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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1916
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- Deutsch
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222, 23, September 1818, Fertig« Büch«r. vörsenbloll f, d. DIschil. Buchhandel, 6188 (S S Richard Wagner, Briefe an Hans von Bülow Preis broschiert M 7,—, in Lalbpergament gebunden M 9.20. Die ersten Arteile der Presse: Die Post, Berlin: Wagners Briefe an Lans von Bülow sind Besseres als „interessante" Belegstücke dieser oder jener Gedankenreihe, Besseres als aufklärende Dokumente über diesen oder jenen Lebenszweig des Meisters; und sie sind erst recht nicht Bruch stücke eines geistigen Austauschs intellektuell gleich hoch stehender Persönlichkeiten; denn obwohl uns Bülows Anteil an dem Briefwechsel nicht erhalten geblieben ist, erfahren wir aus Wagners Beschwerden immer und immer wieder, daß sich Bülows Antworten niemals zu der Freiheit, Weite, Offenheit und Eingebung, die aus jeder Zeile Wagners spricht, mitreißen ließen; sicherlich fehlte es Bülow nicht an scharfem Amriß der Persönlichkeit; der Abstand des schöpfe rischen Geistes vom nachempfindenden aber war ihm stets zu gegenwärtig, um durch Vertraulichkeit überwunden wer den zu können. Bei alledem bleiben Wagners Briefe an den Freund eben einseitige Bekenntnisse, die aus der Fülle wechselnder Amslände heraus, unbedingt und unge hemmt, von allem reden, was den einsam Ringenden sorgte und drängte; alle Phasen des Glaubens und Verzweifelns an seinem künstlerischen Ziel, alle Losfnungcn und Ent täuschungen seines Kampfes um die Anerkennung seiner Zeit, alle wechselnden Zustände seines Empfindungs- lcbens, alle Kümmernisse seines materiellen Daseins sprechen gleicherweise aus den bald leidenschaftlichen, bald resignierten, halb fordernden und bittenden, bald gebenden und ratenden Worten, die dennoch immer ähnlich scheinen, weil allen auseinanderstrebenden Inhalten zum Trotz stets die eine zu sammenfassende Kraft der damals längst in sich geschlossenen Persönlichkeit die entscheidende Prägung gibt. Eines darf nicht vergessen werden, spricht man von diesem Briefschatz. So wenig er „literarisch" gemeint war, so birgt er doch Literatur, Der Sprachbildner verleugnet sich auch hier nicht, Anter Anekdotischem, Derbwitzigem, Alltäglichem stehen scharf umriffene, in der Form mustergültige Kenn zeichnungen, finden sich kritisch vollendete Sätze, die über persönliche und zeitliche Bedeutung hinaus Dauer und Gel tung heischen. So sind Wagners Briefe an Lans von Bülow schließlich als beachtlicher Teil in das literarische Schaffen des Meisters überhaupt einzuordnen. Rheinische Musik- und Theaterzeitung: Nur mit den Wesendonk-Briefcn sind sie vergleichbar; aber dort ist ein Erlebnis weniger Jahre zusammengedrängt, hier handelt es sich um einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren, über den sich diese Korrespondenz erstreckt, die uns einen tiefen und wohltuenden Einblick i» Wagners Fühlen, Denken und Landein gibt. Norddeutsche Allgemeine Zeitung: Wagner enthüllt hier sein Innerstes: die Schmerzen seines schweren Lebens und alle die kleinen Nöte mit den Künst lern und mit dem Geld. Neue Freie Presse, Wien: Je älter der Meister wurde, um so dichter breitete sich eine Art Mystik über sein ganzes Dasein, und in dieser Lin- sicht dürften wir durch künftige Veröffentlichungen noch mancherlei über ihn erfahren. Jeder neue Brief enthüllt neue Seite» seines Charakters. Der Mann ist unerschöpfltch. Tägliche Rundschau: Es ist mit der heißen Leidenschaft und dem ungestümen Bekenntnisdrang, die ein Kennzeichen aller Wagnerschen Briefäußerungen sind, ein neuer wertvoller Beitrag zur Kenntnis eines Künstlers, der in der Anmittelbarkeit seines Empfindens immer noch mehr über sich zu sagen weiß, als alle anderen über ihn. Leipziger Bolkszeituug: Wagner reißt uns mit sich fort durch sein heißes, erup tives Temperament. Wir erleben mit ihm die tollen Stürme seiner beiden Schweizer Exile und die Jahre voll Prunk und Glanz an der Seite des bayrischen Königs. Es fallen bewegte, bedachte, wie leicht hingeworfene Worte, wie sie sich in solcher Natürlichkeit aufbrausender Empfindungen selbst bei Wagner selten finden. Nirgends auch hat er sich seinen Ekel vor dem Alltags-Musikmachen, vor dem schmierigen Kunstgeschäft so erbittert, verzweifelt, fluchend vom Lalse gesprochen wie Bülow gegenüber. Seine Ver achtung des Mammon, den er zur Lebensführung freilich wie kaum ein anderer nötig hatte, ist ebenso aufrichtig wie grenzenlos; Die Zeit, Wien: Wie aus allen Briefen Wagners tritt auch hier das Bild des Meisters in vielen Einzelzllgen markant hervor, und so manche Stelle leuchtet in das Verhältnis der beiden Männer aufklärend hinein, so daß, wenn schon nicht er schöpfend, auch Bülows Persönlichkeit in diesen Briefen eine Charakteristik findet. Königsberger Allgemeine Zeitung: Dieser Briefband stellt einen der bedeutsamsten Beiträge zur Lebensgeschichte des Meisters dar, die uns seit langem gespendet worden sind. Dresdner Nachrichten: Sein Wert liegt in der scharfen Beleuchtung bestimmter einzelner Persönlicher und künstlerischer Verhältnisse, Eugen Diederichs Verlag in Jena 824*
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