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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1880
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- Erscheinungsdatum
- 10.11.1880
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- Deutsch
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der vereinigten Niederlande (1801) und seine Gedichte (1807) bei Crusius. Nach 46jähriger gesegneter Thätigkeit zog sich Crusins aus die von seinem Onkel, dem Kammerrath Crusius, ihm vererbten Güter, Sahlis und Rüdigsdorf, zurück und überließ das Ge schäft im Jahre 1808 dem Großvater des jetzigen Besitzers, Friedrich Christian Wilhelm Vogel, seinem langjährigen Mitarbeiter, der dasselbe unter der noch jetzt bestehenden Firma bis 1836 führte. Vogel begründete neben dem Verlagsgeschäfte eine, namentlich auch für die Herstellung orientalischer Werke trefflich eingerichtete Druckerei, sowie ein ausgedehntes Com missions- und Sortimentsgeschäst, und verlegte später das Geschäft in das von ihm erworbene, an der Poststrabe Nr. IS gelegene, jetzt B. G. Teubncr'sche Grundstück. Er brachte die altberühmte Dieterichsche Buchhandlung in Göttingen durch Kauf in seinen Besitz und hatte sich so ein weites Feld sür seine rastlose Thätig keit geschaffen, das gute Früchte trug. Mit seinen Autoren unter hielt auch Vogel, wie die, in freundschaftlichstem Tone gehaltene, ausgedehnte Correspondenz bezeugt, die intimsten Beziehungen. Die Rechtschaffenheit und die joviale Liebenswürdigkeit seines Wesens erwarben und erhielten ihm die Achtung und Freund schaft seiner Geichästssreunde. Die Haupterzeugnisse seiner Verlagsthätigkeit sind noch heute gangbare Werke: A. Koberstein's Grundriß der deutschen Natio nalliteratur, in erster Auflage (1tz27) ein kleiner Octavband, er schien 1873 in 5. Auflage in 5 starken Bänden. W. Gesenius' Werke, darunter die Geschichte der hebräischen Sprache, 1815; dessen hebräisch-deutsches Handwörterbuch, erste Auflage 1812, 8. Auflage 1878; sein Ivesuurus. 3 Val. 1829—58; Franz Passow's griechisch-deutsches Handwörterbuch, dessen 5. Auflage in 4 Theilen 1841 — 57 erschien; de Wettc's Lehrbuch der hebräisch-jüdischen Archäologie (4. Ausl. 1864); Winer's Gramma tik des neutestamentlichenSprachidioms (7.Ausl. 1867); Matthiae's griechische Grammatik; Brocder's lateinische Grammatik (32. Aus lage 1870); I. E. Erdmann's Versuch einer wissenschaftlichen Darstellung der neueren Philosophie. 3 Bände. 1834—53. Die selbst unternommenen, wie die für fremden Verlag ge druckten orientalischen Werke, die in arabischen, syrischen, äthio pischen, phönizischen, Sanskrit-, Hieroglyphen-, koptischen, Keil schrift-, Zend-, hebräischen, griechischen, lateinischen Werken fast alle todten Sprachen vertreten, zeugten von der trefflichen Aus stattung der Vogel'jchen Druckerei. Zunehmende Kränklichkeit veranlaßte Fr. Chr. W. Vogel, die mehr und mehr ausgedehnten Geschäfte am 31. Deccmber 1836 seinem Sohne Friedrich Theodor Wilhelm Vogel abzu treten, weicher sie bis 1862, in den letzten Jahren von Göttingen aus, leitete, nach und nach aber die Druckerei, das Commissions- und das Sortimentsgeschäft wieder eingehcn ließ. Am 1. October 1862 übernahm der jetzige Besitzer, vr. Carl Lampe-Vischer, das Verlagsgeschäft unter Beibehaltung der alten Firma und verlegte das Geschäft nach der Königsstraße Nr. 10 (seit 1880 An der I. Bürgerschule No. 1 Part.). Sein besonderes Interesse sür die medicinische Wissenschaft veranlaßte ihn, mehr und mehr dem Verlage medicinischer Werke seine Thätigkeit zuzuwendcn. Neben 5 medicinischen Zeitschriften und 3 Jahresberichten, welche regelmäßig in dem Verlage erscheinen, nennen wir unter den größeren neueren Publicationen v. Ziemssen's großes Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie. 16 Bände. 1874; 2. Auflage 1875 u. ff. (Band 10. in 4. Auflage 1879); v. Ziemssen's Handbuch der allgemeinen Therapie. 4 Bände (lOTHeile). 1880; Hermann's Handbuch der Physiologie.-6 Bände. 1879; C. Hueter's Klinik der Gelenkkrankheitcn. 2. Auflage 1876; desselben Grundriß der allgemeinen und speciellen Chir urgie. 1880; v. Tröltsch's Lehrbuch der Ohrenheilkunde. 6. Auflage 1877; A. Weil's Handbuch und Atlas der topographi schen Percussion. 2. Auflage 1880; Birch-Hirschseld's Lehrbuch der pathologischenAnatomie. 1877; W.His' Anatomie menschlicher Embryonen mit Atlas; und dessen sonstige histologischen Werke rc. Außer diesen medicinischen Werken seien noch erwähnt: die von der historischen Commission in München publicirten „Histo rischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jahrhundert", herausgkgeben von R. von Liliencron. 5 Bände. 1869; I. H. H. Schmidt, die Kunstsormen der griechischen Poesie und ihre Be deutung. 4 Bände. 1868—72; Ferd. Justi's Handbuch der Zend- sprache. 1864; dessen „Bundehesh". 1868; C. Justi's Winckel- mann, sein Leben, seine Werke und seine Zeitgenossen. 2 Bände. 1872; Flügel's große Ausgabe des ILtLd al-k'ibrist. 1872; Ge senius' hebräisches Lesebuch. 11. Auflage; dessen hebräische Gramma tik. 22. Auflage 1878; K. Bartsch'z altsranzösische Chrestomathie. 4. Auflage 1880; dessen treffliche Uebersetzung von Dante's Göttl. Comödie. 3 Theile. 1877; von demselben herausgegeben Koberstein's Grundriß. 5. Auflage. 5 Bände. 1872—73; A. Ebert's allgemeine Geschichte der Literatur des Mittelalters im Abendlande. Band 1. 2. 1874. 80; B. Stade's Lehrbuch der hebräischen Grammatik. 1. Theil. 1879. Pcrjoimluachrichtcu. (?ost tsstuw.) Die Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft in Stuttgart feierte am 21 und 22. Sept. d. I. ihr 50jähriges Jubiläum. In Eßlingen s. Zt. als kleiner Tractat- verein gegründet, sich dann als „Evangelische Büchcrstistung" er weiternd, hat sich die nunmehrige „Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft" in diesem langen Zeitraum als ein respectables Verlags- und Sortimentsgeschäst hcrausgebildet. Namentlich sind es die Schriften der alten württemberger Bibel-Theologen, die von ihr neu aufgelegt und zu billigen Preisen verbreitet worden sind. Ein besonderes Verdienst hat sich dieser Verlag auch durch Heraus gabe von Luther's meisterhasten erklärenden Schriften, wie der Evangelien, Episteln, Psalmen, des Römerbriefs u. a. erworben. Und von den kleinen Schriften sei nur das bekannte und viel ver breitete „Christi. Vergißmeinnicht" erwähnt. — Die Betheiligung an der Festseier war eine in ihrer Art großartige. Außer den kirch lichen Behörden und Deputationen der verschiedensten Gesell schaften, die alle zur Vorseier ihre Glückwünsche darbrachten, waren bei der Nachfeier im großen Saal der „Liederhalle" wohl gegen rOOO Personen aus allen Ständen vereinigt. Galt nun diese Theilnahme auch nicht der Buchhandlung allein, so kommt sie ihr doch mit zu gute, und es dürste eine solche Protection im Buchhandel Wohl beispiellos dastehcn. In der von Pfr. Hofacker herausgegebenen Festschrift „Ein güldenes Jubiläum" wird in interessanter Weise das Wachsthum auch des buchhändlerischen Zweiges der Gesellschaft geschildert, und besonders die mit schwäbi schem Humor durchzogenen „Vorbilder aus dem Leben der Väter" sühren cs dem Leser zu Gcmüthc, daß wir es heutzutage glücklicher weise nicht bloß mit Entwicklungstheorien zu thun haben, sondern auch mit „Früchten von des Lebens goldnem Baum". — Möge der Jubilarin denn einst ein lOOjähriges Alter erblühen! LI. Der König von Italien hat der Firma Detken L Rocholl das Prädikat „Königl. Hofbuchhandlung" verliehen. Am 4. November ist in München in dem hohen Alter von 81 Jahren der ehemalige Ches der v. Scidel'schen Buchhandlung in Sulzbach, Herr Adolph v. Seidel gestorben.
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