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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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S. Pötzelberger in Meran. F. Schneider L Co., Berlin, tätig und erwarb am 1. April 1886 die im Jahre 1874 von E. Kamlah gegründete, seit 10. September 1880 im Besitz von Georg Nauck befindliche und seit 1. Oktober 1885 unter dessen Namen geführte Buchhandlung in Berlin. Der neue Besitzer fand hier als Spezialität »Evangelisches Sortiment und Antiquariat«, vor und fügte bald einen ansehnlichen theologischen Verlag hinzu. Zu seinen Autoren gehören u. a. Mirbt, Horst, Stäglich, Schettler, Durselen, Keßler, Strauß. Feller, Stage u. a. Daneben Pflegte er Beziehungen zu Bibliotheken, Reichs- und Staatsbehörden und knüpfte auch zum Auslande Beziehungen an, wohin er besonders theologisches Antiquariat und Medizin exportiert. Soeben erscheinen als Jubiläumskataloge die Lagerverzeichnisse Nr. stv »Theologie« und Nr. 100 »Variil, st liara. aus allen Wissenschaften«. Im 28. Jahrgang steht. Der Inhaber hat sein Geschäft beim Publi kum zu hohem Ansehen geführt, und auch im Buchhandel nimmt es eine hochgeachtete Stellung ein. Durch seine Gattin, die Tochter seines Lehrprinzipals, hat er verwandtschaftliche Be ziehungen zu der alten Buchhändlerfamilie Herbig. Um die beruf lichen und wohltätigen Bestrebungen des Buchhandels hat sich der Herr Jubilar stets verdient gemacht. Er bekleidet zurzeit das Amt eines Schriftführers der Korporation der Berliner Buchhändler und ist Mitglied des Rechnungs-Ausschusses des Unterstützungsver eins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. Wenn der Buchhandel dem Jubilar heute beste Glückwünsche für seine Person und das Blühen und Gedeihen seines Geschäfts darbringt, so werden dabei besonders die alten Freunde aus dem »Krebs« nicht fehlen. Denn teilnehmende Freundschaft hatte ja bei dessen Mitgliedern immer eine gute Statt. Auch wir rufen dem Jubilar ein herzliches: multog unuos! zu. Hans Franke. Personalwcchsel in der Redaktion des Börsenblatts. als Redakteur des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel erwächst dem ergebenst Unterzeichneten die liebe Pflicht auf richtiger Dankbarkeit für reich ihm entgegengebrachtes Vertrauen ehrenvollen Aufgabe von allen Seiten erfreuen durfte und das ihn gestützt und gefördert hat. Dieser Empfindung des Dankes gibt er beim heutigen Anlaß, der ihm zugleich den Abschluß eines fast fünfzigjährigen Buchhändlerlebens bedeutet, gern auch an dieser Stelle innigen, herzlichen Ausdruck. Freundlichen Ge- sich vertrauensvoll versichert und begrüßt sie abschiednehmend mit seinen aufrichtigen guten Wünschen für dauerndes Wohlergehen. Leipzig, 1. April 1911. Max Evers. Im Anschluß an die vorstehende Mitteilung und unter Hin- weis auf die an der Spitze der vorigen Nummer stehende Be- kanntmachung des Vorstandes des Börsenvereins beehre ich mich hierdurch mitzuteilen, daß ich mit dem heutigen Tage die Re daktion des Börsenblatts übernommen habe. Ich danke zunächst den bei meiner Wahl mitwirkenden Herren für das mir geschenkte Vertrauen und bitte auch die Herren Mit arbeiter und Leser, mir mit gleich freundlichen Gesinnungen zu begegnen, auf die ich um so mehr Gewicht lege, als ich mir eine ersprießliche Redaktionstätigkeit nur denken kann, wenn alle an dem Blatte Beteiligten einander mit Vertrauen begegnen und gemeinsam sich um die Erreichung des gesteckten Zieles mühen. Dieses Ziel kann in unserem Falle kein anderes sein. Solange der Wert einer Tätigkeit von dem Nutzen bestimmt wird, den sie für die Allgemeinheit hat, wird man verstehen, daß ich mit Stolz und Freude der Berufung auf den Posten eines Redakteurs des Börsenblatts gefolgt bin und die Aktionsfreiheit des Privatunternehmers gern der Gebundenheit eines An gestellten geopfert habe, um auf einem weit größeren Gebiete die Redaktionsführung der Allgemeinen Buchhändlerzeitung ent fallen, und den guten Willen mit, hinzuzulernen, was mir für meine neue Stellung noch fehlt. Ihrer Verantwortlichkeit mir bewußt, sehe ich die Schwierig keiten vor allem in der Abgrenzung der Rechte und Pflichten der einzelnen Zweige unseres Berufs, darin, die Wünsche und Beschwerden der Einen in das rechte Verhältnis zu den Forderungen der Anderen zu setzen und dabei den Blick immer auf die Wohl fahrt des Ganzen gerichtet zu halten. Denn wie es Aufgabe des Börsenvereins ist, alle Fragen vom Standpunkte des Gemein wohls zu erfassen, so muß auch die Redaktion des Börsenblatts, die in erster Linie berufen ist, diese Politik zu unterstützen, auf einer höheren Zinne als auf der Zinne der Partei stehen. Zu diesem Standpunkte die Leser herüberzuziehen, ihnen die Not- Wendigkeit aller im Interesse der Gesamtheit liegenden Maß nahmen klar zu machen und sie einen Blick in die oft einander entgegengesetzten Wünsche und Bedürfnisse aller Angehörigen unseres Berufs tun zu lassen, ist die erste und vornehmste Aufgabe unseres Blattes in einer Zeit, die jedem in der Geschichte des Einzelnen seine eigene Geschichte zeigt. So notwendig aber einerseits die Erkenntnis ist, daß ein Beruf sich nur dann im Wirtschaftsleben zu behaupten vermag, wenn er sich kraft seiner Organisation selbst helfen kann, so not wendig ist es anderseits, sich klar zu werden, daß diese Organi- sation versagen muß, wenn der Einzelne die Hände in den Schoß legt und alles von ihr erwartet, statt an seinem Teile zu einer Besserung der Verhältnisse beizutragen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich in Zukunft die Konkurrenz noch weiter vermehren, es wird noch mehr gedruckt und noch schneller gearbeitet werden. Da müssen wir es den Anderen zuvortun an Kenntnissen und Fähigkeiten in unserem Berufe, in dem oft von Vielen um dieselbe kleine örtliche Kundschaft gerungen wird, zuvortun dadurch, daß wir Arbeit leisten, die in gleich zweck mäßiger und nutzbringender Weise von unseren Konkurrenten nicht geleistet werden kann. Hier setzt die zweite Aufgabe des Börsenblatts ein: den Lesern eine Übersicht über den gesamten Literaturmarkt zu geben, sie mit den Fortschritten der Technik, neuen Arbeitsmethoden, kurz mit allem bekannt zu machen, was für ihren Beruf notwendig und nützlich ist. Und wie es der Stolz eines jeden Berufsangehörigen sein sollte, einem großen, starken, zum Schutze seiner Interessen berufenen Verein anzugehören, so sollte auch jeder dazu beitragen, in ein näheres Ver hältnis zu einem Blatte zu treten und es durch Mitarbeit zu unterstützen, das seine Aufgabe darin sucht, seine Leser geschickter und tüchtiger in ihrem Berufe zu machen. Dadurch allein, daß wir mit Büchern handeln, haben wir noch keinen Anspruch auf eine Sonderstellung im Wirtschaftsleben. Erst von der Art, wie wir unseren Beruf auffassen, und dem Nutzen den er der Allgemeinheit der Volksgenossen bringt, hängt unsere Stellung im Kulturleben ab. Und so wichtig auch für uns selbst der Verdienst ist, höher noch steht das Verdienst, das sich der Verleger durch den Verlag, der Sortimenter durch den Vertrieb guter Bücher erwirbt. werden auch die Freude an unserem Berufe und die Liebe zu ihm wieder wachsen und uns Kraft zu weiterem Schaffen geben. Mögen die unter meiner Redaktion erscheinenden Nummern davon zeugen, daß dieser höchste Gewinn, den ein Beruf zu geben vermag, uns noch nicht verloren gegangen ist und daß wir uns alle: Leser, Mitarbeiter und Redaktion in dieser Liebe zum Berufe einig wissen! Dann werden wir uns auch bald über etwaige Änderungen hinsichtlich der Auswahl und Anordnung des redaktionellen Stoffes verständigen, über die ich an die maß gebenden Stellen erst berichten möchte, wenn ich aus der Erfahrung heraus weiß, daß diese Änderungen auch zugleich Verbesserungen sind. Leipzig, 1. April 1911. Emil Thomas.
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