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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1916
- Strukturtyp
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- 1916-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1916
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- Deutsch
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^ 228, 3», September ISIS, Vermischte Anzeigen. Börsenblatt s. d. Dtichn. Buchhandel. 6383 ck^rotz aller Aufklärung in Schrift und Wort über die neue Kriegsanleihe gehen immer noch vereinzelt Gerüchte um, die ^ geeignet sind, ängstliche Gemüter von der Zeichnung abzuhalten. All diese Gerüchte haben jetzt eine endgültige authentische Erwiderung durch den Staatssekretär des Reichsschatzamts, durch den Reichsdankprästdenten und durch den Staatssekretär des Innern anläßlich einer Besprechung mit den Vertretern des Deutschen HandelStags, des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertags, des Deutschen Landwirtschaftsratz und des Kriegsausschusses der deutschen Industrie erfahren, die im folgenden kurz zusammengefaßt werden soll. 1. Ist eine Beschlagnahme der Sparkaffenguthaben beabsichtigt? Der Staatssekretär des Reichsschatzamts, Graf v. Rödern, bezeichnete dieses Gerücht als unsinnig und führte Wetter aus: Die Tatsachen haben inzwischen dieses Gerücht Lügen gestraft; sie haben bewiesen, daß die Regierung nie daran gedacht hat, zu einem Zwang in irgend einer Form zu schreiten. 2. Ist eine Herabsetzung des Zinsfußes vor Ablauf der Konvertierungs frist möglich? Nachdem der Staatssekretär des Reichsschatzamts seine Verwunderung ausgesprochen hatte, daß dieses Gerücht von Leuten weitergetragen wird, denen man einen derartigen Denkfehler nicht zutrauen sollte, sagte er wörtlich: Ich glaube, daß bei näherem Durchdenken niemand eine so handgreifliche Ungerechtigkeit für möglich halten und irgend einer Regierung einen derartigen Vorschlag oder dem Reichstag die Zu stimmung zu ihm zutrauen wird. Gewiß werden wir nach dem Kriege zur Heilung seiner Wunden, zum Wiederausbau des Wirtschaftslebens Geld brauchen, aber Finanzwirtschaft und Steuertechnik sind aus gebildet genug, um dann, wenn es not tut, nicht den Weg des Bruches eines Zahlungsversprechens, sondern den einer gerechten und gleichmäßigen Heranziehung der Steuerquellen zu be schreiten. Das darf ich heute wiederholen, daß jede Regierung und jedes Parlament, die für die Verwaltung des Reichs und feine Gesetzgebung verantwortlich sind, es als ihre vornehmste Aufgabe be trachten werden, den Gläubigern des Reichs, und zu ihnen gehören auch viele Millionen wirtschaftlich Schwacher, das gegebene Zahlungsversprechen zu halten, d. h. also die Anleihen zum vollen Zinssatz zu verzinsen und, wenn etwa nach dem Jahre 1924 von der Kündigung Gebrauch gemacht werden sollte, sie zum vollen Nennwert zurückzuzahlen. 3. Ist die Kriegsanleihe alsbald nach dem Kriege wieder zu Geld zu machen? Hierzu erklärte der Präsident des Reichsbank-Direktoriums vr. Havenftein: Sorgen und Zweifel hierüber sind nicht berechtigt. Daß nach dem Kriege große Beträge der jetzt gezeich neten Kriegsanleihen an den Markt zurückströmen werden, um wieder zu Gelds gemacht zu werden, ist freilich zu erwarten, und nicht minder, daß ebenso große Beträge von neuen Kreditbedürfnissen sich an den Markt drängen werden. Dies ist aber längst erkannt, und die maßgebenden Instanzen sind sich völlig klar darüber, daß dieser Gefahr nach dem Kriege begegnet weiden muß, aber auch begegnet werden kann. Die Frage ist in ernstester Erwägung und Bearbeitung, und es sind bereits ganz bestimmte Pläne und Maßnahmen in Aussicht genommen, die nach menschlichem Ermessen geeignet und ausreichend sein werden, auch einen sehr großen Andrang solcher Wertpapiere aufzunehmen und unter Mitwirkung der Darlehnskassen, die noch eine Reihe von Jahren, wohl mindestens 4 bis 5, ausrechterhalten werden müssen, die allmähliche Wiederunterbringung dieser ausgenommenen Bestände auf eine entsprechende Anzahl von Jahren zu verteilen und damit nachteilige Folgen zu verhindern. Der Reichsbankpräsident legte die hierfür in Aussicht genommenen Pläne und Maßnahmen des näheren dar und fand damit die volle und befriedigte Zustimmung der aus unseren aus diesem Gebiete sachkundigsten und urteilsfähigsten Männern zusammengesetzten Versammlung. 4. Verlängert oder verkürzt die Beteiligung an der Zeichnung die Kriegsdauer? Zu dieser Frage nahm der Staatssekretär des Innern vr. Helffcrich Stellung. Er wies aus den brutalen Hungerkrieg Englands gegen Deutschland und die Neutralen hin und bezeichente England als „die Seele der gegen uns gerichteten Weltverschwörung»: Gerade weil England in seinem Vernichtungskriege von Anfang an so stark auf seine Geldmacht gerechnet hat, müssen wir zeigen, daß diese Rechnung falsch ist, müssen wir bei der fünften Kriegsanleihe erneut beweisen, daß wir von dem entschlossensten Siegeswillen beseelt sind. Kein infameres und falscherer Wort als das hochverräterische Getuschel: „Die Anleihezeichnung verlängert den Krieg!» Das Gegenteil ist richtig: Wer Kriegsanleihe zeichnet, hilft den Krieg verkürzen und den Sieg beschleunigen; wer aber mit seinem Gelde zuhause bleibt, der besorgt Feinderarbett.
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