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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1900
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- Deutsch
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232, 5. Oktober 1900. Nichtamtlicher Teil. 7507 daß sich Vermittler finden, die den zu bekämpfenden Elementen beispringen. Das sind Thatsachen, mit denen ich mich nicht weiter beschäftigen will. Einzelne Schleuder fälle muß ich aber doch noch besonders erwähnen, und da wir hier unter uns sind, so darf ich vielleicht auch zwei Namen andeuten; es handelt sich ja um notorische Thatsachen: es sind die Firmen M. L M. und L. L T. Es hat sich gerade auf Grund der Maßnahmen gegen diese beiden Firmen herausgestellt, daß unser Börseuverein selbst mit dem besten Willen nicht in der Lage gewesen ist, dem Treiben derselben wirksam entgegenzutreten. Eine der an gedeuteten Firmen gehört ja jetzt dem Börsenverein an, ich will sie also nicht weiter in die Diskussion ziehen, hoffen wir, daß in Zukunft wenigstens diese Firma sich in satzungstreuer Weise verhalten wird Meine Herren, die Erwägung dieser Unmöglichkeit einer gründlichen Abhilfe hat die Hauptversammlung des Kreises Norden im vorigen Jahre beschäftigt. Von diesem Tage datiert ein neuer Ausgangspunkt in Behandlung der Rabatt frage, um so mehr, als der Verbandsvorstand in die Aktion ein trat und sich bereit erklärt hatte, einen Versuch zu machen, ein befriedigendes Verhältnis zwischen Verlag und Sortiment herzustellen, und zwar durch die Schaffung eines Vertrages zwischen beiden Faktoren auf Grundlage des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Der Vcrbandsvorstand hat sich damit einer großen mühevollen Arbeit unterzogen, und, wie Ihnen bekannt ist, wurde auf der Kantateversammlung zu Leipzig deren Schicksal besiegelt, nachdem schon vorher auf der Braunschweiger Versammlung im Februar darüber dis kutiert worden war. Die Möglichkeit eines Vertragsverhält- niffes zwischen Verlag und Sortiment wurde nachgewiesen und dabei das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb an gezogen; es wurde mitgeteilt, daß jegliche Unannehmlichkeit nicht dem einzelnen Verlage zufallen sollte, sondern den Kreis- und Ortsvereineu, die als klagführende Parteien innerhalb ihres Bezirkes auftreten könnten gegen jeden Zuwiderhandelnden. Unser Verbandsvorstand hat so viel gutes Wollen hineingelegt in diese seine Arbeit, daß wir mit außerordentlichem Bedauern zu Kantate 1900 die Unmöglichkeit erkennen mußten, diesen Weg weiterhin zu beschreiten. So ging es nicht. Und weshalb ging cs nicht? Weil der Verlag nicht wollte. Nun können wir ja dem Verlag natürlich nicht vorschreiben, was er thun oder lassen soll, sondern es sollte ihm ein Hinweis auf einen Weg gegeben werden, der nach unserer Ueberzcugung gangbar ge wesenwäre. Nun, die Sache ist gescheitert. Mit diesem Scheitern ist für uns allerdings die ganze Frage in ein neues Stadium gekommen. Wir mußten uns sagen: wenn die vereinigten Kreis- und Ortsvereine innerhalb des Börscnvereins nicht in der Lage sind, durch ihre Spitze ihre Ueberzcugung zur Geltung zu bringen, so muß etwas Neues geschaffen werden. Es hat sich aber zu Kantate doch eines gezeigt, was wir mit Freude begrüßen, daß in der That der Börsenvereins - Vorstand die Erklärung abgab, er würde nun seinerseits versuchen, Zustände herbeizuführen, wie das Sortiment sie wünscht und — wie der Börsenvereins - Vorstand anerkennt — auch haben muß. Es ist uns dann allerdings kein Programm gegeben, aber doch ausgesprochen worden, daß ein Appell an die Verleger gerichtet werden sollte. Nun kann ja die Meinung sich aufbauen, und sie wird vielleicht heute noch zum Ausdruck kommen, daß infolge dieser Erklärung des Börsenvereins-Vorstandes die Dresdner Ver sammlung überflüssig sei. Man könnte sagen: wartet doch ab, was der Börsenvereins-Vorstand thun wird Aber, meine geehrten Herren, es ist nach meiner Ueberzcugung für die Begründung einer Sortimenterkammer, resp. einer neuen oder besser auszugestaltendcn Organisation unseres Verbandes doch noch etwas anderes, als nur die Nabatlfrage anzuführeu. ekb«»uiidlkchzlgst«r A°k>r„nne,. Entschuldigen Sie, daß ich einen Augenblick vorgreife, daß ich die Sortimentervereinigung, die sich eventuell bilden soll, jetzt schon streife. Einer solchen neuen Vereinigung, die sich die Aufgabe stellt, dem Sortiment helfen zu wollen, würde nach meinem Dafürhalten ganz selbstverständlich auch die Pflicht zufallen, im eigenen Kreise für Aufrechterhaltung der Ordnung und Durchführung derjenigen geschäftlichen Grund sätze, die auch den Verlegern genehm sein können, zu sorgen. Dann noch eine Hauptsache. Meine Herren, wir kennen alle die Schwerfälligkeit unserer Organisation im Verband wie im Börsenverein. Wir haben nur eine Hauptversamm lung, denn wir können nicht jährlich eine oder zwei besondere Versammlungen einberufen, um uns mit Dingen, die uns am Herzen liegen, zu beschäftigen. Wir würden zu schwache Präsenzziffern bekommen; die Sache geht nicht. Alles dies hat uns vorigen Sonntag im Kreise Norden beschäftigt, und wir sind zu dem Schlüsse gekommen, daß es durchaus wünschenswert sei, hier in Dresden unsere Bestrebungen dahin zusammenzufassen, daß etwas geschaffen wird auf Grund der bestehenden Organisation — es sei besonders be tont, innerhalb des Rahmens des Börsenvereins der deutschen Buchhändler —, etwas Neues zu schaffen, was ausreichend erscheint, dem bedrängten Sortimente aufzuhelfen. Ich wüßte es nicht init kürzeren Worten anders anszudrücken und möchte mir erlauben, Ihnen zum Schluß die Resolution vorzutragen, die einstimmig in der Hauptversammlung des Kreises Norden angenommen worden ist: »Die Hauptversammlung des Buchhändlerverbandes des Kreises Norden vom 9. September 1900 überantwortet ihren Delegierten für die Dresdner Versammlung die Befugnis, mit den dort erscheinenden Mitgliedern der Kreis- und Ortsvereine in Beratung zu treten; sie ist nicht der Meinung, daß es überhaupt möglich ist, bindende Beschlüsse in den auf der Tagesordnung stehenden drei Punkten schon jetzt zu fassen, sie verkennt aber keineswegs die Zweckmäßigkeit der Dresdner Versammlung. Sie erklärt sich bereit, alles zu prüfen, was diese durch ihre Thätigkeit schaffen will, und hofft, daß deren Bemühungen von durchgreifendem Nutzen für das Sortiment sein werden « Meine geehrten Herren, ich bin damit zu Ende ge kommen. Lassen Sie mich schließen mit dem Wunsche, daß es uns gelingen möge, nachdem wir die Referate der beiden anderen Herren gehört haben, hier zu einem thatsächlichen Ergebnis zu kommen. Ich bin wenigstens mit dem besten Willen hierher gekommen, hier in Dresden mitzuhelfen, um etwas zu schaffen, nicht um niederzureißen, nicht um Hand anzulegen an altbewährte Institutionen und an die Organi sation, die uns alle als ein großes Dach beschirmt, als das Band, das uns zusammenhält, und das ist doch der Börsen verein der deutschen Buchhändler — darüber kann gar keine Meinungsverschiedenheit in diesem Kreise herrschen. Lassen Sie uns jetzt ernst beraten, welche Wege wir gehen müssen, um aus dem Dilemma herauszukommen, das für das Sorti ment in ganz schwerer Weise besteht. Vorsitzender: Darf ich nunmehr Herrn Fuendeling bitten, uns sein Referat zu geben. Herr Fuendeling: Meine Herren! Die Worte, die ich in Braunschweig an die Abgeordneten der Kreis- und Orts vereine richtete, sind viel schneller auf fruchtbaren Boden ge fallen, als ich erwartete. Ich regte an, daß wir zur Bil dung einer Sortimenterkammer über kurz oder lang schreiten müßten, und freue mich heute, daß der Verein Dresdner Buchhändler meine Anregung aufgegriffen hat. Ich will mein Referat damit beginnen, daß ich einem Herzensbedürfnis genüge und dem Herrn Vorsitzenden des Dresdner Vereins meinen innigen Dank au'spreche für die Energie, mit der er 1006
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