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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1916
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- 1916-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1916
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Redaktioneller Teil. ^ 265, 14. November 1916. die Gelegenheit ergriffen haben, das Erbe der renommierten deutschen Handlung anzutreten. Bietet auch dieses traurige Resultat langjährigen eisrigen Schaffens keinen besonderen Anreiz, so werden doch manche Buch händler den Mut besitze», iu Ländern, die uns mehr oder weni ger freundlich gegenüberstehen, nach Friedensschlutz eine deutsche Buchhandlung wieder zu eröffnen. Diese Firmen mit Rat und Tat in jeder Weise zu unterstützen, wäre eine dankbare Aufgabe der Ausländsabteilung. Man mutz sich dabei immer vor Augen halten, daß nicht hoher Gewinn, sondern deutscher Idealismus zur Gründung solcher Firmen veranlaßt. Ebenso müßten auch alle Gehilfen, die Posten im Ausland annehmen wollen, sachge mäßen Rat und wirksame Unterstützung erhalten. Daß in bezug auf Auskünfte, Kreditwesen, Rabattfragen, Berkehrswesen, Geldverkehr, Statistik, Rechtsauskünfte, Orga nisation usw., soweit alle diese Dinge im Ausland überhaupt in Frage kommen, ebenfalls zu berichten wäre, ist selbstverständlich. Wie man steht, hätte allein der Auslandsdienst des Buchhan delsamts ein gewaltiges Pensum zu erledigen. Wird aber die Sache energisch in die Hand genommen und mit Ruhe und Zähigkeit durchgeftihrt, ohne sich durch gelegentliche kleine Fehl schläge entmutigen zu lassen, so dürfen wir hoffen, daß der deutsche Buchhandel im Ausland, und zwar nicht nur in den uns verbündeten Ländern, sondern auch in den meisten andern, einen neuen Aufschwung nehmen wird, deutscher Wissenschaft, Kunst und Bildung zur Ehre! 8ck. Lehrlingsausbildung. Von Philipp Rath in Berlin-Wilmersdorf. II. DieVersucheinBerlin. In Berlin hatte die »Korporation der Berliner Buchhändler« in ihren älteren Statuten auch Bestimmungen über das Lehr lingswesen. Sie befaßten sich mit einer zu führenden Lehrlings rolle, mit Prüfungen vor Beginn und bei Beendigung der Lehr zeit u. dgl. Dingen mehr. Da diese Bestimmungen aber in der Hauptsache nur auf dem Papier standen und unbeachtet blieben, so hat man sie gelegentlich der Statutenänderung im Jahre 1867 fallen lassen. Schon zehn Jahre vorher hatte man die Absicht gehabt, diese Paragraphen zu streichen, die über die Beaufsich tigung der Lehrlinge handelten, »weil alle bisherigen Versuche, aus ihre Ausbildung Einfluß zu üben, wesentlich an dem Mangel der Teilnahme von seiten der Lehrlinge selbst, namentlich aber an der Renitenz der Prinzipale gescheitert seien«. — So berich tet Ernst Bollert in seiner Festschrift »Die Korporation der Ber liner Buchhändler« (Berlin 1898), der ich hier folge. Es heißt dort auch, daß die Korporation in ihrer Fürsorge für die Fort bildung der Lehrlinge bis heute nicht aufgehört hat, daß sie aber »leider auf keinem Gebiete ihrer Tätigkeit auf so geringe Erfolge zurllckblicken kann wie gerade aus diesem«. Das hat sich beides seit dem Jahre 1898 auch bis heute kaum geändert. Die ersten Versuche, die Fortbildung der Lehrlinge (und der Gehilfen) durch eigene Unternehmungen der Korporation zu fördern, fallen in das Jahr 1852. Am 22. April 1852 begannen Borlesungen des Privatdozenten vr. Rudolf Köpke, »die den ge samten Umkreis der Literatur in geschichtlicher Entwicklung unter Festhaltung des praktischen, auf die Bildung des angehenden Buchhändlers berechneten Standpunktes umfassen und in zwei halbjährlichen Kursen mit wöchentlich zwei Lehrstunden abgehal ten werden sollten«. Zuerst große Begeisterung — 135 Prinzi pale, Gehilfen und Lehrlinge hatten sich als Hörer gemeldet —; dann aber jedenfalls ein schnelles, ebenso starkes Abflauen. Denn die Festschrift meldet: »Es ist aus den Akten nicht er sichtlich, ob die Vorlesungen wirklich durch zwei Semester gehalten worden sind; der Umstand, daß sie nicht wiederholt wurden, läßt fast darauf schließen, daß die bei diesem Anfang gemachten Er fahrungen zu einer Fortführung nicht ermutigten«. — Ebenso isl i ein Kursus über buchhändlerische Buchführung, der im Jahre 1853 abgehalten worden ist, nicht wiederholt worden. — Große Pause.' >410 - Ein Versuch, im Winter 1866/61 Vorträge über Literaturge schichte einzurichten, »kam nicht Uber die Anfänge hinaus«. - Wieder große, noch größere Pause. — Im Jahre 1892 hatte das »Kuratorium der kaufmännischen Fortbildungsschule in Ber lin« Spezialkurse für Buchhändler eingerichtet, und der Vorstand der Korporation hatte zur Teilnahme daran dringend cingeladen. Da aber von 21 Angemcldeten am Eröffnungstage nur 8 er schienen, mußte auch das wieder aufgegeben werden. — Dann hat man sich lange Zeit damit begnügt, dem Verein jüngerer Buchhändler »Krebs« für die von ihm veranstalteten Unterrichts- kurse und freien Vorträge, mit denen er entschieden mehr Glück und Erfolg hatte, jährlich 160 — hundert — Mark Unterstützung zn geben. Gelegentlich wnrde noch ein »Extrabeitrag« bewil ligt (Jahresbericht der Korporation. 1899), und im Jahre 1901 erscheint diese Beihilfe zuerst mit dem Betrage von 150.—. Das ging so bis zum Jahre 1903, in dem die Leipziger Buch händler-Lehranstalt ihr fünfzigjähriges Bestehen feiern konnte. Die Allgemeine Vereinigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen rich tete damals im Hinblick ans dieses Ereignis ein Gesuch an die Korporation, in Berlin eine Schule gleicher oder ähnlicher Art cin- zurichten. Das wurde abgelehnt, und auch der Verein »Krebs« legte in einer der Korporation eingereichten Denkschrift dar, daß eine solche Schule für Berlin aus mancherlei Gründen, besonders aber wegen der großen Ausdehnung der Stadt nicht wohl an gängig sei. Er ging aber noch weiter — ihm lag ja auch im eige nen Interesse daran, sich ein seit vielen Jahren erfolgreich gehand- habtes Werbemittel nicht aus der Hand winden zu lassen — und schlug mit der Begründung, daß in Berlin schon überreich Gelegenheit zur allgemeinen Fortbildung auch der buchhändleri schen Lehrlinge vorhanden sei, die Schaffung eines Zentralnach weises dieser Möglichkeiten vor und zugleich einen noch gestei gerten Betrieb der von ihm selbst mit sichtlichem Erfolge ver anstalteten Lehrkurse und Vortragsreihen, die sich mehr und mehr auf rein buchhändlerische Fächer beschränken sollten, um so den Kreis zu schließen. Das wurde ins Werk gesetzt. Seitdem sind die »grünen Hefte« des Krebs unter dem Titel »Fortbildungs gelegenheiten für Buchhändler«, zuerst halbjährlich, dann in jähr lichen Zwischenräumen erschienen und haben es bisher auf 12 Ausgaben gebracht. Die Zusammenstellung lieferte der Krebs, die Kosten trug die Korporation. In diesen Heften sind zunächst neben den buchhändlcrischen Kursen des »Krebs« die Lehrpläne und Vortragsanzeigen der kaufmännischen Fortbildungsschulen, der Humboldt-Akademie, der Berlitz-School of Languages, der Freien Hochschule, der Lessing-Hochschule und des Vereins für volkstümliche Kurse von Berliner Hochschullehrern angezeigt wor den ; später kam ein Nachweis der in Berlin für jedermann be nutzbaren Bibliotheken und Lefesäle hinzu, nach Grüirdung der Berliner Handelshochschule auch eine Auswahl aus deren Vor lesungen, an der Spitze natürlich die buchhändlerischen. In der Anordnung ist manches im Laufe der Zeit geändert und ver bessert, aber kurz vor dem Kriege ist das Erscheinen eingestellt — vielleicht nur unterbrochen worden. Der Winter 1903/04 brachte dann noch eine von der Korpo ration veranstaltete Folge von 15 Vorträgen über die Her stellung des Buches, die durch ein reiches Anschauungsmaterial, Lichtbilder usw. erläutert wurden. Dort sprachen Ernst Vollen, Gustav Uhl, Prof. Doepler, H. Smalian, Dir. L. Kayser, Otto Elsner, Richard Bong, G. Büxenstein, A. Spieß, Georg Wübben, Direktor P. Jessen. Der Besuch der Vorträge war kostenlos, die auf den Namen ausgestellten Karten verpflichteten zu ihrem Be suche bis zum Ende. Trotzdem war die anfängliche Teilnehmer zahl von 500 Personen (Jahresbericht der Korporation für 1903) am Schluß auf etwa 200 Zuhörer (Jahresbericht für 1904) her untergegangen. Die Vorträge waren sehr interessant und lehr reich. Wenn man die Sache jetzt überblickt, war es aber doch nur eine große Schaustellung, und Lehrlinge werden kaum einen tie fergehenden Nutzen davon gehabt haben. Immerhin hatte der verhältnismäßig günstige Verlauf des Unternehmens den Anlaß gegeben, die theoretische Lehrlingsaus bildung nunmehr in wirklich schulmätziger Art zu betreiben. Die Korporation fand Anschluß an die VI. Kaufmännische Fortbil- ' dungsschule in der Steglitzerstraße 8 a, die allerdings recht abgc-
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