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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1900
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- Erscheinungsdatum
- 12.10.1900
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- Deutsch
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77S8 Nichtamtlicher Teil. 238, 12. Oktober 1900. gewinnbringender, so daß der Ausfall, den der Kunsthandel durch die Mode erlitten, zum Teil wieder wettgemacht wurde. Leider läßt sich dies heute nicht mehr sagen, da eine grenzenlose, wilde, vor keinem Mittel zurückschreckende Konkurrenz der Produktion wie des Absatzes den Ansichts kartenverkauf bereits ruiniert hat. Ein rein lokales Moment, das aber schließlich ebenfalls den Absatz von Kunstartikeln einschränkt, ist, daß die Fremden in den letzten Jahren bedauerlicherweise, durch entsprechende Angaben in den Reisebüchern verleitet, Ansichten, Photo- graphieen, Galerie-, Trachtenbilder rc. immer mehr in München und Dresden als in Wien einzukaufen pflegen. o) Der Musikalienhandel. Der Umstand, daß die Musik wie die Kunst überhaupt an keinerlei Sprachengrenzen gebunden ist, macht sie zur internattonalen Verbreitung in erster Linie fähig. Mehr noch als die bildende Kirnst ist sie geeignet, auf die weitesten Kreise zu wirken, und ihre Verbreitung ist demnach eine noch bedeutendere. Es ist klar, daß daher für unseren Musikalienverlag mehr als für irgend einen anderen Verlag unsere urheberrechtlichen Beziehungen zum Ausland in Be tracht kommen, und es läßt sich ruhig behaupten, daß der einzige Grund, weshalb der österreichische Musikalienverlag nicht so leistungsfähig ist wie der anderer Länder, auf den ungenügenden Stand unserer urheberrechtlichen Beziehungen, insbesondere auf das Fehlen eines Staatsvertrages mit Amerika und die Nichtanerkennung der Berner Konvention durch Oesterreich, zrnückzuführen ist. Unter Berücksichtigung dieses Momentes kann aber die Produktion in quantitativer Hinsicht eine zufriedenstellende genannt werden; in qualita tiver kann dies freilich leider weniger behauptet werden. Auf dem Gebiete der Musik hat sich eine Bewegung geltend gemacht, die im Gegensatz zur hergebrachten gediegenen Kunst eine Musik zu schaffen bestrebt ist, die durch technische Kunstmittel den Mangel an melodischer Erfindung zu verdecken sucht. Daneben wird der Markt immer mehr durch seichte Kompositionen überschwemmt, durch Publikationen, die keine nachhaltigen Erfolge haben. Dieses letztere ist, insbesondere in Wien, darauf zurückzuführen, daß jeder Musikalienhändler ver sucht, Verleger zu werden, ohne die nötige Fähigkeit hierzu zu haben. Kritiklos werden dilettantische und wertlose Versuche publiziert, die bestenfalls für den Drucker ein Geschäft bedeuten. Unter diesen Umständen nimmt es nicht wunder, daß die Nach frage nach dem guten Alten in den Vordergrund tritt. Da es sich hier aber meist um Werke handelt, die bereits frei sind und sich infolgedessen in den billigen Ausgaben finden, so hat der Ertrag des Handels abgenommen. Diese billigen Ausgaben sind es daher auch, die vorzugsweise verkauft werden, während die modernen Erscheinungen meist nur für den Leihverkehr in Betracht kommen. Dieser letztere hat in den vergangenen Jahren sehr zugenommen; aber auch er ist nicht ertragreich, da das Interesse an jenen modernen Eintagsfliegen natür lich sehr schnell wieder schwindet und der Austausch von Musikalien daher viel öfter und rascher als früher vor genommen wird. Hiermit im Zusammenhangs steht, daß die Regie für Leihanstalten gestiegen ist. Eine starke Ein buße erleidet der Handel endlich dadurch, daß selbst Publi kationen zu Unterrichtszwecken vielfach im Leihverkehr Vor kommen. Kleine Mitteilungen. Erhöhung der Zeitungspreise. — Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins erließ folgende Aufforderung an die Zeitungsverleger: -Die durch das fortgesetzte Steigen der Papierpreise ein getretene und durch den neuen Postzeitungstarif noch weiter bevorstehende Verteuerung der Zeitungsherstellungskosten haben einem großen Teil von Zeitungsdruckorten den Erfolg ge- ^habt, daß die Zeitungsoerleger sich über eine angemessene Er höhung der Bezugs- oder der Anzeigenpreise oder auch über beides verständigt haben. Namentlich ist dies dort der Fall aewesen, wo die Organe des Deutschen Buchdrucker-Vereins und des Buchgewerblichen Schutzverbandes, sowie provinzielle oder örtliche Vereinigungen auf diese Verständigung hingewirkt haben und die Bestrebungen unterstützten. -Diese erfreulichen Erfolge veranlassen uns, diejenigen Ver legerkollegen, die sich zu den eben erwähnten Preiserhöhungen noch nicht entschlossen haben, dringend aufzufordern, dies doch schleunigst zu thun, namentlich wenn sie beabsichtigen, eine Er höhung der Bezugspreise eintreten zu lassen. Denn es müssen Veränderungen am Bezugspreise der Zeitungen, die mit dem 1. Januar 1901 in Wirksamkeit treten sollen, den zuständigen Postanstalten noch vor dem 1. November d. I. angemeldet werden, wenn sie von diesen für das kommende Quartal be rücksichtigt werden sollen. -Die so notwendige Aufbesserung der Einnahmen aus dem Zeitungsbetriebe ist nur im Wege des örtlichen Zusammen schlusses und der Verständigung der Zeitungsverleger zu er reichen; deshalb sollte sich kein Verleger den hierauf gerichteten Bestrebungen seiner Kollegen fernhalten. Der Deutsche Buch drucker-Verein wird auch ferner gern bereit sein, seine Organe in den Dienst der Sache des mit dem Buchdruckgewerbe un trennbar verbundenen Zeitungsgewerbes zu stellen, um diesem damit zu einem vollen Erfolge zu verhelfen. -Leipzig, 6. Oktober 1900. -Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. Franz Köhler, Geschäftsführer.» Aus der Bibliothek des Börsenvereins. — Die Herren List und Francke in Leipzig haben der Bibliothek einen inter essanten Einblattdruck aus dem Jahre 1818 zum Geschenk gemacht, der den Wortlaut des von den Buchdruckern in Jena zu leistenden Eides enthält. Wir lassen den Wortlaut des Blattes nachstehend folgen und bemerken nur dazu, daß Paragraph 6 durchstrichen ist, und daß der Sekretär der Akademie dazu bemerkt hat: -Vor stehenden Eyd hat heute der Buchdrucker Gesell August Leberecht Wacker aus dem Neustädter Kreise wirklich abgeleistet. Jena, am 13. Febr. 1818. Or. Ludwig von Gohren Acad. Secrctar.» Buchdrucker in Jena. Pflichts-Notul. I. Sollen Sie hiesiger Universität, und zufördcrst denen Fürst!. Herren dlutritoren und Erhaltern derselben treu und gewärtig sein, auch denenselben samt und sonders weder vor sich, noch durch andere einigen Schaden zufügen, sondern denselben ver warnen. 2. Sich eines sittsamen, nüchternen und ehrbaren Wandels befleißigen. 3. Die Herren krotsssoros, Studenten, und andere so drucken lassen, fördern. 4. Keinen Gesellen, oder Jungen, so nicht zuvor bey dieser Universität immatriouliret worden, um sich leiden. 5. Keine libollos kamosos, Schmähkarten, oder andere ver dächtige Schriften, sie mögen Nahmen haben wie sie wollen, wie auch 6. Insgemein nichts, es sep von Uisxutg,tioniku8, Oar- mioibus, oder gantzen Opsribas ohne 6sv8ar drucken, und 7. Den Fiirniß nicht in, sondern vor der Stadt sieden. Ey d t. Ich N.N. schwöre zu GOtt dem Allmächtigen, daß ich allen denen Puncten, so mir anitzo vorgelesen worden, und ich wohl verstanden habe, treulich Nachkommen wolle; So wahr mir GOTT helfe durch JEsum Christum, Amen. Annahme an hoher Stelle, — Der Deutsche Kaiser hat das von dem Verleger Otto Lenz in Leipzig cingereichte Exemplar des Werkes des Lehrers Ludwig Schröder in Iserlohn: -Aus Westfalen; bunte Bilder von der roten Erde- huldvollst anzunehmen geruht und dem Herausgeber wie dem Verleger seinen Dank aussprechen lassen.
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