Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19021118
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190211185
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19021118
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-18
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 268, 18. November 1902. Nichtamtlicher Teil. 9529 und nahm an den Schlachten von Saint-Privat und Sedan und an Gefechten vor Paris teil. Mit dem eisernen Kreuz geschmückt, kehrte er aus dem Feldzuge heim, blieb aber noch weiter in der Heeresreserve, in der er bis zum Hauptmann aufrückte. Im Jahre 1871 trat Müller in die Firma Hanns Hanfstacngl, Kunst- Kommissionsgeschäft in Berlin, eine Zweigniederlassung der Firma Hanns Hanfstaengl in Dresden, ein, die er am 15. Dezember 1872 käuflich erwarb und nun in rastloser Thätigkeit zu einem der be deutendsten Kunstsortiments- und Verlagsgeschäfte erweiterte. Mit sicherem Blick und feinem Verständnis wählte er seine Verlags werke aus; er knüpfte Verbindungen mit hervorragenden Malern wie Plockhorst, Schoenherr, Haendler und vielen andern bekannten Künstlern an, deren Werke er, den Fortschritten der Reproduktions technik folgend, in Photographie, Gravüre und Farbenlichtdruck veröffentlichte. Ein reicher Erfolg und wohlverdiente Anerkennung waren der Lohn dieser unermüdlichen Thätigkeit. Schon vor Jahren war Müller vom Kaiser zum Hofbuchhändler ernannt worden, und noch wenige Monate vor seinem Tode zeichnete ihn der König von Sachsen durch Verleihung des Titels eines Kgl. Sächsischen Kommerzienrates aus. Vor Jahresfrist befiel den Heimgegangenen ein schweres Leiden, von dem ihn der Tod am 19. September erlöste. Bei allen, die ihm im Leben nahe standen, erfreute er sich aufrichtiger Hochachtung und Wertschätzung, und viele werden die Erinnerung an ihn treu bewahren. So hat der Tod in dem vergangenen Jahre überreiche Ernte in unserer Mitte gehalten. Liebe werte Genossen sind aus unserem Kreise geschieden, deren Gedächtnis wir allezeit in Ehren halten werden, und denen wir jetzt noch einmal eine letzte Ehrung da durch erweisen wollen, daß wir uns von unseren Plätzen erheben. Am 1. April d. I. beging unser Mitglied, Herr Siegfried Cronbach, den Tag, an dem er vor 50 Jahren seine buch händlerische Laufbahn begann und vor 40 Jahren seine Selbständig keit begründete. Der Vorstand der Korporation hat dem Jubilar seine herzlichsten Glückwünsche zu diesem doppelten Gedenktage ausgesprochen, die er auch von dieser Stelle aus noch einmal wiederholt. Meine Herren! Sie werden aus diesem Bericht ersehen haben, daß den Vorstand in dem vergangenen Berichtsjahre wichtige, den Buchhandel in seiner Gesamtheit wie den Berliner Buchhandel im besonderen angehende Fragen beschäftigt haben. Bei all seinen Arbeiten hat ihn das Streben geleitet, Nützliches für unsere Berliner Kollegen und für die Korporation zu leisten, und er hofft, daß seine Arbeit nicht vergebens gewesen ist. Lassen Sie mich mit dem Wunsche schließen, daß dem Berliner Buch handel auch in dem nächsten Jahre unter dem Schutze eines ge segneten Friedens im teuren Vaterlande eine gedeihliche Ent wicklung beschieden sein möge. Kleine Mitteilungen. Handelsregister. — Das Großherzogliche Amtsgericht in Lahr giebt unter dem 13. d. M. folgenden Eintrag in das Handelsregister bekannt: Zu O.-Z. 171 Abt. ^ des Handelsregisters: Firma: I. H. Geigers Buchhandlung, Inhaber Karl Veyhelmann in Lahr, wurde eingetragen: Die Firma ist geändert in Karl Veyhel mann. Lahr, den 13. November 1902. (gez.) Großh. Amtsgericht. Das teuerste und das umfangreichste Buch der Welt. — Das teuerste Buch, das bis jetzt hergestellt worden ist, ist nach der »8iblio6Iia.«, wie hier schon früher mitgeteilt worden ist, »Die offizielle Geschichte des Sezessionskrieges-, das die amerikanische Bundesregierung hat schreiben lassen und das im Februar fertig geworden ist. Nicht weniger als 2 800 000 Dollar, d. h. über 11 Millionen Mark, sind dafür aufgewendet worden. Das Werk umfaßt 110 Bände; die Druckzeit erstreckte sich über zehn Jahre; einen großen Teil der Kosten gab man beim Ankauf von in Händen Privater befindlichen Dokumenten, für das kostbare Papier und die Schriftstellerhonorare aus. Der Berichterstatter der -All- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. -Imitation cis Obrigt- anderthalb Millionen Francs gekostet und jedes der 103 Exemplare sich auf 14 500 Francs gestellt hat; das ist ein im Verhältnis noch teureres Buch. Das umfangreichste Sie besteht aus nicht weniger als 5020 Bänden^ die den Himmel, die Erde, das menschliche Geschlecht, die unbelebte Natur, die Philosophie, die Geschichte in sechs Abteilungen umfassen und unter dem Kaiser Kang Hi (1662—1722) geschrieben worden sind. Prozeß Carlo Böcklin gegen Professor Muther. — Am 11. d. M. sollte vor dem Schöffengericht in Breslau in der Klage Carlo Böcklins (des Sohrus von Arnold Böcklin) gegen den Breslauer Universitätsprofessor vr. Richard Muther wegen Beleidigung entschieden werden. Es handelte sich um die be kannte öffentliche Erklärung vr. Muthers, daß er etwa sechs in der venetianischen Ausstellung ausgestellt gewesene Bilder für ge fälscht halte. In der Verhandlung hielt Herr Professor vr. Muther seine Behauptung aufrecht. Der Vertreter des Privatklägers er klärte, daß die angczweifelten Bilder lange vor Böcklins Tode fertiggestellt worden seien. Der Gerichtshof beschloß Vertagung und Vernehmung von zwölf Zeugen und Sachverständigen, darunter die der Professoren v. Tschudi (Berlin), Firle und Grützner (München). Gothaische Verlagsanstalt vormals Friedrich Andreas Perthes A.-G. in Gotha. — Wie hier schon mitgeteilt worden ist, beträgt der Reingewinn des am 30. Juni 1902 ab geschlossenen Geschäftsjahrs 1901/02: 55 746 ^ 31 H. (Stamm- aktienkonto 150 000 Prioritätsaktienkonto 500 000 ^). Die Auszahlung der Dividende erfolgt mit 80 ^ für die Prioritäts aktie, mit 30 ^ für die Stammaktie und mit 30 für den Genußschein an der Kasse der Gesellschaft und bei den Bankhäusern Veit L. Hamburger in Karlsruhe, Ph-lipp N:colaus Schmidt in Frankfurt a/M. und B. M. Strupp in Gotha. Die ordentliche Generalversammlung am 11. d. M. wählte Herrn Bankier F. Hamburger (Karlsruhe) in den Aussichtsrat. Kaiser Wilhelm-Bibliothek in Posen. — Am 14. d. M. Bibliothek stattgefunden. Der Finonzminister Freiherr v. Rhein- baben, der Kultusminister Herr vr. Studt, der Landeshaupt mann Herr von Dziembowski, die Spitzen der Militär-, Crvil- und Kommunalbehörden und zahlreiche Vertreter der Wissenschaft aus dem ganzen deutschen Vaterlande waren zugegen. Der Kultus minister übergab mit einer Ansprache die Bibliothek an die Pro- oinzialverwaltung. Landeshauptmann v. Dziembowski übernahm sie namens der Provinz unter Worten des Dankes und schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den Kaiser. Die Fest rede hielt der Direktor der Bibliothek vr. Focke. Aussprache des Namens Roosevelt. — Ueber die Aus sprache des Namens des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Theodore Roosevelt, herrschte in Amerika und im Ausland Unklarheit. Man sprach ihn Rusevell, Roßwelt, Rosenfeld und noch anders aus. Der Präsident hat nun dieser Verworrenheit ein Ende gemacht. Er schrieb an den Redakteur eines New Docker Blatts: »Mein Name wird dreisilbig ausgesprochen, die erste Silbe wie »Ross- (also ro3), dann o, und vslt.. Also: Roseselt. Briefmarkenfälschung. — Im Anschluß an unsre mehr fachen Mitteilungen über Vciefmarkenfälschungen entnehmen wir der Leipziger Zeitung die folgende Nachricht aus Chemnitz: Der verhaftete Buchdrucker Schulz hat insgesamt 2238 gefälschte Zehn pfennig-Briefmarken abgesetzt, darunter auch 1047 im Oberpost direktionsbezirk Leipzig. Von diesen Briefmarken wurden durch die Behörde insgesamt 1434 Stück beschlagnahmt; es bleiben somit 804 Stück, die nicht nachzuweisen sind. Schulz hat die Marken durch den ebenfalls verhafteten und gleich ihm selber geständigen Tylographen Meerstein schneiden lassen und dann selber gedruckt. Eine Bücherstiftung. — Ein ungenannter Privatmann hat die Summe von 10 000 ^ gestiftet, um Chamberlains »Grund lagen des Neunzehnten Jahrhunderts, an solche Institute geschenk weise abzugeben, denen die Anschaffung dieses Buches bisher nicht oder nur in ungenügender Anzahl möglich war. Nach dem Wunsch des Stifters sollen zunächst öffentliche Bibliotheken und Lesehallen. Lehrer- und Schulbibliotheken, sowie die Büchereien studentischer Verbindungen und größerer Vereine berücksichtigt werden. Be werbungen sind an die Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. in München zu richten. Diese Schenkung ist ein für deutsche Ver- 1255
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder