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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 205, 4. September 1916. deutender. Rur in der Wiederholung liegt der Erfolg; man mutz sich daran gewöhnen, den Buchhändler zu Rate zu ziehen und mit ihm zusammen zu arbeiten. Durch etwaige Nichterfolge, die auch nicht ausbleiben werden, darf man sich nicht abschrecken lassen. Wenn das Publikum sieht, datz der Buchhändler am Orte rührig ist und bei jeder sich bietenden Gelegenheit hervor- tritl, nicht aufdringliche, aber ständige Reklame macht, so wird es auch gern im Bedarfsfälle auf ihn znrnckgrcisen. Gelegenheiten sind für diesen Zweck überall genügend vorhanden, man mutz sie nur auszunützen verstehen. L. V. Kleine Mitteilungen. Neue bosnische Briefmarken. — Bosnien hat neben den bekannten Wertzeichen fiir die allgemeine Kriegsfürsorge soeben neue Marken zu 7 und 12 Heller in Größe der Kronenmarken ausgegeben, deren Mehrertrag von je 2 Heller dem bosnisch-herzcgowinischen Fonds fiir Kriegsinvaliden zuflicßen soll. Die Markcnbilder, das eine grün, das andere karminfarben, zeigen einen Kriegsinvaliden und einen von einem Mädchen geführten Blinden. Schreibhefte in Bayern. — Der Verband Deutscher Papier- und Schreibwaren-Händler (Sitz Würzburg) richtete am 13. Mai an das bayerische Kultusministerium die mit Begründung eingcreichtc Bitte, »das Kultusministerium wolle bei der eingctrctenen Verteuerung der für die Schreibhefte erforderlichen Noh- und Hilfsstoffe für die Dauer dieser Teuerung eine angemessene Erhöhung der Preise für Hefte cintrcten lassen«. Diese Bitte wurde vom genannten Ministerium am 26. Mai wie folgt beschickten: In Würdigung des Umstandes, daß infolge des Krieges die Her stellung von Papier erschwert und der Papierpreis erheblich in die Höhe gegangen ist, wird für die Dauer dieser Preissteigerung ge nehmigt, daß Schulhefte für Volksschulen zum Verkaufspreis von 10 statt 5 nur Bogen holzschliffreien Kanzleipapiers, von dem 1000 Bogen 12 lips wiegen, enthalten. '(»Der Papicrhändler« vom 12. August.) Der Fontancprcis für junge Autoren, gestiftet, um den — nach Meinung des Preisrichters — jeweils wertvollsten Noman des Jahres zu fördern, ist diesmal einem jungen im Lazarettdienst stehenden Arzt verliehen worden, dem Dichter Alfred Döblin für seinen Noman »Die drei Sprünge des Wang-lnn«. Preisrichter war in diesem Fahr Herr Erik Ernst Schwabach. Ein musikalischer Fund. — Unter dieser Spitzmarke geht folgende Mitteilung durch die Blätter: Ein musikgcschichtlicher Fund ist dem Nostocker Musikgclehrtcn Prof. Albert Thicrfelder geglückt. Er hat vor kurzem einen alten Druck vom Fahre 1610 entdeckt, der eine dem Brandenburger Nat ge- widmte Choralkomposition zu sechs Stimmen enthält. Der Komponist Martin Gramelow, der bisher unbekannt geblieben ist, scheint ans Oderbcrg zu stammen. Der Text beginnt: »Fch weiß, daß mein Er löser lebt. Ob schon viele Feinde mich plagen, doch will ich nicht ver zagen«. Thierfelder ist augenblicklich damit beschäftigt, die verschollene Koniposition wieder lebensfähig zu machen, um sic gelegentlich zu veröffentlichen. Hierzu druckt die Zeitschrift »Mnsikhandel und Musikpflege« die nachstehende interessante Mitteilung ab: Phantastische Preisansetznng, ungerechtfertigte Preistreiberei! — Der Mnsikabtcilnng der Königlichen Bibliothek in Berlin ist von einem bekannten Münchener Antignariat ein Einblatt-Druck angeboten wor den, für den nicht weniger als 1200 Mark netto gefordert werden. Was muß das für eine Seltenheit, für eine überaus wertvolle, bisher unbekannte Komposition eines großen Meisters sein! Es handelt sich aber um den scchsstimmigcn Choral »Ich weiß, daß mein Erlöser lebt«, den Martin Gramelovius, ein ganz obskurer Organist, im Fahre 1610 mit einer Widmung an den'Brandenburger Magistrat in der Weise hat drucken lassen, daß die sechs Stimmen auf dem einen Blatt nebeneinander gedruckt sind. Dieses großartige Opus ist kürzlich in Nostock entdeckt und von dort ans als ein großer musikgcschichtlicher Fund in alle Welt hinansposannt worden. Dabei hat bereits Gustav Wilhelm Teschner von diesem Choral eine Partitur handschriftlich an- aefertigt, die mit seinem Nachlaß vor Fahren an die Mnsikabtcilnng der Königl. Bibliothek zu Berlin gelangt ist, was bereits im Eitncr- Bl-rantwortllchcr Redakteur: E m i l T k, o m a 8. — Verlag: Ter Börsen Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der 1152 schen Qnellcnlexikon jedermann kundgetan worden ist. Übersehen hat Eitncr freilich, daß in derselben Bibliothek auch der Original-Druck von 1610 vorhanden ist. Sicherlich wird man jedem Antiquar einen berechtigten Gewinn, ja sogar 100 Prozent, gern gönnen: aber für einen solchen Druck, ivie das Gramelovinssche Blatt, 1200 Mark zu fordern, ist doch unerhört, tun so mehr, als ähnliche Einblatt-Drucke, die vier bis sechs Singstimmen nebeneinander gedruckt aufweiscn, in den Katalogen eines als lener bekannten Groß-Berliner Antiquars mit 8 Mark angesetzt sind, obgleich sie sonst nicht nachweisbar sind. A ltma n n. Berliner Akademie der Wissenschaften. — Fn der Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse der Berliner Akademie der Wissen schaften sprach Prof. Schottky über den Picardschen Satz. Es wird der Zusammenhang des Picardschen Theorems mit Canchys und namentlich mit Nicmanns Fnnktionen-Definition besprochen, und es werden einige Vereinfachungen des elementaren Beweises angegeben. Prof. E. Fischer berichtete über die Synthese des Phloretins, die er in Gemeinschaft mit Herrn Osman Nouri ansgcführt hat. Das Phloretin läßt sich aus seinen Spaltprodnktcn, dem Phloroglucin und der Phloretinsäure, wieder anfbauen. Prof. E. Fischer legte ferner eine Abhandlung über Jsomerie der Polypeptide vor. Sie enthält Be trachtungen über die verschiedenen Arten von Fsomeric und mehrere allgemeine mathematische Ausdrücke für die Berechnung der Anzahl der Formen. Die Ergebnisse werden auch auf die Protoine angewandt. Prof. Beckmann überreichte eine mit Herrn E. Bark bearbeitete wei tere Mitteilung über Seetang als Ergänznngsfnttcrmittel, er legte ferner eine Arbeit von Prof. Or. C. Nenbcrg in Berlin über Hydro- tropie vor. Darunter wird die Eigenschaft von gewissen Salzen ver standen, Substanzen, die an sich in Wasser wenig oder gar nicht lös lich sind, in wässrige Lösung überzuführcn. Prof. Penck berichtete über neuere Arbeiten zur geographischen Erforschung des osmanischcn Rei ches. Es ist eine Landesaufnahme geschaffen worden, welche Karten anfnchmen soll, und zwar in den Maßstäben 1:25 000, 1:50 000 und 1:200 000 je nach der Bedeutung des betreffenden Gebietes. Die Leitung liegt in den Händen von Erz. Mehemmcd Schcrki Pascha. Die Erforschung des Klimas soll organisiert werden. Die während des Krieges eingerichteten Feldwctterstationcn sollen nach Friedcns- schluß der zu schaffenden Organisation übergeben werden, mit deren Einrichtung der Professor der Geographie an der Universität Stambnl Dr. Obst betraut ist. Fhre Verteilung ist so günstig, daß durch zwei neue Stationen ein gleichmäßiges Stationsnetz für Kleinasien gewonnen würde. Fn der Sitzung der philosophisch-historischen Klasse sprach Prof. Sackmu »vom Christentum in der Pcrsis«. Es wurde das Christentum in der Persis, sein Ursprung besonders im Zusammen hang mit den Kriegen der Perser unter Sapores I. gegen die Römer und mit der Deportation syrischer Christen in die Stammprovinz der persischen Könige betrachtet. Die Sitze des Erzbischofs und der sieben Bischöfe der Kirche des Landes wurden nachacwicscn und im einzelnen die Lebensänßcrnngen dieser Christenwelt zwischen dem 3. und 13. Fahr- hnndcrt dargclcgt. Geh. Nat von Wilamowitz-Möllendorff legte sein eben erschienenes Werk vor: »Die Flias und Homer«. (Berlin 1016.) Filmpropaganda in Amerika für Deutschland. Der frühere amerikanische Generalkonsul in München, Gaffncy, der wegen seiner deutschfreundlichen Gesinnung aus dem Amte schied, hat jetzt auf seiner Fahrt nach Amerika eine große Anzahl von Filmen mitgenommen. Er will damit drüben wie der Obcrrichter Nippcrt, der für die amerika nische Ostpreußcnhilfc wirkte, eine große Filmpropaganda ins Werk setzen, um dort die Wahrheit über Deutschland zu verbreiten. Unter den Filmen Gaffucys, der sich im übrigen auch an der Wahlpropaganda für Hughes beteiligen will, sind zahlreiche Kriegsfilmc. PersonalimchrlAeil. Gestorben: an seinen am 25. Fnli auf dem Kriegsschauplätze erlittenen Ver letzungen Herr Felix Schloemp, Sohn des verstorbenen Verlagsbuchhändlers Edwin Schloemp in Leipzig, im Alter von 36 Jahren. Der Verstorbene, der kurz nach seiner Verwundung mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet wurde, hatte den Buch handel im Hause Beuuo Kouegcn in Leipzig von 1898—1001 erlernt und ist später vielfach schriftstellerisch hcrvorgetretcn (»Die meschuggene Ente«, Der perverse Maikäfer«, »Die 1'lber- Eute«, »Der tolle Koffer« u. v. a.). l> er c i n der Dcutickicii Biichsiäiiäler z» LcirMa, Deutsches ^B»ks>s,änälcrsian8.
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