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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1911
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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3592 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 67. 22. März 1911. legte viel Geschmack für Illustration und Buchausstattung an den Tag und zeichnete verschiedene Vignetten, Exlibris und dergl Später hielt er sich zwei Jahre in New Vork auf, entwickelte sich zum Sportsman, war eine Zeitlang Sekretär an der dänischen Gesandtschaft in Brüssel und gründete vor ein paar Jahren in Kopenhagen die reich illustrierte Unterhaltungs-Monatschrift nach englisch-amerikanischem Muster: »Nu.g.n6ä8-^l3.xa8ill6t«, die er, zu gleich als Schriftleiter, zusammen mit Buchdrucker Egmont Petersen noch heute herausgibt. Mit ihm wird eine junge, neu schaffende Kraft dem alten Gyldendalschen Verlag zugeführt, nach dessen verdienstvollen Vorbesitzern Kanzleirat Jakob Deich mann und Etatsrat Frederik Hegel er benannt ist. (Nach: »Politiken«, Kopenhagen.) Vom schwedische« Buchhandel. — Die Verlagsbuchhand lung L. V. Hellst-röms Körla^sxpockition in Stockholm (gegründet 1900 in Upsala), deren Inhaber vor einigen Monaten gestorben ist, hat ihre Zahlungen eingestellt und sucht einen Akkord zu erreichen. Die Aktiva betragen 363 167 Kr. Die Passiva sind: bevorrechtigte Forderungen 316 764 Kr.; nicht bevor rechtigte: Wechsel 45 266 Kr.; Reserve usw. 11 674 Kr.; Rech nungen usw. 16 953 Kr.; Bürgschaftsverpflichtungen 87 165 Kr., auf die ein Verlust von 36 000 Kr. berechnet wird. (gegründet 1864, Besitzer seit 1901 Axel Ahlberg, zuletzt A.-G.) in Stockholm, Ostermalmstorg (mit Zweiggeschäft ebendort, Karla- vägen), hat ihre Zahlungen eingestellt. 8. * Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. Aufruf und Leitsätze des Allgemeinen Deutschen Schrift- vereius (gegründet 1890). 8°. 28 S. LöniA8tra8S6 268. 39. Nr. 2, Ksbruar 1911. 8°^ 8 8. O707 2^^ok688or Dl- Kodier, N ^) . 6 riebt unck ^rbsit8unt6rriebt. 6r.-8°. IV 8. u. 8. 1—124. 8^126—292/0 " ^ 482? xe ts u xs Isobnoloxis. 6r.-8°. IV 8. u. 8. 483—604. 8obu1^3.rt-KLobkLtu1o8 V: Ns-tbsmatib, tsebni8ebs Käoüsr und KLebsobulen. 6r.-8°. IV 8. u. 8. 605—728. Ox/bt. ^*8°!^IvOu.Vl4^o^ ^ b 2 (Bücher-Chronik der Hauptpreßverwaltung). St. Petersburg, Kontor der Redaktion des »Regierungsboten« (UpLvu- ikLi.e'rsesni.rü llrersnn'L). (Auch zu beziehen durch A. S. Suworin, die Gesellschaft M. O. Wolfs und die Gesellschaft N. P. Karbasnikow.) 1911, Nr. 8 (vom 26. Februar a. St.) Groß-8". 62 S. Erscheint wöchentlich einmal. Personalnachrichten. Wilhelm Lange s — Am Sonnabend den 18. d. M., in früher Morgenstunde, ver schied der Inhaber von Ferd. Dümmlers Verlags buchhandlung in Berlin, Herr Wilhelm Lange. Ein schweres Ohrenleiden hatte ihn seit drei Jahren seinem geschäftlichen Wirkungskreise ferngehalten; alle Mühe und Kunst der Arzte, ihn dem Leben und der Arbeit wiederzu- geben, ist vergeblich gewesen. Wilhelm Lange war ein Sohn des Thüringer Landes und begann seine buchhändlerische Laufbahn in feiner Vaterstadt Eisenach. Nachdem er seiner Militärpflicht genügt hatte, führte ihn der Weg nach Bonn, Frankfurt a. M., Hamburg und schließ lich nach Berlin, wo er für kürzere Zeit Inhaber der Buchhand lung Schweitzer L Mohr wurde. Im September 1903 trat er den Besitz von Ferd. Dümm lers Verlagsbuchhandlung an, die ihm ein weites Arbeits feld verhieß. Aus dem Sortiment hervorgegangen, hatte er sich schnell in die neuen Verhältnisse eingelebt und sah seine Haupt« aufgabe darin, die umfangreichen Bestände des alten Verlages, der fast alle Disziplinen enthält, zu einem organischen Ganzen abzurunden. Vor allem wollte er ältere, vergriffene Werke des Verlags wieder neu auflegen. Mit den Scbriften des Generals von Clausewitz, des bedeutenden Kriegsphilosophen, machte er den Anfang. Dieser erste Versuch war von gutem Erfolge be gleitet, er fand bei den höchsten militärischen Stellen viel Anklang und freudig geliehene Unterstützung; so förderte General- seldmarschall Graf Schließen, damals Chef des Generalstabs der Armee, die Neuauflage des Werkes »Vom Kriege« durch ein ge haltvolles Vorwort, und auch sein Nachfolger im Amt, General von Moltke, hat sich in für den Verlag schmeichelhafter Weise für die Fortführung des Unternehmens interessiert. Die Fortsetzung dieser Pläne auszuführen — Lange sagt von sich selbst in dem anläßlich der Hundertjahrfeier ausgegebenen Verlagskatalog, daß er seine ehrenvolle Aufgabe darin sehe, den Verlag in dem guten alten Geiste, im Dienste der Bildung, der Aufklärung und der Wahrheit weiterzuführen — war ihm nicht vergönnt, ein hartnäckiges Leiden setzte seinen Hoffnungen ein frühes Ziel. Aber obwohl dem Geschäft entrückt, hat er, soweit sein Befinden es gestattete, immer ein reges, mittätiges Interesse dafür bekundet und mit großer Sehnsucht die Zeit erwartet, die ihm die Rückkehr zu seinem Berufe, an dem er mit großer Liebe hing, bringen sollte — leider vergebens. Mit Wilhelm Lange ist ein Mann von vornehmer Gesinnung dahingegangen, dessen lauterer Charakter ihm jeden zum Freund machen mußte; ein schlichtes, liebenswürdiges Wesen, ein strenges Pflichtbewußtsein, das seinen Mitarbeitern vorbildlich war, zeichnete ihn aus. Dem Schreiber dieser Zeilen war es vergönnt, ihm durch mehrjährige gemeinsame Arbeit eng verbunden zu sein. Sie führte zu einem innigen Freundschaftsverhältnis, für das der biedere Sinn und die Herzensgüte des Verblichenen die Grund lage bot. Bewegten Herzens beklagt er den frühen Heimgang des Freundes, der mit bewundernswerter Geduld das schwere Leiden trug und auf dessen tragisches Ende das Wort von Shakespeares Caesar — Lange war ein begeisterter Verehrer des großen Dramatikers, wie des Theaters überhaupt — Anwendung finden darf: »Der Tod, das Schicksal aller, kommt, wann er kommen soll«. An seiner Bahre trauern seine Witwe, die ihm in glücklicher Ehe verbunden war, und neben zwei Geschwistern die Eltern des Verstorbenen, die hochbetagt in Eisenach leben. Aber auch der enge Kreis von Kollegen, denen er bekannt war — Lange lebte sehr zurückgezogen —, wird die Nachricht von seinem vorzeitigen Heimgang gewiß mit aufrichtiger Teilnahme entgegennehmen. Ehre dem Andenken dieses braven Mannes und liebens- würdigen Menschen! Berlin, 20. März 1911. Oscar Klebinder.
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