Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.08.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-08-28
- Erscheinungsdatum
- 28.08.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19160828
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191608281
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19160828
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-28
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. ISS. EÄeKüiMMWlMred^ Leipzig, Montag den 28. August 1916. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Llrheberrechtseintragsrolle. Leipzig. In der hier geführten Einiragsrolle ist heute folgender Eintrag bewirkt worden: Nr. SOI. Die Firma Union Deutsche Verlagsgefellschaft in Stuttgart meldet an, daß Herr Fr. Wm. Stern, geboren am 16. November 1866 zu Darmstadt, Urheber der in ihrem Verlage unter dem Pseudonym Kurt Remberg erschienenen, nachgenannten Werke sei: Erscheinungsjahr: Der Maorischatz 1912, Zwischen zwei Meeren 1914. Tag der Anmeldung: 21. Juli 1916. Leipzig, am 17. August 1916. Der Rat der Stadt Leipzig Eintr.-N. Nr. 24. als Kurator der Einiragsrolle. vr. Dittrich. sDeutschcr Reichsanzeiger Nr. LÜO vom L5. August 1916.) Bildereien. Zum Zeichen eines gebildeten Menschen gehört es, Bücher zu sammeln. Die Zahl der Liebhaber, die a m B u ch a l s s o l - chem ihre Freude haben, wird immer größer. So füllen sich in Stadt und Land mancher Schrank und manches Bord zum Segen unseres geistigen Wachstums. So gut es also heute die Bücher haben, so schlecht ergeht es noch den Bildern. An sich können die Bilder das gleiche Recht, in Sammlungen ausbewahrt zu werden, geltend machen wie die Bücher. Und doch gibt es heute nur ganz wenige Men schen, die bewußt Bilder sammeln wie andere Bücher. Ge wiß wollen wir die äußeren Schwierigkeiten, die sich der Er richtung einer Bilderei cntgegenstellcn, nicht zu gering anschlagcn. Ein Bücherbord oder ein einfacher Bücherschrank ist ohne große Schwierigkeiten und Kosten zu beschaffen. Zum systematischen Sammeln von Bildern benötigt man Kästen oder Mappen, die ihrerseits wieder aufbewahrt werden wollen. Immerhin: wo ein Wille, ist auch ein Weg. Durch solche Äußerlichkeiten braucht man sich nicht abschrecken zu lassen. Daß Bilder in größerem Maße ins deutsche Haus ihren Einzug hielten, ist noch gar nicht übermäßig lange her. Noch bis i» die letzten Jahre des vorigen Jahrhunderts gehörten billige und gute Reproduktionen von Kunstwerken durchaus zu den Seltenheiten. Erst als Avenarius mit seinen 25Pfennig- blättern herauskam, wurde es anders. Heute gibt es eine Menge von Unternehmungen, die für wenige Groschen gute Kunst ins Volk tragen. Trotzdem werden vielen Menschen die im Handel erschei nenden Kunstblätter noch zu teuer sein. Wenn ein Blatt auch nur 25 Pfennige kostet, so mutz man für hundert Blätter doch schon 25 Mark anlegen, und das übersteigt den Etat vieler klei nerer Sammler. Diesem Übelstande läßt sich nun unschwer ab helfen, und zwar mit Hilfe der Zeitschriften. Die Zahl unserer mittelbaren oder unmittelbaren Kunstzeitschriften ist sehr grotz und übertrifft in der Qualität zweifellos die aller an deren Länder. Ihr Schicksal nach Erscheinen ist nun meist nicht allzu erfreulich. Den Luxus, vollständige Jahrgänge eingebun den zu sammeln, leisten sich verhältnismäßig wenige Menschen. Meist fliegen die einzelnen Hefte des Jahrgangs in die Ecke des Bücherschranks, und beim Großreinemachen wandern sie dann auf den Boden, um dort ein beschauliches, wenn auch nicht gerade zweckentsprechendes Dasein zu führen, bis sie bet irgend einer Gelegenheit der Brockensammlung oder — einem Lum penhändler übergeben werden. Daß man in den ungebundenen Heften der Zeitschriften später noch blättert, ist eine Illusion, der sich heute Wohl keiner mehr hingibt. Und doch können die Zeitschriften, nachdem sie ihren eigent lichen, aktuellen Zweck erfüllt haben, noch große Dienste leisten. Man löse die Bilder heraus und ordne diese in die Bilderei ein. Bei den Zeitschriften, die ihre Bildbeigaben nicht kehrseitig herausgeben, ist das sehr einfach. Schwieriger ist es bei den anderen, die die Mehrzahl bilden. Da muß halt die Schere herhalten. Manchem mag das >m ersten Augenblick barbarisch erscheinen. Es ist im Grunde doch aber besser, wenn wenigstens ein Teil der Zeitschriften einen dauernden Zweck erfüllt, als wenn die ganzen Bände irgendwo verschimmeln. Natürlich ist die Schwierigkeit vorhanden, daß man durch das Herausschneidcn eines Bildes meist ein anderes auf der Rückseite vernichtet. Das läßt sich nicht ändern. Der Sammler mutz jeweilig entscheiden, welches Bild ihm geschmacklich oder für sein System mehr zusagt. Auf diesem Wege wird auch der Kunstfreund, dessen Geld beutel keine großen Sprünge gestattet, bald zu einem stattlichen Grundstock seiner Sammlung kommen. Hält er nur ein oder zwei Zeitschriften, z. B. abgesehen von den eigentlichen Kunst zeitschriften: Licht und Schatten, Kunstwart, Türmer, Velhagen L Klasings Monatshefte, Westermanns Monatshefte, Jugend, Simplicissimus, verschiedene Kalender usw. (wer Gelegenheit hat, kann auch aus den Versteigerungskatalogen viel Material holen), so wird er im Laufe eines Jahres einige hundert Blätter zusam menhaben, die einen schönen Stamm bilden. Die zweite Frage ist nun, nach welchem System die Bil derei angelegt werden soll. Versteht es sich doch von selbst, daß man die Kunstblätter nicht einfach in eine Mappe legt, sondern daß man sie unter bestimmten Gesichtspunkten einordnet. Es lassen sich verschiedene Systeme denken, für die allein Takt und Geschmack des Sammlers maßgebend sind. Soll die Samm lung reinen NUtzlichkeitszwecken dienen (z. B. kunstgeschichtlichen Studien), so wird sich eine alphabetische Ordnung, getrennt nach den verschiedenen kunstgeschichtlichen Epochen, empfehlen. An dernfalls kann man seine Sammlung der lebenden Künstler nach verwandten Gruppen oder nach Stilrichtungen anlegen. Man kann weiter verschiedene Einzelgruppen zusammenstellen (etwa: das Porträt, die Landschaft, der Mensch, das Tier, die Arbeit, Satire usw.). Die Neigung des einzelnen wird immer den Aus- schlag geben und ihn das Richtige finden lassen. Hat man erst einmal angefangen, in größerem Matzstab Bilder zu sammeln, so wird sich allmählich ganz von selbst der Geschmack heben. Die häufige Durchsicht der Blätter fordert die Kritik heraus. Nicht allein über Kunst und Künstler. Man wird sehr bald die große Bedeutung einer guten Repro duktionstechnik erkennen. Wenn auch im allgemeinen 1121
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder