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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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5, 8. Januar 1917. Redaktioneller Teil. -Nne offensive economioue pour le livre ffsn^ais.» Unter dieser Udcrschrisl jindcn wir in der Pariser Wochenschrift »Ua lienaisaanoe politique, litteraire 6t artistique« (Nr. 23 vom 11. No vember 1916) eine zusammenfassendc Schilderung der gegenwärtigen Bewegung im französischen Buchhandel, wie solche im Börsenblatt durch mehrfache Wiedergaben französischer Zeitungsartikel bekannt ge geben wurde. Der Verfasser dieses neuen, rückblickcnden, manches auch vervollständigenden Aufsatzes, Henri Clouard, ist einer der wenigen in diesen Dingen nüchtern und sachverständig Urteilenden. Wir sind ihm hier schon in Nr. 141 des Börsenblatts vom 21. Juni '-916 als dem Verfasser des Artikels »Werden wir immer nach Leipzig gehen?« begegnet. An diese mahnende Frage knüpft er an und begrüßt erfreut die in Gang gekommene Bewegung. Im übrigen kämpft er die uns zur Genüge bekannte »dataille pour I^eipLiZ«, wie das Pariser Schlagwort heute lautet. »I^a Trance n'aeeepte plus, >jue le inonde du livre ait 8a eapitale ä UeipriZ.« Um nicht früher Mitgeteiltes zu wiederholen, sehen wir von einer Wiedergabe des vollständigen Artikels ab und beschränken uns auf Her vorhebung dessen, was frühere Mitteilungen ergänzen und erweitern kann. Henri Clouard bedauert die Schwächlichkeit der Lyoner Beschlüsse vom 26. April 1916, die sich ängstlich auf Verteidigung beschränken wollten, wo dach im Gegenteil entschlossenes angriffsweises Vorgehen vonnöten gewesen wäre. Erst später hätten sich die Meinungen ge klärt und geändert, schließlich auch Entschlossenheit gefördert und sich zu einem »Aktionsprogramm«, einer »Ock^erwive liardie« verdichtet. Das große Verdienst der Lyoner Büchcrwoche und ihres Anregers Edouard Herriot liege in ihrem vorbereitenden Wirken, in dem starken, nachhaltigen Anstoß, den sie gegeben habe. PierreDecoureelles habe dort die »8oeiete <le8 Zens de lettres« begeistert und hingerissen, Maspero und Jacques de Tampierre hätten das »Coinite du livre« ins Leben gerufen, der schwach vertreten gewesene »Oerele de la lidrairie« habe sich wenigstens an der allgemeinen Aussprache beteiligt. Die weitere Entwicklung habe seitdem nicht geruht. Ein ausfüh rendes Komitee sei in Tätigkeit getreten. Von seinen sechs Mit gliedern seien zwei (Pierre Decoureelles und Jules Perrin) van der 8oci6te d68 gens cle lettres entsandt, zwei (Louis Hachette und Mar Lcclcrc) vom Oerele cle 1a librairie, zwei andere (Jacques de Dam- pierrc und J.-P. Bclin) vom Oomite du livre. Wiederholte Verhandlun gen dieses »Oomits exeeutil« mit Maschinen- und Papierfabrikanten, mit Druckern, Schriftgießern, Verlegern und Buchhändlern hätten dann zur Vereinbarung eines in diesem Winter in Paris abzuhaltenden »Oongres du livre« geführt. Das Programm dieses Kongresses gliedere den umfangreichen Beratungsstoff in drei große Gruppen: 1. Technik des Buches (Satz, Druck, Bildherstellung, Papier, Kar- tonierung, Einband); 2. Ausbreitung im Handel (Sammlungen klassischer Texte, Enzy klopädien, Ausbildung von Buchhandlungsgehilfen, planmäßige Verkaufsverfahren, Reklame, Ausfuhr); 3. Ausbreitung in intellektueller Richtung (Bibliographien, Fahr- und Adreßbücher, Jagd auf unzüchtige Schriften u. a.). Die Behandlung aller Fragen solle auf Grund der Erfahrung er folge» und eine Beurteilung sowohl in bezug auf Frankreich wie auch auf das Ausland erlauben. Die Berichterstatter seien ernannt. Die Drucklegung der Berichte werde alsbald beendigt sein. Sammel- stellc für sie sei der Oorele de 1a litzrairie. Henri Clouard gibt darauf seiner besonderen Freude Aus druck über die erfolgte Wandlung zum Besseren in der Leitung des Oerelo de la likrairie, die er in seinem eingangs erwähnten früheren Artikel lebhaft gefordert habe. Die zwei oder drei Vorkämpfer, die er dem Cercle gewünscht habe, und sogar ein vierter hätten sich gesunden, die Herren Max Leclerc, Paul Gillon, Pierre Mainguet, Pierre Masson. Ihre Anregung zur Gründung einer »8oeiete d'ex- portation cle8 eddion8 krau^aises« (Bücher, Mnsikalien, Kunstblätter) sei auf fruchtbaren Boden gefallen. Zweiundzwanzig Verleger hätten ihre Gesrigschaft zngcsagt. Wir übergehen die hier folgende Wiederholung früher geäußerter Klagen über behauptete verhängnisvolle Saumseligkeit des franzö sischen Buchhandels, die nnsern Lesern aus vielen anderen hier über setzten Artikeln französischer Zeitungen hinlänglich bekannt sein dürften. Wichtig aber scheint uns die nochmalige Zusammenstellung der Auf gaben, die sich die >>8oc:i6t6 d'exportation de8 edition8 krsnxawes ge stellt hat, da sic hier bei weitem ausführlicher gegeben werden, als anderswo. Diese Aufgaben sind: 1. in jedem fremden Lande je nach dessen Bedeutung wenigstens eine Hauptniedcrlagc der französischen Verlagswerke (Bücher, Musikalien, Kunstblätter) zn errichten, um daraus die dortigen Buchhandlungen schnell und reichlich versorgen zu können, und zwar nicht nur mit Neuigkeiten, sondern auch mir allen anderen gangbaren Büchern; die Universitäten, Bibliotheken usw. im Auslande, überhaupt alle Anstalten, die sich für französische Verlagswerke interes sieren, ebenso Buchhändler, die für französische Veröffentlichun gen Absatz haben, durch geeignete Vertreter regelmäßig besuchen zu lassen, diese Kunden mit den Verlegern in direkte Verbin dung zu setzen, nötigenfalls ihnen als Kommissionär zu dienen; soviel wie möglich französische Verkäufer und Verkäuferinnen heranzubilden und für ihre Anstellung in solchen ausländischen Buch-, Musikalien- und Kunsthandlungen zu sorgen, die Kundschaft für französische Verlagswerke haben oder zu haben wünschen; alle Auskünfte und bezüglichen Unterlagen, die für nützliche Re klame von Wert sein könnten, zu sammeln, sich die Einrückung von Zeitungsanzeigen angelegen sein zu lassen, auch von Bücher- usw. -Besprechungen u. a., die die Gesellschafter wünschen möch ten, ferner die Kataloge, Prospekte und alle anderen Reklame- mittel, die sie liefern würden, verbreiten zu lassen; alle dienlichen Auskünfte über die Lage des Handels in jedem Lande und über die Absatzmöglichkeiten, die es bietet, zu sammeln, Erkundigungen über die Zahlungsfähigkeit von Kun den einzuzieheu, vorkommenden Streitigkeiten mit Aufmerksam keit zu folgen und sich um ihre Schlichtung zu bemühen, u. a. m.; in Paris eine Zentralstelle zu schaffen mit der Aufgabe, die Tätigkeit der Hauptniederlagen oder der Agenturen im Aus lande zu leiten und zu überwachen, für die Verbindung zwischen den Verlegern und Agenturen zu sorgen, den von der Gesell schaft angcstellten Vertretern die nötige Anleitung zu geben und ihre Tätigkeit im Auge zu behalten, desgleichen auch eine unauffällige, aber beständige Aufsicht über die Verkäufer und Verkäuferinnen zu führen, für deren Anstellung die Gesellschaft Sorge getragen hat, und darauf zu achten, daß sic ihrer Aufgabe gerecht werden; in regelmäßigen Zeitabschnitten einen Katalog aller neu erschie-' neuen und neu aufgelegten Bücher erscheinen zu lassen, der durch Vermittelung der Buchhändler in der ganzen Welt verbreitet werden soll, ebenso, sobald es für nötig befunden wird, auch Bibliographien besonderer Gebiete oder Fächer. Kleine Mitteilungen. Dem Gedächtnis Otto Greiners. — In den »Leipziger Neuesten . Nachrichten« vom 19. Dezember 1916 widmet der Direktor des Mu- > scums der bildenden Künste in Leipzig. Professor vr. Julius Vogel dem verstorbenen Maler und Radierer Otto Greiner einen warm- ! empfundenen Nachruf, aus dem wir hier mit freundlich erteilter Er laubnis des Verfassers diejenigen Ausführungen wiedergeben, die j sich mit den für die Deutsche Bücherei bestimmten Werken des ver ewigten Künstlers beschäftigen. Bekanntlich war es den Bemühungen ^ der Herren Kommerzienrat Seemann und Hofrat Meiner, die eigens ^ nach München gereist waren, um Greiner zur Übernahme dieser für die Schmalseiten des großen Lesesaals der Deutschen Bücherei bestimm- ? ten Bilder zu veranlassen, nach anfänglichem Fehlschlag gelungen, den Künstler für die Aufgabe zu interessieren. Prof. Vogels Ausführungen , lassen erkennen, wie Greiner der übernommenen Verpflichtung gerecht zu ' werden suchte und mit welchem Eifer er sich ihr in der letzten Zeit seines Lebens hingegeben hat. Zu der Trauer um den Tod des ! Künstlers gesellt sich daher das aufrichtige Bedauern, daß es ihm nicht vergönnt gewesen ist, diese monumentalen Schöpfungen zu voll enden, die der Deutschen Bücherei zu einer hervorragenden Zierde gereicht und dem Ruhme des Künstlers neuen Glanz hinzugefügt haben würden. Nach der Denkschrift zur Einweihung der Deutschen Bücherei war als bedeutendste Zuwendung, die das neue Gebäude erhalten sollte, ans der Baensch-Stiftung eine ansehnliche Summe für zwei monu mentale Gemälde bewilligt worden. Ursprünglich wollte man das eine Bild Max Klinger übertragen, als dieser aber absehnte, sollte Greiner die Ausführung beider übernehmen. Den vollständig bild mäßig wirkenden Pastell-Entwurf für das erste hatte er be reits in Leipzig cingereicht. Diese letzte Arbeit Otto Greiners wirkt wie ein Programm, in dem er seine künstlerische Überzeugung klarer und vernehmlicher noch, als er sie bisher betätigt hatte, ausgesprochen hat. Das Ganze ist als ein großes Freilichtbild gedacht, das als solches nur unter südlichem Himmel denkbar ist und nach des Künst lers Willen auch hier nur hätte entstehen dürfen. Denn er war seit Jahren schon ein fanatischer Vertreter der im übrigen alten Forde rung, daß Vorgänge, die unter freiem Himmel, unter dem unmittel baren Lichte der Sonne sich abspielcn, nicht unter der veränderten Stimmung der Atelierbcleuchtung entstehen und auch nicht vollendet 19
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