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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1885
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- 1885-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1885
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- Deutsch
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5052 Nichtamtlicher Teil. HL 242, 19. Oktober 1885. Katalog ausweist, eine nicht unbedeutende Menge größerer und kleinerer Werke, vorzugsweise auf dem Gebiete der Theologie, der Schul- und der Jugendschriftlitteratur. Dem Katalog geht ein Vorwort von 1867 und ein solches vom August 1885 voran, welchen wir noch folgende Mit teilungen über die Geschichte der Begründung und Entwickelung dieser Firma entnehmen. Die Firma Velhagen L Klasing wurde am 12. August 1835 begründet, indem August Klasing an diesem Tage in das seit zwei Jahren bestehende Geschäft von August Velhagen eintrat*). A. Velhagen, Sohn eines Stiftsamtmanns in Quernheim bei Bielefeld, geboren am 4. Oktober 1809, hatte seine Schulbildung auf dem Bielefelder Gymnasium empfangen und begründete 1833 nach Absolvierung seinerLehrzeit(l829 —1831) bei I. D. Sauer länder in Frankfurt a./M., in Bielefeld eine Sortimentsbuch handlung unter seinem Namen. A. Klasing, Sohn einer bemittelten Handwerkerfamilie, 4 Tage später geboren als Velhagen und gleich wie dieser Schüler des Bielefelder Gymnasiums, erlernte den Buchhandel von 1825—1829 bei Wilh. Starke in Chemnitz, wo er hauptsächlich mit Bindfadenknüpfen, Liniicren, Journalwechseln und ähnlichen Arbeiten beschäftigt wurde, die ihm aber wenigstens viel freie Zeit ließen, seinen Drang nach litterarischer Aus bildung zu befriedigen. Nachdem er noch einige Zeit bei I A. Barth in Leipzig, C. G. Kunze in Mainz und A. Marcus in Bonn als Gehilfe thätig war, entschloß er sich seinen eigenen Herd zu gründen und entschied sich für Münster, ließ sich aber von seinem ehemaligen Mitschüler Velhagen be stimmen, im August 1835 in dessen Geschäft als Teilhaber einzutreten, von wo ab die Firma Velhagen L Klasing lautet. Der Entschluß war von beiden Teilen kühn; denn Bielefeld war damals ein unbedeutender kleiner Ort mit 6000 Einwohnern. Dazu bestand daselbst bereits seit achtzehn Jahren eine andere Buchhandlung; aber die beiden Anfänger gedachten sich ja auch gar nicht auf das magere Gebiet des Sortimentshandels zu beschränken, ihr Sinn stand vielmehr nach dem Verlagshandel mit seinen goldenen Früchten. Auf dieses unbegrenzte Feld ge dachten sie ihre Kräfte vorzugsweise, allerdings unter sorgsamer Fcsthaltnng des Sortiments, zu richten. Trotz der ungünstigen Lage ihres Ortes, in dem nicht einmal eine ordentliche Druckerei sich befand, die ein sauber aus gestattetes Buch hätte drucken können, und obgleich ihnen zum nachhaltigen Verlegen nur ein mäßiges Kapital zu Gebote stand, ließen die beiden strebsamen Buchhändler doch den Mut nicht sinken, sondern betraten vielmehr die sich selbst vorgezeichnete Bahn in überlegter Weise. Zuerst wurde ein Teil des vor handenen Kapitals zur Etablierung einer neuen Druckerei ver wendet, in der die Verlagswerke hergestellt werden sollten. Gleich das erste Unternehmen, das »Nusss Iranyais«, das unter der mit hohem Honorar gewonnenen Redaktion des Pro fessors O. L. B. Wolfs aus Jena erschien, schlug mit einem die kühnsten Hoffnungen übersteigenden Erfolge ein, so daß die Inhaber schon 1837 die Leipziger Ostermcsse persönlich und wohllegitimicrt besuchen konnten. Die Verlagsunternehmungen gingen nun fort, meistens natürlich von lokalen und nachbarlichen Autoren und auch häufig mißglückend, bis dann einzelne größere Verlagswcrke Erfolg hatten, deren Autoren aus weiterer Ferne hcrangezogen worden; ein Beweis, daß die kleinstädtischen Unter nehmer nicht ohne verlegerische Anlage waren. Daneben wurde auch das Sortiment mit Sorgfalt und Eifer betrieben, konnte aber nur langsam und geduldprüfend zum Wachstum gebracht werden, da der Boden zu mager war. Als nach Verheiratung der beiden Besitzer im Jahre 1839 und 1840 die Ausgaben immer größer wurden, ergriff man mit Freude die Gelegenheit, durch Übernahme einer Hauptagentur der Feuerversicherung Colonia Ausgaben und Einnahmen in ein gleiches Verhältnis zu bringen. Das verhängnisvolle Jahr 1848 traf das Geschäft in schwerer Bürde, da die wachsen den Verlagsunternehmungen das Anleihen größerer Kapitalien nötig gemacht hatten; aber auch diese Krisis wurde überstanden, und Sortiment, Verlag und Druckerei gingen von nun an mehr und mehr einer Zeit nutzbringenden Gedeihens und Weiterblühens entgegen. Heute beschäftigt die Buchdruckerei, in welcher mit 11 Schnell pressen und zwei Handpressen gearbeitet wird, etwa 40 Setzer, 9 Stereotypeure, 8 Maschinenmeister und entsprechendes Hilfs personal; im ganzen etwa 100 Personen. Das Daheim, die Kartenwerke und ein Teil des Buchverlages werden in Leipziger und anderen Druckereien hergestellt. Zu den beiden noch lebenden Begründern der Firma, A. Velhagen und A. Klasing sind als Teilhaber hinzugetreten Otto und Johannes Klasing und Wilhelm Velhagen, Söhne der vorgenannten, von denen Otto Klasing seinen ständigen Wohnsitz in Leipzig hat. Der Katalog enthält besonders in seinem Vorwort, dem wir vorstehenden Bericht entnommen haben, noch gar manches interessante und lesenswerte, und möchten wir denselben allen Fachgenossen zur Lektüre empfehlen. I. Braun. kkuu, ILin-I , äas öuest dorüdmlsi- LuodiiLucklor. Lins LarninInnK von Lsbsnsbilcksrn bsrübrntsr Nünnsr. Nit 6 kortraits. §r. 8". VI, 152 8. I-sipriA 1885, Lurl Lr. klau. kreis 3 §sl>. 3 75 Das Erscheinen eines abgerundeten, zugleich für Fachge- genossen wie für das große Publikum bestimmten biographischen Werkes, welches eine Reihe buchhändlerischer Hauptgrößen — um uns eines nicht ganz ungewöhnlichen Ausdrucks zu bedienen — zum Gegenstände der »Belehrung und Unterhaltung« macht, darf wohl namentlich von seiten des Buchhandels als ein um so erfreulicheres Ereignis begrüßt werden, als ja leider einige ähnliche Werke schon nach dem Erscheinen der ersten Lieferungen ins Stocken gerieten, andererseits von den wertvollen Porträts nebst Biographieen der »Jllustrirten Zeitung« (deren bislang sechsundzwanzig erschienen) unseres Wissens keine Separataus gabe existiert, — beides freilich kein Wunder bei der bekannten persönlichen Bedürfnislosigkeit der Buchhändler für Bücher, na mentlich der von Berufsgenossen verfaßten. Der Verfasser hat cs sich zur Aufgabe gemacht, lebenstreue Bilder von fünfzehn besonders hervorragenden Vertretern des Buchhandels zu entwerfen, und es ist ihm dies, wenn er auch Pinsel und Farben nicht immer mit Meisterschaft beherrscht, im ganzen recht gut gelungen. Zu bedauern ist nnr, daß — ver mutlich in dem Bestreben, das Buch noch rechtzeitig auf den Weihnachtsmarkt zu bringen — eine ganze Reihe fataler Druck fehler und sonstiger Versehen sich eingeschlichen haben, fatal, so weit es sich um das große Publikum handelt; denn der Buch händler und Litterat wird dergleichen tückische Fehler (wie S. 24 Trithenius statt Trithemius, S. 55. 56 Rothanker statt Noth- anker, S. 59 Hettstädt statt Helmstedt u. a.) stillschweigend korrigieren, ebenso bei Anführung der »Allgemeinen Zeitung« neben Stuttgart und München als Verlagsort vor allem Augs burg (1816 — 82) einschalten. *) S. Börsenblatt 1835, Nr. 40. S. 1128.
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