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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1916
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- 1916-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1916
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79, 5. April 1918. Redaktioneller Teil Zur letzten Ostermesse wurde der Schlußstein zur Deutschen Bücherei gelegt, einer Gründung, auf die der Börsenverein und der gesamte deutsche Buchhandel mit Recht stolz ist. Es wurde angeregt, daß die Kreis- und Ortsvereine sich an dem Schmuck des Gebäudes, etwa durch Stiftung eines Glasfensters, beteiligen möchten. Dieser Vorschlag wurde überall freudig ausgenommen. Eine Anzahl Vereine haben bereits Glas- fenstec aussühren lassen, und auch unser Verein glaubte in dieser Hinsicht um so weniger zurückstehen zu sollen, als die Anregung zur Gründung der Deutschen Bücherei von einem unserer Vereins mitglieder ausgegangen ist. Der Vorstand hat daher beschlossen, den Betrag von .K 390.— der Deutschen Bücherei für den Schmuck des Gebäudes zur Verfügung zu stellen, ohne sich aber an die Beschaffung eines Glasfensters zu binden. Für den Verkauf der Rote Kreuz-Marken und - Po st« karten haben wir uns, wie im Vorjahre, andauernd bemüht, leider aber mit wenig befriedigendem Erfolge. Es konnten im ganzen nur 1090 Marken zu 1 -s, 7700 Marken zu 2 9480 Marken zu 5 -s und 1100 Marken zu 10 mit Hilfe des Buch-, Papier- und Schreibwarenhandels sowie der Buchbindereien ab gesetzt werden. Das ungenügende Ergebnis ist hariplsächlich da durch verursacht, daß den vertreibenden Firmen keinerlei Ver dienst an diesen Marken und Karten eingeräumt wird, sodaß sie ihre notwendigen Spesen, unvermeidlichen Verluste usw. aus ihrer Tasche decken müssen. Im Interesse der Sache wäre es zu wünschen gewesen, wenn den Geschäftsleuten wenigstens ein bescheidener Verdienst an diesen Wohltätigkeitsmarken einge räumt worden wäre, der sich sicher durch erhöhten Absatz reichlich gelohnt hätte. Noch wünschenswerter freilich wäre es, wenn sich die Reichspostverwaltung entschließen könnte, die in das Feld gehenden Briefe mit einer kleinen, dem Roten Kreuz zugute kommenden Steuer zu belegen; denn es unterliegt keinem Zweifel, daß mit der jetzigen Portosreihcit auch mancher Mißbrauch ge trieben wird, sodaß eine gewisse Einschränkung nichts schaden würde. Andererseits würden alle, die mit ihren Angehörigen im Feld umsonst korrespondieren können, gern diese kleine Steuer tra gen, die ja unseren tapferen Kriegern selbst wieder zugute kommt. Damit könnten sehr bedeutende Summen für das Rote Kreuz verfügbar gemacht werden. Der Buchhändlerverband für das Königreich Sachsen hat in seiner vorjährigen Hauptversammlung seine Verkaufsbe stimmungen dahin abgeändert, daß jeder Rabatt an das Publikum — auch der bisher zulässige zweiprozentige Skonto — in Zukunft wegfällt. Da ein solcher Diskont für den Sortimenter eine erhebliche Verringerung des Reingewinns bedeutet, so ist diese Abänderung gerade in der gegenwärtigen Zeit doppelt er wünscht. Dringend angezeigt ist es aber, daß nicht etwa in Dresden in dieser Richtung andere Bestimmungen gelten als im Lande. Es ist deshalb eine entsprechende Änderung unserer Verkaufsbestimmungen erforderlich, die wir in Punkt 9 auf unsere Tagesordnung gesetzt haben. Die Geschäftslage des Sortiments darf in An betracht des Krieges als nicht unbefriedigend bezeichnet werden. Namentlich ist das letzte Weihnachtsgeschäft verhältnismäßig recht gut gewesen. In einzelnen Betrieben hat sich der Barumsatz im abgelaufenen Kriegsjahr sogar höher gestellt als in dem Frie densjahre 1913. Der Rechnungsverkehr ist nach wie vor schwächer. Abgesehen von dem sich immer mehr fühlbar machenden Mangel an Gehilfen und geeigneten Hilfskräften sind auch die laufenden Unkosten merklich gestiegen, haben doch allein die Spediteure ihre Sätze um 20 °/° erhöht. Es wurden eine Zeit- lang sehr lebhafte Klagen über deren unpünktliche Lieferung laut. Verhandlungen haben dahin geführt, daß diese Schwierigkeiten Wohl im wesentlichen als überwunden angesehen werden dürfen, soweit nicht auch hier mit Rücksicht auf den Kriegszustand in den Ansorderungen ein Pflock zurückgesteckt werden mußte. Geklagt wird auch über die großen Summen, die uneinbringlich ausstehen, teils im Auslande, teils aber auch bei Kunden, die zum Heere eingczogen sind und die die Kriegsnotgesetzgebung benutzen, um trotz vorhandener Zahlungsfähigkeit doch die Zahlung abzu lehnen. Es werden geeignete Schritte zu erwägen sein, um im Interesse unseres Wirtschaftslebens rechtskräftige Forderungen bei vorhandener Zahlungsfähigkeit auch von Heeresangehörigcn einzuziehen. Die Angelegenheit Wender hat uns auch in diesem Jahre noch beschäftigt insofern, als die Gefahr bestand, daß die von uns verlegten recht erheblichen Kosten des Verfahrens von dem Beklagten nicht beizulreiben waren. Doch ist dies schließlich gelungen, und wir haben unsere Kosten voll erstattet erhalten. ES ist uns in diesem Jahre endlich gelungen, eine hiesige Firma, die wir schon lange im Verdacht heimlicher Schlende - r e i hatten, zu überführen. Die Firma hat an den Börsenverein zugunsten des Unterstlltzungsvereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen eine Butze von ^ 500.— gezahlt und Sicherheit in entsprechender Höhe hinterlegt. Wir wollen hoffen, daß sie nunmehr das beanstandete Verfahren endgültig einstellen wird. Zu Kriegsanfang waren von verschiedenen Behörden an die ihnen Nachgeordneten Stellen Erlasse gerichtet worden, bei Anschaffung von Büchern größte Sparsamkeit walten zu lassen. Wir haben — z. T. gemeinsam mit dem Buchhändler- Verbände sllr das Königreich Sachsen — Veranlassung ge nommen, bei den Behörden darauf hinzuweisen, daß hierdurch die berechtigten Interessen des Buchhandels in unnötiger Weise geschädigt werden, und um Rücknahme dieses Erlasses zu bitten. Wir haben die Genugtuung, daß dem entsprochen worden ist. Der vom Verein eingesetzte Schulbuch-Ausschuß hat mehrere Sitzungen abgehalten. Es galt zunächst, aus dem Tasten und Suchen herauszukommen und ein festumrissenes Ziel aufzu stellen, das ohne allzu große Schwierigkeiten erreichbar erscheint. Den Auchbuchhandel vom Schulbuchgeschäft für höhere Schulen nach Möglichkeit auszuschalten, erachteten wir als das erstrebens werte Ziel. Die Wege, die zur Erreichung dieses Zieles möglich sind, führten zu einer sehr eingehenden Aussprache, in die gleich zeitig der Gedanke einer gemeinsamen Bezugsstelle für Zeit schriften einbezogen wurde. Wir kamen zu der Überzeugung, daß unsere Ausgabe nur zu erfüllen sei, wenn es ermöglicht würde, daß sämtliche Schulbücher für höhere Schulen für Dresden nur von einer einzigen Stelle bezogen werden müssen, damit jeder zeit der Besteller einwandfrei festgestellt werden kann. Dieser Gedanke läßt sich nur durch Errichtung einer Auslieferungsstelle durchführen. Wir sind uns der großen Schwierigkeiten wohl bewußt, die sowohl dem Verlag wie dem Sortiment gegenüber eine derartige Einrichtung mit sich bringen mutz; auch wissen wir. daß anderwärts ähnliche Versuche gescheitert sind. Trotzdem hal ten wir nach wie vor an diesem Gedanken fest, da uns ein anderen Weg zur Erfüllung unserer Aufgabe nicht gangbar erscheint. Der erste und wichtigste Schritt war nunmehr vorgezeichnet. Es galt, den Verlag für unfern Plan zu gewinnen. Wir verfaßten, ein Rundschreiben, das am 13. 7. 15 an die 11 bedeutendsten der für Dresden in Frage kommenden Verleger versandt wurde. Der Erfolg war der, daß sechs Firmen ohne Vorbehalt unserm Vor schläge zustimmten; hierzu kommt noch eine siebente Firma, von der eine Antwort nicht eingegangen ist, die aber bereits im Januar 1915 uns ihre Unterstützung zugesagt hatte. 4 Firmen haben abgelehnt. Weitere Schritte konnten wir nicht unterneh men, da einerseits der für Übernahme der Auslieferungsstelle in Aussicht genommene Herr im Felde steht, andererseits der Mangel an geschulten Kräften eine derartige Neueinrichtung nicht durch führbar erscheinen läßt. Hierzu kommt, daß in diesem Jahre die höheren Klassen das Schuljahr bereits im März beginnen, sodaß wir eine sehr unangenehme Teilung des Schulbüchergeschäfts ha ben werden. Aus allen diesen Gründen müssen wir auf die Durchführung unseres Planes für dieses Jahr verzichten. Aus der Tagung der Kreis- und Ortsvereine in Goslar kam die Schulbücherfragc zur Besprechung, ohne zu einem Ergebnis zu führen. Das Protokoll dieser Tagung tut die Aussprache mit den Worten ab: »Wegen schwebender Verhandlungen gelangt das Protokoll nicht zur Veröffentlichung«. Der Berichterstatter sah sich deshalb veranlaßt, im Bbl. vom 29. September 1915 die Kernpunkte der Frage zu besprechen, um den Verdacht dem Ver lag gegenüber zu zerstreuen, daß in dem Bericht Forderungen auf- 391
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