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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 220, 21. September 1916. zugsweise geeignet, die vorbereitenden Arbeiten für die Lösung der ungemein vielseitigen und verwickelten Probleme, die der Weltkrieg in völkerrechtlicher Beziehung anfgerollt hat, in die Hand zu nehmen. Die unmittelbare Aufgabe des seit 1. Mai 1916 unternommenen »Kriegsarchivs des Völkerrechts« besteht darin, die Tatbestände, die Streitfragen, die Entwicklungsprobleme, die der Krieg gebracht hat, im Hinblick auf die künftige Beurteilung und als Grundlage der wei teren Entwicklung für die allgemeine Verwertung bereitzustellen. Die Arbeit vollzieht sich in dem Nahmen zweier selbständiger Arbeits sektionen: Sektion V. (Sammlungssektion). Sektion L (Wissenschaftliche Sektion). Die Sektion ist in vier Abteilungen geteilt: Abteilung I: Zeitungen, II: Zeitschriften, III: Bücher, IV: Staatsschriften, Kon gresse, Gesellschaften, Privatnachrichten nsw. Innerhalb der unter Abteilungsvorstehcrn arbeitenden Abteilungen wird das Material auf Gruppen und innerhalb der Gruppen auf Berichterstatter verteilt, und zwar zu dem Zwecke der Registrierung, gceignetenfalls des Aus schneidens, des Abschreibens oder der kurzen Inhaltsangabe. Die in dieser Art hergestelltcn Exzerpte werden nach einem für alle Ab teilungen gleichmäßig festgestcllten System gesichtet und nach Schlag wörtern (z. B. Staatsmoral, Staatsrepräsentation, Kriegsgefangene, Arzte, Gasangriffe, Repressalien, Privatschuldverhältnisse) geordnet. Etwa 120 Mitarbeiter sind bisher für die Arbeit gewonnen worden — teils fachwissenschaltlich durchgebildete Persönlichkeiten, teils Stu dierende, teils historisch und politisch interessierte Laien, zum Teil in Kiel, zum Teil außerhalb, in allen Teilen des Reiches. Folgende Sprachen sind durch mehrere Mitarbeiter vertreten: Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Holländisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Russisch, Polnisch. Die Arbeit wird zum Teil ehrenamtlich, zum Teil entgeltlich geleistet. Post. — Der Paketverkehr nach der Türkei hat bis auf weiteres wieder eingestellt werden müssen. Die neuen ttmsakstclnpclrnarkcn. - Der Verkauf der neuen Warcn- l'.msatzstempelmarken beginnt gleichzeitig mit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Oktober 1916. Die im Werte von 0,10, 0,20, 0,50, 1, 2 und 10 ausgegebenen Marken sind 18,5 Millimeter hoch und 22,5 Millimeter breit. Das obere Feld der Pfennigwerte enthält auf dunklem Grunde in weißer Schrift die Bezeichnung »Waren-Umsatz- stempel«. Die Marken zu 10 sind Hellkarmin, die zu 20 hell blau, zu 50 ^ grau-violett, zu 1 grün mit rotbraunem Unterdrücke, zu 2 gelbbraun mit grünem Unterdrücke, zu 10 rotbraun mit grünem Unterdrücke. In einer arabischen Zcitungsredaktion. — »Wollen Sie mich zu einem arabischen Kollegen begleiten?«, fragte mich in Assiut, einer Provinzhauptstadt Oberägyptens, wo ich wieder einmal in Geschäften iveilte, ein Bekannter, Besitzer eines Kairoer Blattes. Aber mit Ver gnügen, erwiderte ich, das gibt sicher Stofs zu einem pikanten Artikel. Gesagt, getan! Wir bestiegen unsere Esel und gondelten los. Zuerst durch die sauberen, neuen Straßen des Europäerviertels, dann ur plötzlich in kleine enge Gassen einbiegend, wo zuerst der Bazar der Stockfabrikantcn, dann der der gewirkten Seidenschale — in beiden ist Assiut auf der Höhe — durchschritten wurden. Ter dann folgende Souk für Lebensmittel, der sich durch penetranten Geruch ankündigt, ist sogar noch überdacht und gewährt den Eindruck eines düsteren Tunnels. Ein Souk mit lauter roten und gelben Pantoffeln schließt sich an, und gleich um die Ecke ist der Zeitungspalast der »Lewa«, der Wahrheit, dessen Chefredakteur wir sprechen wollen. Wir stolpern durch einen finsteren Gang zu ebener Erde, mein Begleiter öffnet eine Tür, und wir sind bereits im Allerheiligsten: dem Nedaktionsbureau, Admini- strationsburean, Sctzersaal und Maschincnsaal zugleich. Im Hinter grund sitzt auf dem Boden ein alter, würdig aussehender Mann a la turea mit gekreuzten Beinen: Besitzer, Chefredakteur, technischer Leiter, Setzer nsw. Sonst ist niemand anwesend. Der Alte beachtet uns gar nicht und schreibt ruhig einen Artikel zu Ende, das Papier auf der flachen linken Hand haltend. Wir haben Zeit, nns umzusehen. In einer Ecke steht eine Druckerpresse, die wahrscheinlich noch die Zeiten Gutenbergs und Fusts gesehen hat, dann ein kleiner Setzkasten mit arabischen Lettern, ein Ballen Papier, schon etwas von den in Ägypten allmächtigen Scaravatschcn angenagt, aber für die Bevölkerung Assiuts sicher noch geeignet. VoilL tont! Ohne daß der Alte in die Hände geklatscht hätte, erscheint ein Bursche aus dem benachbarten Kaffeehause - ein Cafe ist in Ägypten stets gegenüber zu treffen —, der drei kleine Täßchcn guten arabischen Kaffees bringt. Der Bursche hat jedenfalls den Auftrag, sobald er einen Gast in den Zeitnngspalast gehen sieht, Kaffee zu bringen. Das ist selbstverständlich und das Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Ter Börsen Druck: Namm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der 1224 Gegenteil geradezu beleidigend. Jeder Besuch bekommt iu Ägypten einen Kaffee — manchmal auch zwei — vorgesetzt und Zigaretten aä libitum. Inzwischen hat der Alte seinen Artikel mit vieler Mühe vollendet und steht nun, mit vieler Würde grüßend, ganz zu unserer Verfügung. Während wir mit ihm in der ruhigen, gelassenen und höf lichen Art des Orients plaudern, langsam und würdevoll, wie es sich schickt — die Eile ist vom Satan, o Fremdling! —, betritt ein Araber das Lokal, und siehe da, es gibt ein Geschäft! Der Mann ist von aus wärts und will auf die Wahrheit abonnieren. Zu diesem Zwecke hat er einen Gockel mitgebracht, den er wahrscheinlich auf dem Markt nicht anbringen konnte, und bietet ihn als Abonnementspreis an. Der arme Gockel! Wie ihn sein Besitzer in die Höhe preist, ebenso tief zieht ihn der Zeitungsmann in unserer Achtung wieder hinab! Während der eine schwört, daß es fettere Exemplare in dieser Tränenwelt überhaupt nicht gäbe, behauptet der andere, in seinem langen Leben noch nie ein so dürres Exemplar gesehen zu haben. Endlich einigen sie sich doch, als der Mann noch ein paar Eier öazulegt, und die Lewa hat einen Abonnenten mehr. Wir verabschieden uns von den beiden, die jetzt nach der Hitze des Gefechts friedlich bei einander sitzen und den unver meidlichen Kaffee linnken, und krabbeln den Weg zurück, den wir ge kommen, besteigen unsere Esel, die nach der Behauptung der Treiber inzwischen mindestens einen Quadratmeter Futter gefressen haben, und traben, um eine interessante Episode reicher, davon. 8ob. PersonalllüchriStell. Jubiläum. — Fräulein Elise Fl ater kann am heutigen Tage auf eine 25jährige ununterbrochene Tätigkeit im Hause August Schultze's Buchhandlung (Paul Nitschmann) in Berlin zurückblickeu. Ein solches Jubiläum der Treue und Pflichterfüllung feiern zu können, gehört bei einer Dame in unserem Beruf zu den Seltenheiten. Fräulein Flater, die als ganz junges Mädchen als Mitarbeiterin in die Firma eintrat, ist heute eine der festesten und zuverlässigsten Stützen dieses Geschäfts und ermöglicht es zu einem guten Teile erst Herrn Nitschmann, die zu seinem Wirken für die Gesamtheit des Sorti ments erforderliche Zeit aufzubringen. Wir sprechen der bewährten Kollegin zu ihrem Ehrentage unsere besten Wünsche aus. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse wurde ausgezeichnet Herr Friedrich Stoer, Oberleutnant ö. N. und Bataillons- Adjutant im Infanterie-Regiment Nr. 4, Mitinhaber der Firma Ernst Stoer in Schweinfurt. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten: Herr Otto Friedrich, Feldwebel in einem Landsturm-Ba taillon, Prokurist der Firma Albert Langen in München, nachdem ihm bereits im August 1915 das bayerische Verdienstkreuz verliehen wor den ist; Herr Jos. Waibel, Kriegsfreiwilliger, Luftschiffcr, Sohn des Großherzogl. bad. Hofbuchhändlers Jos. Waibel in Freiburg i. Br. Gestorben: am 13. September im hohen Alter von 84 Jahren der Privatier Moritz Levi in Stuttgart. Der Verstorbene übernahm im Jahre 1863 in Gemeinschaft mit Raphael Levi die 1840 gegründete Buchhandlung N. Levi in Stuttgart, deren Antiquariat er leitete und zu großer Bedeutung brachte. 1871 schied Raphael Levi aus, und Moritz setzte die Handlung allein bis zum Jahre 1897 fort, in dem sic an Karl und Paul Levi überging. Außer seiner geschäftlichen Tätigkeit entfaltete der Verstorbene noch in verschiedenen Vereinen eine ersprießliche Wirksamkeit. Für den Ge- werbcverein Stuttgart besorgte er jahrzehntelang die Kassengeschäfte und versah auch von 1895—1901 den gleichen Posten des Kasseverwalters bei der Kasse der württembergischen Gewerbevereine. Der Verstorbene war Ehrenmitglied des Stuttgarter Gewerbevereins und des Männer- turnvereins, dessen Kasse er ebenfalls jahrelang in mustergültiger Weise verwaltet hat. Edward Moore f. — Wie die »Voss. Ztg.« meldet, ist kürzlich Or. Edward Moore, Kanonikus von Canterbury, einer der hervor ragendsten Dantekenner, der Gegenwart, im Alter von 80 Jahren ge storben. Er hat sich vor allem durch seine »Beiträge zur Textkritik der Göttlichen Komödie« einen Namen gemacht. In der Clarendon Press wurden von ihm die sämtlichen Werke des Dichters in einem Bande herausgegeben. Auch die Gründung der englischen Dante-Gesellschaft ist auf seine Tätigkeit zurückzuführen. verein der Dnitfthen^Buchhändler zu LetpDeut ^ches Vuchhändlerha,iS.
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