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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1885
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1885
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- Deutsch
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o. 1470), Thesen, darunter Tetzels Thesen zu Frankfurt a. d. O. 1517, 1518 Eck gegen Carlstadt, 1519 Eck gegen Luther. Bücheranzeigen. In den Anfang der achten Abteilung unserer Einblattdrucke, welche die Varia enthält*), habe ich diejenigen gestellt, welche sich auf die Geschichte des Buchdruckes und des Buchhandels be ziehen. Die wertvollsten hierunter sind die Bücheranzeigen des fünfzehnten Jahrhunderts. Sie sind nicht nur in typographischer Beziehung wertvolle Raritäten, sondern sie sind auch bei dem außerordentlichen Mangel an einschlägigen Urkunden von besonderem Werte für die Geschichte des Buchhandels; frei lich nur dann, wenn sie mit Eifer und Besonnenheit durchforscht werden. Das ist bis jetzt wenig geschehen. Insbesondere die Arbeit von E. Kelchner, »Verlagskataloge deutscher Buchdrucker vor 1500«, in der deutschen Buchhändler-Akademie I. S. 560—588 ist durchaus ungenügend. Wer die unten besprochenen Anzeigen durchforscht, erkennt, daß der Buchhandel im fünfzehnten Jahrhundert sich so ent wickelt hat, wie man es erwarten muß. Die Bücher waren ein Produkt tüchtiger Arbeit, eine Ware; sie waren dazu oft sehr umfangreich und gewichtig, und von Werken, wie die Specnla des Vincentius genügten wenige Exemplare zu einer Wagcnlast. So wurden die Bücher wie die Ware behandelt. Mit den un zähligen übrigen Lastwagen fuhren auch solche, die mit Büchern beladen waren, in die fremden Städte. Während aber die anderen Verkäufer ihre Waren aushingen oder ausriefen, machten die Drucker Gebrauch von ihrer Kunst; sie druckten sich Anschlag zettel (meist mit derselben Schrift wie die feilen Bücher) und verteilten sie in jeder Stadt, wo sie feil hielten; deshalb wurde das Gasthaus oder die Privatwohnung, wohin sie die Käufer einluden, meist mit Tinte beigeschrieben. Wie heutzutage, so wurden auch damals eben vollendete größere Werke in besonderen Anzeigen angekündigt; jedoch war es natürlich selten, daß ein Verkäufer nur ein Buch mitfiihrte; vgl. Nr. 1 und 8 (2. 9. 21. 22). Auch Voranzeigen, um Kon- kurrenzdruckc zu verhindern, kamen vor; so Nr. 4; einfache Vor anzeigen sind Nr. 14 und 22. Näher lag es, ein neu er schienenes Buch anzupreisen, daran aber ein Verzeichnis anderer Drucke derselben Offizin zu reihen, welche bei dem betreffenden Verkäufer zu haben waren; vgl. Nr. 6 und 11 (2. 16 und wohl auch 9). Das einfachste war es allerdings, daß die Ver kaufsanzeige nur eine Liste der feilen Drucke des betreffenden Druckers enthielt; vgl. Nr. 3. 5. 7. 10. 12. 13. 17. (20?). Dies sind alles nur Buchdruckeranzeigen, d. h. Anzeigen von eigenen Druckerzeugnissen, welche allein der Drucker selbst oder sein Vertrauensmann verkauft. Dieses Verhältnis war sehr un bequem für die Drucker wie für die Käufer. Es war für beide gleich schwierig, ans diese Weise die Bücher nach vielen auswärtigen Orten zu senden, wie solche von den ver schiedensten Druckorten zu erhalten. Die Gelehrten wären auf die Druckerzeugnisse ihrer Nachbarschaft beschränkt oder für aus ländische Drucke zu umständlichen Umwegen gezwungen gewesen, die Drucker wären an Orten, wie Augsburg und Venedig, wo *) Darin z. B. zwei sehr alte Einblattdrucke: 1) per Sintderum 2ainsr äs RsutliuAeu: epistola L. Lsrudaräi äs moäo rsASnäi se et tamiliam (zwei verschiedene Ausgaben); 2) §r. ketraredas aä Dombar- äum a Lsrioo kat. Vits duius oomxsuäiosa ässeriptio: Ulms per lodaunem 2siusr äs RsutduZsu, schöne römische Schrift fast ohne Ab kürzungen, alfo ein Paradestück. Dann Os maFua proesritaU- dominum st proäißstosa sxlulio Loiiuo in j oollsstausa rerum msmoradilium. 1: Seltene Schrift, deren s wie die Zahl 8 aussieht; endlich deutsche und bayrische Spielkarten sase. XV in Holzschnitt rc. sie in Menge saßen und vieles druckten, bei bald mangelndem Absätze zu Grunde gegangen. Selbstverständlich wanderte die Bücherware bald denselben Weg wie die übrigen Waren, sie wurde Gegenstand des Handels. Dazu gingen viele Drucke reien mit reichen Büchervorräten zu Grunde; die vorhandenen Exemplare gingen natürlich in die Hände von anderen Druckern über, die so ebenfalls zum Handel kamen. Naturgemäß waren die Buchhändler zumeist auch Drucker. Es ist bezeichnend, daß das Verzeichnis Koburgers, der später einer der bedeutendsten Buchhändler war, das älteste derart ist (1479 Nr. 16), aus einer Zeit, wo sein eigener Verlag noch nicht bedeutend war. Diese bisher bestrittene Thatsache, daß auf einer Bücheranzeige die Erzeugnisse mehrerer Druckereien vereinigt waren, ist ebenso sicher für die beiden Venetianer An zeigen (Nr. 18 und 19). Ob nun sich mehrere Drucker in Venedig zusammen thaten und diese Anzeigen allein verschickten oder gemeinsam einen Agenten mit einigen Ladungen von Büchern herumziehen ließen, oder ob schon der Inhaber eines bestimmten Ladens die Büchersendungen und dazu die Anzeigen erhielt, das lehrt die Form dieser Anzeigen uns noch nicht. Sicherlich aber liegen in diesen Anzeigen (16. 18 und 19) schon ziemlich be deutende Anfänge des Buchhandels vor. 1) Mentelin, Straßburg ca. 1469. Anzeige der Summa Astensis. Diese Buchanzeige beginnt: »Volsntss smsrs Lummam vsrs amabilsm. ounstoraru asxsstibus insrito Zratiosam. vul- Aaritsr summa -Istsnsis nunouyatam«. Dann folgt eine lange Lobpreisung des Buches, die schließt mit Vsniant ack dospioium (folgt geschrieben: rum Wildslmum Lautrsibsr). Dt dabebunt largum vsuckitorsm. Mentelin hat diese Summa öfter gedruckt; die eine Ausgabe war 1469 schon gedruckt; die andere 1471 (vgl. unten zu Nr. 11). Leider hat Weigel nicht bemerkt, ob die Anzeige mit den Typen der ersten oder denen der späteren Ausgabe gedruckt ist. Auch die Anzeige selbst spricht nicht aus, ob der Drucker dieses Buch zum erstenmale druckte. Allein, wenn wir auch von Eggestein unten (Nr. 2) die Empfehlung einer späteren Ausgabe finden, so ist es doch zunächst wahrscheinlicher, daß eine so große Anzeige die erste Ausgabe eines Buches begleitete. Den Zweifel könnte der jetzige Besitzer dieser Anzeige wohl lösen. Den vollständigen Wortlaut haben Weigel und Zestermann, die Anfänge der Druckerkunst II. S. 438, und darnach Kelchner S. 564 gegeben. 2) LtrassdurZ, DAZsstsin sa. 1470. Anzeige der Bibel. Vir bons vsni st vicks quick noui oovAluti j naoionis. quick artis sudtilitatis. quick anti f quorum IsAis. quick nostri sristiauitatis. Dt qusckitsr ückss noai vstus prstsrsbat. ut Iratsr ambrosins in p(rsss)nti vsnckisasions sius msroantia plans lueicksqus ponit quam ab una parts biblia st ab alia auotoritatss utriusqus tsstamsnti populus aypsllabit. ^.ttamsn uc>u artis ealamo. ssck sxssllsntis artis inAsnio littsrarum trusionis imprsssionis sollaborata. Dollaoionata vero per viros slsAantissimos artium bumauarum imdutos Rsgistrata squiäsm. rubrisis. vsrsisulis punetis. ut sonstat omni in parts psroptims oompilata. (jua- proptsr si oui darum in korma littsrarum libros smsrs übst, vsnist. comparst in paucis. quos tamsn summa duius tbri in- oomparabili apprsoiari aut mitti ssribers sollizsrsqus valerst. Osmum msrsator sius darum ruatsriarum vsuckitor. in dospisio subsoripto ss oompstsntsm cksmonstrat. (folgt ge schrieben:) In äomo ckodannis lüpolä Diroa ckomum in qua vsn- äitnr sal. Original in München (Einblatt VIII, 1^). Diese schwülstige und fast unverständliche Anzeige soll zunächst die Ausgabe der Bibel ankünden. Aber nicht mit der fünfundvicrzigzciligen Bibel
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