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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 228, 30. September 1910. Kenntnis und der Findigkeit des Verfassers ablegen. Die Bücher-,, Fing- und Zeitschriften-Abteilungen stellen die Hälfte der ganzen Samm- ^ lung dar. Hervorgehoben zu werden verdienen die prächtigen Flug- > und Gcdächtnisschriften, die in einer sehr stattlichen Fülle vertreten ' sind und infolge ihrer Seltenheit ganz besondere Beachtung ver dienen. Auf Einzelnes einzugehen würde hier zu weit führen. Er wähnt sei noch die reichhaltige Abteilung Autographen, darunter un gefähr 14 von Gustav Adolf selbst, verschiedene von dein Herzog Bern hard, Wallenstein und dem Grafen Pappenheim. Das mit großer Sorgfalt ansgearbeitete Verzeichnis kann allen Interessenten warm empfohlen werden. Den Druck besorgte in bekannter Meisterschaft die Firma Poeschel L Trepie in Leipzig. Mine Müieiiimgk». Die Presscabteiluug des stell». Geueralkommaudos XIX. A.-K. (Leipzig) verlegt am 1. Oktober ihre Diensträume vom Oberkriegs gericht, Heerstraße 8, nach Thomasring 2, erstes Obergeschoß. Die neue Fernsprechnummer der Presseabteilung ist 1464. Eine deutsche Handelskammer in Argentinien. — Der schon früher und erst recht während der Kriegszeit dringlich geäußerte Wunsch einer Vertretung der deutschen Handelsinteressen im Auslande durch eine Handelskammer hat jetzt an einem der wichtigsten Überseeplätze, in Buenos Aires, unter dem Druck der britischen Erdrosselungsversuche gegen den deutschen Handel, seine Erfüllung gefunden. Die wichtigsten deutschen Vereine der argentinischen Hauptstadt haben sich zu einer- deutschen Handelskammer Buenos Aires zusammengeschlossen. Nach ihren Satzungen verfolgt sie den Zweck, die deutsch-argentinischen Wirt schaftsbeziehungen zu fördern uud die gemeinsamen Interessen der Firmen wahrzunehmen, die in ihr Vertretung finden. Von allen rein politischen Fragen hat die Kammer sich fernzuhalten. Ihre Bildung erfolgt durch Wahlen; das Wahlrecht steht den Inhabern oder Leitern der in Buenos Aires ansässigen deutschen Firmen zu und ist an einen Jahresbeitrag von IVO, 300, 500 oder 1000 Pesos Papier gebunden, und zwar entfällt auf je 100 Pesos Papier eine Stimme. Die Han delskammer als ausführendes Organ setzt sich aus 21 Mitgliedern zu sammen, die von den Wahlberechtigten aus ihrer Mitte mit einfacher Stimmenmehrheit gewählt werden und die möglichst allen Geschäfts zweigen angehören sollen. Jubiläen. — Obwohl der fürchterliche Weltkrieg noch in unverminderter Heftigkeit tobt und immer neue Gebiete in seinen Wirbel zieht, so daß immer weniger Anlaß vorhanden ist, Feste zu feiern, so muß der Chronist des Börsenblattes doch wieder auf eine Anzahl Jubiläen Hinweisen, die am 1. Oktober eintreten. Als erstes sei ein lOOjähriges Jubiläum erwähnt, das zwar nicht mit dem genannten Tage zusammenfällt — dieser war leider nicht festzustellen —, das aber jedenfalls in diesem Jahre stattfindet, das der Verlags- und Sortimentsbuch handlung Kober C. F. Spittlers Nachfolger in Basel. Christian Friedrich Spittler gründete im Jahre 1810 einen Verlag und Verkauf kleinerer Schriften und Bibeln, mit denen er 1822 in Verkehr über Leipzig trat. Der Verlag war bis Anfang der siebziger Jahre sehr unbedeutend, dagegen erfreute sich das Sortiment, das jahrzehntelang eigentlich die einzige christliche Buchhandlung der Schweiz war, wohl schon immer einer gewissen Bedeutung, trotz seiner Lage in einem abgelegenen Ncbengäßchen. Erst im Anfang der siebziger Jahre gewann der Verlag größere Bedeutung, und zwar wohl speziell durch die Werke des amerikanischen Fabrikanten Pearsall Smith, von denen Paul Kobcr-Gobat, der Vater des jetzigen Inhabers, Über setzungen in rascher Folge heransbrachtc, die eine ungemein weite Verbreitung fanden. Es war die Zeit jener über ganz Deutschland, England lind die Schweiz verbreiteten sogenannten Heiligungsbewe- gung, einer Vorläuferin der deutschen Gemeinschaftsbewegung. Da neben erwiesen sich die ebenfalls in die siebziger Jahre fallenden Versuche Kober - Gobats auf dem Gebiete der sogenannten christlichen Kleinkunst (Wandsprüchc, Spruchkarten usw.) als sehr er folgreich und führten lange Jahre zu einer starken Bevorzugung dieses Gebietes. Bis Ende der achtziger Jahre, wo die verschiedenen litho graphischen Anstalten sich natürlich unter viel günstigeren Kalkulations- bcdingungcn dieses Gebietes bemächtigten, wurden bis nach Spanien, Schweden und Italien ganz beträchtliche Umsätze in diesen Artikeln erzielt. Seit den neunziger Jahren wurde dieser Zweig vollständig aufgcgeben und die Bestände ansverkauft. In den achtziger Jahren wurde speziell dem Gebiete der kleinen Jngcndschriften große Auf merksamkeit geschenkt und anfänglich mit vielem Erfolg auf diesem Ge biete gearbeitet. Seit der Mitte der neunziger Jahre wurde auch dieses Gebiet aufgcgcbcn, da die zahlreichen billigen Sammlungen dem Ab satz hinderlich wurden. In neuerer Zeit pflegt das Geschäft insonderheit das Gebiet der religiösen Pädagogik, speziell Literatur für Helfer und Helferinnen der Kindergottesdienste. Seit dem 1. Oktober 1915 erscheint für diese Kreise auch eine besondere Monatsschrift mit dem Titel »Der Weg zum Kinde«. Das Gebiet populärer geistlicher Musik, besonders der Ver lag von Liederbüchern für Gemetuschaftskreise wurde seit den siebziger Jahren bis in die neueste Zeit mit besonderer Sorgfalt ausgebaut und bildet jetzt einen wesentlichen Bestandteil der ganzen Vcrlagstätigkeit. Neben diesen bevorzugten Arbeitsfeldern bildet die evangelische Er bauungsliteratur im allgemeinen Sinne seit den Zeiten Christian Fried rich Spittlers das Zentralgebiet der Verlagstätigkeit. Eine bestimmte Richtung wurde seit den Tagen der Smithschen Bewegung dabei nicht mehr bevorzugt. Die Geschäftsräume sind seit der Gründung dieselben geblieben. Das Domizil der Firma ist das alte in der zweiten Hälfte des 14. Jahr hunderts erbaute Haus »Zum Fälkli«, zu dem Kober-Gobat dann noch die Nebenliegenschaft »Zum Venedig« aus der gleichen Bauzeit hinzu- kaufte. Beide Häuser gehörten bis zur Reformation zum Augustiner kloster und enthalten zum Teil sehr hübsche frühgotische Skulpturen. Das Haus ist seit 1812 im Besitz der Familie. Nach dem Tode Paul Kober-Gobats, der das Geschäft nach dem Ab leben I. L. Jaegers, des langjährigen Teilhabers des Gründers nnd Fortsetzers seines Werkes übernommen hatte, wurde cs von der Witwe Kober-Gobats verwaltet; diese übergab das Geschäft am 1. Juni 1910 an ihren Sohn, Herrn I)r. Albert Kober-Stähelin, der es nach den alte» Traditionen erfolgreich weiterführt. Das 75jährige Jubiläum begeht am 1. Oktober die Sch u l b u ch - Handlung von F. G. L. Greßler in Langensalza. Sie wurde von dem ehemaligen Lehrer Friedrich Gustav Ludwig Greßler unter der Firma Schulbuchhandlung des Thüringer Lehrervereins ge gründet, der als Grundstock viele Verlagsartikel von F. A. Eupel in Sondershausen erwarb. Greßler hat seinen Verlag zu hoher Blüte gebracht, manche seiner Verlagswerke wurden von den Pädagogen hochgeschätzt und haben hohe Auflagen erreicht. Greßler starb nach einem langen arbeitsvollen und erfolgreichen Leben 1881, ohne männ liche Erben zu hinterlassen. Deshalb übernahmen sein Schwiegersohn Wilhelm Bodeusch und dessen Ehefrau Pauline Bodensch, geb. Greßler das Geschäft. Ersterer konnte sich nur wenige Jahre des Besitzes erfreuen, der Allbezwinger Tod rief ihn von seinem Posten ab. Seine Witwe setzte das Geschäft allein fort, bald mit Unterstützung ihrer Söhne Paul und Erwin. Ersterer folgte dem Vater bald im Tode nach, und am 1. Januar 1899 übernahm Erwin Bodeusch die Handlung. Von ihm erwarb sie der jetzige Besitzer Herr Friedrich K ort kam p im Jahre 1913, der den Verlag seines Namens mit der Schul- buchhandlung vereinigte. Ebenfalls das 75jährige Jubiläum feiert die Firma A. P. Küpper vormals F. W. Arnold N a ch f. in Elberfeld. Der Gründer der Firma war F. W. Arnold, der längere Zeit vor her in der Musikalienhandlung Eck L Co. in Köln als Geschäftsführer tätig gewesen war. Nach einem Besuche der Leipziger Ostermesse im Jahre 1841, bei welcher Gelegenheit er mit den bedeutendsten Musikalien- Verlegern in engere Fühlung kam, trat er an die Inhaber seiner Firma mit der Absicht heran, ihr Geschäft käuflich zu erwerben. Dies scheiterte jedoch an den zu hohen Forderungen der Inhaber. Er be schloß daher, in Köln ein neues Geschäft zu gründen. Als die Firma Eck L Co. von seinem Vorhaben erfuhr, wurde er sofort entlassen und stand mit seiner Familie brotlos da. In dieser Zeit kam er nach Elberfeld und sah, daß dort ein ebenso reiches Arbeitsfeld für ihn vorhanden war, wie in Köln, er entschloß sich deshalb, sein Geschäft in Elberfeld zu gründen, und fand auch bald in der Königstraße ein passendes Geschäftslokal, wo sich das Geschäft noch heute befindet. Im Anfänge wurde vor allem die Leihbibliothek gepflegt, und aus diesen Anfängen heraus hat sich das Geschäft schnell günstig weiter entwickelt Hierbei fand F. W. Arnold bei allen Verlegern bereitwillig Unter stützung. Nach 23jährigcr Selbständigkeit — am 12. März 1864 rief ihn der Tod aus seinem Wirkungskreise ab. Das Geschäft ging an seine Witwe über, die es aber nur etwas über drei Jahre führte, um es dann an ihre Kinder Emil und Agnes Arnold zu übergeben. Letztere, die wohl hauptsächlich dem Sortiment vorgestanden hatte, trat bald nach ihrer Verehelichung wieder aus, und Emil Arnold beschloß, sich ganz dem Verlage zu widmen, den er nach Dresden verlegte, nachdem er das Sortiment im März 1872 an seinen langjährigen Mitarbeiter A. P. Küpper abge treten hatte. Da Arnold seinen Verlag unter der alten Firma in Dresden weitcrführen wollte, so änderte Klipper die seine in A. P. Küpper vormals F. W. Arnold, unter der sie mit kleiner Änderung noch heute besteht.
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