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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-09-18
- Erscheinungsdatum
- 18.09.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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2l7, 18. September 1916. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Verfasser der Zeitungsnotiz nicht, wie das ja auch nur selten ein Autor weiß. Aber abgesehen von solchen Fällen sind doch nicht nur die nackten Herstellungs-, sondern auch die Vertriebs- und allge meinen Geschäftsunkosten durch den Bücherpreis zu decken. Diese haben durchweg Erhöhungen erfahren; die Jnseratprcise sind vielfach in die Höhe gegangen, Papier für Prospekte ist teurer geworden; vor allen Dingen kommen aber hier die gesteigerten Portokosten in Betracht, die gerade den Buchhandel stark be lasten. Die Gehälter und Löhne sind ebenfalls gestiegen; Familien der Eingezogenen werden unterstützt, die Arbeit dieser Einbe rufenen aber must von anderen geleistet werden, so das; sie z. T. hiernach doppelt zu bezahlen ist. Wollte man nun sagen, daß hie und da Arbeitsverminde« rnng im Buchhandel eingetreten ist, so daß die absolute Höhe der Gehälter im ganzen vielleicht doch in dem einen oder anderen Betriebe nicht zu- oder gar abgenommen hat, so taucht doch die sehr berechtigte Frage auf, ob es da nicht auf die relative Höhe ankomme. Dies möchte ich bejahen. Wenn früher ein Um satz von 600 000 .,/k mit 3g Angestellten bewältigt wurde, im Kriege aber ein solcher von 300 OVO ^ mit 15 Angestellten be wältigt würde, wobei zehn weitere eine Familienunterstützung er halten, so könnte eine absolute Ersparnis an Gehältern einge treten sein, die aber anteilmäßig doch höher sind und daher stärker auf den Waren lasten. Sy allein, denke ich, darf auch dieser Punkt angesehen werden. Dann also kann man auch bei Büchern, die vor dem Kriege hergestellt wurden, wohl ganz allgemein keinen Kriegswucher darin erblicken, wenn der Preis etwa um 10"/» heraufgesetzt werden würde. Daß es unter Umständen anders liegen kann, mag nicht bestritten werden. Der Regel nach aber hat die Zei- tungsäußerung, von der wir ausgingen, in allen Punkten unrecht. Hölscher. Georg. Kurzgefaßte Geschichte des Weltkrieges. Dritter Band: Das Jahr 1915 auf sämtlichen Kriegs- schauplätzen: Im Westen, Osten, Serbien, Italien, Türkest in den Kolonien, auf der See und in der Luft. Mit 26 Kartenzeichnungen sowie 10 Bildnissen. Köln a. Rh. 1916, Verlag H o u r s ch L B e ch st e d t. Brosch. ^ 2.80; in Ganzleinen geb. 3.75 ord. Diese praktisch angefaßte Geschichte des Weltkrieges aus der Feder unseres Berussgeuossen hat nunmchr den 3. Band erreicht. Wie bereits in den ersten beide» Banden, ist cs dem Verfasser vortreff lich gelungen, des gewaltigen Stosfcs Herr zu werden und den Käufern seines Buches das zu bieten, was sein Titel verspricht. Während die größer angelegten Kriegschronlkcn, besonders diejenigen, die als illu strierte Lieferungswerke ans den Markt kamen, heute schon einen fast gefahrdrohenden Umfang angenommen haben und auch nicht mehr für jedermann erschwinglich geworden sind, kann man wohl annehmen, daß dem Hölscherjchcn Buche je länger je mehr Erfolg beschicken sein wird, besonders auch dann, wenn mit dem Frieden das große Auf atmen der Welt kommt und der Mensch mit Ruhe und Sammlung auf bas gewaltige, hinter ihm liegende weltgeschichtliche Ereignis blicken kann. Dann werben gerade diejenigen, die den Krieg von Anfang bis zu Ende miterlcbten, das Bedürfnis fühlen, ein Nachschlagewerk in dieser Form zu besitzen. Der Verfasser behandelt in den beiden ersten Abschnitten die Er eignisse im Westen und Osten, geht bann über auf die Türkei im Welt krieg, auf den Krieg Italiens gegen Österreich und den Feldzug gegen Serbien und Montenegro, um schließlich in Sonderabschnittcn den Krieg auf der See, in der Luft und in den Kolonien darzustellen. Den Schluß bilden die Abschnitte: »Das feindliche Ausland-- und »In der Heimat«, in denen den politischen Ereignissen des Jahres ein kurzer Rückblick gewidmet wird. Ein reiches <einfarbiges> Karten material steht dem Benutzer zur Verfügung, und eine Anzahl vorzüg licher Bildnisse in Atzung vermittelt ihm die nähere Bekanntschaft mit den erfolgreichsten Heerführern der Mittelmächte. Ein praktisches Sach- und Namenregister ist bcigcgeben. Kurt Locle. Kleine Mitteilungen. Die Benutzung der Deutschen Bücherei hat einen vielversprechenden Anfang genommen. In der ersten Woche nach der Eröffnung benutzten über 300 Personen den Zeitschriftcn-Lcsesaal; die Kriegsausstellung wurde von über 500 Personen besucht. An den Führungen, die regel mäßig vormittags stattfanden, nahm eine große Zahl von Besuchern von Leipzig und auswärts teil. Diese Besichtigungen, zu denen jeder mann freien Zutritt hat, finden werktäglich von >611—^12 Uhr statt. Außerdem wurden für Vereine usw. besondere Führungen veranstaltet, bei denen von seiten der Bauleitung und der Direktion Erläuterungen gegeben wurden. So besichtigte am 6. September der Sächsische In genieur- und Architektenvercin mit Damen in einer Stärke von etwa 80 Personen die Deutsche Bücherei, und am 14. September der Deutsche Frauenbund in einer Stärke von etwa 150 Personen. »Man sagt, daß . . . .« (»Oll ckit. quv. . . .«) Übersetzung aus »I^'Intran8l86artt« jPariss vom 12. August 1916. — »Welcher Beliebtheit sich die deutschen Ausgaben der alten Klassiker bei unseren Universitätsprofessoren erfreut haben, daran immer wieder zu erinnern, möchte fast überflüssig und unausstehlich scheinen. Diese wohlfeilen Ausgaben galten bisher als gut berichtigte, durch vollkommenste wissenschaftliche Gründlichkeit ausgezeichnete Texte. Um sich mit der Gedankenwelt ihrer großen Vorfahren vertraut zu machen, ließen Franzosen und Italiener die Vermittlung der Boches über sich ergehen. Befremdliche Abdankung der wissenschaftlichen Kritik der lateini schen Rassen und ihrer vormals wesentlich anders gearteten Ver leger! Jetzt endlich wird man gewahr, daß die deutsche Ausgabe keines wegs tadellos war und daß der Boche auch auf dieser« Gebiete, wie auf so vielen anderen unsre Leichtgläubigkeit und Vertrauensseligkeit gemißbraucht hat. Mit seinem Bluff hat er uns die willkürlichsten Auslegungen aufgedrängt. Mit Grundsätzen, die an sich zweifellos gut sind, die er aber in folge unbewußter Mannszucht »L la prusLienne« verwendet, hat er den Vorzügen einer gesunden klassischen Kultur eiu künstliches und trauriges Joch errichtet. Um endlich mit dieser einfältigen Knechtschaft zu brechen, ist man auf Anregung der Gesellschaft »Athen und Nom« im Begriff, eine italienische Vereinigung zu bilden mit der Aufgabe, eure nationale Ausgabe zu schaffen, die die Teubncrsche Sammlung ersehen soll. Die Akademien und Verlagshäuscr senden ihre Beitrittserklärungen. Und wir? Wünschen wir bei uns kein ähnliches Vorgehen? Worauf warten wir?« Auch ein »Schriftsteller«. (Nachdruck verboten.) - Vom Land gericht Trier ist am 29. Mai der »Schriftsteller« Willy Streng wegen Diebstahls und Betrugs zu 2 Fahren 1 Woche Gefängnis ver urteilt worden. Der Angeklagte ist, wie es im Urteile heißt, ein junger liederlicher Bursche, der, ohne eine regelmäßige Beschäftigung zu haben, längere Zeit bei seinem Vater gelebt hat. Der Vater ver waltete in dem Orte L. die Kirchenkasse. In der Zeit von April 1913 bis Dezember 1914 hat der Angeklagte nach und nach 8—10 000 ./i aus dieser von seinem Vater verwahrten Kirchenkasse gestohlen. Das Geld hat er in öurchschmärmtcn Nächten vergeudet. Auch sein mütter liches Vermögen ist dadurch zum großen Teile aufgebraucht worden. Von Frühjahr bis Dezember 1914 hat der Angeklagte außerdem Pacht gelder für die Kirche im Betrage von zusammen 200 .-// von den Päch tern in Empfang genommen und für sich verbraucht. Sein Vater hatte ihn weder stillschweigend noch ausdrücklich dazu ermächtigt. Der An geklagte bewog die Pächter zur Hergabe der Gelder dadurch, daß er ihnen in Abwesenheit seines Vaters vorspiegelte, sie könnten an ihn bezahlen. Dabei hatte er die Absicht, die Gelder für sich zu behalten. Notbetrng wurde nicht angenommen, da der Angeklagte das Geld nur zur Befriedigung seiner unberechtigten Bedürfnisse verwendet hatte. Die Revision des Angekagten, die sich in der Hauptsache gegen die Ver neinung des Notbctrugs richtete, wurde vom Reichsgericht als unbe gründet verworfen. 1^. Gründung eines Vereins zur Förderung der Deutschen Zcntral- bibliothek für Blinde in Leipzig. — Am 9. September nachmittags 6 Uhr fand in Leipzig im Sachsenzimmer des Deutschen Buchge- werbchauses, Dolzstraße 1, eine Versammlung statt. Zweck der Versamm lung war die Gründung eines Vereins zur Förderung der Deutschen Zentralbibliothck für Blinde zu Leipzig. Von den Kriegsbeschädigten sind die erblindeten gebildeten Offziere und Mannschaften am schlimm sten daran. Gewiß wird für ihr leibliches Wohl gesorgt, nicht aber für ihr geistiges. Ihnen kann nur durch Blinden-Literatur geholfen wer den, die es schnell zu schaffen gilt und die in ihr Dunkel einzig und 1211
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