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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1900
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- 27.09.1900
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- Deutsch
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HZ 225, 27. September 1900. Nichtamtlicher Teil. 7233 Nachdem John Blackwood nach seiner Lehrzeit noch bei Whitaker beschäftigt gewesen war, hatte er mit Alexander die Blackwood-Agentur in London übernommen. Man erfreute sich eines regen geselligen Verkehrs und mancher berühmten Bekannt schaft, wie z. B. nnt Gladstone, der auch Mitarbeiter des Magazins wurde und über das Korngesctz schrieb. — 1840 erfolgte die Miete eines Hauses in Pall Mall. Als ständiger Vertreter wurde Mr. Langford engagiert. Archibald, der jüngste der Brüder, folgte 1840 seinem Bruder nach Indien nach und war mit diesem an den dortigen Kriegsunruhen beteiligt. William sandte zivei seiner Kinder nach Edinburgh. — G. Crnikshank illustrierte ver schiedene Verlagswerkc, T. Johannot die von Ains worth. Lander portrniticrte Lockhart u. a. für George Street. Warren's 10000 a ^sar wird von Adelphi dramatisiert. Der Absatz des Romans ist enorm. Eine Firma allein verlangte 300 Exemplare. - I. F. Murray schrieb: -lüg IVorlck ok I-onckoo- für das Magazin. Hardman sen. und jun. lieferten, elfterer schon lange Jahre unter dem Pseudonym: -^.wious ok?.-, Beiträge über alles Mögliche, letzterer, seit Anfang der vierziger Jahre, besonders transatlantische Skizzen. Von noch nicht genannten Mitarbeitern wären u. a. noch zu erwähnen H. Borrow und Samuel Philips, Verfasser des -6alsü Ltuüslz?- und des -cksvv Soz'». In diese Zeit fiel auch die Erwerbung des Blattes -Lsrwiolc IVarcksr-. Der flotte Absatz des Bücherverlagcs nahm inzwischen seinen Fortgang. Es kam öfter vor, daß auch von schon länger erschienenen umfangreichen Werken, wie von Warren, Alison u. a., in einem Tage zwanzig und mehr Exemplare verkauft wurden. In Sir Edward Lyttvn Bulwer (1803—73), dessen Romane teilweise im Magazin erschienen, gewann die Firma einen ihrer hervorragendsten Autoren. 1843 erschien sein -Schiller- und -Athens», nachdem schon früher die -Oaxtons- im Magazin erschienen waren. — Leider vermochte das Blühen des Geschäftes das Hinwelken der schon seit Jahren stark angegriffenen Gesundheit Alexander Blackwoods nicht aufzuhalten, der, etwa vierzigjährig, am 20. März 1845 seine Augen schloß. Bald danach erfolgte ein abermaliger Umzug, und zwar von Pall Mall nach Pater Noster Row. Auf James' dringenden Wunsch kehrte John zunächst nach Edinburgh zurück. Später über nahmen dieser und Robert wieder abwechselnd die Vertretung in London neben Mr. Langford. John berichtet 1846 über Aeuße- rungen Robert Peels, I. Ruffels und Disraclis im Gemeinde haus. Er hat eine Unterredung mit O'Brien. — Zwei Kunstwerke von ungeheuren: Werte wurden um diese Zeit ins Leben ge rufen: -Lillin^s' Laronial ^ntiquitiss», sowie ein Atlas und eine Porträt-Galerie zu Alison's -lllistorz' ok Lurops-; das erste Werk mit einem Kostenaufwande von circa 200 000 .F, die Porträt- Galerie (100 Blatt) für circa 260000 ^ und der Altlas wahrscheinlich mit keinen geringeren Kosten. Ende 1846 erfolgte in Edinburgh die von Robert angeregte Errichtung einer eigenen Druckerei. — Die Gründung einer 1847 projektierten neuen -ksvisvv- kam nicht zu stände. Dagegen einigten sich die Geschwister in der Teilnahme Williams an den Geschäften und seiner Rückkehr aus Indien. Diese erfolgte mit seiner Familie im Januar 1848. — Als weitere Beispiele für die hohen Honorare, die die Firma zu zahlen pflegte, sei noch angeführt, daß Samuel Warren für seinen Roman -kiow ancl ll'üsn-, der im Magazin und in Buchform (1847) erschien, 20000 Bulwer für den zuerst im Magazin erschienenen Roman »Tüs Oaxtons- 500 für den Bogen im Magazin und 20000 für eine Sonderausgabe erhielt. Vor seinem ständigen Eintritt bereiste Major William Black wood den Kontinent. Später übernahm er hauptsächlich das finanzielle Departement, besorgte die Honorarangelegenheiten rc. Als bewährter Geschäftsführer in Edinburgh wirkte seit Jahren schon Mr. Simpson. — Bulwer liefert weitere Uebersetzungen von Schiller, eine neue Folge der -Caxtons», für die er 60000 er hält, die Werke Hovsl», -IVüat will üo cko witü it- und -Lrnsst Naltravors-. — Von ähnlicher Bedeutung für das Magazin und den Berlag wie Bulwer wurde George Eliot, eigentlich Mary Ann Evans (1819—1880), die viele Jahre mit Gge. H. Lewes zusammenlcbte, der ihre litterarische Thätigkeit vermittelte und selbst Mitarbeiter des Magazins wurde. Sie trat zuerst auf mit -Lesnss ok LIsrioal llnke- (Hauptfigur Amos Barton); -^ckam Locks- (1859), -Tüs Ickill on tüs Illoss- (1860) und andere Romane folgten. Von anderen Mitarbeitern dieser Zeit seien nur ge nannt: Mrs. Oliphant (1852 -Kalis Ztswart-), Laurence Oliphant, Eagles, Hamley, Aytoun und A. W. Kinglake (1862). Als großes BerlagSwerk ist besonders zu nennen: - ll'üs IVar ok tüs Orlwsa». Als eine Großmacht im englischen Buchhandel, die auch für die Firma Blackwood von großer Bedeutung wurde, ist bluckio's Lolsct lüürarzq London, ^u nennen (gegründet 1842). Sie bezog von einzelnen Verlagsartikeln 100—1000, ja 1500 Exemplare, von -^clam llocks- z. V. 1500 und mehr Exemplare (1858). Günstig wirkten auch die Besprechungen der Blackwoodschen Artikel in den Times durch Delane u. a. — Seit 1854 war Major W. Blnck- wood Leiter des -llournal ok L.AriouIturs-. Als er im April 1861 starb, hatte er wohl kaum eine Ahnung, daß sein Sohn einst der alleinige Erbe des umfangreichen Geschäfts werden würde. John Blackwood. Den vorstehenden, äußerst verkürzten Mitteilungen aus dem über 1000 Seiten umfassenden zweibändigen Werke der Mrs. Oliphant über William Blackwood und seine Söhne lassen wir in gleicher Weise einen kurzen Auszug der Mit teilungen über John Vlackwood von seiner Tochter Mrs. G. Porter folgen, indem wir Wiederholungen möglichst ver meiden und nur, soweit sie zum besseren Verständnis dienen können, gewissermaßen als Kitt für die zahlreichen Mosaiksteine, verwenden. John Blackwood, der vierzig Jahre als Angehöriger des väterlichen Geschäftes wirkte, wurde am 7. Dezember 1818 in Newington, damals einem Landstädtchcn, jetzt einer Vorstadt von Edinburgh, als der sechste von sieben Söhnen geboren. Er be suchte die Schule in Edinburgh, wurde aber auch von Privat lehrern unterrichtet und bildete sich an der Edinburghs! Universität weiter. Früh schon nannte ihn sein Vater: -ll'üs littls Kckitor!» 1837 trat er mit seinem brustleidcnden Bruder Alexander, zunächst auch in Begleitung seines Hauslehrers Hay, eine Reise nach dem Süden Europas an. Hauptpunkte, wo sie verweilten, waren u. a. Nizza, Cimiez (Riviera), von wo sie durch die alte Cornichestraße nach Genua fuhren, dann Cadenabbia, Mailand, Como. Nachdem sie die Schweiz und die Alpen besucht, finden wir sie wieder in Florenz, am Trasimenischcn See, berühmt durch Haunibals Zug, an der Tiber, in Spoleto und Foligno, in Otricoli, Borghetto, Civita Castellano, in Nervi, Montcrosi und Bacciano. Längerer Aufenthalt erfolgte auch in Rom, wo man den Karneval kennen lernte und mit dem Baron Stockhausen sich befreundete. Bei einem gemeinsamen Ausfluge drohte die Gefahr des Ertrinkens in der Tiber. Ferner wurden besucht Salerno, Sorrcnto, Amalfi, Monte Sant'Angelo und Castella. Die endgiltige Abreise von Rom erfolgte am 8. Mai 1838. Nach einer kurzen Lehrzeit bei Whitaker vertrat John 1840 mit Alexander und Robert die Londoner Filiale. Von Bedeutung waren viele von Johns Be kanntschaften, wie die mit Delane, der 1841 Redakteur der Times wurde, während John bis an sein Ende das Magazin redigierte. Nach Alexanders Tode, 1845, weilten Robert und John in Edin burgh. Stammgäste des Hauses waren u. a. Professor Wilson, Delta, Gge. Moir, H. Stephens, de Quincey, Aytoun und Lord Neaves. John ließ es nicht an litterarischen Anregungen fehlen. Aytoun, der ok tüs Loottisü tlavaliors- u. a. herausgab, wurde 1852 zum Sheriff der Orkneys ernannt. Dort besuchte ihn John 1853, lernte Miß Blandford kennen und heiratete sie. Ende der fünfziger Jahre weilte er mit Rev. James White und Tennyson auf der Insel Wight. Die schon erwähnte Bekannt schaft mit Thackeray führte diesen zu den: brieflichen Bekenntnis, daß die Figur des -Lord Crewe- durch John Blackwood an geregt sei. Von besonderem Interesse sind auch Johns Bekanntschaften mit verschiedenen berühmten Reisenden, u. a. den Entdeckern der Nilquellen, Captain Speke und Captain Grant, zu Anfang der sechziger Jahre. Speke schrieb 1863 an seinen Reiseschilderungen auf Johns Sommersitz Strathtyrum. Sein Mitarbeiter wurde Captain I. H. Burton. Die Admirale Laurence Oliphant und Sherard Osborn schrieben über China und Japan, Andrew Wilson über den Himalaya. Johns zahlreiche Bekanntschaften erstreckten sich u. a. noch auf drei Brüder Hamley und den Grafen Monta- lambert, der ihn in Strathtyrum besuchte. Seine «Mönche des Westens- hatte Mrs. Oliphant übersetzt. — Der Verkehr mit Bulwer, den er 1844 in Knebworth besucht hatte, war ein freund schaftlicher. Seine Romane, z. B. -ll'üs Larisians-, erschienen weiter bei Blackwood. — Als bemerkenswertes Ereignis ist noch anzusühren, daß 1862 Johns Neffe, William Blackwood, Teilhaber der Firma wurde. In demselben Jahre erschien A. W. Kinglake's -ll'üs Invasion in tüs Oriwsa- in acht Bänden, ein Werk, das zu regem brief lichen Verkehr mit dem Verfasser Veranlassung gab. Bei Johns Aufenthalt in London 1863 verkehrte er u. a. mit diesem, mit Du Chaillu, Charles Readc u. a. Ebenso gaben L. Oliphants Beiträge zum Magazin Ver anlassung zu einem lebhaften, vielfach Politik berührenden Brief wechsel, der von um so größerem Interesse ist, als Oliphant mit den hervorragendsten politischen Größen der Zeit persönlich be kannt wurde. 1864 lieferte er einen Artikel über den schleswig holsteinischen Krieg. John Blackwood lernte bei gelegentlicher Anwesenheit in London im -Oosraopolitan- oder durch Bekannte immer neue litterarische, politische und andere Größen kennen, so durch Bulwer Lord Ellcnborough, Manners und Sir Robert Peel. Andere Namen wurden bereits genannt. Gern nahm er auch an den Parlamcntsvcrhandlungen teil, wo er u.a. Oliphants Jungfern rede beiwohnte. Dieser schrieb ferner für das Magazin launige 970
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