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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ SV. 18. April l916. Am 28. September fiel Herr Hermann Ehbock, der schon >m vorgerückten Alter beim Ausbruch des Krieges als Frei williger ins Heer eingetreten war, als Lohn für seine Tapferkeit das Eiserne Kreuz erhalte« hatte, zum Offizier befördert war, und dann bei den schweren Kämpfen in der Champagne sein Leben für das Vaterland dahiügegedcn hat. Als er verwundet in der Heimat weilte, schrieb er das von vielen nnt Interesse und herz licher Teilnahme gelesene Buch »Der Kriegsfreiwillige«. Ehbocks buchhändlerischc Tätigkeit war hauptsächlich dem Romanverlag gewidmet, und wenn sie nicht überall vom Glück begünstigt war, so trug er sich doch immer mit neuen Ideen, die schon über die Zeit des Krieges hinausreichten. Zu einem neuen Unternehmen hatte er bereits den Grund gelegt; die Hoffnungen, die er darauf setzte, hat nun mit seinem Leben die feindliche Kugel zerstört. »Seine zahlreichen Freunde im Buchhandel«, heißt es in einem Nachruf im Börsenblatt, »werden dem tüchtigen Kol legen und liebenswürdigen Menschen, der sein Leben für das Vaterland hingab, ein ehrendes Andenken bewahren«. Am 28. Septcnrber starb im Alter von 76 Jahren Herr I u - lius Bohne. Der Verstorbene wurde am 5. September 1840 in Berlin geboren, wo er das Friedrichs-Gymnasium besuchte. Sein Vater war Jurist, und dieselbe Laufbahn sollte auch sein ältester Sohn einschlagen. Da der Vater aber früh starb und noch zwei jüngere Geschwister zu erziehen waren, gab Bohne diesen Plan auf und wurde, seiner Neigung zu den Büchern fol gend, Buchhändler. Die Lehrzeit bestand er in der Springerschen Buchhandlung (C. Gütschow), und danach war er als Gehilfe in Stettin, Berlin, Wien und Königsberg tätig. 1868 legte Bohne, Wohl als einer der letzten Buchhändler, das für den selbständigen Betrieb des Buchhandels damals noch erforderliche Buchhändler- cxamen ab, und 1867 gründete er seine Selbständigkeit, indem er die Buchhandlung von R. Sandrog L Co. erwarb, die von da an mit seinem eigenen Namen firmierte. Die Leipziger Straße war damals auch für den Sortimentsbuchhandel noch die beste Geschäftsstraße Berlins. Gegenüber dem Kriegsministerium hatte Bohne seinen vornehmen schönen Laden, in dem das beste Publikum aus« und cinging. In rastloser Tätigkeit suchte er sein Geschäft zu heben. Durch eine Verbindung mit der damals be stehenden Akademischen Musikalienhandlung nahm er Musikalien in seinen Betrieb auf, und ebenso wurden einige Kommittenten sorgsam von ihm betreut. Als dann die immer unerschwinglicher werdenden Ladenmieten den Buchhandel aus der Leipziger Straße herausdrängten, verlegte Bohne sein Geschäft nach der Wilhelm- stratze, wo er es bis zu seinem Verkauf im Jahre 18S4 weiter detrieben hat. Auch nach dem Verkauf ist Bohne noch viele Jahre buchhändlerisch tätig gewesen, besonders als gerichtlich vereidigter Sachverständiger in Sortimentsangelegenheiten, welcher Tätigkeit er bis an sein Lebensende mit besonderem Interesse und vieler Freude obgelegen hat. Wenige Monate vor seinem Ende verlor Bohne seine treue Lebensgefährtin; aber wenn er dadurch auch vereinsamte, so hat sein Alter doch treuer Liebe nicht entbehrt, hat es doch in der Hut seiner einzigen Tochter und ihrer Familie gestanden, deren beide Söhne im Felde stehen. Bohne war ein Mann von reichem Wissen und vielseitigen Interessen, mit denen er den gesamten Buchhandel unifaßte. Die Güte und Freund lichkeit seines Wesens verbanden ihm die Menschen und wenn er dem Kollegcnkreise in den letzten Lebensjahren durch manche Schicksalsschläg« und durch Krankheit auch ferngehalten wurde, so werden doch alle, die ihm früher nahegcstanüen haben, seiner stets in Treue gedenken. Die Zahl der Mitglieder der Korporation betrug am 31. De zember 1915 224. Der Bestellanstalt gehören 544 Mitglieder an. Auch diesmal schließen wir unfern Jahresberichs mit dem Wunsche: Möge unserm teuren Vaterlandc bald ein ehrenvoller, gesegneter Frieden beschieden sein! Deutsche Osterbücher 1916. Gr 8« 32 S. mit Abbildungen. Verlag: Leipzig. Barsorliments- Katalog-Verlag G. m. b. H. Wie nahe es liegt, auch von buchhändlerischcr Seite immer mehr darauf hinzuwirkcn, daß die schöne Sitte, sich mit einem Buche als Ostcrgabe einzustellcn, in immer weitere Kreise Eingang finde, dafür ist das vorliegende Bücherverzeichnis ein beredter Zeuge. Osterbücher - Lebensbücher, nicht nur für die jungen Leute beiderlei Geschlechts, die mit der Konfirmation in den Kreis der Erwachsenen eintreten, son dern auch für letztere selbst, die gerade in den Zeiten schwerster Prüfung einer seelischen Aufmunterung und Stärkung bedürfen. — Nicht we niger als 26 Seiten ist dieses Verzeichnis stark. Es zeichnet sich durch sorgfältige Einteilung und die dadurch erreichte Übersichtlichkeit aus. Wir finden eine Abteilung Religiöse Literatur, eine Abteilung Ge schichtliche Literatur, Biographien, Heimatbücher, Kunstgeschichte, Lite raturgeschichte, Schöne Literatur, Bücher für Beruf und Leben und Praktische Bücher, z. T. wieder in Unterabteilungen gegliedert. Als Ganzes enthält das Verzeichnis mit ganz geringen Ausnahmen alles, was als Ostcrgescheuk für jeden nur denkbaren besonderen Zweck in Betracht kommt. Seine Verwendung erstreckt sich daher nicht nur auf die Verteilung au das Publikum, sondern auch auf den prak tischen Gebrauch des Buchhändlers insofern, als es recht gut als Kontrolle und Handhabe bei der Ergänzung des Osterlagers zu Rate gezogen werden kann. Druck und Ausstattung sind gut. Eine Anzahl interessanter Bilder beleben das Ganze. I.. Kleine Mitteilungen. Buchhändler-,Fachschule, Wien. Am 9. April fand der Iachtursus für den Buci)-, Kunst- und Musikalicnhandel an der Gremial-Handels- schule seinen Abschluß. An ihm hatten in zwei Abteilungen insgesamt 48 Lehrlinge, für die der Besuch obligatorisch war, und 8 Externisten teilgenowmen. Zwei Teilnehmer waren im Lause des Schuljahres ausgeschieden, zwei weitere zum Militär eingerückt, sodaß für die Zeugnisvertcilung zweiuudfünfzig Schüler in Betracht kamen. Von diesen erhielten neun die Note 1, dreizehn die Note II, achtzehn die Note III, acht die Note IV, einer die Note V, dreien konnte zufolge der Schulordnung ein Zeugnis nicht auSgchändigt werden, teils weil sie sich nur einer von den vorgeschriebenen vier Prüfungen unterzogen, teils weil sie mehr als die Hälfte der Unterrichtsstunden versäumt hatten. Der Schulbesuch war mit 89°/» um 12°/o besser als der vor jährige gewesen. Hiervon ausgehend gab der Kursleiter Prof. G. Korczewsky in seiner Ansprache bei der Schulfeier seiner Über zeugung Ausdruck, daß dieser rege Besuch des Spezialkurses als Zei chen der Strebsamkeit des Nachwuchses im österreichischen Buchhandel ausgefaßt werden dürfe: er ermahnte die Schüler, nicht nachznlassen in der Aneignung weiterer fachlicher und allgemeiner Bildung als Er werbung eines Kapitals, das ihrem Stande Achtung und Ansehen und ihnen selbst für das ganze Leben reichliche Zinsen bringen werde. Auf Grund der vorzüglichen Ergebnisse in allen Prüfungen wurden vier Schüler mit wertvollen Bücherprämien bedacht, die ihnen namens der Korporation der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler das Kor porations-Mitglied Herr Stadtrat Cornelius Vetter über reichte. Herr Vetter beglückwünschte die ausgezeichneten Schüler und wies in seiner von Herze» kommenden Ansprache auf die Schönheit und den Wert des buchhändlerischcu Berufes hin, wobei er die nutz bringende Einrichtung des Spezialkurses hervorhob und die Schüler aufforderte, stets der Lehre» und Ermahnungen der Schule eingedenk zu sein. Zum Verkehr mit Österreich. Politische und fremd s p la ch l i ch e Schriften dürfen nach einer Bekanntmachung der K. K. Militär-Kontrollstelle in Bodenbach ohne besondere Er laubnis mit der Bahn nicht nach Österreich ein ge führt werden. Es können daher nur Bücher uichtpolitischen Inhalts in deutscher Sprache nach Österreich versandt werden, während alle andern erst der Genehmigung durch die Zensur in Wien unter liegen. Russische Maßnahmen gegen ehemalige Deutsche. Die russische Regierung hat nach sicheren Angaben folgendes Dekret erlassen: Ehe malige deutsche Untertanen, die seit 1880 finnische Mitbürger geworden sind, dürfen bei Aktiengesellschaften oder Genossenschaften, die be rechtigt sind, Grundstücke auf dem Lande zu besitzen oder zu erwerben, weder eine Anstellung bekommen noch Teilhaber sein. Die Bestimmung gilt ab 15. April 1916. 448
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