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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1885
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- Deutsch
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5l26 Nichtamtlicher Teil. ^5 255, 4. November 1685. richteten Druckerei gegründet. 1818 ging das Geschäft in den Alleinbesitz von I. D. Sauerländer über, welchem 1855, resp. 1864 sein Sohn Heinrich Remigius folgte. Die Druckerei wurde 1867 an Mahlau L Waldschmidt abgetreten. Carl Zügel (geb. 1783 in Düren, ff 1869)*) gehört zu den allgemein beliebten Persönlichkeiten des deutschen Buch handels. Er bestand seine Lehrzeit in Berlin, kam 1808 nach Frankfurt, ward 1815 Teilhaber der Brönner'schen Buchhand lung daselbst und errichtete 1823 eine eigene Buchhandlung. 1849 ging das Geschäft an Franz und August Zügel, 1875, resp. 1883 an Moritz Abendroth über. Ollendorfs sprach liche Lehrbücher darf man als die bedeutendsten Verlagsartikel der Firma ansehen, die übrigens auch durch andere Verlags unternehmungen, z. B. eine Reihe von Kunstblättern, Zügels pookst sckiti- n sie. ihr selbständiges Wirken in nachahmenswerter Weise kundgab. Carl Zügel trat außerdem mit verschiedenen Gelegenheitsschriftcn, z. B. »Das Pnppenhaus, ein Erbstück in der Gontard'schcn Familie« ans Tageslicht. Moritz B. St. Goar (1800—52) gründete 1825 eine mit Antiquariat verbundene Buchhandlung, deren Teilhaber 1837 sein Bruder Isaak wurde. 1863 ging das Geschäft an des ersteren Sohn Ludolf über, während Isaak, teilweise auf den ehemaligen Verlag von König in Bonn gestützt, ein eigenes seit 1874 im Besitz seiner Söhne Ludwig und Moritz befind liches Geschäft gründete. Die von Joseph Rütten**) und vr. Löning 1844 ge gründete Litterarisch - artistische Anstalt möchten wir schon deshalb nicht unerwähnt lassen, weil der Verlag wichtige Goethe-Publikationen (Goethes Briefe an Frau von Stein, und Goethe-Jahrbuch) aufwcist und man nicht ungern daran erinnert wird, daß nächst Weimar Frankfurt die reichsten Goethe- Reminiscenzen aufzuweisen hat. Außerdem erschien hier das weltberühmte Buch: Hoffmanns Struwwelpeter. Seit 1879 sind Heinrich Oswalt und Gottfried Löning Besitzer des Ge schäfts. Karl August Andres 1828 in Frankfurt gegründete Musikalienhandlung ruft vor allem die Erinnerung an Johann Andrö (1741—99) ***) wach, berühmt als Opern-Komponist, Kapellmeister und Inhaber einer 1774 in Offenbach gegründeten Musikalienhandlung. In ähnlichem Ansehen stand Johann Anton Andrd (1775—1842) in Offenbach. Zu den berühmten Buchhändlern Frankfurts zählen wir schließ lich A. Hendschel, welcher, nachdem seine Post- und Eisenbahn- Kursbücher früher bei Carl Zügel erschienen, 1847 mit dem ein zigen, aber umso bedeutenderen Artikel »Hendschel's Telegraph« eine eigene Verlagshandlung begründete (seit 1862 sind E. und M. Hendschel Inhaber der Firma); und Ludwig Ravenstein, welcher, längst durch hervorragende kartographische Leistungen bekannt, 1866 eine geographische Anstalt in Frankfurt errichtete. Johann Valentin Meidinger und Wilhelm Jordan glauben wir im Gegensatz zu den genannten Selbstverlegern der Rubrik der mit dem Buchhandel sich befassenden Schriftsteller zuweisen zu müssen. Es soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, daß 1854 die Firma Meidinger L Sohn mit dem bemerkens werten Verlagsunternehmen »Deutsche Bibliothek auserlesener *) Vgl. Allg. deutsche Biogr. (W. Stricker) und Börsenblatt 1847. Nr. 72 (Didaskalia zum 50jähr. Jub.). **) Vgl. Börsenblatt 1878. S. 170. ***) Vgl. Allg. deutsche Biographie (v. Dommer). Romane« hervortrat, an welcher bedeutende Autoren wie Scheffel (Ekkehard), Otto Müller, Mügge re. mitwirkten. Auch das nahe Darmstadt hat manche wichtige buchhänd lerische Namen und Erinnerungen aufzuweisen. Wie schon er wähnt, gründete hier 1796, resp. 97 G. F. Hetzer eine Buch handlung. Bis 1834 hatte dieselbe I. W. Hetzer inne; 1834 —40 führte sie G. Jonghaus unter der alten Firma, dann unter seinem eigenen Namen fort. Seit 1870 wird der Verlag auf Rechnung von Jonghaus' Erben, das inzwischen auch mit Verlag verbundene Sortiment von August Klingelhoeffer fortgesetzt. Über den aus Schulz' Adreßbuch verschwundenen Buch händler C. W. Leske (1784—1837)*) dürften wenige Notizen angebracht sein. Er kam, der Sohn eines Leipziger Professors, 1798 zum wackeren Hetzer in Gießen in die Lehre. Schon mit 17 Jahren wurde er Geschäftsführer von dessen Filiale in Darm stadt, 1806 Associe desselben. 1821 fand eine Trennung zwischen Leske und Hetzer Sohn statt. 1823 errichtete ersterer eine Druckerei, 1830 mit anderen eine deutsche Buchhandlung in Paris. 1832 trat er das Sortiment an Pabst ab. Der Ver lag hatte manche wichtige Erscheinung aufzuweisen. Ein unscheinbares Verlagsverzeichnis vertritt in Russells Katalog die 1831 von G. G. Lange errichtete Verlagshandlung; dennoch verdient dieselbe allein wegen der aus ihrem Kunstinstitut hervorgegangenen ausgezeichneten und massenhaft verbreiteten An sichten aller sehenswerten Gegenden Deutschlands unbedingt Er wähnung. Nach Russell ist seit 1876 Friedrich Lange Inhaber des Geschäfts. Aus Schulz ist die Firma verschwunden. Johann Philipp Diehl**) sei als Hauptrepräsentant einer gleichfalls bedeutenden Firma genannt. Er trat 1834 in das väterliche Geschäft ein (nach Metz 1834 von C. Diehl ge gründet), dessen Verlag er bis heute innebehalten, während das Sortiment 1869 an Arnold Bergsträßer überging. Dem Berlage gehören bedeutende Autoren, wie Curtman, Giebel, Hoffmann, Kenngott, Rinck, Ritsert rc. an. Hauptnachfolger von Leske wurde 1857 Eduard Zernin, dessen Verlag außerdem durch Werke aus dem Verlag von C. Aue (früher Franz Köhler) in Stuttgart bereichert wurde. Militä rische, theologische, pädagogische und juristische Werke sind in diesem Verlage hauptsächlich vertreten. (Fortsetzung folgt.) Miscellcn. Vom Kolportage-Buchhandel. — Der »Verein deutscher Kolportage-Buchhändler in Dresden« hielt am 28. v. M. eine Versammlung ab, zu welcher Vertreter der gleichen Vereine Berlin, Leipzig, Magdeburg, Leobschütz erschienen waren. Verhandelt wurde über eine Petition an den Reichstag, welche um Auf hebung der gesetzlichen Bestimmung betreffs Führung des Druck schriftenverzeichnisses bittet. Herr Malzahn-Berlin erstattete den Bericht in dieser Angelegenheit. Die zahlreiche Versamm lung beschloß gegen vier Stimmen diese Petition abzusenden. — Im weiteren Verlauf der Verhandlungen wurde gegen die im Kolportage-Buchhandel fühlbar auftretende Schleuderei Stellung genommen und beschlossen, die Schleuderer namhaft zu machen und denselben ihre Bezugsquellen zu sperren. — Die nächste größere Versammlung von Vereinsgenossen wird in Leipzig ge legentlich nächster Ostermcsse stattfinden. *) Vgl. Börsenblatt 1837, No. 94, 98 (Großherzogl. Hess. Ztg.) **) Vgl. Börsenblatt. 1884. No. 198 (E. Zernin).
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