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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1927
- Strukturtyp
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- 1927-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1927
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X: 96, 26. April 1927. Redaktioneller Teil. druckerverein, der im Jahre 1893 durch di« Initiative des später so bekannt gewordenen hervorragenden Buchdruckers Wal - demarZachrisson gebildet wurde, ist die Hauptorganisation und Sammelstelle der schwedischen Buchdrucker. Den nächsten Ab laß zum Zusammenschluß gab der Umstand, daß die typographischen Arbeiter eine moderne Fachvereinigung gebildet hatten und For derungen bei den Arbeitgebern erhoben. Auch diese hatten eine alte Organisation, Loktr^cberisociotetev, aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die öffentlich die Interessen der Buchdrucker vertrat. Aber nur wenige Buchdrucker gehörten ihr an, und die patriarchalische Form des Vereins war auch nicht mehr geeignet, den neuen Zeiten Rechnung zu tragen und den Angriffen der Ar- beitersachvereinigung zu begegnen. Die wichtigste Ausgabe des Vereins war somit von Anfang an die Lösung der Arbeiterfrage. Im Jahre 1900 wurden daher einige Änderungen in den Satzungen vorgenommen, und gleich zeitig wählte der Verein zu seinem Vorsitzenden Ingenieur Carl Ramström, der damals technischer Leiter der königlichen Buch druckerei Norstedt L Söner, Stockholm, des vornehmsten Druckerciunternchmens Schwedens, war. Jetzt ist Ingenieur Ram- ström der Leiter des grotzen Konzerns von 30 schwedischen Drucke reien, der Aktiebolaget 8 voriges Uitogralistca Ir^oko- rtsr, Während 19 Jahren war er Vorsitzender des Vereins. Unter seiner Leitung entwickelte er ein« intensive Tätigkeit, vor allem in der Arbeiterfrage. Im Jahre 1903 fand der erste, für das ganze Land gültige Tarisabschluß zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern statt. Als Fachverband der Schwedischen Arbeit- gebervervinigung bildete sich ein besonderer »Arbeitgeberverband der Buchdrucker Schwedens«, 8vortgos Ir^ckoriers Lr- botsgivsretörduuä, mit eigenem Vorsitzenden in der Per son des Herrn Bo Löfgren, der damals als Nachfolger Ram- ströms der technische Leiter bei Norstedt L Söner war. Bisher hatten auch die Zeitungsverleger dem »Schwedischen Buchdruckerverein- angehört und sich an den Tavisabschlüssen be teiligt. Aus politischen Rücksichten wollten sie jedoch der Schwe dischen Arbeitgebervereinigung nicht beitreten, um nicht der damit verbundenen allgemeinen Solidarität der Arbeitgeber unterworfen zu sein. Sie bildeten daher ihre eigene Arbcitgebervereinigung, die jedoch weiterhin mit den Buchdruckern in freundschaftlicher Zu sammenarbeit bei allgemeinen Tarifverhandlungen steht. Der Buchdruckerverein hatte sich von Anfang an auch den wirtschaftlichen Fragen, Preisberechnungen und Konkurrenzangc- legenhciten gewidmet. Als der Deutsche Buchdruckerverein 1907 seinen außerordentlich wertvollen Preistarif ausgoarbeitet und veröffentlicht hatte, wurde eine Nachbildung desselben für Schwe den sofort in Angriff genommen. Ein weiterer Anstoß kam einige Jahre später durch die von Amerika ausgegangene Bewegung für Einführung des KosteNberechnungssyslems. Um diesen Fragen größere Beachtung schenken zu können, wurde 1903 vom Verein eine besondere Abteilung gebildet, die »Buchdruckerkam- me r« skoktryctraielcammgren). Zum Leiter wurde Herr Erik Oldenburg gewählt, der das Amt noch jetzt innehat. Er ist der Direktor der Centraltryckeri, Stockholm, der zweitgrößten Buchdruckerei Schwedens. Die Buchdruckerkammer ist bestrebt, die Kenntnis einer rationellen Kostenberechnung zu verbreiten, sie hat Vorschläge für praktische Buchführung und Statistiken gemacht und Ratschläge für Preisberechnungen hcrausgegeben. Weiterhin hat sie Bestimmungen betreffs Lieferungsbedingungen entworfen, die allgemein angenommen sind. Sehr oft hat sie Kontrollberech- nungen angestellt, wenn Zwistigkeiten zwischen Buchdruckern oder zwischen diesen und deren Kunden wegen der Preise von Druck arbeiten entstanden waren. Da nunmehr die Arbeiterfrage sowie die wirtschaftlichen Fra gen von besonderen Abteilungen behandelt werden, liegt die Hauptaufgabe des alten Vereins darin, zu einer fortschrittlichen Entwicklung des Gewerbes beizutragen. Das sucht er dadurch zu erreichen, daß alle an leitenden Stellen Tätigen, also nicht nur die selbständigen Buchdrucker, sondern auch Faktoren und Bureau angestellte, sich zu Beratungen zusammenfinden. Viele Zeitungs- Verleger und deren Angestellte sind weiterhin dem alten Vereine treu geblieben, der ein Sammelplatz aller am Buchdruckergewerbe Interessierten sein will. Seit «dem Jahre 1921 haben alle Abtei lungen des Vereins in Herrn Bo Löfgren einen gemeinsamen geschäftsführenden Direktor. Auch die Kranken- und Bcgräbnis- hilfskass« des Vereins ist ein die Mitglieder zusammenhaltendes Band. Seit 1903 hat der Buchdruckerverein eine »Fachschulefür Bu ch h a nd w e r k». Sie steht unter der Verwaltung eines be sonderen Vorstands und wird durch den bestens bekannten Buch drucker Hugo Lager st röm, Stockholm, geleitet. Die Schule wird mit Unterstützung des Staates sowie der Stadt Stockholm durch Beiträge von Seiten des Buchdruckervereins, der Buchdrucke reien und anderer an der Buchdruckerkunst interessierter Privater unterhalten. Ein Fonds von 25 000 Kronen siel der Schule als Schenkung von P. A. Nor st edtL Söner anläßlich der Jahr hundertfeier dieser Firma am 1. Dezember 1923 zu. Der Unter richt wird erteilt einerseits durch je einen Tageskurs in der Woche während dreier Jahre, andererseits durch Abendkurse dreimal wöchentlich. Der Unterricht ist sowohl theoretisch wie auch prak tisch. Die Schule hat vor einigen Jahren ihre Unterkunft im eigenen Hause des Buchdruckervcreins, Hcrkulesgatan 24 in Stock holm, gefunden. Bereits seit 1895 hat 'der Verein seine eigene Zeitschrift »bleck äolsuäsn-, die monatlich erscheint. Sie bringt Mittei lungen 'des Vereins sowie technische und historische, oft sehr reich illustrierte Aufsätze. Der Inhalt zeugt auch besonders von den engen Verbindungen, die stets zwischen den 'deutschen und schwe dischen Buchdruckbeslissenen geherrscht haben, seit der Zeit, in der di« Buchdruckcrkunst von Deutschland nach Schweden eingcsnhrt wurde. Fast regelmäßig erscheinen in der Zeitschrift Berichte über die Ereignisse innerhalb >der deutschen Buchdruckcrwelt. Besonders der Anzeigenteil, der überwiegend Anzeigen deutscher Firmen aus weist, zeigt, daß diese noch immer einen guten Abnehmerkreis für ihre Erzeugnisse in Schweden finden. Die Zeitschrift steht unter der persönlichen Leitung des jetzigen Vorsitzenden, Buchdrucker Harald Nyholm, Stockholm, der zu Mitarbeitern Redakteur Bertil Oldenburg und Nedaktionssekretär Const. Lars- s o n hat. Zum Wirkungskreis des Buchdruckervereins gehört auch die Veranstaltung von Ausstellungen der Erzeugnisse der Buchdrucker kunst. Im Laufe der Jahre hat in Schweden eine große Reihe 'der artiger Ausstellungen stattgefunden, von denen die in Stockholm im Jahre 1897 als besonders geglückt zu nennen ist. 1914 nahm der Verein an der internationalen Bugra-Aussteklung in Leipzig mit einer viel beachteten Kollektiv-Ausstellung teil. Als im Januar/Febrnar 1926 die deutsche Buchausstellung in Stockholm stattfand, erhielt 'der Verein durch wohlwollendes Ent gegenkommen der Ausstellungsleitung einen Abend zum Besuch reserviert. Während der zahlreich besuchten Zusammenkunft wurde die Ausstellung unter erklärenden Vorträgen der bekannten schwe dischen Fachleute Amanuensis Anders Billow und Direktor Erik Cederquist eingehend besichtigt. Zu seinen größten Tagen rechnet der Schwedische Buchdrucker verein den »Internationalen Buchdruckerkongreß- in Göteborg vom 4. bis 6. Juni 1923. Auf Vorschlag seines damaligen Vor sitzenden Walde marZachrisson hatte der Verein die Buch drucker der ganzen Welt eingeladen, sich in Lieb« zu ihrer Kunst zufannnenzufinden und von allen nationalen Meinungsverschie denheiten abzusehcn. Am Kongreß nahmen nicht weniger als 17 Nationen durch ihre Vertreter teil. Die Deutschen waren durch Rudolf Ullstein und Hans Heenemann, Berlin, H. Reinke, Frankfurt«. M., und H. R e i ch e l, Braunschweig, ver treten. Der festliche und würdige Verlaus des Kongresses dürfte die besten Eindrücke hinterlassen und die Erfahrungen aller Teil nehmer bereichert haben. Die Verhandlungen liegen in englischer und schwedischer Sprache im Druck vor. Der Vater des Kongreßgedankens, Waldemar Zachris- son, der bei der Eröffnung der Sitzungen den Vertretern der ver schiedenen Nationen den guten, herzenswarmen Rat gegeben hatte: »Sprich die Sprache des Herzens, und du wirst immer verstanden werden-, überlebte leider sein letztes großes Werk nur wenige Mo nate. Er verstarb plötzlich am 11. März 1924, betrauert und ver mißt von allen schwedischen Druckern. 467
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