K260 «iirs-nil»» s. d. Dych». BuchAnvU. Künfttg erscheinende Bücher. ^ 190, 17. August 1916. Carl Winters Aniversitätsbuchhandlung in Heidelberg T> Zur Versendung liegt bereit: - (A Zohann Conrad Seekah Ein deutscher Maler des achtzehnten Jahrhunderts Sein Leben und seine Werke von Dr. Ludwig Bamberger Heidelberger Kunstgeschichtliche Abhandlungen Hrsg, von Carl Neumann und Karl Lohmeyer Mit 12 Tafeln und 66 Abbildungen im Text ^ Gebunden 22 Mark, broschiert 18 Mark Conrad Seekah ist durch ein gütiges Geschick vor dem Los der völligen Vergessenheit bewahrt ge- blieben. Sein Gedächtnis lebte seit dem Erscheinen von „Wahrheit und Dichtung" in der einzigartigen Schilderung fort, mit der Goethe das Schaffen des Malers in die Erzählung der eigenen Kindheit unzer trennlich verwob. Zu diesem geheimnisvollen Zauber mittelbarer Beziehungen, der seit der Zeit des Jenenser Goethe kultus über alles, was irgendwie in Berührung mit Goethe oder seinen Werken stand, ausgebreitet schien, gesellte sich in der Folge bald der Versuch, auf den knappen Angaben in „Wahrheit und Dichtung" für eine allgemeine Wertung der Seckatzschen Arbeiten weiterzubauen. Allen denen jedoch, deren Interesse einzig und allein dem „Goethe- Seekatz" galt, dem Seekah aus „Wahrheit und Dichtung", d. h. mit anderen Worten dem Vierzigjährigen, konnte der künstlerische Werdegang Johann Conrads mehr oder weniger gleichgültig erscheinen. Für den Biographen galt es hier eine empfindliche Lücke zu füllen. — Lind in der Tat ergibt sich aus den Forschungen des Verfassers, daß dieser Werdegang nicht allein für die Künstlcrgestalt des Zohann Conrad Seekah, sondern für das 18. Jahrhundert überhaupt bezeichnend ist. Es handelt sich dabei um die große Aufwärtsbewegung vom Landwerkertum zur selbst tätigen Künstlerschaft, der wir um diese Zeit überall begegnen. Seekah begegnet uns bei der Ausmalung der Emporcngalerie in der Bergkirche zu Osthofen als Anfänger, der, seiner handwerklichen Schulung gemäß, seine Ideale nicht höher steckt, als die alten Merianschen Bibelkupfer zu kopieren und anzumalen. Als Dreißigjähriger wird er dann plötzlich an die prächtige kurpfälzcr Residenz Mann heim verseht, lernt dort die höfische Kunstüberlieferung der Mythologie, Allegorie und Listorie kennen, fühlt sich aber bei seinem Studium im kurfürstlichen Kupferstichkabinctt vor allem zu dem künstlerisch verwandten Adriaen van Ostade hingezogen. Bei ihm fand der Maler eine Kunstübung, die, glcichweit von handwerklicher Schablone und virtuoser Routine entfernt, sein eigenstes Talent erwecken sollte. Aus diesen Kreuzungen zwischen künstlich gelernten Bestandteilen herkömmlicher Überlieferung und dem Durchbruch eines wirklichen Naturgefühls ergibt sich die mannig fache Ansicht des fertigen Künstlers Seekah. Er wird der Mann zweier Generationen, vermag den Geschmack des verwöhnten französischen Grandseigneurs, der in Goethes Vaterhaus cinquarlicrt war, durch seine Malerkunst zu befriedigen und weiß zugleich da, wo wir auf den eigensten Gehalt seiner Werke stoßen, einen Ton anzuschlagen, der erst viele Jahrzehnte später, vornehmlich auf den Kompositionen eines Ludwig Richter oder Moritz von Schwind, widerklingt. Als Käufer kommen in Frage: Gemäldegalerien, Kunsthistoriker, Kunstfreunde, Gvethesammler, aber auch die Kulturhistoriker werden auf ihre Rechnung kommen. Ausführlicher illustrierter Pro spekt steht zur Verfügung. Wir bitten, nach Bedarf mäßig zu verlangen, da die Auflage begrenzt ist. Heidelberg, Lutherstraße SS Carl Winters Llniversitätsbuchhandlung