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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-09-02
- Erscheinungsdatum
- 02.09.1916
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- Deutsch
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204, 2. September 1916. Redaktioneller Teil. seinem ursprünglichen Zustande mit kasemattartigen Gewölben! ist, bietet einen ganz ausgezeichneten Raum für eine derartige i Ausstellung, die mit ihren Waffen und Kriegsgeräten Erinne- ^ rungen Hervorrust an die Waffen und Trophäen der sächsischen ^ Armee, die einstmals hier lagerten. Es ist nicht meine Absicht, die Ausstellung in ihrem ganzen Umfange zu beschreiben! das würde nicht in den Rahmen dieser Zeitschrift passen. Deren Leser interessiert Wohl hauptsächlich die Abteilung »Kriegsliteratur«, über die einiges Nähere mitgeteilt sei. Schon als der Plan erwogen wurde, in Dresden eine Kriegs ausstellung zu veranstalten, dachte man daran, eine besondere Abteilung für die ja sehr an Umfang zunehmende Kriegsliteratur cinzurichten, doch ruhte die Sache dann eigentlich bis kurz vor der am 31. Mai erfolgten Eröffnung. Ich erhielt den Auf trag, auf Grund der Erfahrungen, die ich in der Dresdner König lichen Bibliothek mit der Kriegsliteratur gemacht hatte, die dort sehr gut vertreten ist, eine Liste der meistbenutzten und wünschens wertesten Schriften zusammenzustellen, die dann von den betreffen den Verlegern erbeten werden sollten. An der Hand des hand schriftlichen Sonderkatalogs der im Bibliothekslesesaal ausge stellten Kriegsbibliothek und des Sonderabdrucks aus dem Hin- richs, der recht viel enthielt, was die Kgl. Bibliothek nicht besitzt, aber leider nur bis Ende Dezember 1915 reichte, stellte ich die Titel der Werke zusammen, die besonders lehrreich und inter essant für das aus allen Ständen zusammengesetzte Publikum seiu sollten. Diese Liste fand auch den Beifall des für die lite rarische Abteilung zuständigen Mitgliedes des Komitees. Es wäre bei der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen, die gewünsch ten Publikationen zu erhalten, wenn nicht Herr Professor Schramm, der Direktor des Buchgewerbemuseums, freundlichst geholfen und die Bitten um Überlassung der Bücher den einzel nen Verlegern übermittelt hätte. Allerdings haben nicht alle Verlagsfirmen unseren Wünschen entsprochen, dafür ist aber viel, vor allem nach dem 31. Dezember Erschienenes und nicht mehr im Hinrichs Verzeichnetes gekommen, was als Ergänzung sehr erwünscht ist. Noch heute kommen ab und zu Neuigkeiten, so das; infolge der Beschränktheit des Platzes ältere, nicht mehr ganz aktuelle Werke zusammengerückt werden müssen. Trotzdem gab es manche Anstände, militärische Transporte verzögerten die An kunft der Bücherkisten, noch am Morgen des 31. Mai arbeiteten wir am Verzeichnen und Auslegen der Schriften, aber dann war auch alles fertig, und die Abteilung erntet je länger, desto mehr Aner kennung. Zugrundegelcgt wurde im allgemeinen das System des Hinrichs, wenn auch einige Abweichungen aus technischen Gründen sich nötig machten. Betritt man, dem Führer folgend und von den Kojen »Kriegsbuchkunst und Kriegsdruck« kommend, unsere Abteilung, so erblickt man zunächst am Kopfende unseres leider nicht beson ders gut belichteten Raums eine große Tafel, auf der einzelne Prachtwerke, wie die Kriegsalbums der Lustigen Blätter, Hengelers köstliche humorerfüllte farbige Blätter »Aus einem Tagebuch«, die Illustrierte Kriegs-Chronik des Daheim, einzelne Kriegszeitungen, der Debessche Kriegsatlas, die Kriegslcse, Deutsche Arbeit, L. Kochs Skizzen am Jsonzo, Friedrich Naumanns und Gertrud Bäumers Kriegs- und Heimat-Chronik u. a. ausgelegt sind. Die eben erwähnten Werke finden außerordentliche Beachtung und sind fast ununterbrochen in Benutzung, wobei allerdings diese Kindern untersagt ist, da gerade jene kostbareren Bücher sonst zu sehr leiden würden. Im 1. Schrank neben der Tür beginnt nun die syste matische Aufstellung der Kriegsschriftcn mit der Gruppe I: Kriegsereignisse und Militärwesen, an die sich Gruppe II schließt: Politik, Wirtschaftsleben, Kultur, Geistesleben. Diese beiden sind die am reichsten beschickten Abteilungen, sie sind, wie alle übrigen, in sich alphabetisch nach den Verfassernamen oder Stich worten geordnet. Es ist nicht möglich, alle Verleger zu nennen, die ihre Werke zur Verfügung stellten, alle Autoren anzuführen, denen wir begegnen. Ich greise ganz willkürlich einige heraus: Belgische Aktenstücke 1905—14, Lllgenfeldzug unserer Feinde, Baden-Powells berüchtigtes Buch Meine Abenteuer als Spion, Der deutsche Krieg in Feldpostbriefen, die sehr beliebten Montanus-Bücher sowie die des Dachauer Gelben Verlags, Ruhls Uniform-Tafeln, Borkowskys Heiligen Krieg, Franckhs Chronik des Weltkriegs, sowie Des deutschen Volkes Kriegstagebuch (Reclam), Clemenz' Kriegsgeographie, Chamberlains und Karl Lamprechts vielbegehrte Schriften, Eduard Engels Tagebuch 1914-15 lWestermann), Die Beschießung der Kathedrale von Reims, Colzes Deutsche Kraft, In den Gluten des Weltbrandes, Junkers Dokumente zur Geschichte des europäischen Krieges, die Kriegsberichte aus dem Großen Hauptquartier und die öster- reichisch-ungarischen Kriegsberichte aus Streffleurs Militärblatt, Legten und Thtmme, Die Arbeiterschaft im neuen Deutschland, Weyers Taschenbuch der Kriegsflotten, Zum geschichtlichen Ver ständnis des großen Krieges, u. a. Ganz besonders möchte ich auf ein Schriftchen Hinweisen, das im Buchhandel nicht zu haben ist und sehr selten werde» wird: 1866—1916. 7. April. Die Feier des goldenen Militärjubiläums des Herrn Gcneralfeldmarschalls von Hindenburg im Hauptquartier Ost. Nun ohne die Buchtitel nur die Namen der bekanntesten Autoren: Fendrich, Ganghofer, Gottberg, Grothe, Sven Hedin, Helfferich, Hettner, P. O. Höcker, Immanuel, Jacobskötter, Kirchhofs, Kjellön, Erich Marcks, Ad. Matthias, v. Mücke, Hugo Münsterberg, Friedrich Naumann, Prinz Oskar von Preußen, Penck, Pflugk-Harttung, Potthoff, Graf Reventlow, Rohrbach, Theodor Schiemann, Strobl, F. v. Zobeltitz. Auf die Schriften dieser Gruppen I und II konzentriert sich das meiste Interesse, was ja auch verständlich ist. Die folgen den zwei sind bedeutend geringer im Umsang: III. Kriegsge setze und Rechtsverhältnisse, und IV. Seelsorge und Erbauliche Schriften. Aus jener seien nur angeführt: Bendix, Bürgerliches Kriegssonderrecht, Kriegsgesetze des Deutschen Reiches (Reclam) und die Kriegs-, Zivil- und Finanzgesetze (Guttentag), aus dieser seien lediglich die Autoren Dryander, Hunzinger, Lhotzkh und Traub genannt. Sehr gut und reichhaltig ist dann wieder Gruppe V: Schöne Literatur und Kunst. Auch hier mögen einige Autornamen ohne Titel ihrer Werke genügen: I. Bab, Ettlinger (—Karlchen), Greinz, R. Herzog, Hochstetter, Nanny Lambrecht, A. de Nora, Presber, Salzer, Schmidlbonn. Hierher ge hören auch die famosen »Kriegsfahrten deutscher Maler«, die sehr viel cingesehen werden, ebenso wie L. Kochs obenerwähnte Skizzen vom Jsonzo. Aus raumtechnischen Gründen wurde nun zwischen Gruppe IV und V eine Unterabteilung eingeschoben, die Sammelschristen, die im Ganzen ausgestellt worden sind. Hier seien verzeichnet: Deutsche Kriegsschriften, Länder und Völker der Türkei, Hrsg, von Hugo Grothe, Finanzwirtschaftliche Zeit- fragcn, Kriegspolitische Einzelschriften, Perthes' Schriften zum Weltkrieg, Kriegswirtschaftliche Untersuchungen aus dem In stitut für Seeverkehr und Weltwirtschaft an der Universität Kiel, Flugschriften des Dürerbundes, Vorträge für die Kriegszcit, Zwischen Krieg und Frieden, Stimmen der Zeit (Feldausgabe), Bonner vaterländische Reden und Vorträge während des Krie ges. Auch diese Sammlungen werden viel gelesen. Einige andere Sammlungen wie die Ullstein-Bücher, Langens Kriegsbücher, Velhagen L Klasings Aus den Tagen des großen Krieges, Tor nisterhumor haben Platz gesunden auf einem Tische am Kopf ende der für den sofort zu erwähnenden Lesestoff-Ausschuß reser vierten Tafel. Die bei Hinrichs in Gruppe 8 verzeichneten Karten haben wir ausgelegt aus einem großen Tisch, dessen Be leuchtung leider sehr viel zu wünschen übrig läßt. Hier seien die ausstellenden Firmen genannt: Dietr. Reimer, I. Perthes, G. Fretag, Velhagen L Klasing, Mittelbach, Wagner L Jedes, C. Flemming, die ihre ohne Ausnahme hervorragenden Verlags- Werke zur Verfügung stellten. Einige Karten sind auch an der Kojenwand in der Nähe des einzigen, wenn auch großen Fen sters angebracht, wo sie gebührende Beachtung finden. In der Längsachse des Raumes steht nun eine lange Tafel, auf der der »Landcsausschuß zur Versorgung der sächsischen Truppen im Felde mit Lesestoff« je ein Exemplar der von ihm in vielen Tau senden hinausgesandten zahlreichen Schriften aufgelegt hat. Auf den aufgeschlagenen Klappfächern dieses, nebenbei bemerkt recht wertvollen alten Tisches liegen die unübersehbaren Kriegsmusi kalien, die ihre Verleger hier dem Publikum in empfehlende Erinnerung bringen. Aus dem Mitgeteilten geht hervor, wie groß die ausge stellte Literatur ist, wie viel Anregung sie dem besuchenden Publi- 1147
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