Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19161204
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191612049
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19161204
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-12
- Tag1916-12-04
- Monat1916-12
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 28L, 4. Dezember 1916. Redaktioneller Teil. fällig in den Vordergrund zu riickcn. In Nr. 271 wurde damit be gonnen, flir Zeitschristcnverleger passende Texte zur Benutzung in ihren Blättern zu oeröffentlichen, die aber auch vom Sortiment zu einzelnen wie gemeinschaftlichen Anzeigen gut zu verwenden sind, wobei nur auf eine geschickte Anordnung des Satzes zur Erhöhung der Wirkung noch besonderer Wert zu legen wäre. Wenn nun, wie verheißen, außerdem vom Pressebureau des Börsenvereins die Tageszeitungen zur Auf nahme von geeigneten Mitteilungen und Aufsätzen wieder zur Mit arbeit gewonnen werden, so ist zu erwarten, daß den gemeinsamen Be mühungen auch der klingende Erfolg zuteil werde. Hand in Hand damit wird immer wieder die Bearbeitung des Publikums mit den alten Werbemitteln, Prospekten und Katalogen, gehen müssen, von denen letztere sich, schon der beträchtlichen Kosten halber, im wesent lichen an die Kreise der regelmäßigen Bücherkänfer wenden. Auch au Weihnachtskatalogcu steht wie alljährlich so auch Heuer dem Sortiment eine größere Auswahl zur Verfügung, die je nach Inhalt, Umfang und Ausstattung den verschiedenen Ansprüchen gerecht werden und auch iiber die Festzeit hinaus ihre Wirkung ausüben werden. An die Stelle des Literarischen Jahresberichts der Firma E. A. Seemann in Leipzig, der vor zwei Jahren das letzte Mal er schien, ist die Jahrcsrundschan der Zeitschrift für Bücherfreunde »Buch und Bild 1916« getreten, die von dem bekannten Leipziger Literar historiker Georg Witkowski herausgegeben wurde. Seiner Einführung setzt der Herausgeber eine Äußerung von Prof. Albrecht Mendelssohn- Bartholdy voran, die seine grundsätzliche Stellungnahme zum literari schen Schaffen unserer Tage kennzeichnet. Es heißt da u. a.: »Es gibt ein Reich des Geistes, das uns auch im Krieg bleiben muß; es gibt Worte, die der Fürst dieser Welt uns stehen lassen soll, wie sauer er lich auch stellt. Den Zeugen, die von jeher und bis auf den heutigen Tag für die Menschheit aufgestanden sind, soll auch im Lärm des Krieges unser Ohr offen bleiben.« Ergänzend wird dazu ausgeführt, baß demnach alles auszuscheiden hatte, was nur der Gegenwart dienen will, mag auch manches von hohem Vermögen, tiefem Denken und echter Begeisterung Zeugendes darunter sein. Denn alles aus der Gewalt des Augenblicks geborene Schaffen, durch ihn in seinem Wesen bestimmt, gehöre so lange vor einen anderen Nichterstuhl als den der rein literarischen und künstlerischen Kritik, bis der Weltsturm sich gelegt habe, weil erst dann ein unbefangenes Urteil möglich sein werde. Von diesem Standpunkte aus ist die Auswahl der besprochenen Werke ge troffen, die damit auch manche Erscheinungen ausschließt, die trotz ihrer Beziehungen zur Gegenwart nach ihrem literarischen Werte zu beur teilen möglich gewesen wäre. Der Stab der Mitarbeiter weist nur Namen auf, die in Literatur und Wissenschaft guten Klang besitzen. Es seien davon nur genannt: der leider viel zu früh verstorbene Arthur Babillotte, Hans Bethge,, Richard Graul, Albrecht Mendclssohn-Bar- tholdy, Ernst Mogk, Wolfgang Stammler, Georg Steiuöorff,, Wilhelm Wackernagel, Oskar Walzcl, Gustav Weigand, Ernst Windisch, Georg Witkowski und der auch als Buchhändler bekannte I)r. Julius Zeitler. Der Hauptabschnitt »Neue Bücher und Bilder« ordnet die Besprechun gen nach den Namen der Verfasser bzw. den Stichwörtern der Titel in ein Alphabet ohne Rücksicht auf den Inhalt der Bücher, so daß schon auf den ersten fünf Seiten bildende Kunst, Belletristik, Literatur geschichte, darstellende Kunst, Naturwissenschaften und politische Ge schichte in bunter Reihe wechseln. Einem kleinen Nachtrag folgt unter der Bezeichnung »Rechenbücher« die kurze, treffende Charakteristik einer Anzahl von Sammlungen, wie Amelangs Taschenbibliothek, Aus Natur und Geisteswelt, Fischers Nomanbibliothek, Insel-Bücherei, Langens Markbücher, Wissenschaft und Bildung u. a. Dem Titelvcrzeichnts neuer Werke, die nicht mehr besprochen werden konnten, fügt sich eine Reihe von Textproben aus Büchern von Gerhart Hauptmann, Wassermann, von Hammerstein, Dörfler u. a. an, gefolgt von Gedichten von Hermann Hesse, Klabund, Schaukal usw. Bei der durchgehenden alphabetischen Anordnung des Hauptabschnitts würbe eine besondere sachlich gegliederte Zusammenstellung der Titel mit Hinweisen ans die Seiten die Orientierung beim Gebrauche wesentlich erleichtern, wenn nicht einer nach dem Stoffe geordneten Reihenfolge, wie sie der frühcre Seemannsche Jahresbericht anfwies, überhaupt der Vorzug gcgebeu werden sollte. Der stattliche, von Verlegcranzeigen durch setzte Band stellt sich in weißem Umschlag mit einem Titelbild von Weiß vor und zeugt von besonderer typographischer Sorgfalt: die schön geschnittene, klare Fraktur des Textes hebt sich von dem guten Papier vorteilhaft ab, und sechs Kunstbeilagen in vorzüglicher Aus führung gewähren ihm besondern Schmuck. Weniger exklusiv dem Völkerkampfe gegenüber zeigt sich der »Illu strierte Literarische Weihnachtskatalog 1016« der Wilhelm und Berta von B a c n s ch - S t i f t u n g in Dresden, der Bücher über den Krieg und darauf Bezug nehmende nicht ausschließt, ohne ihnen eine bevorzugte Stellung anzuweisen. Wie bisher schon, liegt der Hauptton auch dieses Katalogs auf der »Literarischen Rundschau«, die unter Mitwirkung aus den früheren Jahrgängen bekannter Kri tiker einen guten Überblick der wertvollsten Erscheinungen des abge laufenen Jahres gemährt. Eine Liste hervorragender Neuigkeiten geht der Rundschau voran und ein Register zum Verzeichnis empfehlens werter Werke, das in der bisherigen Anordnung den zweiten Teil bildet, verweist auf dessen einzelne Abschnitte, während die Abteilung »Weltkrieg 1914/16« eine engere Auswahl von Kriegsbüchern in drei Gruppen aufführt. Einige Bildertafeln, auf Kunstdruckpapier trefflich ausgeführt, gereichen dem in kleiner, scharfgeschnittener Antiqua ge haltenen Katalog auch in der vorliegenden Ausgabe zur Zierde. Noch weiter entfernt von »Buch und Bild«, stehen ihrem Wesen nach die andern großen Weihnachtskataloge ganz im Zeichen der Zeit, von denen zunächst die der Barsortimente vorliegen. Das ist auch wohl verständlich, denn jeder Tag fordert sein Recht. Und wenn auch in den Schützengräben, in den Ruhestellungen und auf der Etappe kein Verlangen ist nach Büchern über den Krieg, weil er das tägliche eigene Erlebnis bildet, vielmehr heilsame Ablenkung vonnöten ist und Beruhigung für Geist und Gemüt, so verknüpfen doch zu viele Tausende lebendiger Beziehungen die Kämpfer draußen mit den Da heimgebliebenen, als daß nicht die menschliche Teilnahme au ihrem Ergehen das Bedürfnis nach Schriften wach erhalten müßte, die von ihren Leiden und Freuden erzählen. So versetzt auch das Titelbild des »Literarischen Weihnachts-Katalogs 1916« der Firma K. F. Koehler in Leipzig in die Weihnachtsstimmung der Gegenwart: ein Feldgrauer auf Urlaub am Weihnachtsabend inmitten von Frau und Kind. Das Verzeichnis lehnt sich in der Einteilung des Stoffes an die früheren Jahrgänge an. Der erste Abschnitt »Neues vom Büchermarkt« bringt eine Übersicht der Neuerscheinungen des Jahres, voran solche zeitgeschichtlichen Inhalts in verschiedenen Unterabtei lungen, denen sich dann Schöne Literatur, Literaturgeschichte, Geschichte, Geographie usw. anschließen. Der zweite Teil, das systematische Ver zeichnis, empfiehlt, die Nettigkeiten als solche kennzeichnend, eine größere Auswahl gangbarer Werke. Ein Anzeigenanhang schließt den Inhalt des Bandes, dessen Text in kleiner, aber klarer Antiqua ge druckt und mit zahlreichen Probcbilderu geschmückt ist. In Verbindung hiermit sei auf das grüne Heft »Was ist gangbar? — Was muß ich ans Lager halten?« hingewiesen, das in Form vorgedruckter Verlang zettel dem Sortimenter die Ergänzung des Weihnachtslagers erleichtern soll. Wie gar nicht anders zu erwarten, steht auch der »Illustrierte Weihnachtskatalog 1916« der Firma F. V o l ck m a r in L e i p z i g unter demselben Einfluß, was schon im Titelbild sich ausdrückt, das einen in Feldgrau gesteckten Knecht Ruprecht mit wallendem, weißem Bart dar stellt, einen Sack voll Bücher auf dem Rücken tragend. Hier bildet den ersten Teil ein sachlich gegliedertes Nettigkeitenverzeichnis, in dem die Kriegsliteratur besondere Berücksichtigung findet, dem das syste matische Verzeichnis empfehlenswerter Bücher folgt, während die »Lite rarische Rundschau« die wichtigsten Neuerscheinungen und Neuauflagen des Jahres in kurzen Besprechungen dem Leser vorführt. Ein starker Inseratenteil schließt sich auch hier dem Texte au. Gutes, starkes Papier und die ansprechende, leicht lesbare Fraktur gereichen dem Bande in dem bekannten großen Format zum Vorteil, und eine große Anzahl Probeabbildnngen in Schwarz- und Farbendruck bietet dem Auge wohltuende Nuhcpunkte. Getreu dem Grundsatz, mit dem edeln Inhalt die schöne Form zu verbinden, zeigt sich der »Jnsel-Almanach auf das Jahr 1917« aus dem Insel-Verlag in Leipzig nach Inhalt wie Ausstattung seiner Vorgänger durchaus ebenbürtig. Er trägt diesmal nicht das Gepräge eines Kriegsalmanachs wie die beiden letzten Jahrgänge, sondern bringt nur Gedichte und Prosastttcke aus Werken und Brief wechseln, die zu dem Völkerkampfe in keiner Beziehung stehen, wenn man nicht die größere Beachtung, die dem flämischen Schrifttum in Deutschland jetzt zuteil wird und auch in dem Almanach zutage tritt, als eine mittelbare Folge der Besetzung Belgiens und der Errichtung einer flämischen Hochschule einschätzcn will. Von den Flamen sind mit Dichtungen in gebundener und ungebundener Sprache Guido Gezelle, Karel van de Woestijne, Hermann Teirlinck und Stijn Streuvels vertreten, von den Holländern Albert Vcrwey mit einigen Gedichten. Von deutschen Dichtern finden wir Beiträge von Ricarda Huch, Arno Holz, Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Alexander Schröder, Rudolf G. Binding, dem Sohne des großen Nechtslehrers, Ernst Hardt, Stefan Zweig u. a. in Poesie und Prosa, dazwischen Briefe Friedrich Nietzsches an Overbeck, eine Betrachtung Wilhelm Weigands über Emile Zola n. a., das meiste bisher ungedruckt. Am Schluß wird eine Auswahl der Vcrlagscrzeugnisse in drei Gruppen ausgeführt, Dich tungen. Kunstbüchcr, Briefe, Essays und die Neuigkeiten des Jahres 1916. Dem Texte ist eine Reihe von Kunstbeilagen und Zeichnungen in vorzüglicher Ausführung eingeschaltet, zum Druck eine schöne mittlere Antiqua verwandt, die sich von dem guten weißen Papier klar abhcbt, während der Umschlag mit einer symbolischen Zeichnung von Mar 1475
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder