadurch erhält die Straßburger Bibliothek, die bereits seit etwa fünf Jahren die von dem berühmten französischen Orientalisten Joseph Arthur Grafen von Gobineau hinterlassene Sammlung von Briefen und Kunst werken besitzt, die ganze Korrespondenz Gobineaus mit der Gräfin de la Tour, ferner eine Reihe von Briefen, die der Schöpfer der »Essays über die Ungleichheit der Menschenrassen« und der »Renaissance« von den berühmtesten Zeitgenossen empfing. Die Gräfin fügte zu dem Vermächtnis mehrere Ge mälde, besonders von dem römischen Architekturmaler Pannini, und die Gräfin Spoelberch in Brüssel stiftete dazu zwei Bilder des gleichen Meisters, sämtlich ehemals im Besitze Gobineaus. Endlich konnte die Straßburger Gobineau-Sammlung eine Reihe von Bildern, Plastiken und Möbelstücken erwerben, die aus der Zeit stammen, wo Gobineau französischer Botschafter in Teheran war. Sprechsaal. Rezensionsexemplare. (Vgl. Nr. l»8.> Auf meine hier abgedruckte Anfrage betreffend eanck. xbil. Georg R. Voehtz, Privatlehrer in Kopenhagen, hatten ver schiedene Verlagsfirmen die Liebenswürdigkeit, mir ihre trüben Erfahrungen mit genanntem Herrn mitzuteilen. Bei meinem Verlage, sowie bei meiner Zweigfirma »Verlag Die Tat« bestellte der Herr Bücher zur Besprechung »in unseren größeren kirchlichen Zeitschriften«. Es gelang uns jedoch nicht, von dem Herrn eine Nachricht darüber zu erhalten, in welchen Zeitschriften die Be sprechungen erscheinen würden. Kurz darauf ging beim »Verlag Die Tat« eine Bestellung ein mit dem Wunsche, in Rechnung zu liefern, »aus privaten Gründen nicht unter Nachnahme«. Da betreffender Herr auf unsere Anfrage nichts wieder von sich hören ließ, wurde unsere Mitteilung in Nr. 198 veröffentlicht. Es haben sich bisher daraufhin drei Firmen gemeldet, und es wurde mir der Wunsch ausgesprochen, zwecks gemeinsamen Vorgehens gegen diesen Bücherliebhaber Voehtz eine neue Rundfrage an weitere Geschädigte ergehen zu lassen. Daher bitte ich die betroffenen Herren Kollegen, mir baldigst weitere Nachrichten zukommen zu lassen. Leipzig. Fritz Eckardt Verlag. Leihbücherei. Ich beabsichtige, meinem Sortiment eine moderne Leih- bücherei anzugliedern, möchte jedoch früher gemachte schlechte Erfahrungen möglichst vermeiden und wäre daher geehrten Kol legen, die eine solche Bücherei nach neuem praktischen Modus betreiben, für einige entsprechende Mitteilungen sehr ver bunden. Meine frühere Einrichtung bestand in dem ge wohnten Abonnement, d. h. jeder Leser verpflichtete sich auf mindestens '/« Jahr, bei einem Preise von 6 ^ viertel jährlich für wöchentlich ein Buch, von 10 ^ für wöchentlich zwei Bücher. Der hohe Abonnementspreis war absichtlich gewählt, um die Bücherei nicht als Konkurrenz für das Sortiment auf- kommen zu lassen; doch scheint eben der hohe Preis für ein Ge deihen des Unternehmens hinderlich gewesen zu sein, denn über eine bestimmte Abonnentenzahl kam ich nicht, so daß ich bei der Sache zwar eben auf die Kosten kam, aber nichts verdiente. Würde wohl einer der Herren Kollegen mir eine andere Ein richtung angeben können, die besser rentiert? Noch bemerken will ich, daß die Bücherei nur neu erschienene Werke umfassen soll, jedoch außer den besten belletristischen Sachen auch gemein verständliche wissenschaftliche und allgemein belehrende Literatur. A. Y. Z.
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