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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1900
- Strukturtyp
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- 1900-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1900
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- Deutsch
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8234 Nichtamtlicher Teil. 250, 26. Oktober 1900. hat, hier soll nur gegen den Ton dieser Zuschrift Stellung genommen werden. Es wird viele geben, die behaupten, daß ein Interessen gegensatz zwischen Prinzipalen und Gehilfen ein Unding ist, daß der Gehilfe in der Förderung der Interessen seines Prinzipals naturgemäß auch seine eigenen Interessen fördert, daß der Gehilfe insbesondere im Buchhandel nicht ein Arbeiter, sondern ein Mitarbeiter des Prinzipals sein soll. So richtig dies auch theoretisch sein mag, in der Praxis, insbesondere mit Rücksicht auf die geänderten Lebensverhältnisse in neuerer Zeit, auf das allseitige Steigen der Bedürfnisse und An sprüche, mag dieses ideale Verhältnis gestört worden sein, und in manchem besteht, wie sich nicht leugnen läßt, heute leider ein Interessengegensatz zwischen Prinzipal und Gehilfen. Es ist unter diesen Umständen ganz gerechtfertigt, daß, ebenso wie die elfteren, auch die letzteren sich organisieren, ihre Interessen zu wahren, vereint das durchzusetzen suchen, was der einzelne nicht erreichen kann. Man wäre ein Feind des Fortschritts, wollte man den Kampf, der allein Besserung und Fortschritt herbeiführen kann, als solchen verurteilen. Wohl aber muß jeder Freund des Fortschritts auch ver langen, daß dieser Kampf in offener, anständiger Weise geführt werde, wie es ehrlichen, gebildeten Männern zukommt. Mit Bedauern wird man nun gewahr, wie bei uns in Wien die Form des Kampfes im öffentlichen und sozialen Leben immer mehr verroht. Zum Teil mag dies in dem Umstand liegen, daß sehr oft Mindergebildete, selbst ganz Ungebildete sich zu Wortführern aufwerfen, durch Schreien und Schimpfen jede sachliche Diskussion verhindern und durch ihr gewaltsames Auftreten bei der urteilslosen Menge den Eindruck der Ueberzeugenden erwecken. Zum Teil mag dies aber auch in dem immer schärfer werdenden Gegensatz der Interessen liegen, und der Gerechte darf daher leider heute keine so strengen Anforderungen mehr an die Form der Reden in öffentlichen Versammlungen oder den Ton in der agitatorischen Presse legen. Diese Verrohung der Kampfesart zeigt sich leider mehr und mehr auch unter der Wiener Buchhandelsgehilfenschaft. Es ist dies nm so trauriger, als der Buchhändler ja seiner Bestimmung nach schon einen höheren Grad von Bildung einnehmen muß, und der höhere Grad von Bildung, der diesem Stande bisher eigen war, mit Recht eben seinen Stolz bildete. Auch erscheint es lächerlich, zu sehen, wie Leute, die vorgeben, für Kultur und Fortschritt einzutreten, das, was wir bereits an Kultur und Fortschritt erreicht haben: unter Gebildeten anständig zu verkehren, mit Füßen treten. Mit Recht wurde daher auch vor kurzem in diesem Blatte in einem Artikel über den Ton, dessen sich die Vertreter der Wiener Gehilfenschaft bedienen, die Befürchtung ausgesprochen, daß es der Wiener Gehilfenschaft nicht zum Vorteil gereichen würde, wenn man anderwärts ihr Organ in die Hände bekäme. Heute liegt aber die Sache viel schlimmer. Im vorliegenden Falle handelt es sich um eine Resolution des Gehilfen-Ausschusses, also um einen offiziellen Schritt, um eine Verlautbarung von gewissermaßen amtlicher Stelle, die, was das gravierendste an der Sache ist, für das Ausland bestimmt ist. Welchen Eindruck muß nun in Deutschland diese Zuschrift machen? Schämen sich denn diese Leute, die die obige Resolution »einstimmig« gefaßt haben, nicht, den Ruf der Wiener Ge hilfenschaft im Auslande so zu untergraben, und glauben sie wirklich, auf diese Weise die Jntercsseu der Wiener Ge hilfenschaft zu fördern, auf das Wohl jener bedacht zu sein, die ihnen ihr Vertrauen geschenkt haben? Der deutsche Buchhandel in Oesterreich fühlt sich eins mit dem Buchhandel im Deutschen Reiche; sie beide haben eine gemeinsame Mission. Der eine ergänzt den andern, und vielfache Wechselbeziehungen bestehen zwischen ihnen. Dasselbe gilt von der Gehilfen schaft. Viele der Wiener Buchhandlungsgehilfen sind heute noch deutsche Reichsangehörige, und täglich ziehen Oesterreicher hinaus nach Leipzig und Berlin, um sich dort in ihrem Be rufe auszubilden, Erfahrungen zu sammeln, ihren Unterhalt zu verdienen. Die deutschen Gehilfenvereinigungen zählen in großer Zahl Oesterreicher zu ihren Mitgliedern, und nam hafte Unterstützungen fließen aus Deutschland nach Oester reich Glaubt nun der Wiener Gehilfen-Ausschuß, daß er durch Euunciationen in solcher Form die Interessen der Wiener Gehilfen in Deutschland fördern, die Achtung und das Ansehen Wiener Gehilfen im Auslande heben wird? Dem Gehilfen-Ausschuß soll gewiß nicht sein Recht ge schmälert werden, in Fragen, die die Gehilfenschaft angehen, seine Stimme zu erheben. Ja, für die Gehilfenschaft ein zutreten, ist nicht sein Recht, sondern seine Pflicht. Ueber seine Aeußerungen mag man in meritorischer Hinsicht ver schiedener Meinung sein; in formeller darf es nur eine Meinung geben, daß sie eine der Wiener Gehilfenschaft würdige sein müsse. Es ist daher zu erwarten, daß die Wiener Gehilfenschaft sich den Ton der letzten Resolution ihres Gehilfen-Ausschusses nicht gefallen lassen und entsprechende Schritte dagegen thun werde. Carl Junker. Werke Helmuth von Molkkes. * 26. Oktober 1800; -j- 24. April 1891. Zum hundertsten Geburtstage des Generalfeldmarschalls in chronologischer Reihenfolge mitgeteilt von Siegfr. Perschmann. Die beiden Freunde. Eine Erzählung von Helmuth. Berlin 1827. Erschien im März 1827 in dem Berliner Unterhaltungsblatt -Der Freimütige-. Kompendium über die militärischen Aufnahmen. März 1828. Scheint verschollen zu sein. Holland und Belgien in gegenseitiger Beziehung seit ihrer Trennung unter Philipp II. bis zu ihrer Wiedervereinigung unter Wilhelm I. Berlin 1831, Mittler L Sohn. Darstellung der inneren Verhältnisse und des gesellschaftlichen Zustandes in Polen. Berlin 1832, G. Fincke. Darstellung des türkisch-ägyptischen Feldzuges im Sommer 1839. Autographiert. Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835—1839. Berlin 1841, Mittler L S. 8 geb. 10 2. Ausl. 1876; 3. Ausl. 1877; 4. Aust. 1882; 5. Ausl. 1891. 6. Aust. 1896. Diese Briefe wurden 1872 ins Französische, später auch ins Italienische übersetzt. Die deutsche Grenzfragc. Stuttgart 1841, Cotta. Erschien in der -Deutschen Vierteljahrsschrift-. Deutschland und Palästina. Land und Volk der Kurden. Militär-politische Lage des osmanischcn Reiches. Deutschland und seine germanischen Nachbarn. Vorstehende vier Aufsätze erschienen 1841 in der Beilage zur -Allgemeinen Zeitung- (Augsburg). Reschid Jzzet und die Pforte. 1842. Die Donaumündungcn. 1843. Beide in der Beilage zur -Allgemeinen Zeitung- erschienen. Welche Rücksichten kommen bei der Wahl der Richtung von Eisen bahnen in Betracht? Stuttgart 1843, Cotta. Erschien in der -Deutschen Vierteljahrsschrift-. Geschichte des russisch-türkischen Feldzuges in der europäischen Türkei 1828 und 1829. Berlin 1845, G. Reimer. 10 50 2. Ausl. 1877. Wurde im Jahre 1854 von Demme inS Französische übersetzt. Mcmoirs über die Konstruktion der Karte von Kleinasicn und Türkisch-Armenien nebst Mitteilungen über die physikalisch-topo graphischen Verhältnisse der neuerforschtcn Landstriche. Berlin 1854, Schropp. Briefe aus Rußland. Berlin 1877, Gcbr. Paetel. 4 geb. 6 3. Aust. 1890. 3 geb. 4 ^ 50 H. 4. Aust. 1893. Diese Briefe erschienen zuerst in dänischer Uebersetzung in
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