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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1911
- Strukturtyp
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- 1911-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1911
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- Deutsch
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8738 MrlrnNatts. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 175, 31. Juli 1S11. Bremen: I. Raven, Köplenstr. II, für Hamburg: W. Boßseldt, Talstr. 25, für Hannover-Hildesheim: F. A. Hosang, Kleefeld, Hegelstr. II. «e»e «iichcr, «ataloge »s». für «nchhändler. Hsnrioi, Lsrljn HV. 35. zrr. 8*. 76 8. 950 Ilummern. Personalnachrichten. Gestorben: am 22. Juli Herr Hofbuchhändler Eduard Uslar in Pyrmont im eben vollendeten 80. Lebensjahre. Der Verstorbene, der seine buchhändlerische Ausbildung in Arolsen (Speyer), Preßburg (Krapp), Agram (Suppan), Prag (Heß) und Berlin (Hirschwald) erhielt, übernahm das von seinem Vater vor einem Jahrhundert — 1811 — unter der Firma Georg Uslar gegründete Verlags- und Sortimentsgeschäft im April 1868 von seiner Schwester Luise Uslar und hat es in 43jähriger Tätigkeit zu schöner Blüte entwickelt. Colmar Grüuhagen -s-. — In Breslau ist der Nestor der schlesischen Geschichtsforschung, Geh. Archivrat vr. Colmar Grün hagen, a. o. Professor der Geschichte an der Universität Breslau, im 84. Lebensjahre gestorben. Seine zahlreichen Schriften und Forschungen behandeln vorwiegend die Geschichte seiner Heimat. Hervorzuheben sind »Friedrich der Große und die Breslauer 1740 und 1741s, die zweibändigen Werke »Geschichte Schlesiens« und -Schlesien unter Friedrich dem Großen«. H. F. Hitzig^. — Durch dasHinscheidendes Professors Hermann Ferdinand Hitzig, der dieser Tage im Alter von nur 44 Jahren uner wartet gestorben ist, hat die rechts- und staatswissenschaftliche Fakul tät der Universität Zürich eine ausgezeichnete Lehrkraft verloren. Durch eine Reihe gründlicher Arbeiten hat er sich anerkannte Verdienste um die Kenntnis des griechisch-römischen Rechts er worben. Seine wichtigsten Publikationen auf diesem Gebiete sind: »Die Bedeutung des altgriechischen Rechtes für die ver gleichende Rechtswissenschaft«, »Altgriechische Staatsverträge über Rechtshilfe«, »Die Grenzen des Erbrechts«, »Die Herkunft des Sprechsaal. Minderwertigkeit des deutschen Sortimenters. (Vgl. Nr. 18« u. Nr. 174.» Zu den Ausführungen an dieser Stelle in Nr. 166 des B.-Bl. bemerken wir folgendes: Ob man den Aussatz des Herrn vr. Stahl, den niemand kennt, noch nennt (wie er von Spittelers Glockenliedern zu sagen weiß), im Zusammenhang oder nur den von Herrn Kiepenheuer zitierten Teil liest, — der Sinn dieses Teiles bleibt immer der selbe. Der dadurch angerichtete Schaden ist jedoch nicht allzu groß, da die Persönlichkeit des Verfassers für uns Buchhändler wie für sehr viele andere Sterbliche von nur untergeordneter Bedeutung sein dürfte. — Als ehemaliger Dramaturg am Düssel dorfer Schauspielhause, Direktion Dumont-Lindemann, war und konnte seine Tätigkeit eben als Nachfolger Herbert Eulenbergs und Wilhelm Schmidtbonns nur eine beschränkte sein. Ferner findet seine literarische Betätigung, die ja seine »Branche« ist, im »Lite rarischen Echo« 13. Jahrgang, Heft 19 (Dramatisches) durch Max Meyerfeld eine Beurteilung, die zeigt, daß er auch auf seinem eigent lichen Gebiete der sich selbst gestellten Aufgabe nicht gewachsen ist. Wenn jemand, der das Kehren vor der eigenen Tür so nötig hat, wie Herr vr. Stahl, es unternimmt, auf Mißstände in einem anderen Stand hinzuweisen, den er nur ganz äußerlich kennt und in den er nur dadurch, daß er »als ewiger Idealist dem einen oder anderen Vertreter gelegentlich auf den Zahn fühlt«, einen lieferen Einblick gewonnen haben will, so wird und kann uns das wirklich nicht beunruhigen. Eine andere, und zwar sehr betrübliche Sache ist es dagegen, wenn sich aus unseren Reihen neben diesen Herrn ein Helfer stellt, dessen Ansichten über unseren Beruf bei objektiver Be urteilung doch wesentlich tiefer und zutreffender sein müßten. So gut wie jeder von uns muß er wissen, daß die von Herrn vr. Stahl unserem Stand gemachten Vorwürfe in ihrer Ge- samtheit durchaus unberechtigt sind. Daß nicht jeder Sortiments buchhändler ein idealer Vertreter seines Berufes ist, wissen auch wir. Die Mißstände, die es da gibt, haben eine sehr einfache Ursache: Es ist das groteske Mißverhältnis zwischen Verdienst und Leistung, das in diesem Beruf besteht. Der »ideale Buchhändler« nach dem Sinne des Herrn vr. Stahl soll das Wissen eines Enzyklopädisten vereinigen mit der Gewandtheit des Diplomaten, der Dreistigkeit des Hausierers und dem Fleiße der Bienen. Das kommt eben nicht oft zusammen, und es ist be greiflich, wenn Herr vr. Stahl von dem Glanze der seltenen Perle, die er gefunden zu haben glaubt, allenthalben erzählt. Im Ernst gesprochen: Wir wissen, daß auch bei uns manches faul ist, und sind dankbar für jeden Berbesserungsvorschlag. Wie es nun mit diesen Vorschlägen des Herrn vr. Stahl steht, mag ein Beispiel zeigen: Er meint, daß es im Buchhandel erst dann wieder gute Verkäufer geben wird, wenn man mehr Damen einstellen wird. Nun ist sich jeder Mensch, der eine Ahnung von dem Stande der Dinge hat, darüber klar, daß die Damen sich als Verkäufer für Qualitätsware nicht eignen. Man wird allenthalben finden, daß man in solchen Geschäften die wirklich entscheidenden Ver käuferposten auch dann wieder mit Herren besetzt, wenn man Versuche mit Damen gemacht hat. Damit soll natürlich nicht gesagt werden, daß Damen sich als Verkäufer im Buchhandel nicht eignen; es gibt sicher viele, die ihren Platz sehr gut aus füllen; aber wenn von einer Steigerung der Qualitäten eines Verkäuferstandes die Rede ist, so soll ein Kritiker nicht schon mit solchen erledigten Vorschlägen kommen wie mit der Verbesserung der Qualität durch das Ewig-Weibliche. Nach Herrn Worm muß jeder, der das Unglück hatte, auf der Schule den wissenschaftlichen Abschluß nicht zu erreichen, un bedingt Buchhändler, und zwar ein schlechter werden. Im Buch handel gibt es aber eine ganze Menge sehr tüchtiger Leute, die nur einige Klassen höhere Schulbildung mit auf den Lebensweg bekamen oder gar nur Elementarbildung genossen haben, die aber mit Hellen Augen und offenen Ohren in die Welt gingen und heute manchen, der das Abiturium seinerzeit mühsam errang, in den Leistungen überflügelt haben. Damit wollen wir aber keines falls sagen, daß wir eine abgeschlossene Bildung für unnötig hielten, im Gegenteil, wir wünschen sie überall dort, wo sie erreicht werden kann. — Deshalb ist es weder Stanoeshochmut, noch über triebene Nervosität, wenn wir uns gegen eine derartige un- qualifizierbare Herabwürdigung unseres Standes wenden, der sich leider einer unserer Kollegen anschließt. Allerdings liegt die Vermutung sehr nahe, daß, da Herr Worm für Herrn vr. Stahl so warm eintritt, des letzteren Informationen aus dieser Quelle stammen. Oder wäscht vielleicht eine Hand die andere insofern, als die Verherrlichung der »Bücherschau« und der Persönlichkeit ihres Hausgebers in den »Masken« hier ihren Lohn finden soll? Die Quintessenz der ganzen Angelegenheit liegt aber doch wohl darin, daß einer unserer Kollegen sich nicht scheut, eine un gerechte, beleidigende Herabsetzung unseres Standes zur Reklame zu benutzen und die bekannten unverantwortlichen Äußerungen auch noch jedem einzelnen seiner Kollegen durch die Bestellanstalt zustellen zu lassen. Düsseldorf, den 28. Juli 1911. Schrobsdorff'sche Buchhandlung Walther Peters. Warnung. (Vgl. Nr. I4I.> A. (K.) Schütte in Schwerte i. W. versucht neuerdings wieder, ! Kredit zu erlangen. Seine letzte an meine Verlagsfirma gerichtete ^ Bestellung läßt annehmen, daß die Bücher von einem Verein erworben werden sollen. Jüngere Kollegen, die noch nicht lange etabliert sind, seien ganz besonders gewarnt, da er sich solche mit Vorliebe als Opfer auszusuchen scheint. Quedlinburg. H. Schwanecke.
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