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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1911
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. Hamburg - Altonaer Buchhändler-Verein. Jahresbericht 1910/11, erstattet in der Hauptversammmlung am 1. Mürz 1911 von dem I. Vorsitzenden Leinrich Boysen. Das verflossene Jahr war für den Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein ein Jahr ruhiger Entwicklung und steter Arbeit. In unseren Verein sind vier neue Mitglieder, die Herren Richard Becker, Herrmann Behre, Adolf Marissal und Max Meißner, eingetreten, während zwei Mitglieder, die Herren Neminar und Patloch, ausgetreten sind. Durch den Tod verloren wir ein Mitglied, Herrn Conrad Kloß. Herr Kloß ist von 1881 an unser Mitglied gewesen, er hat unserm Vorstande von 1891 bis 1894 als zweiter resp. erster Schriftführer angehört und ist viele Jahre lang ein eifriger, tätiger Mitarbeiter in unserm Verein gewesen. Sein zuvorkommendes Wesen machte ihn in unserem Kreise zu einem gern gesehenen Mitglieds, besten musikalisches Talent in früheren Jahren oft den geselligen Teil unserer Zu sammenkünfte verschönte. Die letzten Jahre seines Lebens waren ihm durch geschäftliches Unglück verbittert, so daß sein Tod ihm die Ruhe brachte, die das Leben ihm ver sagt hatte. An freudigen Ereignissen sind im verflossenen Jahre drei Jubiläen zu verzeichnen: Am 1. November v. I. konnte die Firma Weit brecht L Marissal auf ein fünfzigjähriges Bestehen zurückblicken. Am 1. November 1860 unter der Firma Boyes L Geister eröffnet, am 1. Januar 1874 von Karl Grädener über nommen, kauften die jetzigen Inhaber am 1. Mat 1890 das Geschäft, dem sie ihren Namen gaben. In treuer, un ermüdlicher Arbeit haben die Herren es verstanden, der alten Buchhandlung neuen Glanz zu verleihen, so daß die Firma Weitbrecht L Marissal heute zu den angesehensten Buchhandlungen Hamburgs gehört. Beide Inhaber sind heute Mitglieder unseres Vereins, Herr Weitbrecht hat schon viele Jahre seine Arbeit unseren Bestrebungen gewidmet. Möge es ihnen vergönnt sein, ihre Firma zu weiteren Höhen zu führenl Am 1. Januar 1911 feierte Herr Fritz Jeve das Jubiläum sünsundzwanzigjähriger Selbständigkeit. Herr Jeve ist Buchdrucker, und seine Firma Schröder L Jeve hat als solche einen wohlerworbenen Ruf in Hamburg. Nur wenig ist Herr Jeve als Buchhändler hervorgetreten, und zwar mit einigen Verlagswerken. Aber er hat, sobald seine Verlagstätigkeit es erheischte, den Anschluß an den Buch handel Hamburgs gesucht, und wir freuen uns dessen, können wir doch in ihm ein liebenswürdiges Mitglied begrüßen, dessen Wort nicht ohne Bedeutung in unserem Kreise ist. Wir wiederholen an dieser Stelle die Wünsche, die Ihr Vorstand ihm am 2. Januar ausgedrückl hat, indem wir ihm weiteres Blühen, Gedeihen und Wachsen seiner Firma wünschen. Am 2. Januar endlich waren es fündundzwanzig Jahre, daß Herr Justus Pape Inhaber der alten angesehenen Heroldschen Buchhandlung ist. Herr Pape ist eins der tätigsten Mitglieder unseres Vereines gewesen, er hat sich einen solchen Namen im ganzen deutschen Buchhandel er worben, daß ich wohl annehmen kann, Ihnen allen ist Herrn Papes Bedeutung als tapferer Kämpfer für das, was er als recht und richtig erkannt hat, voll und ganz bekannt. Er hat uns selbst am 9. Januar, als der Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein es sich nicht nehmen ließ, ihm seine Ver ehrung durch eine kleine Feier auszudrücken, erzählt, daß die verflossenen fünfundzwanzig Jahre nicht Jahre voll eitel Sonnenschein gewesen sind, daß es auch manchen Regentag gegeben hat, daß aber der gütige Gott ihm stets Gesundheit und Kraft verliehen habe, so daß er dankbaren Herzens auf diese fünfundzwanzig Jahre zurücksehen könne. Die Wünsche unseres Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins sind ihm am 7. Januar von allen Seiten ausgesprochen worden, so daß mir heute nur noch verbleibt, ihm auch an dieser Stelle zu wünschen, daß es ihm vergönnt sein möge, noch viele Jahre an der Spitze der Herold'schen Buchhandlung als ihr tat kräftiger Leiter zu stehen. Wenn ich jetzt einen Blick zurückwerfe auf die Arbeit, die das letzte Jahr unserem Hamburg-Altonaer Buchhändler- Verein gebracht hat, so darf ich wohl sagen, daß sie nicht gering gewesen ist. Wir haben zu allen Fragen, die den deutschen Buchhandel beschäftigt haben, Stellung genommen, wir haben uns den besonderen Hambnrgischen buchhänd lerischen Fragen ebenso gewidmet, wie den allgemeinen organisatorischen Angelegenheiten, die in den letzten zwei Jahren im Buchhandel eine besondere Rolle gespielt haben. Die Angebote von Zeitungsprämien haben uns zu Beginn des Jahres beschäftigt, wir können aber jetzt mit Genugtuung auf diese Arbeit zurückblicken. Hat sie doch den gewünschten Erfolg gehabt I Soweit uns bekannt ist, hat in diesem Jahre keine Hamburger Zeitung eine Bücher- prämie angeboten. Die Wahlen zum Kaufmannsgericht haben infolge der Arbeit unseres Vereins für den Buchhandel den Erfolg gehabt, daß ein Mitglied gewählt und einer als zweiter Ersatzmann in die Liste ausgenommen wurde. Wir haben bei dieser Gelegenheit die Zentralwahlkommission darauf aufmerksam gemacht, daß sie in ih:en Veröffentlichungen den Gehilsenvereinen genau angibt, wie sie die Wahl für ihre Mitglieder vorbereiten können, den Prinzipalsvereinen aber nicht. Hoffentlich wird hierin in Zukunft eine Besserung eingeführt. Als wichtigste Hamburgischs Angelegenheit haben wir in diesem Jahre unsere Beteiligung an dem Kampf gegen die Schundliteratur durch Beschickung der in den Volks schulen stattfindenden Elternabende seitens mehrerer unserer Mitglieder anzusehen. Wir haben der Anregung der Oberschulbehörde gern Folge geleistet und haben Verkaufsstellen in den Volksschulen, besonders der Vororte, mit einer großen Auswahl von den seitens der Jugendschriftenausschüsse empfohlenen Büchern ein gerichtet. Die Mitglieder haben sich dabei uneigennützig in den Dienst des Kampfes gegen die Schundliteratur gestellt. Sie haben zu ihren Teilen dazu beigetragen, daß die Aus wahl aus der Jugendliteratur auch den Schülern und ihren Eltern zugänglich gemacht wird, die weit draußen an der Peripherie der Großstadt wohnen und die den Weg in die wirkliche Buchhandlung nur schwer oder garnicht finden. Uneigennützig habe ich gesagt, denn eS ist der Erfolg nicht immer derart gewesen, daß von einem geschäftlichen Nutzen gesprochen werden kann; uneigennützig, denn es handelte sich um die Bekämpfung des Grossobuches durch Verkauf billiger guter Bücher, von denen viel, sehr viel verkauft werden muß, wenn die angewandte Arbeit ihren Lohn finden soll. Hoffen wir, daß die beteiligten Mitglieder ihren Lohn in der An erkennung finden, die ihr Streben sicher in den vater städtischen Kreisen gefunden hat. Bedauerlich ist, daß der Jugendschriftenausschuß ge glaubt hat, die Lehrer darauf Hinweisen zu sollen, daß auch Papierhändler den Verkauf an den Elternabenden
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