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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1911
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- Deutsch
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87, 22, März ISIl. Nichtamtlicher Teil, «Irl-ntliu !, d, Dtschn, «ichh-md-i, 3887 übernehmen können, Ihr Vorsitzender hat mit dem der zeitigen Vorsitzenden des Jugendschriftenausschusses dieserhalb eine lange Unterredung gehabt, in der er darauf hinwies, daß der Papierhändler niemals eine Hilfe beim Kampf gegen das Grossobuch fein könne, da er infolge des hohen Ver dienstes am Grossobuch stets auf dieses zurückkommen würde, der Jugendfchriften-Ausschuß also durch Förderung des Bücher verkaufes seitens der Papierhändler indirekt dem Grosso- buchverleger neue Kunden zusühre. Hat der Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein in diesem Jahre dem Kampf gegen schlechte Literatur auf diese Weise seine tatkräftige Unterstützung zuteil werden lasten, so hat er die Arbeit des letzten Jahres fortgesetzt und erweitert. Er wird dieser Frage stets seine Hilfe zuteil werden lassen, bereitet er sich selbst doch hierdurch den Boden für den Absatz guter Bücher, Von besonderer Bedeutung für den Hamburger Buch handel ist der Beschluß unseres Vereins, dem seit 1863 er scheinenden Weihnachtskatalog eine weitere Ausgestaltung zu geben. Heimatkunst ist das Wort, das auch in diesem Falle Hamburgische Verleger veranlaßt hat, sich an die Spitze dieser Bewegung zu stellen, ihre Arbeit dem Weihnachtskatalog zu widmen, um einen Katalog zu schaffen, der voll und ganz den Charakter des deutschen Nordens trägt. Mögen diese Bestrebungen einen vollen Erfolg zu verzeichnen haben, so daß wir im nächsten Jahre mit Befriedigung auf diese Arbeit blicken können! Die Weiterentwickelung unseres Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins hat gute Fortschritte gemacht, Sorti ment und Verlag arbeiten in Hamburg Hand in Hand, und gerade der Verlag ist es, der in seiner regen Teilnahme an allen Bestrebungen unseres Vereins das beste Mittel steht, seinen Verlagsunternehmungen die Freundschaft und Unter stützung des Sortimentes zu sichern. So haben auch Verlag und Sortiment teilgenommen an den Beratungen, die im Schoße unseres Vereins zu allen den deutschen Buchhandel beschäftigenden Fragen gepflogen worden sind. Handelte es sich doch im letzten Jahre darum, die Verkehrsordnung des deutschen Buchhandels den Forderungen der Jetztzeit anzu passen! In einer Extra-Versammlung, die besonders auch von den Verlegern unseres Vereins besucht war, ist die Ver kehrsordnung vollständig durchberaten worden. Hierbei ist eine Reihe von Wünschen zutage gefördert worden, deren Vertretung in Leipzig auf der Kantatehauptversammlung der Vorsitzende des Vereins Kreis Norden und Ihr Vorsitzender übernahmen. Es wurde dabei dasselbe System verfolgt, das bei Beratung der Verkaufsordnung auf der vorher gehenden Ostermesse den Vorschlägen des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins einen nennenswerten Erfolg sicherte. Bemerkenswert ist, daß von seiten der Verlegsrmitglieder der Vorschlag gemacht wurde, die Erlaubnis für den Verlag, gesperrten Firmen eventuell noch mit beschränktem Rabatt zu liefern, ganz zu streichen. Es hat also der Verlag selbst gewünscht, in den Satzungen des Börsenvereins ein gänz liches Verbot der Lieferung zu finden. Leider mußte dieser Antrag wegen geringer Unterstützung anderer Verleger ab gelehnt werden, Ein schwerer Schlag für das Sortiment war die Er klärung von 47 Verlegern vom 1, Oktober 1910. Diese Erklärung war so recht geeignet, einen Gegensatz zwischen Verlag und Sortiment hervortreten zu lassen, einen Gegensatz, der doch eigentlich ganz widersinnig ist. Die Delegierten- Versammlung der Kreis- und Oltsvereine sowohl, wie die Versammlung des Börsenvereins-Vorstandes mit den Vor ständen der Kreis- und Ortsvereine in Jena und Leipzig haben sich mit dieser Erklärung besaßt, eine Extra-Versamm lung des Berlegeroereins hat hierzu Stellung genommen; hoffen wir, daß das Resultat all dieser Beratungen ein befriedigendes für den gesamten Buchhandel sein wird! Diese Versammlungen in Jena und Leipzig waren wohl die bedeutendsten Ereignisse des verflossenen Jahres. Der Ruf des Sortiments nach Anhörung seiner Wünsche ist hierdurch einen großen Schritt vorwärts gekommen, es hat sich in beiden Versammlungen über alle Fragen aussprechen können, mögen nun alle beteiligten Kreise, ganz besonders aber der Verlag, die Berichte über diese Verhandlungen in allen Teilen lesen und beherzigen, damit Verlag und Sorti ment überall Hand in Hand miteinander arbeiten können. Es hat uns in den letzten Jahren so scheinen mögen, als wenn wir auf dem bestem Wege wären, den Kriegsruf >Hie Verlag, hie Sortiment!» eiklingen zu hören. Wir dürfen wohl unbedingter Zustimmung gewiß sein, wenn wir be haupten, dieser Ruf würde für den festgefügten Bau des deutschen Buchhandels von sehr ungünstigem Einfluß sein. Lassen Sie uns doch alle aus der Geschichte des englischen und fran zösischen Buchhandels lernen, wo ein solcher Ruf viele Jahre ertönte! Und welche Melodie wird heute dort geblasen? — »Sammeln« heißt die Parole, Sammeln auf der ganzen Linie, um die versprengten Truppen wieder zu einer ge schloffenen Phalanx zusammenzubringen. Das ist schwer, sehr schwer, dabei geht vieles zu gründe, und das Häuflein, das dann zum Sammeln erscheint, ist schwach und machtlos. Langsam nur erholt sich der englische Buchhandel von dem Schlage, den die frühere Uneinigkeit ihm gebracht hat. Ob er überhaupt je wieder eine solche Macht wird, wie es der deutsche Buchhandel in seiner Gesamtheit ist, ich wage es zu bezweifeln. Ich kann daher meinen heutigen Jahres bericht nicht anders schließen, als mit dem dringenden Appell an alle Faktoren des deutschen Buchhandels: »Zerstört nicht das, um was uns die ganze Welt beneidet, die treue, unent wegte Zusammenarbeit von Verlag und Sortiment, von Er zeuger und Verkäufer! Denkt an den Mann, der in diesem Jahre die Augen geschlossen hat, denkt an Adolf Kröner, der dem Buchhandel gezeigt hat, daß er nur dann groß und stark dasteht, wenn jeder an seinem Teile kleinliche Bedenken fallen läßt und das eine im Auge hat, das Wohl des ge samten deutschen Buchhandels in allen seinen Gliedern! Zur Geschichte der Autographen und Handschriften. Der Autographenhandel hat neuerdings auch in Deutschland erheblich an Umfang und Bedeutung gewonnen, so daß es wohl angebracht sein dürfte, hier einiges über Autographen und Hand schriften als Handelsgegenstände zu sagen. Autographen nennt man im altherkömmlichen Sinne solche Schriftstücke, die von ihrem Verfasser mit eigener Hand niedergeschrieben worden sind. Als Urschriften oder Originalhandschriften im Gegensatz zu den Ab- schriften oder Kopien haben sie für den Gelehrten und Diplo maten vollgültige urkundliche Beweiskraft. Die Originalhand schriften oder Autographen bedeutender Fürsten, Staatsmänner, Gelehrten, Schriftsteller, Dichter, Komponisten usw. zählen zu den eigentlichen Cimelien oder Kleinodien der Bibliotheken. Seit Mitte des achtzehnten Jahrhunderts etwa gebraucht man jedoch die Bezeichnung Autographen in etwas anderem Sinne für Handschriften, die von historisch berühmten Persönlichkeiten, aus gezeichneten Gelehrten, Schriftstellern, Künstlern oder sonst nam haft gewordenen Personen herrühren, bei welchen Autographen die Frage nach der Wichtigkeit des Inhalts erst in zweiter, die Frage nach der Echtheit der Handschrift aber in erster Linie steht. Die Bezeichnung Autograph läßt sich bis zum Jahre 1733 zurück verfolgen, wo sie Jamet in einem Aufsatze anwendet (v. Radowitz, Schriften 41-;). Die Liebhaberei, Autographen und Handschriften berühmter Personen zu sammeln, ist uralt. Der ältere Plinius erwähnt es in seiner Naturgeschichte (HH, 12) als Merkwürdigkeit, daß er Handschriften der beiden Gracchen, Ciceros, des Kaisers Augustus 466*
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