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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1916
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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sen Mitteln ins Unendliche gehen würde, habe ich schon oben ausgeführt. Kurz zusammengefaßt sei also gesagt, daß erstens genügend Literatur über alle die fraglichen Gebiete vorhanden ist, die vollkommen ausreicht, die große Menge unseres Volkes! in gemeinverständlicher Weise aufzuklären, und daß > zweitens eine unentgeltliche Verteilung derartiger oder gegebe nenfalls neu ins Leben zu rufender Schriften schwere Schäden für den Buchhandel nach sich ziehen würde. Um in den weitesten Kreisen Aufklärung, Belehrung und Interesse für die täglichen volkswirtschaftlichen Fragen usw. zu verbreiten bzw. zu Wecken und die Schäden für den Buchhandel zu verhindern, möchte ich dagegen Vorschlägen, eine Reihe von führenden Fachleuten, von Volksrednern in die Lande zu schicken, um in großen öffentlichen Versammlungen über die einzelnen Gebiete zu sprechen, Debatten anzuschließen, um Zweifelsfragen usw. sofort beantworten zu können, und vor allem bei diesen Vortrügen Buchauslagen zu veranstalten oder ausführliche Pro spekte über in Frage kommende Literatur zu verteilen. Wer sich näher über die fraglichen Gebiete unterrichten will, wer Inter esse daran hat, Schriften über das Thema stets zur Hand zu ha ben, der wird sich ohne weiteres des Prospekts und der Möglich keit bedienen, die sich ihm bietende Literatur käuflich zu er werben. Die wichtige vaterländische Aufgabe ist infolgedessen nicht in der kostenlosen Hergabe von Schriften über Fragen des öffentlichen Lebens zu suchen, und nicht in der Behebung des an geblichen Mangels an geeigneten Druckschriften, sondern in der Verbreitung der Aufklärung und Belehrung durch das gesprochene Wort. Literatur ist genügend vorhanden zur Vertiefung und Er weiterung der Vorträge. Dem unternehmenden Verlage in seiner Gesamtheit ist oft der Vorwurf der Überproduktion gemacht wor den, deshalb nimmt sich die Verkündung einer solchen Aufgabe, wodurch die Überproduktion noch gesteigert werden würde, eigentümlich aus. Mit einem Wort also, am Buchhandel liegt es nicht. KonradWerther. Vvullleme, Or. ^ , Oberbibiiotbokar an ckor x^l. Lidliotbtzk: Die ckeutsclien Drucker cke8 liinkrelialen ckslir- kunckerls. Xurr^okasLte Linkübrun§ in ciie Uonuinenta Oormaniao 6t Italiae tvpoArapinea. Leriin: tt,6ieÜ8- äruekorei 1916. In XonnnisLion bei Otto HarrasLO- rvitr, Deipri^. XVI, 123 8. 4". I^ackonproiL 5.— Das im Jahre 1892 von dem ehemaligen Bibliothekar des Börsen- vcreins Konrad Bnrger begonnene Werk: »Uonumenta Oer- inaniae et Italiae t^poßraptiiea«, das auf 300 Tafeln veranschlagt war und in der Hauptsache eine erschöpfende Übersicht des in den deutschen Pressen des 15. Jahrhunderts benutzten Typen- matcrials bieten sollte, hat zu seiner Vollendung über 20 Jahre ge braucht und wird erst jetzt, mehr als vier Jahre nach Burgers Tode, durch den vorliegenden Textband zum Abschluß gebracht. Das lang same Fortschreiten hatte seine inneren Gründe. Die Typenforschung hat in der gleichen Zeit so ungemein große Fortschritte gemacht, namentlich durch die Arbeiten Proctors und Haeblers, und die ge nauere Kcuntnis des von deutschen Druckern gebrauchten Typen- matcrials war, was dessen Anzahl betrifft, so gewachsen, daß der ur sprüngliche Plan des Werkes sich als zu eng erwies. Dabei war Burger, der mit allen Jnkunabelforschcrn in regem Verkehr stand, über die neueren Methoden zur Bestimmung von Wiegendrucken, die sich damals im Aufbau befanden, noch vor deren Veröffentlichung jedenfalls so gut unterrichtet, daß er schon darin einen Grund des Znwartcns fand. Darüber ist er dahingegangen, ohne sein schönes Werk vollenden zu können. Das hat dann der Oberbibliothekar an der Kgl. Bibliothek in Berlin Prof. E. Voulliöme übernommen. Von ihm stammt auch die »Kurzgefaßte Einführung«, die soeben erschienen ist. Diese Einführung beschränkt sich durchaus auf die Drucker in Deutschland und verweist für die in Italien tätigen, die in den Tafeln der klonumSnta durch Reproduktionen vertreten sind, im Register auf eine Arbeit von Dcmetrio Marzi: »I tipogrski teckeseüi in Italia ckurante il geeolo XV«, die in der Mainzer Gutenbergfcstschrist 1900 erschienen ist. Deckt sie also den Inhalt des Tafelwerkes in dieser Hinsicht nicht ganz, so geht sie in anderer darüber hinaus, indem sie sämtliche zurzeit bekannten Jnkunabeldrucker Deutschlands enthält, , auch wenn sie in den lüonumenta nicht Vorkommen. Ich glaube, das ist ein Vorteil; besonders deshalb, weil die Einführung zugleich als ein in sich geschlossenes Werkchen auftritt, das aus diesem Grunde auch einzeln käuflich ist. Die Anordnung ist nach dem Alphabet der Städte getroffen, in denen im 15. Jahrhundert in Deutschland die Druckcrkunst zur Aus übung gekommen ist. Unter diesen Überschriften werden die ein zelnen Drucker dann in der Reihenfolge ihres Auftretens behandelt. Kurze auf den neuesten Forschungen beruhende Biographien werden von ihnen gegeben; ihre Druckwerke werden, soweit es deren Anzahl erlaubt, mit mehr oder weuiger großer Ausführlichkeit genannt, manchmal werden sie sämtlich erwähnt. Am Fuße einer jeden Bio graphie finden sich dann Nachweise, wo Nachbildungen von den Typen der einzelnen Drncker und Druckprobcn ihrer Erzengnisse zu finden sind; Nachweise, die sich nicht auf die »I^onumenta« beschränken, son dern darüber hinausgehend auf die übrigen derartigen Neproduktions- werke Bezug nehmen, so auf die Veröffentlichungen der 1>pe k'aeZimile 8creiety (1900—1909), der Gutcnberg-Gesellschaft (1902—1913), der Gesell schaft für Typenkunde (1907—1915), ans Lippmann und Böhmes Druck schriften des 15.—18. Jahrhunderts (Berlin 1885), VVvvUe/s ?koto- grapÜ8 ok kikteentlr-eentur^ dook8 (1899—1905), Oollijn'8 Lttbladgtrxck (Stockholm 1905—1912), Heitz und Haeblers Hundert Kalender-In kunabeln (Straßburg 1905), Burgers Buchhändleranzeigen (Leipzig 1907), die Gedruckten Schiitzenbriefe, Hrsg, von Freys (München 1912), den Katalog der Inkunabeln der Kgl. Bibliothek in Stockholm von I. Collijn, Teil I mit Tafeln (Stockholm 1914); dazu noch gelegent liche Hinweise auf Henry Bradshaws »OoIIeetecl I>-ip6r8« (Cambridge 1889), auf andere Werke rein lokalen oder personengeschichtlichen In halts und schließlich auch auf Antiquarkataloge, in denen sich Nachbil dungen finden. Also auch in dieser Beziehung bietet das Werk er heblich mehr, als man von einem Textband zu den Burgerschen Tafeln fordern könnte. Es ist eine biographische Geschichte der deutschen Druckerkunst des 15. Jahrhunderts, wie wir sie bisher in solcher Voll ständigkeit und Genauigkeit nicht besaßen, von großem Wert für einen jeden Buchhändler, der etwas historischen Sinn hat, von ganz beson derem aber, ja durchaus unentbehrlich für jeden Antiquar. In der Einleitung ist die neuere Methode zur Bestimmung von Inkunabeln ohne Druckvermcrk geschildert, und die Übersichtstafel der (101 gotischen) M-Formen in Konrad Haeblers Typenrepertorium der Wiegendrucke wird reproduziert. Ein ineinandergearstcttctes alphabetisches Verzeichnis der Drnckorte und Drucker gewährt eine bequeme Übersicht und läßt besonders erkennen, wie manche wander lustige Meister bald hier bald da ihr Heim aufgeschlagen haben. Die Ausstattung ist hervorragend, der Preis sehr billig. Berlin-Wilmersdorf. Philipp Rath. Kleine Mitteilungen. Tagung des ReichsvcrbandeS der deutschen Presse. — Wie das »Leipz. Tageblatt« meldet, war die Vertreterversammlung des Neichs- verbandes der deutschen Presse, die am 24. September unter dem Vor sitze von Marx-Berlin in Berlin im Gasthof »Esplanada« tagte, ans al len Teilen des Reiches zahlreich beschickt. Den Verhandlungen über den Abbau der Zensur, die von dem Vorsitzenden mit einem Rückblick auf die bisherigen Schritte, Erfolge und Mißerfolge auf diesem Gebiete ein- geleitct wurden, wohnten Vertreter des Auswärtigen Amts, des Reichs amtes des Innern, des Reichsmarineamts, des Neichspresseamts, des stellvertretenden Generalstabs und des preußischen Ministeriums des Innern bei. > Das Ergebnis der Verhandlungen wurde iu einer einstimmig an genommenen Entschließung niedergelegt, die die Schritte billigt, die der Gcschäftsftthrende Ausschuß des Verbandes bisher zur Beseitigung der politischen Zensur getan hat. Sie stellt aber fest, daß teilweise sogar eine Verschärfung dieser Zensur cingetreten ist, und erklärt daher wie derholt, daß der Neichsverband grundsätzlich die Beschränkung der Zen sur politischer Meinungsäußerungen und Nachrichten auf solche Fälle verlangt, in denen ein zwingendes militärisches Interesse vorliegt. Es sollen ferner unverzüglich Maßnahmen ge troffen werden, durch die eine Einheitlichkeit der Zensur über das ganze Reich gewährleistet wird. Verbote von Zeitun gen sollen nur im äußersten Notfälle und als letztes Mittel, und zwar stets unter Angabe der Zeitdauer des Verbotes verfügt werden. Der Geschäftsführende Ausschuß wird beauftragt, diese Entschließung allen in Frage kommenden Behörden und den Par lamenten des Reichs und der Einzelstaaten zu übersenden, und bevoll mächtigt, alle zur Durchsetzung dieser Beschlüsse geeigneten Schritte zu tun. 1251
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