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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1896
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- Deutsch
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^ 202, 31. August 1896. Nichtamtlicher Teil. 5255 schmückte Ausstellungskatalog ist ebenfalls ein Werk der ge nannten Hofbuchdruckerei und verdient pb seiner soliden Aus stattung und seines guten Druckes besondere Anerkennung, da man nur zu gut weiß, wie es bei derartigen Druckaufträgen, für die das Manuskript im letzten Moment geliefert wird, herzu- gehcn pflegt. Der Katalog aber hat bei Eröffnung der Aus stellung fertig Vorgelegen. — Die zweite Buchdruckerei ist im Mittelraume der Halle vertreten: Ehr. Scheufele hat hier eine Maschine der Fabrik von Albert L Co. in Frankenthal ausgestellt, die Jnseratenbeilagen druckt, getrieben durch einen Elektromotor. In einem schmalen Glaskasten er blicken wir auch Klischees von Landkarten und Drucke davon; als Ausstellungs-Kuriosum muß man es aber bezeichnen, wenn auf mit Papierverpackungsbrettern sorgfältig bedeckten Papierballen Zettel aufgelegt sind mit den Worten »Bitte nicht berühren«. — Die dritte Druckereivertretung befindet sich in dem sogenannten Gewerbedorf und besteht in einer von der Firma Stähle L Friedel eingerichteten, für den Druck der von ihr herausgegebenen »Ausstellungs-Nachrichten« be stimmten Druckerei mit einer (ebenfalls durch Elektromotor betriebenen) großen Schnellpresse von I. G. Mailänder in Cannstatt, einer Fabrik, die sich zwar in ihrer Ausdehnung nicht mit den Größen ihres Geschäfts messen kann, aber doch anerkannt gute Maschinen baut und selbst in außereuro päischen Ländern ständige Abnehmer hat. Stähle L Friedel haben außer den erwähnten, sauber ausgestatteten »Nachrichten « ebenfalls eine sehr ansehnliche Kollektion gut ausgeführter Accidenzen ausgelegt, die als ein günstiges Zeugnis von der Leistungsfähigkeit ihrer Druckerei gelten können. Neben dieser Ausstellung befindet sich die der bedeutenden Buchbinderei von N. L A. Crönlein im vollen Betriebe und mit allen, einer Großbuchbinderei zur Verfügung stehenden Maschinen. Auch hier drängt sich uns ein Vergleich mit der in der Berliner Gewerbe-Ausstellung befindlichen Buchbinderei und ihrem Betriebe unwillkürlich auf, und die Entscheidung . fällt zu Gunsten der Stuttgarter aus, da sie ganz den Ein druck einer wirklichen, in voller Alltags-Thätigkeit befindlichen Werkstatt macht, während es in Berlin fast den Anschein ge winnt, als ob dem Publikum »nur etwas gezeigt« werden sollte. Crönlein schräg gegenüber hat die Deutsche Verlags- Anstalt eine umfangreiche Schaustellung aufgebaut, aber nur um die allerdings vortreffliche Stoffsammlung für den ge werblichen Unterricht von Karl Eichler vorzuführen, die für jede höhere Schulanstalt ein wahrer Schatz sein muß. Von Büchern sind nur einige Bände des im Erscheinen begriffenen Lexikons der gesamten Technik ausgelegt. Die von der Verlags- Anstalt herausgegebenen Werke Schillers in illustrierten Pracht- und anderen Ausgaben sind in der ebenfalls zum Gewerbedorf gehörenden Nachbildung des Schillerhauses von Marbach ausgestellt, wo auch I. G. Cotta's Nachf. ältere und neuere Ausgaben von Schillers Werken, sowie eigen händige Briefe des Dichters ausgelegt haben, während Louis Raths Hofkunsthandlung die Räume dieses Hauses mit Schiller-Büsten und -Porträts, Kopieen von Schiller-Denkmalen, schönen Darstellungen nach Schillers Werken u. 's. w. schmückte. Der Schriftgießerei von Otto Weifert, die ihre Schätze im Landes-Gewerbemuseum in glänzender Weise entfaltet hat, wurde bereits gedacht; sie hat aber auch noch eine andere Ausstellung im Gewerbedorf veranstaltet durch Aufstellung einer Küstermannschen Komplettgießmaschine, die sich hier im täglichen Betriebe befindet. Die zweite große Stuttgarter Gießerei, die von Bauer L Co., hat auf der Galerie der Gewerbehalle, in der gleichen Koje von Greiner L Pfeiffer, von der ihr etwa ein Drittel zugeteilt ist, ausgestellt, und zwar in einer sehr bescheidenen, mit der Leistungsfähigkeit des Hauses nicht recht im Einklang stehenden Weise. Eine Fou- L»°riunoirchz>g,ier Jahrgang. chersche Komplettgießmaschine, eine Handgießmaschine, an denen beiden gearbeitet wird, ein kleines Kästchen mit fertigem Guß, einigen Stempeln und Matrizen, ein Bestoßzeug und ein dick leibiger Probenband, das ist alles! Gerade dieser letztere aber zeigt, was die Gießerei ebenfalls zu bieten vermocht hätte, und es ist wohl nur Ausstcllungsmttdigkcit, die sie ver anlassen konnte, ihre Schau in so engen Grenzen zu halten. Unter derselben Galerie der Gewerbehalle, zwischen Triko- tage-Webstühlen versteckt, befindet sich aber noch eine gieße rische Ausstellung, die wohl geeignet ist, die Aufmerksamkeit, und zwar in erster Linie der Gießer selbst, auf sich zu lenken: die von dem Ingenieur Dällenbach in Cannstatt neu erfundene Doppel-Komplettmaschine, die bei einem Be trieb fertige Typen nach beiden Seiten hin in endlosen Zeilen aneinanderreiht, und, nach Aussage des Gießers, deren 100,000 innerhalb 10 Stunden liefern soll. Gegenwärtig ist dies jedoch noch Zukunftsmusik, denn was die Maschine in der Gemerbehalle zur Zeit leistet, ist, daß sie zeigt, daß sie überhaupt gießt, — fertige Typen liefert sie noch nicht, und zwar, wie der daran beschäftigte Arbeiter sagte, weil die Messer, die das Schaben der Seiten besorgen, noch nicht ein gesetzt wären. Warum dies noch nicht geschehen, erläuterte er nicht, — ob man aber mit der Vorführung einer Ma schine, deren Erzeugnisse man sofort wieder in den Schmelz kessel wirft, dieser nicht mehr schadet, als nützt, das mag der Erfinder selbst beurteilen. Daß die Maschine, falls sie sich be währt und sich wirklich so außerordentlich leistungsfähig er weist, wie man versichert, den Gießereien sehr willkommen sein müßte gerade in einer Zeit, wo ihnen durch die Setz- und Zeilengießmaschinen in der Brotschriftenbranchc so be deutende Konkurrenz droht, darüber kann kein Zweifel bestehen. Eine andere, von demselben Erfinder stammende Neuheit, eine Maschine zum Aus fräsen (anstatt des bisherigen Aus- hobelns) des Typenfußes und zur Erzeugung der richtigen Höhe, ist ebenfalls ausgestellt; sie hat sich bereits in der Praxis als sehr nützlich und tadellos und rasch arbeitend be währt, so daß sie sich ohne Zweifel bald allgemeiner Ein führung in den Schriftgießereien erfreuen wird. Mit der Erwähnung dieser letzten Neuheit aber bin ich an den Schluß meiner Wanderung durch die Stuttgarter Aus stellung gelangt. Theod. Goebel. Meine Mitteilungen. Association iittsrairs st artistigus intsrnationais. — Der Kongreß der -Association- in Bern verhandelte am 28. d. M. über die Dauer der Schutzfristen eines Werkes und sprach sich, nach einer Mitteilung der Tagesblätter, für eine Schutzfrist der litera rischen und künstlerischen Werke auf die Dauer von 80 Jahren nach dem Tode des Autors und gegen jede einschränkende Förmlichkeit auch bei anonymen und nachgelassenen Werken aus. Momentphotographieen. — In der -Neuen Freien Pressc- lesen wir folgenden kleinen Bericht über die Aufnahme von Moment photographieen beim Einzuge des Zarenpares in Wien am 27. August: Herr Wilhelm Müller, der Chef der Lechner- schen Hofbuchhandlung, kann zu seinen zahlreichen Spezialitäten demnächst das Patent für historische Momentphotographie fügen. Er ist der Photograph der Zeitgeschichte, wenigstens für Wien, und hat schon eine Anzahl wichtiger Ereignisse, deren Schauplatz unsere Stadt war, im Bilde für die Nachwelt sestgehalten und aufbewahrt. Natürlich hat er sich auch den heutigen Einzug des russischen Kaiser paares nicht entgehen lassen. Er folgt dem Gange der Geschichte auf dem Fuße und tritt ihr fast auf die Fersen. Vormittags ist das Zarenpaar angckommen, und nachmittags hat unsHerrMüller bereits eine Anzahl vonPhotographiccn mit vcrschiedenenMomentcn des Ein zuges vorgelegt. DiescLeistungmußum so außerordentlicher erscheinen, als das Wetter das denkbar ungünstigste war — trüb und dunkel mit mattem, grauem Licht. Um so erstaunlicher ist die Schärfe und Klar heit der Ausnahmen. Zuerst sieht man den Wagen der beiden Kaiser den Praterstern — am Tegetthofs-Monumcnt vorbei — passieren. Eine zweite Aufnahme zeigt de» Wagen der Kaiserinnen auf der selben Stelle. Das Blatt ist sehr interessant, da cs ein ungemein scharjes Miniatur-Porträt unserer Kaiserin zeigt. Auf einer dritten 714
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