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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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175, 31. Juli 1911. Nichtamtlicher Teil. «örsenbiatt f. ». vtsch». »uchh«w«t. 8737 genügen. Das Schild soll mehr als das: es soll die Firma empfehlen und durch Geschmack und Gediegenheit das Publikum für sich und die Firma einnehmen. Es ruft das Interesse für ein Geschäft wach, flößt Vertrauen ein und wird zu einer Reklame, nach der man sich richtet. Findige Geschäftsleute haben das längst begriffen, und die reger gewordene Freude am Künstlerischen bestimmt immer mehr Firmeninhaber, schöne Schilder anzubringen. Nur viele Sortimenter stehen darin noch zurück und unter scheiden sich in dieser Beziehung wenig von einer »Schnell-Besohl- Anstalt«. Der Buchhändler sollte eingedenk sein, daß, wie man Stand und Beruf eines Menschen oft aus seinen Kleidern errät, in viel höherem Maße aus dem Wohnraum auf den Charakter des Besitzers geschlossen wird. Ein Blick in das Entree genügt meist, um uns zu sagen, ob es in dieser Wirtschaft ordentlich oder liederlich zugeht. Zimmer predigen Bände, und Buchhandlungsräume predigen gleichermaßen, sie verraten, wie sein Bewohner ist: ungebildet, unordentlich, geschmack- oder gedankenlos, gelehrt, künstlerisch, genial-harmonisch. Wie oft kann man durch einen Blick auf eine Buchhandlung zu solchen Schlüssen kommen. Wie stößt ein unordentlich gehaltenes Schaufenster, mit geschmacklosen Kunstblättern zum Überfluß behängt, den Ge bildeten ab, und wie zieht ein sorgfältig behandeltes, durchdacht ausgebautes Schaufenster Bücherfreunde an! Es wird viel gesündigt in der gerügten Beziehung, das habe ich auf meiner Reise kennen gelernt. Mancher Sortimenter sollte mehr auf das gute Außere seines Geschäfts zu seinem Vorteile bedacht sein, und wenn meine Zeilen hierzu die Anregung gäben, so wäre ihr Zweck erfüllt. —tr. Kleine Mitteilungen. Preiserhöhung der Buchbinderarbeite«. — Zu der von uns in Nr. 168 gebrachten Mitteilung des Verbandes Deutscher Buchbinderei-Besitzer über die von diesem mit der Einführung des neuen Lohntarifs und der Erhöhung der Materialpreise im Buch- bindereigewerbe begründete Preiserhöhung von 10 Prozent für sämtliche Buchbinderarbeiten führt der Vorstand des Deutschen Verlegervereins im Anschluß an die Wiedergabe des betr. Zirkulars in der Nummer seiner »Mitteilungen« vom 28. Juli folgendes aus: »Zu dieser Mitteilung haben wir zu bemerken, daß die Buch bindereien in vielen Fällen bereits unter Berufung auf erhöhte Materialpreise Preiserhöhungen haben eintreten lassen. Erinnert sei in dieser Beziehung nur an die starke Preiserhöhung der Lederbände. Wir halten es deshalb für unbillig, die zehn prozentige Erhöhung der Arbeitslöhne in vollem Umfange auf den Verlag abwälzen zu wollen. Es ist zu berücksichtigen, daß z. B. bei Masseneinbänden die Maschinenarbeit überwiegt und die Maschinen immer mehr vervollkommnet werden, überdies stößt eine zehnprozentige Preiserhöhung die Kalkulation ganzer Serien über den Haufen. Der Verleger ist auch nicht immer in der Lage, seine Ladenpreise zu erhöhen.« Paris und die Frage: Deutsche oder lateinische Schrift für die deutsche Sprache? — In dem Kampf um die deutsche Schrift haben sich jetzt die Ausländsdeutschen und Ausländer für die Beibehaltung und Vorherrschaft der deutschen Schrift erklärt. Bei einer umfassenden Abstimmung, die die deutsche »Pariser Zeitung« dieser Tage unter ihren deutschen und französischen Lesern veranstaltete, erklärten sich nämlich 81 Prozent aller Abstimmenden, und darunter fast ein Drittel Franzosen, für die Fraktur. Dieses Ergebnis ist um so bemerkenswerter, als gerade vermeintliche Rück sichten auf Ausländer und Ausländsdeutsche die Haltung der Gegner der deutschen Schrift bei uns in Deutsch- land im wesentlichen beeinflussen. Wie wenig stichhaltig die Beweisgründe sind, daß unsere Schrift das Studium des Deutschen und die Verbreitung deutscher Kultur beein trächtige, ergibt sich aus der begeisterten Stellungnahme der Franzosen, die fast ausnahmslos erklärten, mit Leichtigkeit die deutsche Schrift zu erlernen. Französische Sprachlehrer versichern in ihrer Antwort an die »Pariser Zeitung«, daß die deutsche Schrift niemals ein Hindernis für den Ausländer sei, Deutsch zu lernen, im Gegenteil würde das Deutsche in Lateinschrift seinen größten Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Reiz für den Ausländer einbüßen! Bemerkenswert ist auch, daß unter allen Kaufleuten, die sich an der Abstimmung beteiligten, 78 Prozent für die Deutschschrift eintreten, womit die Behauptung von den wirtschaftlichen Nachteilen, die unsere Schrift mit sich bringe, widerlegt sein dürfte. Die deutschen Teilnehmer an der Abstimmung erklären zudem, daß sie eine Beschränkung der deutschen Schrift als eine schwere Schädigung des Deutschtums im Auslande empfinden würden. Interessant aber ist die Leidenschaftlichkeit, mit der von französischer Seite unsere Schrift verteidigt wird, die schöner sei als die lateinische Schrift. Das ist die beste Bestätigung der Ausführungen Gustav Ruprechts in Nr. 109 f. d. Blattes über die Weltgeltung der deutschen Schrift. »in NniversitütSiustitnt zur Förderung der deutschen Sprache in Berlin. — An der Berliner Universität wird ein Institut für Ausländer geschaffen werden, das erste Institut dieser Art, unter staatlicher Autorität. Es wird den Namen »Böttinger - StudienhauS« führen nach dem Besitzer der Farbwerke in Elberfeld Geheimrat Böttinger, der die Mittel für seine Begründung zur Verfügung gestellt hat. Das Studienhaus soll Ausländern die Möglichkeit geben, die deutsche Sprache zu erlernen sowie sich einen hinreichenden Überblick über die Entwicklung des deutschen Geistes und Kulturlebens zu verschaffen. Zur Erreichung dieses Zieles werden praktische Übungen im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der deutschen Sprache, Vorträge über deutsche Lite ratur, Kultur und deutsche Einrichtungen, Diskussionsabende, Ausflüge in die Kulturstätten Deutschlands, Führungen durch die Kunstschätze, gesellige Veranstaltungen usw. stattfinden. Zu den Unterrichtskursen des Instituts, das den Charakter einer allgemeinen Bildungsstätte tragen soll, wird jeder unbescholtene Ausländer ohne Unterschied des Geschlechts und Alters zugelassen, wenn feine Schulbildung der Leitung die Gewähr für einen er folgreichen Besuch der Anstalt bietet. Der Lehrkörper besteht aus Dozenten der Berliner Universität und Oberlehrern Berliner höherer Lehranstalten. Direktor der Anstalt ist Professor vr. Wil helm Paszkowski, der bei der Leitung der Ausländerkurse an der Berliner Universität in hervorragendem Maße beteiligt war. 52. Allgemeiner GeuossenschaftStag zu Stettin. — Vom s. bis 11. August hält der Allgemeine Verband der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften (Schulze-Delitzschsche Organisation), Sitz Charlottenburg, seine 62. Tagung in Stettin ab, wo bereits zweimal — in den Jahren 1865 und 1893 — sich die deutschen Genossenschafter versammelten. Der 2V. Deutsche AnwaltStag. — Auf der Tagesordnung des am 12. und 13. September in Würzburg zusammentretenden Anwaltstages stehen zwei wichtige Beratungsgegenstände, näm lich die Frage: »Empfehlen sich gesetzgeberische Maßnahmen gegen eine Uberfüllung des Anwaltsstandes?« und »Die Reform der juristischen Vorbildung«. Heidefahrt niedersächsischer BuchhandlungSgehilfen. — Auch in diesem Jahre findet, wie in den Vorjahren, am Sonntag, den 20. August, eine Wanderung der norddeutschen Buchhand lungsangestellten in die Lüneburger Heide statt. Die Kollegen aus Bremen (ab «so), Hamburg - Altona (ab 6") und Lüneburg (ab 53o über Harburg) treffen sich bis 9 Uhr vormittags auf dem Bahnhofe Soltau, die von Braunschweig (ab 43?), Celle (ab 7^), Hannover (ab 53»), Hildesheim (ab 5^), Peine (ab 5»») und lllzen (ab 632) bis 8 Uhr auf dem Bahnhofe in Winsen a/Aller. Diese Wanderung erfolgt von Nord und Süd nach den Sieben steinhäusern, wo zwischen 12 und 2 Uhr gemeinsamer Treff punkt ist. über den Rammberg, Ostenholz, Deishorn gehts dann nach Wolsrode, wo ein Abschiedstrunk den Tag beschließen wird. Jeder Angestellte des norddeutschen Buchhandels, der die Heide in ihrer unvergleichlichen Schönheit kennen lernen will, ist zu dieser Wanderung freundlichst eingeladen. Auskünfte erteilen für Braunschweig: Max Lange, Hamburg. Str. 46e, II, fü 1135
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