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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-08-29
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^5 2»0, 29. August 1916. Trotz dieses Optimismus aber breitete sich die revolutionäre Bewegung immer weiter aus. bis schließlich im Frühjahr 190ö der gewaltsame Ausbruch ersoigte. In Liv- und Kurland wurden über hundert Gutshöse in Asche gelegt, eine grosse Anzahl Guts besitzer und Pastoren, und besonders viele Letten, die sich der Bewegung nicht anschlietzen wollten, schändlich ermordet. Handel und Wandel stockten, und erst nach der Niederwerfung der Revo lution blühte neues Leben überall auf. Etwas länger als zweihundert Jahre haben die Ostseepro vinzen jetzt zu Rußland gehört, und es ist der Regierung trotz vieler dahinzielendcn Versuche nicht gelungen, ihnen den deutschen Grundcharakter zu nehmen. Letten und Esten mögen sich noch so deutschfeindlich zeigen, es hilft ihnen nichts: was sie an Kultur vor den übrigen Völkern Rußlands voraus haben, das verdanken sie den deutschen Herren und ihrer Fürsorge — nicht den rus sischen Eroberern. Auffallend ist es, daß seit Katharina II. eine gewisse Regel mäßigkeit im Wechsel der Behandlung der Provinzen seitens der russischen Herrscher sestzustellen ist. Im Grunde waren sie frei lich alle dem Deutschtum abgeneigt, und besonders die leitenden Staatsmänner suchten unermüdlich Mittel und Wege, um dem echten Russcntum in Glaube, Recht und Sprache Eingang in die Provinzen z» verschaffen. Bisher vergeblich; möge es ihnen auch nie gelingen! Kleine Mitteilungen. Jubiläum. - Die Firma Fr. Mahnte in Verden (Aller) kann in diesen Tagen auf ein 75jühriges Bestehen znrückblicken. Gegründet von dem Vater ihres jetzigen Inhabers, Diedrich Mahnte, am 2k). August 184t als Buchbinderei und Schulbnchhandlnng, wurde ihre Entwicklung in den ersten'Jahren ihres Bestehens durch einen Prozeß mit der Kanfmannsgilde sehr behindert, die dem Hand werker den Verkauf alles Nichtselbstgefertigten nach dem damaligen Recht verbot. Erst die Änderung dieses Nechtszustandes vcrhalf dein Geschäft znm Ansblühen, besonders als das Domgymnasinm in seine Nähe verlegt wurde. Der jetzige Inhaber Fr. Mahnte übernahm das Geschäft nach dem Tode seines Vaters, am 2. Januar 1882, und begann sofort mit einem Neubau. Der Umsatz der Buchhandlung stieg beträchtlich, als auch das Kgl. Lehrerseminar und die Präparandcnanstalt auf dem nahe gelegenen Burgberg ein neues Heim fanden. Infolgedessen entwickelte sich die Firma mehr und mehr zu einer Spezialhandlung für pädagogische Literatur und Lehrmittel. Auch die Anglicdcrnng einer Pianohandlung erwies sich als sehr vorteilhaft. Ein Sohn des Inhabers, Herr Carl Mahnkc, trat nach Vollendung seiner buchhändlc- rischcn Ausbildung in das Geschäft ein, und seine frische Kraft brachte diesem bald einen solchen Zuwachs, daß 1911/12 abermals ein wesentlich größeres Geschäftshaus dem alten gegenüber erbaut werden mußte. Der Krieg hemmte die Ausnutzung der hierdurch geschaffenen günstigen Bedingungen, da unter den vier Söhnen des Inhabers, die dem Pater lande mit öe^ Waffe dienen, auch die beiden bnchhändlerisch ausge bildeten Kräfte, Earl und Hans, sich befinden, so daß ein baldiger glücklicher Friede der beste Wunsch ist, der der Firma zu ihrem 75jäh- rigen Jubiläum dargebracht werden kann. Warnung für Berliner Buchhandlungen. — Zu der unter dieser Überschrift in Nr. 181 abgedrnckten Mitteilung wird uns von der Fa. Hugo Streisand in Berlin geschrieben, daß es ihr gelungen sei, die Schwindlerin fcstzunehmen. Sie sei unter dem Namen Behring, Schwärtz, Horsner usw. aufgetreten und der Berliner Polizei als Schwindlerin bereits bekannt. Bei der genannten Firma versuchte sie, die Vorzugsansgabe von Biilow zu kaufen und Fahrgeld zu er langen, da sie ihre Geldbörse in der Straßenbahn liegen gelassen habe. Es dürfte sich empfehlen, wenn die geschädigten Firmen sich mit der Berliner Kriminalpolizei in Verbindung setzen würden. Bekanntmachung über Druckpapier. Vom 2 2. August 1919. — Auf Grund der Verordnung des Bnndcsrats über Druck papier vom 18. April 1916 (Reichs-Gcsetzbl. S. 306) wird folgendes bestimmt: Verleger und Drucker von Zeitungen, die auf maschinenglattem, holzhaltigem Papier gedruckt werden, sowie alle sonstigen Personen, die unbedrncktcs Papier der genannten Art im Betrieb ihres Ge werbes beziehen, dürfen im Monat September 1916 solches Papier nur in den Mengen beziehen, die für sic von der Kriegswirtschafts- ^1128 ^ " ^"0' stelle für das Deutsche Zcitnngsgewcrbc in Berlin festgesetzt werben. Tie Festsetzung geschieht nach dem Grundsatz, daß die Hälfte derjenigen Menge bezogen werden darf, deren Bezug auf Grund des § 1 der Bekanntmachung über Druckpapier vom 20. Juni 1916 (Reichs-Gcsetzbl. S. 534) in der Zeit vom 1. Juli bis zum 31. August 1916 gestattet war. Im übrigen bleiben die Bestimmungen der Bekanntmachung über Druck papier vom 20. Juni 1916 (Reichs-Gesetzbl. S. 534) unverändert in Kraft. Berlin, den 22. August 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers vr. Hclfferich. (Reichs-Gesetzblatt 1916, Nr. 192 vom 26. August 1916.) Werbeexemplare (vgl. Nr. 199). — Im »Zeitungs-Verlag« lesen wir : »Mehrfach sind uns Klagen zngcgangen, daß einzelne Verleger, entgegen der Vorschrift des § 8 der Bekanntmachung über Druckpapier vom 20. Juni 1916*), fortfahren, Frei- und Werbeexemplare zu liefern. Wir möchten ans Anlaß des Monatsschlusses namentlich darauf aufmerk sam machen, daß die kostenlose Lieferung von Probennmmern, wenn auch nur für einen Zeitraum von 2 oder 3 Tagen, verboten ist und daß Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift mit empfindlichen Strafen bedroht sind. Die Kricgswirtschaftsstelle wird derartige Über tretungen in Zukunft unweigerlich ahnden; Übertretungen der Vor schrift, die zur Kenntnis des Vereins Deutscher Zeitungs-Verleger gelangen, werden von diesem der Kriegswirtschaftsstelle pflichtgemäß mitgeteilt werden. Wir zweifeln übrigens nicht, daß in den bisher bekannt gewor denen Fällen es sich lediglich um Versehen untergeordneter Organe oder vielleicht auch um eine irrtümliche Auslegung der ergangenen Verordnung handelt; denn wir halten es für ausgeschlossen, daß ein Verleger so gewissenlos sein könnte, durch Anwendung eines ver botenen und daher doppelt wirksamen Propagandamittels den Kol legen in den Rücken zu fallen, die sich loyaler Weise an die gesetzliche Vorschrift halten.« PersiiniillilichriHlen. Gestorben: am 23. August nach längerem Leiden Herr Fritz Preuß, der 43 Jahre hindurch der Firma L. A. Kittler in Leipzig angehörte, bis Krankheit ihn zwang, in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Sprechfaul., Zur Frage der Feldbuchhandlnugen. <Vgl. zuletzt Nr. 184 u, 198.) Zu den in Nr. 184 d. Bbl. und früher erschienenen Mitteilungen über Feldbuchhandlnngen möchte ich ergänzend bemerken, daß in den Feld- bnchhandlungen des westlichen Frontabschnitts, wo unser Regiment sich befindet, nirgends Schund wie »Nomanpcrlcn« usw. geführt wird. Was mir ausgefallen ist, das ist der Mangel an billigen Büchern. Wohl war der Kurschnersche Bücherschatz in reicher Auswahl ver treten. Dagegen fehlten oder waren nur in ganz geringer Auswahl vorhanden: Neclam, Schaffstcin, Hendel, Wiesbadener Volksbücher usw., obwohl gerade die Schützengräben ein Absatzfeld für Hnnderttansendc billiger Bücher sind. Als Verkäufer sind gelernte Buchhändler, die ganz oder zeitweise garnisondienstfähig sind, angestellt. Wo solche nicht vorhanden sind, mag wohl hier und da ein Soldat anderen Berufes entspringen. Tie Verkaufsstellen befinden sich meist an verkehrsreichster Stelle, z. B. in C., wo wir zurzeit sind, und in H., wo wir waren, mitten auf dem Markte. Die Verhältnisse mögen verschieden sein. Was ich bis jetzt ge sehen Habe, zeugt von den besten Absichten der Militärverwaltung. Meiner Ansicht nach bedürfte es nur eines Winkes, und der Mangel an billigen Büchern (unter 1 .//) wäre durch reichliche Anschaffungen beseitigt. Man bedenke, daß der Soldat, der lediglich auf seine Löh nung angewiesen ist (und viele sonst besser gestellte Leute begnügen sich im Felde damit), nicht gut über diesen Betrag hinausgehen kann, wenn er noch seine übrigen bescheidenen Bedürfnisse befriedigen will. Kurt Loele (Westen). *) Vgl. Bbl. Nr. 143.
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