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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1916
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- Deutsch
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Nr. 222. ^Erschein! Werktäglich. Flle Mitglieder de» DSrjeavereio« ^ > * ist der Dezugvprels lm Mitgl^^del^c^g^inge^lo^en.z , o . . ^ Mitglieder fklr die ^eil i »tührlich frei GejchSftspelle oder 30 Mark belDostlloerweiluag »- H^n^ald des^Deutlchen^Äle^eo^ M^tmttg^d^ t WÄeÄumMBÄ'1?^rMs'ö'eMAW Leipzig, Sonnabend den 23. September 1916. 8S. Jahrgang. S-i -I -iwv-8n'-I -n «HI-n; MttaN-d-r I0r d>- L-,I- 10 >PI.. lür *>/?S."z2 2n" i ^r ^/,6-17^l.statt lS M. Stellengesuche werden miNd"Pf. pro ^ ! ?^s"?0M.°lörNich" > rr Redaktioneller Teil Die deutsche Buchhandelskammer.*) Von Otto Reich!. iBgl. Nr. 180, 184, 192, 19g, Lvv, 297 u. 209.) Dem aufmerksamen Beobachter kann es nicht entgehen, datz der deutsche Buchhandel trotz seiner vielgerühmten Organisation sich dem allgemeinen wirtschaftlichen Fortschritt gegenüber in einer gewissen Hilflosigkeit befindet. Die Organisation des deut schen Buchhandels erlebt heute eine Krisis, sie schwebt schon seit längerer Zeit zwischen Erstarrung und Auflösung, und die Kriegszeit mahnt eindringlich zu Reformen. In Wirklichkeit ist diese Organisation nach wie vor als vorbildlich zu bezeichnen, eine Bedeutung für die Zukunft wird sie aber nur dann haben können, wenn sie nicht eine Fessel, sondern eine lebendige Kraft darstellt, die sich den durch die Zeitläufte gegebenen Verhält nissen anpassen läßt. In diesem Sinne ist die vor kurzem gegründete Deutsche Buchhändlergilde als ein verjüngendes Element zu begrüßen und der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß sic sich bald als ein vollwertiges Glied der buchhändlerischen Gesamtorganisation erweisen und als ein solches auch anerkannt werden möge. Im gleichen Sinne ist auch der Aufsatz »Über die Errichtung eines Buchhandels- und Werbe amts« zu begrüßen, denn er bedeutet nichts Geringeres, als den Willensausdruck, die unserer Organisation innewohnende Kraft in Bewegung zu setzen. Das ist von außerordentlicher Wich tigkeit, und jeder rechte Buchhändler hat deshalb die Pflicht, zu einem solchen Schritte Stellung zu nehmen, um so daran mit zuwirken, seinen Beruf, der noch über die Kriegszeit hinaus aus eine schwere Belastungsprobe gestellt werden wird, für die Zu kunft nicht nur sicher sondern auch besser zu stellen. Wie die Sache vorläufig benannt wird, ist zwar schein bar gleichgültig, aber die Bezeichnung »Buchhandels- und Werbeamt« dürfte doch manchen davon zurückhalten, sich mit dem Gedanken näher zu befassen. In einem Amt sind wir ge wöhnt, eine Behörde z» sehen, und eine solche erinnert bei uns immer noch an Bevormundung. Assessorismus, Bureaukra- tismus, Schema, Kastengeist werden wir ohnedies nicht ganz überwinden, aber wir wollen diese Jrrtümer bekämpfen und ihnen den alten Hanseatengeist gegenüberstellen, der angemaßten Machtbefugnissen zu trotzen verstand und auch heute noch auf äußere Anerkennung und Auszeichnung zu verzichten weiß. Da cs sich nun hier, wie auch schon bei der Begründung der Deut - schcnBücherei, darum handelt, die Wirksamkeit des Börsen- vcreins der Deutschen Buchhändler gewissermaßen auf die Welt bühne zu stellen, so sei in diesem Zusammenhänge auch daraus hingewiesen, daß der offizielle Titel des Börsenvereins heute "> Ich habe gern der Aufforderung der Schriftleitung des Börsen blattes entsprochen, mich in einem Aussatz zu der Anregung eines Buch handels- und Werbeamts zu äußern. Hoffentlich ist es mir gelungen, ein wenig dazu beizutragen, von der Notwendigkeit einer solchen Ein richtung zu überzeugen und sie der Verwirklichung einen Schritt näherzubringen. Möge der gute Gedanke Lum nicht in Worten er sticken, mögen recht bald Taten folgen! nur dem noch verständlich sein kann, der die Geschichte des Buch handels kennt. »Deutscher Buchhandelstag« (Kan tate) würde dem heutigen Geist und den erweiterten Aufgaben des Börsenvereins besser entsprechen, und es verlohnt sich Wohl, darüber nachzudenken, ob diese Zeit nicht dazu angetan ist, auch in einer scheinbaren Äußerlichkeit eine Änderung eintreten zu lassen. Die »Deutsche Buch Handelskammer« würde demnach als das aussllhrende Organ des »D e u t s ch e n B u ch - Handelstags« zu denken sein. Es ist nun gut und recht einsichtsvoll, datz von vornherein und in engster Verbindung mit dem Vorschlag der Redaktion die Ausbildung des Nachwuchses im Buchhandel erörtert wird. Hier liegen alle Vorbedingungen jedes wahrhaften Fortschritts, und hier sieht es bei uns auch am traurigsten aus. Dieser »gefähr liche, halbphilosophische, über alles Geschäftliche erhabene Zug« ist immer ein Zeichen mangelhafter Bildung, und Eigenbrödler, die »die nächsten Punkte ihrer Umgebung außer acht lassen und oft das Wesentliche übersehen«, sind gerade im Buchhandel recht zahlreich. Inwieweit es sich hier um Mängel im gesamten deut schen Bildungs- und Erziehungswesen handelt, das nach An sicht mancher Kenner zurzeit in einer Sackgasse sitzen soll, das zu erörtern gehört nicht in den Rahmen dieses Aufsatzes. Die Schulpflicht als solche möge eher abgekürzt, als erweitert wer den, solange aber die Schule nur Wissen vermittelt und nicht auch zur Beherrschung der Wirklichkeiten erzieht, ist es im be- ! sonderen Matze notwendig, sie durch eine gute theoretische Fach- i bildung zu ergänzen, ohne datz dabei auf Einseitigkeit hinge arbeitet werden müßte. Aus dieser Erkenntnis heraus sind ja auch Wohl die Handelshochschulen entstanden. Wir haben nun im Buchhandel bereits eine Stätte, an der eine buchhändlerische Fachbildung vermittelt werden soll. Das ist die Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig, die seit dem Jahre 1853 besteht, ein verdienstvolles Unternehmen des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, das ursprünglich ein viel höheres Lehrziel verfolgte, aber durch den im Jahre 1873 ein- gefiihrten Fortbildungsschulzwang auf den Stzmd einer Fort bildungsschule herabgedrückt worden ist. (Von 411 Schülern im Jahre 1914/15 entstammten 37k der Volksschule.) Dazu kommt, datz die Mehrzahl dieser Schüler in den Leipziger Kommissions geschäften beschäftigt ist, die gar nicht in der Lage sind, eine buchhändlerische Ausbildung zu bieten. Wenn trotzdem tüchtige Buchhändler aus diesem System hervorgehen, so find das eben Ausnahmen, also solche Männer, die den Widersinn bald er kennen, und nachträglich aus eigener Kraft den richtigen Weg be schreiten. Wie aber aus dem Bericht der Buchhändler-Lehranstalt hervorgeht, versucht es diese trotz der größten Schwierigkeiten, mit der Zeit fortzuschreiten, und das gibt ihr auch den Anspruch darauf, für eine weitere Verbesserung des buchhändlerischen Fachbildungswesens als Grundlage an erkannt zu werden. Gewiß ist der »Aufflieg der Be gabten« auch hier zu begünstigen, es ist aber doch die Regel, datz ein Buchhändler mit höherer Schulbildung in seinen Beruf eintritt, und hier entspringt die große Ausgabe, die die Buch händler-Lehranstalt aus Grund ihrer Tradition und ihrer bis herigen Leistungen für den deutschen Buchhandel noch erfüllen könnte. Die Einrichtung von Buchhöndlerkursen an anderen 1229
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