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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1916
- Strukturtyp
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- 1916-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1916
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- Deutsch
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MMMrMeMmVuMaM Nr. 281. ^ oder deren Raum kostet 30-Pf. De» eigenen Anzeigen zahlen ^ .. Mitglieder für die Seile 10 -Pf., für '/. 6. 32 M. statt 3S M.. jährlich Geschäftsstelle od^3S Mark bel^ostilherweisung ^ statt 1SM. Stellengesuche werden mit 10 ps. pro Z Deutschea Reiche zahlen für sedev Lxsmp^r Sd^Mark bez. 8 des DSrsenvereins die vierges'paltene -Petitzeile odor^deren ^ ZN Mark sährlich. Rach dem Ausland erfolgt LieferungZ^ ^ 5» ; über L^p^ig oder dur^ Kreuzband. a^Mchtmit^tteder in ^ MAMumdÄ^ör)?iwerUiL'öeMAWlMWNWW Leloztg, Montag den 4. Dezember 1916. 83. Iahrnaan. Nedaktisnsller Teil Allzeineiaer Destscher MWMllM-Sehilsen-Bcrbaild. Im Monat November gelangten zur Auszahlung: ^ 902.75 Krankengelder. , 1140.— Begräbnisgelder, , 81.06 Witwen- u. Watsengelder, , 16.50 Jnvalidengelder und , 460.— Stellenlosen- und Notstandsunterstützungen. Leipzig, 1. Dezember 1916. Der Vorstand. Die Leihbücherei im Felde. Wenn aus dem Felde berichtet wird, daß dieses oder jenes Buch, das zur Versorgung unserer Feldgrauen mit geistiger Kost hinausgesandt wurde, von Hand zu Hand gewandert und zum Gegenstände der Begeisterung und des Beifalls geworden sei, oder wenn es heißt, daß man in den Quartieren oder Baracken der Reserve- und Ruhestellungen eine kleine Bücherei eingerichtet habe, die sich lebhaften Zuspruches erfreue, so könnte man leicht aus den Gedanken kommen, daß es nur eine Aufgabe organisato rischer Arbeit sei, um das, was sich unter Kameraden im kleinen aus sich selbst herausbildete, im großen auszubauen und damit in der Versorgung unserer Truppen mit Lesestoff einen tüchtigen Schritt vorwärts zu kommen. Aus diesem Gedanken heraus sind die fahrbare Divisionsbllcherei und die Vorschläge zur Gründung Von Regiments- und Kompagniebllchereien entstanden. Wenn mm auch der Stellungskrieg manchen Truppenkörper längere oder kürzere Zeit an einer Stelle seßhaft macht, so darf, selbst wenn die Verhältnisse, wie es hier und da Vorkommen mag, sogar einen gewissen idyllischen Charakter annehmen, daraus nicht auf die Möglichkeit geschlossen werden, eine Einrichtung, die ihrer ganzen Art nach für Friedensverhältnisse zugeschnitten ist, aus den Krieg zu übertragen. Denn alle Ruhe, die dieser Krieg dem Soldaten bringt, ist nur scheinbar. Das Wort »mobil« hat seine volle Bedeutung behalten. Ruhe ist gleichzeitig Be reitschaftszustand, der jeden Augenblick durch einen Befehl in Bewegung verwandelt werden kann. Jede Leihbücherei also, die ein organisches Glied irgend eines Truppenkörpers bilden soll, müßte so eingerichtet sein, daß sie innerhalb ganz kurzer Zeit den Truppen folgen könnte. Welche Schwierigkeiten sich dabei ergeben, soll im folgenden dargetan werden, Schwierigkeiten, die uns doch zu bedenken geben, ob es nicht besser sei, überhaupt von Büchereien aller Art Abstand zu nehmen und andere, gangbarere Wege zur Versorgung unserer Truppen mit Lesestoff einzu schlagen. Nehmen wir an, eine Kompagnie besäße einen ihrem Be stände von 150, 200 und mehr Mann entsprechenden Büchervor rat von einigen hundert Bänden, nicht von jenen wahllos hin ausgesandten Büchern, wie wir sie in den Liebesgabenkisten des Roten Kreuzes und der zur Versorgung unserer Truppen und Lazarette gegründeten Verbände finden, sondern eine sorgfältig und ohne Rücksicht auf die Kosten dem Zwecke angepatzte Bücherei, also ein Wertobjekt, das Schonung und Pflege zur Pflicht macht. Wie alles Eigentum der Kompagnie müßte das Objekt der mili tärischen Verwaltung mit unterstellt werden. Die maßgebenden Organe der Kompagnie sind demnach dafür verantwortlich, daß die Bücherbestände vollzählig erhalten bleiben und die Ausleihe Vorschrift?- und ordnungsmäßig vor sich geht. Die Kompagnie dürfte demnach gezwungen sein, neben den vielen anderen Koni- mandos, die ihr Leute für den eigentlichen Kampfzweck entziehen, einen Mann für die Verwaltung und Instandhaltung der Büche rei herzugeben. Die Ausleihe und Verwaltung selbst könnte nicht in einfacher, sagen wir kaufmännischer Form vor sich gehen, son dern müßte sich dem militärischen Verwaltungsapparat anpassen, der bekanntlich viel Arbeit und Schreiberei bedeutet. Wir sind heute noch nicht imstande, festzustellen, wieviel Kompagnien, Bat terien und Schwadronen aller Trrippengattungen im Felde stehen; aber so viel wissen wir, daß die Einrichtung, auf unser ganzes Heer übertragen, eine kleine Armee von Soldaten für sich in Anspruch nehmen und sie ihrem eigentlichen Zwecke entziehen würde. Angenommen, es käme auf diese Leute nicht an und die Einrichtung brauchte nicht an der Personalfrage zu scheitern, so müßte doch sehr daran gezweifelt werden, ob bei der Unvoll kommenheit der Unterkünfte die Bücher von den Entleihern so gehalten würden, wie es zu einer längeren Lebensdauer der Bücherei nötig wäre. Zudem ist selbst der in seinem Zivilleben ordentlichste Soldat im Felde geneigt, sich gehen zu lassen, sodatz die Bücher nicht gerade aus die zarteste Behandlung rechnen können. Wer die Dinge im Militärleben genauer kennt, weiß, welche Folgen hier strenge militärische Vorschriften nach sich zu ziehen pflegen. Man würde sich der Gefahr einer Bestrafung überhaript nicht aussetzen und lieber auf die Benutzung der Bücherei verzichten. Das Gleiche dürfte eintreten, wenn den Be nutzern die Erlegung eines Pfandes zur Pflicht gemacht würde, denn hier draußen im Felde ist für derartige Umständlichkeiten wenig Raum. Man denke sich nur einen plötzlichen Alarm, bei dem die Leute Mühe haben, Ausrüstung und Waffen in gehöriger Ordnung anzulegen und auszunehmen. Welchen Aufenthalt würde es geben, wenn außerdem 50—60 Leute das Geschäfts zimmer stürmen und unter Rückgabe der entliehenen Bücher die als Pfand gezahlten 30 oder 50 Pfg. zurückverlangen würden. Da möchte ich einmal meinen Feldwebel sehen I Wäre es dem Bibliotheksverwalter nun gelungen, die Leute abzufertigen, so bliebe ihm nur noch übrig, die nicht zurückgegebenen Bücher selbst von den Entleihern zu holen, die ganze Bibliothek in Kisten zu verpacken und auf einem der Fahrzeuge zu verstauen sowie sich selbst marschfertig zu machen. — Dann der Transport selbst. Wer da weiß, wie auf den militärischen Fahrzeugen der Platz ausge nutzt und die Last im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der ge wiß nicht überernährten Pferde verteilt ist, braucht nicht zum Tierfchutzverein zu gehören, um die armen Gäule zu bedauern, die auch noch die schweren Bücherkisten aus den oft miserablen Wegen den Truppen uachziehen müssen. Noch schwieriger wird die Sache, wenn die Bibliotheken größeren Verbänden, Bataillonen, Regimentern, Brigaden oder Divisionen zugeteilt werden. Es gehört zu den Eigentümlich keiten dieses Krieges, besonders des Stellungskampfes, daß die Formationen auch mit Rücksicht auf die Fliegergefahr — meist ziemlich weit auseinandergezogen werden. So kann es Vor kommen, daß die Kompagnien halbe Stunden, die Bataillone stundenweit und die Regimenter usw. noch weiter auseinander 1473
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