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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-10-07
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 234, 7. Oktober 1916. wenn ein bevollmächtigter Vertreter des Einsenders erscheint oder der Einsender uns die Kosten der Rücksendung übermittelt. Nur durch strenge Einhaltung dieser Gepflogenheit hoffen wir allmählich die Unsitte zu bekämpfen. Wir sind durchaus mit dem Vorschläge der Handelskammer zu Insterburg einverstanden, daß der Deutsche Han- delstag in geeigneter Weise die Sache weiter verfolgt.« Persüllalllllchrichtell. Jubiläum. — Am 1. Oktober waren 25 Jahre verflossen, seitdem Herr M a x S ch n i e b e r als Buchhandlungsgehilfe in die Firma K. F. Koehlcr in Leipzig eintrat. Durch Fleiß und Treue hat er es ver standen, sich einen Vertrauensposten zu erringen, den er schon lange Jahre zur Zufriedenheit seiner Chefs ausfüllt. Er wurde an seinem Jubiläumstage im Beisein der übrigen zahlreichen Jubilare und der Prokuristen der Firma beglückwünscht und dnrch Überreichung von Ehrengaben erfreut. Gestorben: am 3. Oktober in Starnberg, wo er die letzten Jahre seines Le bens zugebracht hat, Herr KarlKröner im hohen Alter von 81 Jahren. Der Verstorbene, ein älterer Bruder des unvergeßlichen Adolf Kröner, hatte sich zunächst, wie seine Väter, deni Soldatenstande ge widmet. Nachdem er 1867 zum Oberleutnant und bald darauf zum Ncgiments-Quartiermeister aufgerückt war, nahm er 1868 seinen Ab schied, um seinen Brüdern Adolf und Paul in ihrem Verlagsgcschäft, A. .Kröner, zur Seite zu treten. 15 Jahre hat er gemeinsam mit ihnen treulich geschafft, um die Grundlagen des großen Werkes weiter aus zubauen. Am 1. Juli 1883 trat er aus der Firma, die sich inzwischen in Gebr. Kröner verändert hatte, aus, um sich anderen Zielen zu zuwenden. Schon während seiner geschäftlichen Tätigkeit hatte Karl Kröner auch den öffentlichen, insbesondere den Angelegenheiten seiner Vaterstadt Stuttgart warmes Interesse zugewandt. Nach seinem Aus tritt aus dem Geschäft konnte er sich dieser Tätigkeit noch mehr widmen, zumal da ihn im Sommer 1887 das Vertrauen seiner Mitbürger in den Bürgcrausschuß berief. Diesem Kollegium hat er bis 1889 als eifriges Mitglied angehört, um bald darauf in den Gemeinderat einzutreten, in dem er sich in sechsjähriger Tätigkeit Anerkennung und steigende Beliebtheit errang. Sein besonderes Gebiet galt der Armen- und Krankenfürsorgc, für die er unablässig und unermüdlich wirkte. Auch im Lokalwohltätigkcitsverein cutfaltete er eine lebhafte Tätigkeit, die ihre Anerkennung darin fand, daß man ihn zum Vorstand, und nach seinem Austritt im Jahre 1909 zum Ehrenmitglied ernannte. Dem freundlichen und im persönlichen Verkehr äußerst entgegenkommenden Manne wird in seiner Vaterstadt ein freundliches Andenken sicher sein, und auch der Buchhandel wird seiner in Treuen als eines langjähri gen Mithelfers Adolf Kröners gedenken. Gefallen: Herr Max Gittler, Soldat in einem Neservc-Jnfanterie- Negiment, ein geschätzter Mitarbeiter der Firma Friedrich Schneider in Leipzig, als deren sechster Angestellter er den Tod fürs Vaterland erlitten hat. Max Batike -s. In Berlin ist dieser Tage der Komponist, Diri gent und Musikpädagoge Max Batike im Alter von 53 Jahren ge storben. Er hat sich besonders durch seine Primavistamethode, eine neue .Kunst des »Vom Blatt-Singens«, sowie durch die von ihm in Berlin ins Leben gerufenen Jugendkonzerte einen Namen gemacht. Auch seine Oper »O ^eackemia« ist bei ihrem Erscheinen — 1897 — freundlich ausgenommen worden. SpreWal. Diicherpreiserhöhungen. Eine Anzahl von Verlegern ist in letzter Zeit dazu übergegangen, die Ordinär- und Nettopreise ihrer Vcrlagswcrke zu erhöhen, indem ein Zuschlag zu allen älteren und neueren Verlagswerkcn berechnet wird. Es wird dabei nicht unterschiede» zwischen Büchern, die neu gebunden oder broschiert werden mußten, und solchen, die aus der Zeit vor dem Kriege iu fertigem Zustande auf dem Lager des Ver- Vcrcmtwvrtlicher Redakteur: Emil T h o m a S. — Verlag: Ter Börsen 1280 legers waren. Bei Werken der ersteren Gattung ist gegen die Preis erhöhung wegen der Verteuerung der Herstellungskosten nichts ein- zuwendcn. Auch bei der Expedition ältexer Werke läßt sich der Preis aufschlag infolge der vielleicht erhöhten Bureauunkosten und der verteuerten Lebenshaltung rechtfertigen. Was soll man aber dazu sagen, wenn beispielsweise die Firma I. P. Bachem in Köln, die den Teue rungszuschlag vou 10 °/o, als eiue der ersten, schon am 24. März 1916 auf sämtliche Verlagswerke eiugeführt hat, auch die Ostermeßdispo- nenden 1916 mit dem gleichen Zuschlag summarisch belastet? Und nicht allein auf die Disponenden, sondern auch auf die vor dem 24. März in neue Rechnung L cond. gelieferten Bücher erstreckt sich diese Preis erhöhung! So erhielt ich am 28. 7. 1916 eine Faktur über 74.37 Kriegszuschlag, und es wird mir anheimgestellt, die bis zum Eingang dieser Faktur von den Disponenden und von den Kommissionsbezügen abgesetzten Bücher bis zum 10. 8. 16 anzugeben, damit dafür Rück buchung, d. h. Gutschrift, erfolgen könne. Dieses wohl einzig dastehende Verfahren des Verlegers ist eine Härte und be deutet für den Sortimenter nicht mehr und nicht weniger als eine nochmalige, restlose Vornahme der Ostermcßarbcit. Wohin würde es führen, wenn alle oder viele Verleger in dieser schweren Zeit, in der der Mangel an geschultem Personal immer fühlbarer wird, an das Sortiment das gleiche Verlangen stel len wollten? Ich habe die Forderung des Verlegers, der in den letzten Jahren viele Tausend Mark Saldo von mir erhalten hat, ab gelehnt. Daraufhin fordert mich der Verleger auf Grund von 8 11 der Verkehrsordnung auf, das gesamte Kommissionslager einschließ lich der bis 1. April ä cond. gelieferten Bücher zurückzusenden, nud stellt mir anheim, mein Kommissionslager dann zu den neuen Preisen wieder zu ergänzen. Auch das bedeutet eine nochmalige Vornahme der Oster meßarbeit. Es handelt sich in dem vorliegenden Falle um Bücher, die fast durchweg lange vor dem Kriege erschienen sind. Steht dem Sortimenter gar kein Mittel zur Seite, um diesen einseitigen Maß nahmen eines Verlegers entgegenzutreten? Ist man diesen schntz- und machtlos preisgegebcn? Ich bitte um Aussprache. Düsseldorf, September 1916. Alfred Pontzen. Erwiderung. Uber die Notwendigkeit des Teucrungszuschlags auch für die Preise der bereits früher erschienenen Werke braucht man kein Wort mehr zu verlieren. Sie ist durch mehrere treffliche Äußerungen im Börsenblatt, insbesondere von G. Schmidt in Nr. 113, klar erwiesen. Ich habe den Kriegszuschlag erst (Herr Pontzen sagt »schon«) beschlossen, als der Krieg schon über 1)H Jahr tobte und die Einwirkung auf die ge schäftliche Lage sehr fühlbar geworden war. Daß ich den Kriegszuschlag nun auch auf die Disponenden O.-M. 1916 ausdehnen mußte, damit nicht der eine Sortimenter ein disponiertes Buch billiger verkauft als der andere, der das gleiche Buch mit Kriegszuschlag geliefert erhielt, ist so selbstverständlich, daß ich nicht verstehe, wie das für Herrn Pontzen ein Stein des Anstoßes sein kann. Ja, im Geschäft des Herrn Pontzen könnte es sogar Vorkommen, daß er ein disponiertes und ein mit Kriegs zuschlag bezogenes gleiches Buch nebeneinander stehen hätte, aber mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet! »Was sollte man daun dazu sagen?« Und da ja nicht »alle oder viele« Verleger zu der mir selbst nicht angenehmen Maßnahme gezwungen waren, so kann auch von einer »nochmaligen restlosen Vornahme der Ostermcßarbeit« keine Rede sein. Aus einer kleinen Unbequemlichkeit macht Herr Pontzen gleich eine »Härte«! Dabei stellt er sich als Sortimenter hin, der in den letzten Jahren »viele Tausend Mark Saldo« an mich gezahlt habe. Herr Pontzen hat sicher auf einem unrichtigen Kontoblatt nachgcsehen, sonst hätte er das nicht schreiben können. Soweit ich aus meinen Büchern festgestellt habe, liegt für andere Verleger kein Grund vor, bezüglich des Kontos Pontzen auf meine Firma neidisch zu sein. Die übergroße Mehrzahl der mit mir in Verbindung stehenden Sortimenter hat die Sache zur beiderseitigen Zufriedenheit glatt er ledigt. Mit einigen wenigen Herren, die anfangs glaubten, aus Zeit mangel nicht daraus eingehen zu können, bin ich nach kurzer, zum Teil mündlicher Verhandlung leicht in angenehmster Weise einig geworden. Ich hatte auch Herrn Pontzen, der mir eine Abschrift seiner Ein sendung schickte, vorgeschlagen, in einer mündlichen Besprechung die Angelegenheit zu erledigen. Er hat dieses wohlgemeinte Anerbieten in unnütz scharfer Form abgelehnt und den anfangs allgemein ge faßten Artikel durch Nennung meiner Firma zugespitzt. Herr Pontzen hätte mit etwas gutem Willen fast in derselben Zeit, die er zu dem Artikel brauchte, mir die von ihm erbetenen Angaben machen können. Tvun hätte der Raum des Börsenblattes für diese an sich so klare Sache gar nicht in Anspruch genommen zu werden brauchen. Köln, den 5. Oktober 1916. I. P. Bachem.
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