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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1906
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- Erscheinungsdatum
- 28.11.1906
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- Deutsch
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12260 Nichtamtlicher Teil. 276, 28. November 1906 Nichtamtlicher Teil Die Buchherstellung in alter und neuer Zeit. Nach Lim, l^ivre. roms 3. k'abriostwu. Von Jos. Thron. (Schluß aus Börsenblatt 1905, Nr. 283, 300; 1906, Nr. 29, 30, 31, 253, 254, 275.) Im nächsten Kapitel gibt uns der Verfasser einen kurzen Überblick Uber die heutigen Jllustrationsmethoden, so weit sie für das gewöhnliche Buch in Betracht kommen, da, wie er betont, der Kunstdruck von vornherein aus dem vor liegenden Band ausgeschlossen war und eine eingehende Wür digung sämtlicher hierfür angewandten Jllustrationstechniken nicht nur den Umfang des letztern, sondern sogar den des ganzen fünfbändigen Werks überschreiten würde. Anderseits aber ist die Buchillustration so allgemein und ein so wichtiger Hilfsfaktor des Buchdrucks geworden, daß ihr unbedingt Rechnung getragen werden mußte. Diese große Ausbreitung der Illustration die sich seit einiger Zeit auch auf die großen Tageszeitungen erstreckt, ist jedoch zugleich die Ursache dafür geworden, daß sie qualitativ, d. h. vom künstlerischen Stand punkt aus zurückgegangen ist Vermittelst der durch die Photographie geschaffenen Techniken wird heutzutage alles illustriert; die Illustration kennt so zu sagen keine Grenzen mehr. Aber wenn wir die illustrierten Journale aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, speziell den dreißiger und vierziger Jahren mit denen von heute vergleichen, so müssen wir gestehen, daß die Kunst dabei verloren hat. Die Blütezeit der Holzschnitt-Illustration ist unwiderruflich dahiu, und das Publikum bezahlt für die heutigen illustrierten Journale durchaus nicht weniger als in jenen Zeiten. Cim verurteilt bei dieser Gelegenheit die neuere Mode, die Bilder mitten in den Text hineinzusetzen, wodurch die typographisch und ästhetisch minderwertigen gekürzten Druckzeilen entstehen, die manchmal nur aus einem Wort bestehen und den Leser ermüden; die Franzosen haben hierfür den technischen Aus druck »bübillsxs«. Er fordert ganzseitige Illustrationen oder wenigstens solche, wo der Text sich nur über oder unter dem Bild befindet. Nach dieser kurzen Einleitung geht der Verfasser auf die elementaren Hauptunterschiede der Jllustrationstechniken, den Hochdruck, Tiefdruck und Flachdruck über. Er beschränkt sich hierbei jedoch auf einige der heute vorzugsweise an gewandten Techniken, deren Beschreibung er selbst zum größten Teil nach den bekannteren französischen Fachwerken zitiert. Zu letztern gehören in erster Linie: äs llost-llot, Iss xroesäös äs Is Arsvurs; Uottsror, illnstrstioos psr Iss pro- cöäss obiwiquss; ^.äslins, lsxiqus äss tsrwss ä'srt. Da er außerdem die geschichtliche Entwicklung des Jllustrations- wesens nicht mit berücksichtigt, so sei auch iu der vorliegenden Arbeit, die sich ja hauptsächlich die geschichtlichen Momente der Buchherstellung zur Aufgabe gemacht hat, das Kapitel nur kurz berührt und der deutsche Leser nochmals auf das vorzügliche kleine Büchlein von Kamphausen, Die graphischen Künste, verwiesen. Es seien aber doch einige Erklärungen und Definitionen nach Cim wiedergegeben. Zum Hoch druck (Zrsvurss SN rslist oder t^poAi'splvgass) zählt vor allem der Holzschnitt. Das dazu verwendete Holz wurde früher vom Birnbaum, jetzt fast allgemein von dem bedeutend härteren Buchsbaum genommen. Das erste hatte den Übel stand, daß es in der Richtung der Faser bearbeitet werden mußte, weshalb den Holzschneidern der früheren Epoche eine Beschränkung auferlegt war, die mau heute nicht mehr kennt. Die Erfindung der Photographie hat an die Stelle des Xylographen das Licht als Zeich- uerin und die Chemie als Bearbeiterin des Holzes treten lassen. Dieses mechanische Verfahren wurde nach dem Erfinder, dem Franzosen Gillot (gegen 1850), zunächst xillotsKs, jetzt Sritvars SU trsit bezw. riaooxravurs genannt Bei derjenigen Reproduktionsweise, die nicht nur die Strich manier des Holzschnitts, sondern auch die Schattierungen und Halbtöne, nach Art der Photographie und des Ge mäldes, wiedergibt, wird das Verfahren Siwillxrsvnrs oder kurz »Siwill« (bei den Deutschen Autotypie, bei den Eng ländern bsik-tous proesss) genannt Dies sind die haupt sächlichsten Hochdruckverfahren; ihre Preisunterschiede sind bedeutend: der Quadratzentimeter Holzschnitt wird mit 30 Cts. bis 1 Frc., die Zinkogravüre mit 2 bis 6 Cts. und die Similigravüre mit 8 bis 15 Cts. bezahlt. Der künstlerische Tiefdruck (xrsvurs vu orsux oder sn laills äoaos) kennt eine Anzahl verschiedener, zum Teil seit Jahrhunderten angewandter Verfahren (proosäös), nach denen die Abdrucke ihre Bezeichnung haben: grsvurs su darin (Kupferstich mit Grabsticheltechnik), ssu-korts (Radierung), s»u- korts Sll eoalsar, früher Lgustiats (farbiger Kupferstich), poiats sdebs (Radierung mit der trocknen Nadel), xravurs SN msnisrs noirs (Schwarzkunst oder Schabkunst), aa lavis (Tuschmanier), an pointills (Punktiermanier) usw — Die mechanischen Tiefdruckverfahren sind weniger zahlreich als die des Hochdrucks; das gebräuchlichste ist das der Heliogravüre, das in Frankreich auch xboto^ravurs ssn srsaxj genannt wird. Um einige Ordnung in das unglaubliche Wirrwarr der Be zeichnungen für die mechanischen Reproduktionsverfahren zu bringen — zu den vielen verschiedenartigen Benennungen, die sich oft vollständig decken, kommen beinahe täglich neue —, schlägt Cim vor, allen mit Hilfe der Photographie erzielten Druckverfahren die Wurzel »Helios« (s^ros — Sonne) zu Grunde zu legen und die Wurzel »Photo« (Pcog — Licht) nur der eigentlichen Photographie und ihren verschiedenen Techniken zu belassen Die dritte Gruppe, der Flachdruck, wurde begründet durch Senefelders Erfindung der Lithographie. Wenn ihre Anwendung in der Buchillustration bis heute nur gering geblieben ist, so rührt dies nicht etwa von ihrem Mangel an künstlerischer Ausdrucksfähigkeit, sondern vor allem daher, daß ein lithographischer Stein nur eine beschränkte Anzahl guter Abdrucke gestattet und für diese der Preis deshalb entsprechend hoch angesetzt werden muß, trotzdem wir gute Mittel zur Vervielfältigung der lithographischen Klischees haben Die auf dem Prinzip der Lithographie beruhen den mechanischen Flachdruckverfahren sind wieder sehr zahlreich. Den Anfang bildet die 1853 von Poitevin erfundene Photolithographie (Phototypie, Heliotypie, Al- bertypie); die Photozinkographie; die von dem Eng länder Woodbury erfundene Photoglyptie, auch Wood- burytypie genannt; dann die farbigen Verfahren: Chromo lithographie, Chromophotograviire und Chromolypogravüre (Drei- und Vierfarbendruck), welche letzteren noch einer großen Zukunft entgegenzugehen scheinen und bei uns die Fach kreise im höchsten Maße beschäftigen und in Aufregung erhalten. In dem letzten, großen Kapitel wird dem Einband eine sehr sorgfältige Darstellung gewidmet. Der Verfasser untersucht zunächst, bis zu welchem Grad das Einbinden der Bücher überhaupt nützlich ist, und stellt fest, daß manche Bücherfreunde ihre Bücher deshalb nicht einbinden lassen, weil diese sich eingebunden weniger leicht aufschlagen und hantieren lassen. Bei der großen Rolle, die der künstlerische Bucheinband gerade in Frankreich spielt, berührt es eigenartig,
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