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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1918
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- Deutsch
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- Saxonica
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zialcn Notwendigkeit, sobald man auch die für die Jahre nach dem Kriege vorauszusehende Verteuerung der ge samten Lebenshaltung in Betracht zieht. Der Kreis derjenigen Berussgenossen, die unmittelbare Vorteile aus diesen Einrich tungen ziehen, darf keinesfalls zu eng gezogen werden. Es ist ein leider viel verbreiteter Irrtum, daß nur wirklich Bedürf tige als Benutzer der Erholungsheime in Frage kommen. Die verfolgten Absichten gehen sehr viel weiter, und die Tatsachen beweisen deren Richtigkeit; die Besucher des Heimes im Ostsee bad Ahlbeck waren im Jahre 1917 zu 33°/-°/» Prinzipale und deren Familienmitglieder, zu 367» Gehilfen und deren Familien und zu 30167» weibliche Angestellte. Für die Ausführung des Vorhabens würden sich zwei Wege bieten. Der erste, Nächstliegende wäre ei» Anschluß an die bereits bestehende großzügige Organisation für Kaufmanns- Erholungsheime, Voraussetzung für eine befriedigende Form dieses Anschlusses wäre die Möglichkeit, den Sonderwünschen des Buchhandels im Rahmen des Unternehmens Geltung zu verschaffen und zu diesem Zwecke einer Vertretung des Gcsamt- buchhandels in der Leitung der Gesellschaft den erforderlichen Einfluß zu sichern. Bei näherer Prüfung dieser Gesichtspunkte gelangt man jedoch zu der sicheren Überzeugung, daß diese Vor aussetzungen nicht erreichbar sind. In der Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungsheime hat die Hochfinanz, der Großhan del und die Großindustrie die Führung; ihren Anforderungen ist die gesamte Geschäftsführung der Gesellschaft angepaßt. Der Buchhandel hat mit sehr viel bescheideneren Mitteln und mit oft kleinlichen Erwägungen zu rechnen, und sein Einfluß wäre in jedem Falle verschwindend gering gegenüber demjenigen zahlreicher Riesenbetriebe, deren einzelne Beiträge nicht selten mehrere 100 000 ^ betragen. Die Verschiedcnartigkeit der zu stellenden Anforderungen zwingt dazu, eine für die buchhändlerischen Verhältnisse ge eignete besondere Einrichtung zu schassen, d. h. den bereits be stehenden Verein auf breitester Grundlage unter Beteiligung des Gesamtbuchhandels so auszugestalten, daß er den geschilderten Notwendigkeiten sich gewachsen zeigen kann. Dabei darf nicht unbeachtet bleiben, daß Pläne zur Errichtung von Erholungs heimen für Buchhändler an verschiedenen Stellen be reits aufgetaucht sind und deren Verwirklichung angestrebt wird. Es gilt also gleichzeitig eine drohende Zersplitterung zu verhin dern und die sich regenden Kräfte, die verfügbaren Mittel zu vereinen zum Wohle des Ganzen. Ohne Zweifel ist es nicht leicht, die vorhandenen Bedürfnisse in einer Form zu befriedi gen, die allen Beteiligten gleichmäßig vorteilhaft und bequem ist. Die Benutzung von Erholungsstätten ist nicht zum gering sten Teile abhängig von ihrer Entfernung vom Wohnort des Besuchers. Ein Heim wie das bestehende im Ostseebad Ahlbeck kann unmöglich auch den Wünschen der Berussgenossen in Slld- deutschland entsprechen. Es wäre aber ein großer Fehler, wollte man deswegen jedem Landesteil die Erlangung seiner Wünsche durch Sonderbcstrebungen überlassen. Gerade die Entwicklung des seit 1911 bestehenden Erholungsheims für deutsche Buch händler E. V. mit seinen beiden Heimen hat deutlich gezeigt, daß es auf dem Wege zum Ziel große und zahlreiche Schwierig, leiten zu überwinden gibt, daß praktische Versuche notwendig, gewissermaßen Kinderkrankheiten zu überwinden sind und sehr viel Lehrgeld gezahlt werden muß. Die einmal gemachten Er fahrungen kommen bei zweckmäßiger Zusammenfassung der All gemeinheit zugute, und dieser wird am besten gedient sein, wenn der Buchhandel die schöne Aufgabe auf breitester Grundlage löst. Zunächst wird es sich darum handeln, das Vorhandene zu sichern, um dann folgerichtig in den Grenzen der verfügbaren Mittel weilerzubauen. Als Endziel wäre neben den Heimen in Ahlbeck und Bühl ein Heim im deutschen Mittelgebirge (Thüringen, Harz, Sächsisches Erzgebirge) und ein solches in Westdeutschland ins Auge zu fassen. Den ersten Schritt zu diesem Ziele hat der genannte Verein bereits getan. Nachdem der derzeitige Vorstand den Rat und die Mithilfe des Vorstandes des Börsenvereins angernfen und dessen Zustimmung erhalten hatte, beantragte er in der Hauptver sammlung, die am 4. Mai 1918 in Berlin tagte, die Erwerbung 406 des früheren Slrandhotels in Ahlbeck für die Zwecke des Ver- ! eins und erreichte die einstimmige Annahme dieses Antrages. ! In hochherziger Weise stellte der Börsenverein dem Erholungs- heim 20 000 zur Verfügung, um damit die sofortige Aus- I führung des Planes zu ermöglichen. Wenn die zahlreichen an deren Organisationen des deutschen Buchhandels und alle seine Angehörigen der Angelegenheit gleiches Wohlwollen entgegcn- bringen und dem gegebenen Beispiele folgen, dann ist an der erfolgreichen Durchführung des Grundgedankens nicht zu zwei feln, und es sind alle Voraussetzungen dafür vorhanden, daß die Erholungsheime zu einer Wohlfahrtseinrichtung ausgestaltet werden können, die des deutschen Buchhandels würdig ist. Max Paschke. Deutscher Verlegerverein. Stenographischer Bericht über die 32. ordentliche Hauptversammlung, abgehalten im Buchhändlerhause zu Leipzig, Sonnabend, den 27. April 1918. (Fortsetzung zu Nr. lös u. 158.) Alexander Tuncker (Leipzig): Meine Herren, Sie werden Wohl auch den Eindruck gewonnen haben, daß der Herr Vor redner das Prinzip befolgt hat: »Der Rede Kürze ist der Rede Würze«. (Heiterkeit.) Aber auch das, was er vorgebracht hat, läuft im letzten Augenblick darauf hinaus, daß ein ganz neuer Sandwagen auf ein verkehrtes Geleise geschoben wird. Es ist ja ein ganz neuer Antrag, der weder auf der Tagesordnung steht, noch auch nur mit einigen Stimmen unterstützt ist, die ihn befürworten. Ich glaube, der Antrag kann gar nicht ein fach anstelle dieses Antrages, der hier ordnungsmäßig auf der Tagesordnung steht, eingeschoben werden. Es hieße ja unsere ganze Geschäftsordnung über den Haufen werfen, wollten wir das tun. Das wäre ein Kunststückchen der Taschenspielerei, wie man es nicht besser machen könnte. Vorsitzender: Ich möchte Herrn Duncker erwidern, daß An träge aus der Versammlung immer gestellt werden können, und daß sie mit Zustimmung des Vorstands auch zur Abstimmung kommen können. Der Vorstand hat in diesem Falle kein Be denken, über diesen Antrag mit diskutieren zu lassen, und man wird ja nachher sehen, wie die Versammlung sich zu seiner An nahme oder Ablehnung stellen wird. Ich wäre deshalb dankbar, wenn die folgenden Redner auch den Antrag des Herrn vr. Ull stein mit in den Kreis ihrer Aussprache ziehen, aber sich möglichst kurz fassen möchten (Sehr richtig!), denn es steht uns ja noch die Besprechung der Tagesordnung des Börsenbereins bevor, und die Teuerungszuschläge, die dort zur Debatte kommen, wer den uns Wohl noch geraume Zeit aufhalten. Zunächst hat das Wort Herr Degener. Herrmann A. L. Degener (Leipzig): Meine Herren, der An griff meines Herrn Vorredners kommt mir vor wie ein Aprilsturm, der in die Blüte unseres Antrages gefegt ist. Er hat ihn ziem lich zerzaust. Ich hoffe aber, daß der Antrag trotzdem einiger maßen den Fruchtknoten dieser Blüte befruchtet hat, sodaß er sich zu einer nützlichen Frucht ausreifen wird. Es ist richtig: wir treiben jetzt allgemein rege Bevölkc- rungspolitik, und mit Recht; ich stimme mit Herrn vr. Ullstein ganz überein: der Schrei nach dem Kinde ist berechtigt, ebenso aber der Schrei des Fachpresseverlegers nach Papier. (Heiter keit.) Was wir allerdings wollen, ist, daß es dabet doch mög lichst schiedlich und gleichmäßig zugeht. Wir wollen nicht, daß die einen mit Dutzenden von pausbäckigen Kindern und die anderen nur mit wenigen mehr oder weniger verkrüppelten her umlaufen (Erneute Heiterkeit). Ich meine, daß bei unserm An trag doch hauptsächlich zum Ausdruck kommt, daß wir eine Gleichstellung mit der Tagespresse wünschen, und daß wir uns zunächst einmal von dem uns augenblicklich kaum durchführbar erscheinenden Versuche fernhalten, überhaupt mehr Papier zu bekommen. Wir wollen uns mit dem vorhandenen großen Berg, der da ist, begnügen und möchten nur unseren entsprechenden gerechten Anteil davon haben.
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