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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-09-18
- Erscheinungsdatum
- 18.09.1916
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 217, 18. September 1916. allein wieder Lebensmut und Lebenskraft bringen kann. Leider wird > bis jetzt nur Unterhaltnngs- und religiöse Blinden-Literatur geschaffen, j öpkkHsllüI. der wissenschaftlichen Literatur ist so gut wie keine Beachtung geschenkt ! sOhne Verantwortung der Redaktion.- jedoch unterliegen alle Einsendungen den worden, und gerade sie wird jetzt so dringend gebraucht. So gilt es Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Rabatt oder Skonto. nicht nur für die kriegserblindeten Akademiker, sondern für die ge samte gebildete Blindenwelt eine Bücherei zu schaffen, die allen An forderungen entspricht. Die Deutsche Zentralbibliothek für Blinde in Leipzig ist hier Bahnbrecherin geworden; es fehlt aber an Mitteln, um eine systematische Arbeit zu ermöglichen. Der Betrag von jährlich 10 000 ist nötig, um hier wirklich helfend eingreifen zu können und den armen erblindeten Offizieren und gebildeten Mannschaften sowie den vorher erblindeten Gebildeten ein erträgliches Los zu schaffen. Es soll deshalb ein Verein zur Förderung der Deutschen Zentral bibliothek für Blinde gegründet werden, der bei einer Mitgliederzahl von 500 und einem Jahresbeitrag von 20 ^ die nötige Summe auf bringen würde. Ausländer an deutschen Hochschulen. — Der Chemiker und Grosz industrielle vr. Karl Goldschmidt hatte in der »Zeitschrift für ange wandte Chemie« vvrgeschlagen, die Zulassung der Ausländer von einem Entgegenkommen des betreffenden Staates namentlich gegenüber deut schen Schulen im Auslande unabhängig zu machen. In der neuesten Nummer der gleichen Zeitschrift weist nun Professor Or. E. Jordis darauf hin, das; sich die Ausländerfrage praktisch für die nächsten Jahre selbst regeln werde. Seit Ausbruch des Krieges im Sommer 1914 sind bis Herbst 1916 vier Semester Zugang an Studenten ausgefallen, und der Bestand von 1914 hat nur zum Teil sein Studium abschlieszen können. Sollte der Krieg zum Wintersemester 1916 zu Ende sein, so würden fünf Semester Zugang und der unfertige Nestbestand aus 1914 zur Hochschule strömen. Schätzt man die Verluste auch sehr hoch, so ist doch mit mindestens der einundcinhalbfachen Zahl Studenten zu rechnen. Infolgedessen wird es überall derart an Platz mangeln, daß kaum für unsere Verbündeten wird gesorgt werden können, uner wünschte Besucher aber von selbst ausgeschlossen sind. Außer der Frage des Platzes werden für den Unterricht unserer Studenten noch einige andere auftreten. Nach der langen Unterbrechung des Studiums haben die alten viel vergessen, die neuen werden ihr Studium baldigst voll enden wollen, und für die, die vor dem Matnrum von den Mittelschulen ins Feld zogen, ist Vorsorge zu treffen. An die Lehrkräfte und Lehr mittel werden die höchsten Anforderungen gestellt werden. Nicht die Ausländer werden uns die Sorge machen, sondern unsere eigenen Stu denten, wenn wir ihnen ersparen wollen, daß sie Schaden leiden, weil sie zwei Jahre oder mehr unser Land mit ihrem Leibe deckten. Persoimmchrlchten. Gefallen: in den Kämpfen an der Somme Herr Ferdinand Prehn, Kriegsfreiwilliger, früher Lehrling im Hause C. Boyscn in Hamburg. Wie der warme Nachruf des Chefs der Firma in heutiger Nummer erkennen läßt, verliert der Buchhandel in dem Gefallenen eine tüchtige, vielversprechende Kraft. Emil Richter f. — In Breslau ist Geh. Medizinalrat Prof. Dr. En.il Richter, Herausgeber des »Zentralblattes fiir Chirurgie«, im Alter von 79 Jahren gestorben. Von seinen wissenschaftlichen Leistungen seien genannt seine »Studien zur Lehre von den UnterleilBbrüchen« und »Zur Vcrrenkungslehre« und seine »Allgemeine Chirurgie der Schußverletzungen«. Max Vogrich f. — Wie der »Tägl. Rundschau« aus Weimar ge schrieben wird, ist Max Vogrich, der erfolgreiche Komponist und ge wandte Librettist, im Frühsommer dieses Jahres im Alter von 66 Jah ren in New Aork gestorben. Der Verstorbene, dessen Opern »Wanda«, »König Arthur«, »Der Buddha« und »Lieder des Euripidcs« erfolg reich über deutsche und ausländische Bühnen gegangen sind, erfreute sich in den musikalischen Kreisen der deutschen Kolonie in New Aork großen Ansehens und war zuletzt als musikalischer Berater des deutsch- amerikanischen Musikverlags von G. Schirmer tätig. Henrik Mohn -f. — Am 12. September ist in Christiania, nach einer Meldung der »Voss. Ztg.«, Professor Henrik Mohn, langjähriger Leiter des Meteorologischen Instituts in Christiania, im Alter von 81 Jah ren gestorben. Seine Klimatabellen bilden wertvolle Beiträge für die klimatologischen Verhältnisse ganz Skandinaviens. Große Ver breitung fand sein 1872 erschienenes Buch über »Wind und Wetter«, das auch in deutscher Ausgabe und danach in verschiedenen anderen Sprachen erschien. Wie aus dem in Nr. 202 des Börsenblattes von Herrn vr. Pickardt erstatteten Bericht über die letzte Hauptversammlung der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins hervorgeht, hat diese sich mit einer der wichtigsten Lebensfragen des Sortiments, der Rabatt- Angelegenheit, in besonders beachtenswerter Weise beschäftigt. Nament lich beanspruchen die Ausführungen des als Kämpfer in der Nabatt- srage bekannten Berufsgenossen Staar (vgl. u. a. Bbl. Nr. 167, Seite 959) über die schon oft vorgeschlagcnc Ersetzung des Rabatts durch den Skonto allgemeine Aufmerksamkeit. Herr Staar erklärte sich als Gegner des Skontos; dieser sei zwar zwischen Kaufte Uten untereinander, aber nicht zwischen Kaufleuten und Publikum üblich. Wenn (wie von dem Berliner Sortimenterverein beantragt) der Skonto beschlossen werde, würden nur Schwierigkeiten entstehen. Kein Rabatt! Kein Skonto! Das sei die Losung. Er bitte um einmütigen Beschluß in diesem Sinne, was auch geschah! Das ist ein Beschluß, dem im Hinblick auf manche gegen die end gültige Beseitigung des Rabatts bisher vorgcbrachten Skonto-Vor schläge eine weittragende Bedeutung nicht abgesprochcn werden kann; bedeutet doch der Wegfall des verkappten Ra batts, was der Skonto schließlich doch ist, eine Bresche in die Hindernisse, die einer durchgreifenden Beseitigung der Rabatt-Ver günstigung im Wege standen. Daß einsichtige Männer, gerade in Kundenkreisen, im Sinne einer bevorzugten Bedienung sofortiger Zahler in der Auferlegung von Verzugszinsen, und zwar in einer verbindlichen, ein vorzügliches Mittel zur Bekämpfung der traurigen Pumpwirtschast sehen, beweist der in Nr. 170 des Börsenblattes veröffentlichte Aufsatz des Staatsanwalts Zeilcr in Zmeibrücken. Wenn sich die Buchhändler selber nicht einmal zu einer gründlichen Operation des den be scheidenen Verdienst auffressenden Borg- und Rabatt-Unfugs aufraffen können und den vielfach empfohlenen »Anreiz« zum Zahlen nicht in einer entschiedenen Wahrung ihrer berechtigten Forderungen erblicken, dann verwirken sie das Recht, über schlechte Entlohnung und Schmälerung ihres Verdienstes zu klagen! Sie wollen's dann nicht besser; die es aber wollen, müssen jetzt zugrcifen, denn kaum eine Zeit ist hierzu ge eigneter, als die jetzige! Gerade in unseren Tagen schweren Kampfes um das Sein unseres Volkes darf eine offene Aussprache in dieser Richtung auf volles Verständnis rechnen. Also: Fort mit dem Rabatt und dem Skonto im Kundenverkehr! Im Gebiet des bayerischen Buch- händlervcreins kräht z. B. kein Hahn mehr nach ihm! Andere Ge bietsteile sind schon gefolgt und werden hoffentlich bald weitere Nach folge erhalten! Z w e i b r ü ck e n. Jacob Peth. Werk oder Ware? In Nr. 211 des Börsenblattes wird unter der Überschrift »Wie ermittele ich meinen Warenumsatz?« u. a. ausgeführt, daß eine Druckerei nur den Betrag »der für fremde Rechnung hergestcllten und gelieferten und bezahlten Druckarbeiten«, nicht aber auch die Trnck- kosten für das eigene Geschäft (Verlag) anzugcben bzw. zu versteuern braucht. Ich möchte mir dazu berichtigend zu bemerken erlauben, daß auch von den für fremde Rechnung hergestcllten usw. Druckarbeiten n u r derjenige Teil der Versteuerung unterliegt, zu dem von Seite der Druckerei auch das Papier mit geliefert wurde. Wo das nicht der Fall ist, wo z. B. der Auftraggeber (fremde Verleger) das Papier liefert, und die Druckerei nur den Satz und Druck besorgt, han delt es sich nicht um Lieferung von Waren, sondern um einen Werk vertrag. Nach dem Gesetz über den Warenumsatzstempcl vom 26. Juni d. I. stehen aber Lieferungen aus Werkverträgen den Warenliefe rungen nur dann gleich, »wenn der Unternehmer das Werk aus von ihm zu beschaffenden Stoffen herzustellen verpflichtet ist, und es sich hierbei nicht bloß um Zutaten oder Neben sachen handelt«. Bei Streitigkeiten über Lohnöruck sind bezeichnenderweise auch nicht die Bestimmungen des Handelsgesetzes (über Warenlieferung), sondern die des B.G.B. 8 691 n. ff. (bctr. Werkvertrag) maßgebend. Berlin, 15. September 1916. F. Schnürdrcher. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Ter Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhaus). 1212
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