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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1916
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 9V. 18. April 1916. Holländische Valutaabtommen. — Ein wichtiger Schritt zur Pa- > lutarcgulierung ist, ivie dein »Bcrl. Lok.-Anz.< aus dem Haag ge- 1 meldet wird, durch Vereinbarungen zwischen der holländischen, deut- j schen und österreichisch-ungarische» Regierung erfolgt. Holländische Gläubiger, die Guthaben bei Kunden der Zentralmächtc haben, die vor dem Kriege entstanden sind und auf Mark oder Kronen lauten, dürfen zur Beschaffung voll Barmitteln, ohne daß sie durch die in zwischen veränderte Valuta zu Schaden kommen, ihre Forderungen beim Amsterdamer Börsenverein anmclden, der sie auf ihre Nichtigkeit prüft, worauf die deutsche oder die österr.-ungarische Regierung Schatz- anweisungcn in gleicher Höhe ansgibt mit der Verpflichtung, sie nach Friedensschluß iu pari cinzulösen. Tie Niederländische Staatsbank lombardiert diese Schatzanweisnngen sofort. Die Maßregel bezweckt, die Entwertung neutraler Forderungen zu verhindern und gleichzeitig unsere Valuta zu heben, da hierdurch weniger Mark oder .Kronen auf den holländischen Märkten zum Angebot gelangen. Die Wirkung macht sich bereits fühlbar, denn seit drei Tagen ist die Mark um 32 Cents und die österreichische Krone um 35 Cents gestiegen. Nach anderweitigen Meldungen wurde ein gleichartiges Abkommen auch zwischen Holland und England getroffen. Danach sollen alte holländische Forderungen gegen englische Schulden, die vor der Ent wertung der Valuta begründet waren, in fünsprozcntigen englischen Schatzwechscln angelegt werden, die von der Niederländischen Bank diskontiert werden und nach einem Jahr seitens Englands zu einem festen Kurs von 12 fl. für 1 Pfund Sterling cingelöst werden sollen. Die erste deutsche Zeitung in Norwegen. Seit kurzem erscheint in Christiania die erste deutsche Zeitung Norwegens unter dem Titel: Gemeindcbote aus Christianim . Das Blatt wird von Pastor Güntter redigiert. Personalnachrichteil. 40 Jahre iu einer Firma. Am 10. April konnte Herr Adol s Bracke, Prokurist der Firma Friedrich Andreas Perthes A.-G. in Gotha, auf eine Wäßrige Tätigkeit in dieser Firma znrückblicken. Der KricgSzeit halber mußte von einer größere» Feierlichkeit Abstand genommen werden, doch wurden dem Jubilar viele Ehrungen zuteil: so z. B. durch S. Kgl. Hoheit den Herzog, der eine Brillant-Nadel übersandte. In Gegenwart der versammelten Verlagsangestelltcn sprach der Vorstand dem Jubilar seinen herzlichen Dank aus für sein Wirken,' in dem ein gutes Stück der alten Tradition des Verlags zum Aus druck komme. Er wies besonders auf die bewundernswerte Spannkraft und Frische hin, mit der der Jubilar unter dem schweren Drucke der Kriegszeit den Verlag geleitet und gestützt habe, und übermittelte zu gleich die besten Glückwünsche des AufsichtSrates, in dessen Namen er ein Geschenk überreichte. Herr Prokurist Bracke erwiderte in kurzen be wegten Worten, worauf die Verlagsarbeit ihren Fortgang nahm. Ein echtes Kriegsjnbilänm. M. M. Kovalcvskij s. - In Petersburg ist am 5. April Maxim Maximowitsch Kovalevskij, einer der bedeutendsten Politiker und Ge lehrten Rußlands, im Alter von 05 Jahren gestorben. Von seinen Werken hat die auch ins Deutsche übersetzte Darstellung des »Wirt schaftlichen Wachstums Europas vor der Entwicklung des Kapita lismus. die weiteste Verbreitung gefunden, in Rußland auch das mehrbändige Werk über den Ursprung der modernen Demokratie. Karl Eötvös f. — In Budapest ist der Schriftsteller und ehemalige Reichtstagsabgcordnete Rechtsanwalt Karl Eötvös am 14. April nach längerer Krankheit im Alter von 74 Fahren gestorben. Von 1872 bis 1910 hatte er mit mehreren Unterbrechungen dem ungarischen Abgeord- nctenhanse angchört. Allgemein bekannt wurde sein Name, als er im Jahre 1882 die Verteidigung der wegen Nitualmordcs Angeklagten in Tisza-Eszlar führte. EötvöS war auch schriftstellerisch tätig und hat eine Reihe geschätzter Schilderungen von Land und Leuten in Ungarn veröffentlicht. Auszeichnung. — Herrn Paul H a r t m ann , Geschäftsleiter der Buchhandlung für Rechts- und Staatswissenschaft Paul Franke G. m. m. H. in Berlin, ist von S. M. dem König von Schweden in Anerken nung seiner Verdienste um die deutsch-schwedischen Kultur- und Han delsbeziehungen der Wasa-Orden zweiter Klasse verliehen worden. Goswina v. Berlepsch s. Am 11. April ist in Wien die Schrift stellerin Goswina v. Berlepsch im Alter von 71 Jahren gestorben. Das Emigrantenschicksal, das Anno 1848 Tausende deutscher Familien südlich über die Grenze des Rheins trieb, machte auch sie, die 1845 in Erfurt geboren war, zur Schweizerin. Den größten Erfolg ihrer meist in der Schweiz oder in Österreich spielenden Werke errangen »Thalia in der Sommerfrische-, »Der Nachtwächter von Schlnrn«, »Jakobe, eine Zü richer Novelle« und »Heimatscholle«. SpreWal. Für die Schalbiicherzeit. Zn dem Artikel »Für die Schulbücherzcit« in den Kleinen Mit teilungen der Nr. 86 von« 13. April d. I. möchte ich einige Bemer kungen machen. Unsere OrtSvereinigung gibt seit Jahren ein Schul- bücher-Verzeichnis der hier cingeführten Bücher heraus und verteilt es an die Schulen. Dieser Gebrauch hat sich als vorteilhaft erwiesen, nur stehen die Unkosten des Verzeichnisses nicht im Verhältnis zu dem Ertrag des SchnlbüchergeschäftS, da sie, verteilt auf die wenigen Sor timenter des Orts, auf je 20—30 und höher zu stehen kommen. Wieviel muß schon verkauft werden, um neben den anderen Unkosten diese Posten wieder hercinzubringcn! Auch hier macht sich wieder die durchaus ungenügende Rabattierung der Schulbücher unangenehm fühlbar. Unangenehm ist es auch, daß die Zwischenhändler oder »Auch«- Bnchhändler sich das Verzeichnis zunutze machen. Eigentlich wäre es Aufgabe der Anstalten, sorgfältig ansgcführte Verzeichnisse beim Schul- schiuß den Schülern zur Verfügung zn stellen. Dafür aber hat der Fiskus kein Verständnis. Trotz der Unkosten haben wir auch im Kriegsjahr das Verzeichnis an fertigen lassen. Möchten die Herren Ver leger endlich zur Erkenntnis kommen, daß der Sortimenter bei all diesen Unkosten mit dem bisherigen geringen Rabatt nicht anskommen kann! >k. H. in M. 4 Tage Ferien. Heute sandte ich untenstehendes Rundschreiben an die hiesigen Buchhandlungen. Der Erfolg war überraschend gut, bis auf zwei Firmen erklärten sich alle bereit. Hoffentlich gibt dieses Beispiel vielen Vereinen Anlaß, in gleicher Weise vorzngehcn, um unseren An gestellten und uns selbst ein paar Tage Ruhe zn verschaffen: Sehr geehrte Herren Kollegen! Besser denn je bietet sich uns die Gelegenheit, unseren Angestell ten einen kurzen Urlaub zn gewähren, wenn wir am Sonn abend (22. April), dem Tage zwischen Karfreitag und Ostern, voll ständig schließen würden. Sollten wir, was die Banken können, nicht auch können? Ich weiß gewiß, daß unser Beispiel viele Nach ahmer finden wird. Die paar Pfennige, die schließlich am Sonnabend verdient werden, stehen doch in keinem Verhältnis zu dem Gewinn, den wir durch die 4tägige Erholung haben können. Ich bitte Sie, auch in dieser Kriegszeit einmal alle Kleinig keiten beiseite zn lassen und gleich unseren Truppen an der Front frisch zu wagen. Bremen, 15. April 1916. Lokal-Verein Bre m er Bnchhändle r. W. H e r m a n n. Der Buchhändler im Lazarett. Mit Recht wird bei jeder passenden Gelegenheit die Bedeutung der Berufsvcreinignngen ans wirtschaftlichem Gebiete, ihr außerordent licher Wert für die Pflege eines gesunden Skandcsgcfühls hervorge- bobcn. Aber anch nach der Gemütsseite hin ist der Wert treuen Zu- sammcnhaltcns der Bernfsgenossen nicht zn unterschätzen. So meine ich, daß es in den jetzigen schweren Kriegszeiten an allen Orten mit Lazaretten, in denen Buchhändler sich befinden (mögen es ältere Prinzipale oder junge Gehilfen sein), eine schöne Aufgabe der orts ansässigen Buchhändler wäre, wo es noch nicht schon geschehen sein sollte, die dort liegenden Bernfsgenossen zu besuchen und ihnen u. a. auf Wunsch Lesestoff nicht zuletzt unser Börsenblatt zur Ver fügung zu stellen. Diese Erfüllung einer schönen vaterländischen und menschenfreundlichen Pflicht kann nur zur Hebung des Gefühls der Zusammengehörigkeit und Berufsfreudigkeit, zur Hebung des deutschen Buchhandels und des Wohles aller seiner Mitarbeiter vom ersten Verleger und Sortimenter ab bis zum jüngsten Lehrling beitraaen I. P 448
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