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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1916
- Strukturtyp
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- 1916-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1916
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- Deutsch
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MlattAdeOEMMMel —rr Die ganze Seite umfapt 360 vier^cspalt.'petitzeilen. die Seile ^ Mttg?ie?e"^ü"die0^eNe^-pk^für3S Äi.. tt ^i^S.N M.stott lSD^ Stelleng^uche werden mit^lS-Pf. pro ^ UGMMLMMlM'iKMer'NeAWenB'üctjffWlL'r^ Rr. 8». Leipzig, Montag den 17. April 1916. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Berliner Briefe. m. (II siehe Nr. KS.) Die Bibliotheken im Preußischen Etat für 1S18/17. — Raules Hof. - Islamitische Buchillustration. — Die Berliner Abrechnung. — Berliner Bibliophilenabend. - »Unsere Batterie-Blbltothel.« Erhöhung der Stenern. — Engerer Zusammenschluß der Kollegen in Berlin und München. Die Bibliotheken im Preußischen Etat für 1916/17 weisen, wie ich dem Zentralblatt für Bibliotheks wesen, Jahrgang 33, Heft 1/2 entnehme, gegenüber dem Vorjahre wenig Veränderungen auf. Bei der Bemessung der Ausgaben für die Bibliotheken hat die Regierung von jeder Kürzung abge sehen. Freilich sind Mehrforderungen nur im Anschluß an größere organische Änderungen eingestellt, wie bei Göttingen und bei der Technischen Hochschule Berlin-Charloticnburg. Indes find nicht nur für die Neuanschaffungen die alten Sätze beide-' halten worden, auch die für die allgemeinen Unternehmungen, wie den Gesamlkaialog der Wiegendrucke, die Ausfüllung der Lücken in den Beständen der Universitätsbibliotheken nsw., be stimmten Summen sollen diesmal bewilligt werden. Man wird der Regierung für diese Maßnahmen Dank sagen müssen und die Hoffnung hinzusügen können, daß das Abgeordnetenhaus die guten Absichten der Regierung unterstützen wird. Was ist Raules Hos? Außerhalb Berlins werden dies nur wenige wissen. Aber auch innerhalb Berlins wird es viele geben, die von Raules Hof noch nichts gehört haben. Raules Hof gehört zu dem ältesten Berlin und liegt in der Nähe der Kurstraße hinter der Holzgartenstraßc. Er wird vom Weider ichen Markt, der Kurstraßc, der Spree und der Alten Leipziger Straße begrenzt und ist gewissermaßen die Wiege der Deut schen Flotte. Benjamin Raule war ein holländischer Kaufmann, der in Diensten des Großen Kurfürsten stand und diesen für die Schaffung einer brandenburgischen Flotte zu gewinnen wußte. Der Scharfblick dieses Hohenzollernfürsten hatte schon damals erkannt, daß eine Weltpolitik nur von einem Staate eingeleitet werden könne, der im Besitz einer Flotte ist. Aber Branden burg war damals noch zu klein und zu arm, um diesen groß zügigen Plan ausführen zu können. Die angeschasften Schiffe wurden wieder verkauft, und es bedurfte erst der Begründung des Deutschen Reiches, um die Politik, di« schon der Große Kurfürst geahnt hatte, ins Leben zu rufen. In diesem Winkel, in der Nähe der Spree, baute sich der alle Raule, der Kurfürstliche Rat und Marinedirektor, sein Haus, und so heißt noch heute diese Straße »Raules Hos«, die somit die Ehre hat, das erste deutsche Ministerium der Marine be herbergt zu haben. Für den Berliner Buchhändler hat dieser Name noch besondere Bedeutung, da ganz in der Nähe, in der Holzgartenstraßc, jahrelang das Bachmannsche Barsortiment seinen Sitz hatte, das damals allgemein den Berliner Buchhandel mit gebundenen Büchern versorgte. Später war in Raules Hos selbst das Berliner Vereinssortiment ansässig, das allerdings wenige Jahre nach seiner Errichtung an der Teilnahmlosigkeit des Berliner Buchhandels gescheitert ist. Das Barsortiment ging damals in die Hände von R. Mickisch über, der es später an die Firma F. Volckmar in Leipzig verkaufte, die auch den Bach- mannschen Betrieb an sich gebracht hat, und ist somit der Grund stein der Berliner Niederlassung des Volckmarschen Barsortiments geworden. Da nunmehr auch dieses Stück des alten Berlins der Spitz hacke verfällt, um neuen Gebäuden Platz zu machen, die der Er- Weiterung der Reichsbank dienen sollen, mag diese Erinnerung erlaubt sein. Auch hier gilt das Wort des Dichters: »Das Alt« stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen«. Möge auch die Reichsbank in ihren neuen Ge bäuden im alten Raules Hof weiter so kräftig für Deutschlands Größe eintreten, wie sie cs vor und in diesem Kriege ge tan hat. Erwähnt sei noch, daß unter den Häusern, die wegen des geplanten Neubaues der Reichsbank abgerissen werden müssen, sich auch das zwcitälteste Haus Berlins befindet. Es ist dies das Grundstück Holzgartenstraße 8, an dem ein farbiges Schild mit der Aufschrift: »Erbaut im Jahre 1669« uns von dem längst dahingegangcnen Berlin Kunde gibt. Die Waffenbrüderschaft, die uns in diesem Weltkriege mit den Völkern des Islams verknüpft hat, erweckt auch das Inter esse an islamitischer Literatur und Buchausstattung. Die nach dem Kriege zu erwartende engere Verbindung mit der Tiirkei und den Völkern, die der Religion nach zu ihr gehören, läßt auch einen Austausch der Geistesdenkmale erwarten. Eine Anzahl Beispiele islamitischer Buchillustration bringen die der Vosstschen Zeitung beigegebenen Zeitbilder in Nr. 19 vom S. März 1916, und M. Benrath hat es übernommen, den Text da zu zu schreiben. Gegenüber der weitverbreiteten, aber unberech tigten Anschauung, daß die Völker des Islams die bildenden Künste nicht ausüben, führt der Verfasser aus, daß die vom Judentum übernommene Anschauung des Verbotes, lebende Gestalten wie derzugeben, die auch im Koran ihren Ausdruck gefunden hat, von den Mohammedanern zu keiner Zeit respektiert worden ist. Wenn die Araber und die Türken als ursprüngliche Romadenvölker keine traditionelle Kunst besitzen, so läßt sich doch auch bei ihnen künstlerische Betätigung zu jeder Zeit Nachweisen. Die Buchillustrationen, die in der oben erwähnten Nummer abgebildet sind und die türkische und persische Buchmalerei wie dergeben, zeichnen sich durch eine außerordentliche Genauigkeit in der Zeichnung und Beherrschung namentlich des Porträts aus. Das Bildnis Sultan Saladins des Großen, des Herrschers von Damaskus, das in einem arabischen Buche, das um N8V ange- fertigt ist, sich findet, ist das einzige bekannte, nach dem Leben verfertigte Bildnis und macht unbedingt den Eindruck der Wahr heit. Aber auch die andern Abbildungen, wie das Porträt des Arztes des Großmoguls Akbar, können mit der europäischen Ma lerei getrost den Kamps aufnehmen. Nach dem Kriege darf man hoffen, daß die deutschen Antiquare, die allerdings auch schon 437
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