8838 «örMbla» I. d. Dtschn. BuchlMda. Künftig erscheinende Bücher. ^ 236, 10. Oktober 1916. etwas ganz Entzückendes um die trockene Spitzbüberei, mit der Nansen, sachlich, geschäftsmäßig und von Laune und überlegener humaner Bosheit funkelnd, seine Geschichte erzählt: von den zwei Brüdern, von denen der eine gleich im ersten Kapitel wegen Wechselfälschung verhaftet wird, während der zweite ins ehrenvolle, denkmalwürdige Grab steigt, mit einem so ungeheure» Betrug auf dem Gewissen, daß die finanztheoretische staatsmännische Gesinnung ihn auch nach dem Tode ge währen läßt. Einen Finanzroman als satirischen und als Lebemannsroman zu schreiben, nicht weniger erlaubte sich Nansen, und nicht weniger ist ihm gelungen. Mbert Steffen Der rechte Liebhaber des Schicksals Roman Geheftet 4 Mark Gebunden 5 Mark ker junge Schweizer Dichter Albert Steffen wurde vor kurzem durch einen Preis der Schweizerischen Schiller-Stiftung ausgezeichnet. Es ist zu hoffen, daß diese auch einem breiteren Publikum sichtbare Anerkennung auf diesen Dichter in höherem Grade die Aufmerksamkeit lenken wirb, als es bisher, trotz dem Steffen bei den Eingeweihten längst in Ehren steht, geschehen ist; eine Auf merksamkeit, welche er vollauf verdient. Sein neues Buch „Der rechte Liebhaber des Schicksals" beweist wiederum, daß wir in Steffen nicht nur einen feinen, zartgestaltenden Dichter besitzen, sondern einen Ethiker von eigener Prägung und von Tiefe. Die Art, wie er das Verhältnis und die innere Spannung zwischen einem jungen Mann und einem jungen Weibe durch Konflikte des rein Mensch lichen prüft und läutert, ist um so wertvoller, als die Gewissensverfeinerung bei Steffen nicht eine selbstzerstörerische, selbstverdächtigende Macht, sondern immer nur eine klärende, reinigende und kräftigende ist. Steffen geht seinen eigenen Weg auch als Erzähler, er führt seine Menschen fast symbolisch durch die Stationen ihrer Entwicklung und bleibt dabei immer anschaulich, erfinderisch und überraschend. s. dscher^ Derlag, Berlin