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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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2204 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 41, lg. Februar 1910 manche schwer auf dem Handel lastende Bestimmung des Gesetzes und der Verwaltung, u. a. aus Gestattung des Ab drucks von Gesetzen, aus Herabsetzung der Jnseratensteucr, Aufhebung der Bücherrevisionsämter, Erleichterungen im Post- und Frachtverkehr, Einschränkung des staatlichen Schul- biichervcrlags, Aufhebung des Zeitungsstempels, auf Schaffung einer österreichischen Bibliographie, eines Literarvertrags mit Rußland und manches andre. Viele von diesen Wünschen haben im Laufe der Jahre Erfüllung gefunden. Einer der ersten großen Erfolge des Vereins war die Freigabe des Drucks und Verlags der Gesetze, die der Verlagstätigkeit einen lebhaften Aufschwung gab; auch die Einschränkung des staatlichen Schulbiicher- oerlags ließ sich ermöglichen, und eia weiterer Erfolg der vereinigten Bemühungen war der Entschluß vieler süd deutschen Verleger, ihre Sendungen nach Österreich frachtfrei zu liefern. Die Unsitte der Gewährung hohen Kundenrabatts ist schon in jener Zeit mehrfach im Verein erörtert worden, ohne daß es gelang, die Mehrheit für eine Abstellung des Übels zu gewinnen. 1873 beschäftigte den Verein die Welt ausstellung in Wien, die den österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhandel im besten Lichte zeigte. Das vom Verein in Angriff genommene -Österreichische Bücherlexikon» blieb dauernd ein Sorgenkind; die hohen Kosten verboten die Drucklegung, nachdem für die Zeit von 1740 bis 1870 ein Zettelkatalog von mehr als 78 000 Titeln handschriftlich sertiggestellt worden war. Die hohe Zahl der dem Verleger abgcforderten Pflichtexemplare, die Verleihung von Teil konzesstonen an Nichtbuchhändler, die Erschwerung des Kolportagebuchhandels, die gewerbliche Stellung der Gehilfen, die Gründung von Lehrlingsschulen und vieles andere mehr waren wiederholt Gegenstand der Beratung und von Ein gaben an die zuständigen Verwaltungsstellen. Viele andere Aufgaben sind im Laufe der Zeit den ersten hinzugetreten und tatkräftig ausgenommen worden. Die tiefgehende Neuerung und mit ihr verbundene Organisations änderung im Börsenverein der Deutschen Buchhändler durch die von der Frankfurter Hauptversammlung am 2S. September 1887 beschlossenen neuen Satzungen konnte nicht ohne Wirkung auf den Verein der österreichischen Buchhändler bleiben. Die Durchführung der auch für diesen sich notwendig machenden Satzungsänderung war die Aufgabe der Generalversammlung des Jahres 1888, in der, wie 1859, wieder Rudolf Lcchner den Vorsitz führte. Der von Carl Gräser und Wilhelm Müller nach dem Muster der Börsenvereinssatzungen aus gearbeitete Entwurf der neuen Satzungen fand mit geringen Änderungen einmütige Annahme. Diese Versammlung war zugleich die letzte des -Vereins der Österreichischen Buch händler»; von nun an war sein Name: -Verein der Öster reichisch-Ungarischen Buchhändler». Die behördliche Ge nehmigung der neuen Satzungen erfolgte bald darauf, und am 2. Februar 1889 gab ihnen eine außerordentliche Generalversammlung die weitere Vollendung durch Schaffung von Verkaufsbestimmungen für den Verkehr mit dem Publikum und einer Verkehrsordnung für den österreichischen Buchhandel. Durch die Satzungsänderung war der Verein der Öster reichisch-Ungarischen Buchhändler ein Organ des Börsen- vereins und dadurch ein wichtiger Faktor tn der Organisation des gesamten Deutschen Buchhandels geworden. Im Jahre 1891 trat er auch dem Verbände der Kreis- und Orts vereine bei. Gebührende Anerkennung fand die Bedeutung des Vereins für den Gesamtbuchhandel auch in der Wahl seines Schriftführers Wilhelm Müller in den Vorstand des Börsenvereins, als dessen Mitglied der erfahrene Kollege eine fruchtbare und dankenswerte Tätigkeit entfaltet hat. Während voller sechs Jahre hat er ihm angehört. In den Vorstand des heimischen Vereins war Wilhelm Müller 1889 berufen worden und hat ihm dann von 1892 an ununterbrochen angehört. Hier, inmitten der heimischen Verhältnisse und als Mitglied der Niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer nicht ohne gewichtigen Ein fluß, hat er mit außerordentlicher Rührigkeit treu seiner Aufgabe gedient, manche drohende Gefahr abwenden, manche Erleichterung und Besserung im Handel erringen helfen. Als gründlicher Kenner der Vorgänge im Verein wirft Wilhelm Müller in der Festnummer der »Österreichisch- Ungarischen Buchhändler-Correspondenz» einen Rückblick auf die vom Verein zurückgelegten fünfzig Jahre. Vom letzten Jahrzehnt darf er besonders Erfreuliches berichten. Bei der Aufmerksamkeit, mit der der Gesamtbuchhandel den beruflichen Vorgängen in Österreich folgt, wird es von Wert sein, seine hierauf bezüglichen Worte zu hören: »In dem letzten Jahrzehnt haben wir viel erreicht, nicht allein um unseren Verein im Innern zu kräftigen, sondern auch die Lage unseres Standes überhaupt zu bessern .... Ich will nur das Wichtigste hier hervor heben. »In der Jubiläumsoersammlung unseres Vereins im Jahre 1899 besprachen wir die gewerblichen Grundfragen und die Übelstände, die bei der Erteilung neuer Kon zessionen vielfach herrschen. Der Verein hat zusammen mit der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalien händler infolgedessen eins Denkschrift ausarbeiten lassen, die in einer großen Anzahl von Exemplaren gedruckt und an alle in Betracht kommenden Faktoren Österreichs versendet worden ist. Sie wird heute noch, obwohl manches darin teils durch die Praxis, teils im Verordnungswege und durch neue gesetzliche Bestimmungen verbessert worden ist, be nutzt und ist in ihren meritorischen Teilen vielfach noch aktuell »Der Verein hat auch ein ausführliches Gutachten über die Reform der Gewerbeordnung erstattet, und wir danken dem damaligen Handelsminister vr. Forscht und der Intervention vieler Kollegen, insbesondere des hoch verehrten Präsidenten der Prager Handelskammer, Herren hausmitglieds Anton RivnL,^, daß bei dieser Novellierung manche unserer Wünsche im Interesse unseres Standes verwirklicht worden sind. An dieser Stelle will ich nicht zu erwähnen vergessen, daß im letzten Dezennium Buch händler weit mehr als bisher in die verschiedenen Handels kammern gewählt worden sind, und ich selbst hatte Ge legenheit, mich als Mitglied der Niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer oft für die Interessen des Buchhandels einsetzen zu können. »Einen vollen Erfolg hatte unsere ebenfalls im Jubiläumsjahr gefaßte Resolution betreffend die Ab schaffung des Zeitungs- und Kalenderstempels, da dieser sehr bald darauf im Gesetzeswege abgeschafft wurde. Dadurch ist damals der österreichische Buch-, noch mehr der österreichische Zeitungsverlag von einer schweren Fessel be freit worden. Weniger Glück hatte unser Verein mit allen seinen Bestrebungen, die preßrechtlichen Hinder nisse, unter welchen der Buchhandel leidet, beiseite zu schaffen. Zwar sind einige kleine Erleichterungen erzielt worden, aber im großen und ganzen leiden wir noch immer unter jenen Bestimmungen, gegen die bereits vor einem halben Jahrhundert unsere Vorgänger angekämpst haben. Ein Schimmer neuer Hoffnung fiel in unsere Reihen, als unter dem Ministerium Körber im Jahre 1902 der Entwurf eines Preßgesetzes im Abgeordnetenhaus eingebracht worden war. Mit diesem Entwurf konnten wir im großen und ganzen sehr zufrieden sein, ja einzelne Bestimmungen waren sogar fast wörtlich einer Petition entnommen,
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