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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1916
- Strukturtyp
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- 1916-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1916
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- Deutsch
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Klindworth war ein echter Ritter des Geistes ohne Furcht und Tadel, als Mensch wie als Künstler Idealist, eine jener seltenen Naturen, die durch ihr Beispiel über ihren Tod hinaus vorbildlich wirken. Seine bei Bote L Bock erschienene Chopin-Ausgabe, wie seine Wagner-Klabier-Auszüge (B. Schotts Söhne, Mainz) haben ihm als Herausgeber An erkennung und Ruhm gebracht. Näheres über ihn ist in der Allgemeinen Musikzcitung vom 18. August, in dem ausgezeichneten Nachruf des greisen Wagner-Kämpfers Otto Leßmann zu lesen. — Steinbach hat sich als Hofkapellmeister in Mei ningen wie später als Generalmusikdirektor in Köln ungewöhn liche Verdienste, besonders durch seine Wiedergabe Brahmsscher Werke, erworben. Ein weiteres Ereignis, das den Buchhandel nicht minder berührt als den Musikhandel, so ist der Austritt Englands aus der Berner Konvention. Wenn England tatsächlich diese Ab machung wie einen Fetzen Papier behandelt und zerrissen hat, so wäre das für den deutschen Musikalienhandel hart; England hat auf musikalischem Gebiete nichts oder so gut wie nichts zu bieten. Während es sich jetzt fast ausschließlich von deutschem Geist nährt, würde es in Zukunft durch den geistigen Diebstahl sich nicht nur selbst versorgen, sondern unschwer auch andere Länder mit diesen Nachdrucken überschwemmen können. Es steht zu hoffen, daß, falls das Gerücht sich bewahrheitet, der Börsenverein wie der Verein der Deutschen Musikalienhändler baldigst an die Reichsregierung eine Anfrage richten werden, in welcher Form sie, aus gleichem oder anderem Gebiete, Ver geltung zu üben gedenkt. Daß England in diesem Kriege vor keinem Mittel zurückschreckt, kann den, der mit der Geschichte Fühlung hat, nicht überraschen; England hat nie anders Krieg geführt. Daß aber diese Nichtachtung von Verträgen und diese Verdrehung aller Rechtsbegriffe unter der Flagge des Kampfes für Kultur und Menschlichkeit gehen, muß jeden immer aufs neue tief ergrimmen. Da nach dem lebhaften Musikwinter der Sommer musi kalisch recht ruhig ist, möchte ich heute von einem Bericht absehen und diese Ausführungen nur dem Musikalienhandel, und zwar insbesondere dem Musikalien-Sortiment widmen. Die Klagen über den schlechten Geschäftsgang sind nicht ein Vorrecht des Buchhändlers, der Musikalien-Sortimenter llber- trifft den Buch-Kollegen darin vielleicht noch, und der glück liche Besitzer eines gemischten Betriebes klagt in doppelter Stärke. Es ist zweifellos, daß das Musikalien-Sortiment nicht nur jetzt während der Kriegszeit schwer zu kämpfen hat, es ge hört immer ein großer Umsatz dazu, damit die vielen kleinen Be träge, mit denen der Musikalienhändler fast ausschließlich rechnet, sich als spesendeckend und gewinnbringend erweisen. Der Musi kalienhändler hat es nicht so gut wie der Buch-Sortimenter, er kennt keine wirklich teuren Verkaufsobjekte (von solchen im Preise von ^ 100.— oder gar 1000.—, wie sie dem Buch händler ausnahmsweise, z. B. im Verlage Hiersemann, begegnen, ganz zu schweigen), Beträge über 20.— gehören im Musi- kalien-Sortünent zu den Seltenheiten. Dieser Mangel an teuren Werken hat sich außerordentlich gesteigert, nachdem in den letzten zehn Jahren viele gangbare Komponisten frei und billig geworden sind; ganz besonders fühlbar sind diese Preis unterschiede für den Sortimenter bei teureren Schulen, wie Kummer, Violoncello-Schule; Lebert u. Stark, Klavierschule u. v. a., und ferner bei den Wagner-Klavier-Auszügen, denen sich 1917 nun noch die Werke von Liszt zugesellen. Es ist klar, daß das Billigwerden zahlreicher Werke, unterstützt durch die Zeitrichtung, die auch für Original- Verlagswerke niedrigere Preise, als sie früher üblich Waren, verlangt — die Herabsetzung fast aller Werke von Brahms, die billigen Partituren selbst von Werken eines Bruckner, Richard Strauß usw. sind hierfür schla- gende Beispiele —, nur durch erhöhten Umsatz weltzumachen ist. So sehr dem Musikalien-Sortiment nun die Schwierigkeit seiner Lage zugestanden werden muß, so wird man bei näherer Be schäftigung mit der Frage doch andererseits den Eindruck ge winnen, als ob der Sortimenter die Schwierigkeiten oft mit ! einem gewissen Fatalismus als etwas Unabänderliches hin nimmt, statt, wie es die Zeit verlangt, sich mit Energie zur Wehr zu setzen und die vielen Mittel zu benutzen, die ihm zur Ver besserung seiner Lage zur Verfügung stehen. Die nachfolgenden Ausführungen, in erster Linie an gemischte Betriebe und kleinere Handlungen gerichtet, möchten zur Hebung des Sortimentsge schäftes beitragen. Das Schaufenster. Das Schaufenster! Das Schmuckkästchen des Sortimenters, seine Visitenkarte und zugleich sein Einladungsformular. Man möchte das Sprichwort von den Freunden für das Sortiment umwandeln: zeige mir Dein Schaufenster, und ich will Dir sagen . . . Aber statt gehegt zu werden, ist das Schaufenster gar oft das Stiefkind des Musikalienhändlers. Ganz anders bei dem Waren haus! Man wird nicht müde, über die bösen Warenhäuser zu klagen, und könnte doch so vieles von ihnen lernen! Wie außer ordentlich wissen sie den Anreiz zum Kausen gerade durch die Schaufenster zu erregen! Reist man durch verschiedene Städte Deutschlands, so wird es immer aufs neue auffallen, wie gleich mäßig und häufig unzweckmäßig die musikaltenhändlerischen Schaufenster aussehen. Wer nach diesen Auslagen die Lite ratur beurteilen wollte, müßte zu dem Ergebnis kommen, daß in Deutschland überhaupt nur leichte und Schund-Musik gangbar ist. Unter der Fülle von schreienden, bunten Titeln wagt sich nur hin und wieder ein emstes Werk hervor, und die Herren, die die Ausstattung unter sich haben, scheinen zu glauben, daß sie das, was an der Qualität fehlt, durch die Quantität ersetzen müssen; vor lauter Titeln wird das Einzelne überhaupt nicht 1233
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