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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1916
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- Deutsch
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^ 265, 4. September 1916. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. den Ehrentitel eines Volksschriftftellers, mit vollem Recht er worben. Vom süddeutschen Wandertrieb weit in der Welt her umgeführt, ließ er aus »Reiseerinnerungen an Frankreich« sein erstes Buch erwachsen, dem später Schilderungen über Italien und die Niederlande folgten. Als badischer Staatsgefangener konnte er Erinnerungen aus Festung und Gefängnis literarisch verwerten. Nach Berthold Auerbachs Tod <1882) hat er dessen Schwarz- Wälder Dorfgeschichten seine prächtigen Geschichten aus dem Le ben der Schwarzwaldbnrcn und deren Wibervolk beigesellt. Mit prächtigem Humor weiß er tiefen Ernst zu verbinden, dem sein Priesterberuf eine besondere Note gibt. Es sind Hcimatbücher und Volksbücher bester Art, die ihm den Namen eines Rosegger des Schwarzwaldes eingetragen haben. Zwei Schwarzwaldmaler, Curt Liebich und W. Hasemann, hat die Verlagsbuchhandlung als Illustratoren der Bücher Hans- jakobs beigezogen; auch Hugo Engl, der Illustrator einiger bei Bonz L Co. erschienenen Stieler-BUchcr, hat verschiedene Bände illustriert. Mit Liebich und Hasemann, beide aus Norddeutsch land »ach unserem schönen Süden «»gewandert, sei noch eines dritten norddeutschen Schwarzwaldmalers gedacht, Fritz Reiß', von dem der Stuttgarter Buchhandel, namentlich in seinen Zeit schriften, manches Bild veröffentlicht hat. In der ersten Doppel nummer des laufenden Jahrgangs der Monatsblätter des Ba dischen Schwarzwaldvereins findet sich eine warme Würdigung des am 27. November 1915 verstorbenen Künstlers, in der auch der Förderung gedacht wird, die er durch den Buchhandel und das Buchgewerbe erfahren hat: seiner Tätigkeit in jungen Jahren in den Werkstätten von Brend'amour in Düsseldorf und Hall berger in Stuttgart, wo er auf Holz zeichnete, für Schauenburg in Lahr, seiner Mitarbeiterschaft bei zahlreichen hervorragenden Verlagsunternehmungen als selbständiger Künstler in Karlsruhe, Leipzig und Stuttgart; der Firma Johannes Elchlepp in Frei- burg wird das Verdienst nachgerühmt, die Vervielfältigungen von Ölbildern und Aquarellen von Fritz Reiß durch ihre be kannten Postkarten allenthalben eingebürgert zu haben, die Deut sche Verlags-Anstalt brachte sein Prachtwerk »Lustiges aus dem Schwarzwald«. Auf die in Nr. 191 des Bbl. veröffentlichte Notiz über eine vorbildliche Statistik der Stuttgarter Verleger-Vereinigung sei auch an dieser Stelle hingewiesen. Sie wurde auch in den hiesigen Tageszeitungen veröffentlicht. Die neue Vereinigung hat sich damit in schöner Weise bei der dem Buchhandel ferner stehenden breiteren Öffentlichkeit eingeführt und damit einer seits öffentlich Zeugnis von einem befriedigenden Geschäftsgang des Stuttgarter Buchhandels abgelegt, andererseits einen neuen Beweis von Fürsorge für die Angestellten unseres Berufs ge geben. Nesenbächler. Kriegsausstellungen. Die Kunsthalle in Mannheim plant eine Reihe von Wander ausstellungen in Meiningen, Kassel, Hamburg, Bremen, Wies baden, Wien und anderen Orten über Kriegergräber und Krieger denkmäler. Die Hamburger Ausstellung soll am 15. September er öffnet werden, auf der gleichzeitig der Hamburger Kunstgewerbe verein eine Ausstellung Hamburger Arbeiten über dasselbe Ge biet beabsichtigt. Eine weitere Wanderausstellung, und zwar des Deutschen Museums in Hagen, findet zurzeit in Wilhelmshaven statt, wo der von dem Hamburger Garten-Architekten Leberecht Migge entworfene und ziemlich fertiggestellte Ehrengarten der deutschen Marine in den beteiligten Kreisen berechtigtes Aufsehen erregt, weist doch Migge ganz neue Wege, unsere Helden zu ehren. Za bisher aber nirgends die Rede gewesen ist, daß der! Buchhandel zur Mitarbeit an diesen Ausstellungen aufgefordert ^ wurde, so scheint überall von dem Ausstellen in Betracht kom-! inender Literatur und Zeitschriften abgesehen zu werden, we-! nigstens sieht die Kunsthalle Mannheim Verkaufsabteilungcn ^ nicht vor. Und das ist sehr bedauerlich. Wenn es den Ver-! legem nicht gelingen sollte, die Ausstellungsleitungen zu einer! besonderen Buchabteilung zu veranlassen, oder das Unternehmen für den Verleger an der Höhe der etwa zu stellenden Forderungen scheitern würde, so wäre es Aufgabe der Sortimenter, für eine entsprechende Buchauslage Sorge zu tragen. (Wenn das ange regte Buchhandels- und Werbeamt schon seine Tätigkeit ausge nommen hätte, so würde man dieses ohne weiteres mit der Aufgabe betrauen.) Am besten schließen sich die Sortimenter der einzelnen Städte für diese Ausstellungen zusammen, sofern nicht von vornherein einem einzelnen das alleinige Ansstellungs recht zugestanden wird. An Literatur dürste es nicht fehlen, denn fast in jeder Nummer des Börsenblatts werden Neuerschei nungen, die sich mit Kriegerdenkmälern und Kriegcrchrung be fassen, angezeigt. Das Ideal der etwaigen Buchabteilung wäre selbstverständlich die Verknüpfung mit einer Verkaussabteilung, über deren Einrichtung sich die Sortimenter mit einander zu ver ständigen hätten. Sollte eine Einigung nicht zustande kommen, so müßten zahlreiche Prospekte zum Mitnehmcn und Empfeh lungskarten der Sortimentsbuchhandlungen ausgelegt werden. Wenn aber eine Buchabteilung sich nicht ermöglichen läßt, so müßten die Sortimenter während der Dauer der Ausstellung eine besondere Ausstellung im Rahmen ihres Geschäfts veran stalten und durch Anzeigen und redaktionelle Hinweise in den Tageszeitungen auf ihre Ausstellung aufmerksam machen. Daß bei derartigen Anlässen in erster Linie Werke heimischer Künstler verlangt werden, braucht Wohl nicht besonders hervor gehoben zu werden. In einer Reihe von Zeitschriften sind bei spielsweise die Miggeschen Pläne behandelt und ausführlich be sprochen worden, so daß für Buchhandlungen an der Wasserkante gerade diese Zeitschristenhefte besonders absatzfähig wären. Da das buchhändlerische Ergebnis auf den Kriegsausstellungen des Roten Kreuzes doch wohl ein günstiges genannt werden kann, so stehen ähnliche Erfolge bei den anderen gleichartigen Aus stellungen zu erwarten, wenn auch solche über Kriegerdenkmäler und Kriegergräber einen Zuspruch, wie er den Kriegstrophäen be- schieden ist, nicht aufzuweisen haben werden. Im Mittelpunkte des öffentlichekt Interesses stehen jetzt Siedlungsbestrebungen und Maßnahmen gegen die nach dem Kriege drohende Wohnungsnot. Nicht nur auf baulichem Ge biete, sondern vor allem auf volkswirtschaftlichem sind hier wcrbe- und absatzfähige Gelegenheiten für den Buchhändler vorhanden. Aus allen Teilen des Deutschen Reiches liegen Nachrichten da rüber vor, daß Siedlungsgenossenschaften gegründet, daß Kriegersiedlungen angelegt, daß Maßnahmen gegen die Wohnungsnot in den Gemeinden, auf dem Lande und in den Provinzen getroffen werden, so daß also ein erhebliches Inter esse an der ins Fach schlagenden Literatur erweckt wird und schon zum Teil vorhanden ist, nicht nur bei den Bauinteressenten, als da sind Architekten, Bauunternehmer, Baustofflieferanten, Grund- und Hausbesitzer, sondern auch bei den Geldgebern jeder Art, bei Behörden und Gemeindevorständen. Auf der zur Zeit in Köln stattfindenden Ausstellung für Kriegsbeschädigten-Für- sorge ist diesem Teile der F-ürsorgebestrebungen besonders Rech nung getragen worden, so daß eine gewisse Vorarbeit von dieser Ausstellung geleistet wird. Wenn auch besondere Ausstellungen über Kriegersiedlungen usw. im Reiche sonst nicht stattsinden wer den, wenigstens liegen noch keine bestimmten Nachrichten vor, so könnte doch der Sortimenter die Planung einer Siedlung u. a. zum Anlaß einer besonderen Literatur-Ausstellung nehmen. Auch in diesem Falle müßten die Sortiments-Buch handlungen in den einzelnen Städten und Provinzen möglichst Hand in Hand arbeiten. Jedenfalls würde man auf diese Weise viel mehr Interessenten heranziehen können, als es durch An sichtssendungen auch im weitesten Maße geschehen kann. Ebenso liegen die Verhältnisse bei den zahlreichen Ausstel lungen der Kriegsbeschädigten-Fürsorge, die teils in größerem, teils in kleinerem Maßstabe fast überall veranstaltet werden. Es wird überhaupt Aufgabe des Sortimenters sein müssen, für das Buch als Ware zu werben, nachdem der Krieg mit dem Vorurteil, daß Bücher Luxus seien, gehörig aufgeräumt haben wird. Wo nur irgend Gelegenheit vorhanden sein wird, auf das Buch hinzuweisen, darf sich der Sortimenter diese nicht ent gehen lassen, sei der Anlaß auch ein noch so geringer und unbe- 11S1
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